I
n den vergangenen zwei Jahren habe ich oft genug von offenen Immobilien- fonds abgeraten, an dieser Stelle zuletzt im vorigen Herbst („Auf Treibsand“, DÄ, Heft 43/2004). Wie ich höre, sind etliche Anleger dem Rat gefolgt und haben entweder ihre Depots berei- nigt oder eine Kaufentschei- dung revidiert.Nun mehren sich jüngst die Anfragen, ob denn jetzt nicht wieder ein Einstieg geboten sei, die Manager hätten doch mittlerweile ihre Hausaufga- ben gemacht, und der Bank- berater meine auch, das „sei was Gutes“.
Von einer Beruhigung der Situation kann indes keines- wegs die Rede sein. Der Ab- wertungsdruck auf Immobili- enfonds steigt vielmehr dra- stisch an. In den Portfolios der Fondsgesellschaften bricht sich der Wertverfall immer
mehr Bahn. Allein im letzten Jahr mussten 1,1 Milliarden Euro auf inländische Liegen- schaften abgeschrieben wer- den, mehr als 40 Prozent über der Vorjahresquote. Tendenz weiter steigend. Besonders drastisch sind die Ausbuchun- gen bei den Gesellschaften Difa, Commerz Grundbesitz Invest, Deka, Degi und DB Real Estate.
Der Spitzenreiter im Ab- wertungsbedarf ist die Com- merz Grundbesitz Invest (CGI) – viele kennen das größte Produkt des Hauses, es ist der Immobilienfonds Haus- invest Europa. Während die Branche den Wert ihrer Im- mobilien um durchschnittlich
drei Prozent nach unten kor- rigierte, mussten bei Haus- invest Europa 6,2 Prozent ab- geschrieben werden. Das ist eine ziemlich erschreckende Stellgröße für ein Anlagepro- dukt, dem in der Vergangen- heit höchste Solidität zuge- sprochen wurde.
Auch die zentrale Fondsge- sellschaft des Sparkassenla- gers, Deka Investment, die von besonders drastischen Rückgaben der Anleger ge- beutelt wurde, wertete mit 150 Millionen Euro ihre Ob- jekte kräftig ab.
Von einer Beruhigung der Immobilienbranche kann nach wie vor nicht gespro- chen werden, besonders die
prekäre Lage am Markt für Büroimmobilien wird auf Sicht der nächsten zwei bis drei Jahre noch für Verwer- fungen sorgen. Falls in den USA die Immobilienblase platzt, sind zusätzliche Bela- stungen auch hierzulande nicht auszuschließen. Vom Schwelbrand zum Flächen- brand ist dann kein weiter
Weg. )
S C H L U S S P U N K T
[68] Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 26⏐⏐1. Juli 2005
zu Immobilienfonds
Schwelbrand
Börsebius
Leserservice:
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„rund ums Geld“
Wie an jedem ersten Samstag des Monats können Sie auch am 2. Juli 2005 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Öko- nom Reinhold Rombach) anrufen.
Wenn Sie also in Finanzdingen der Schuh drückt, wählen Sie bitte die 02 21/98 54 80-17. Die ko- stenlose Telefonberatung ist ein spezieller Service des Deutschen Ärzteblattes für seine Leser.
Post Scriptum
D
er international renom- mierte Höhenluft-Kur- und Kongressort Davos feiert zwischen dem 30. Juli und dem 13. August 2005 ein besonderes Jubiläum: In einer Stafette von Musik-Events geht das 20. Davos-Festival in Szene. Eröffnet werden die Musikwochen (18 Konzerte) am 30. Juli im Kongresszen- trum Davos mit Stücken von Bach, Scarlatti, Berio, Zubitz- ky und Mozart. Es spielt das Jubiläums-Orchester. Solist ist die Flötistin Riccarda Caflisch.Ebenfalls im Davoser Kon- gresszentrum wird klassische Klaviermusik durch preisge- krönte Pianisten geboten.Am Klavier: Salome Scheidegger.
Auf dem Programm stehen Klaviermusik von Schubert, Chopin, Grieg und Mendels- sohn-Bartholdy (Klaviertrio d-Moll). Weitere Konzerte von preisgekrönten Musikern finden am 10., am 12. und an- lässlich des Abschlusskonzer- tes am 13. August im großen Konzertsaal des Kongress- zentrums an der Promenade
statt. Als Kongressveranstal- tungsorte besonderer Prägung sind auch die Kirche in Mon- stein (oberhalb von Davos- Glaris), auf der Schatzalp und die Kirche in Wiesen ein- bezogen. Ein Extra-Special bietet der Moskauer Geigen- virtuose Gregory Konson.
Ein besonderer Gag wäh- rend der Davoser Musikfesti-
valtage sind abendliche Live- Musik-Aufführungen bei den speziell in das Festival ein- bezogenen Hotels, so unter anderem auch auf der Ter- rasse des Hotels Rinaldi in Davos Platz.
Für Sportive lockt am 30.
Juli (Samstag) ab 10 Uhr ein Golfturnier, das „Davos-Golf- Festival classic“.
Die Davos-Festival-Hotels offerieren für Konzertbesu- cher folgende Packages zu Sonderpreisen: Package 1 in einem Fünfsternehotel ab 705 Euro bei fünf Übernachtun- gen; im Viersternehotel ab 520 Euro und im Dreister- nehotel ab 428 Euro.
Das Package 1 schließt den Übernachtungspreis und drei Konzertkarten ein (ausge- nommen Sonderkonzerte).
Package 2: zwei Übernach- tungen und eine Konzertkarte (ausgenommen Sonderkon- zerte). Die Arrangementprei- se liegen zwischen 168 und 276 Euro.
Veranstalter ist die Stif- tung Internationales Musik- festival Davos; Organisation:
Bruno Gerber, Stiftungsrats- präsident, ehemaliger lang- jähriger Direktor von Davos Tourismus (dem früheren Kurverein Davos). Geschäfts- stelle: Davos Festival, Pro- menade 82, CH-7270 Davos Platz;Telefon: +41/81/4 13 05 22;
Fax: +41/81/4 13 22 10; info@
davosfestival.ch. EB