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Archiv "Leserservice: Börsebius-Telefonberatung „rund ums Geld“" (30.09.2005)

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Z

war zitieren wir Schach- spieler gerne Arthur Scho- penhauer mit seinem Satz: „Schach überragt alle anderen Spiele so sehr wie der Chimborasso einen Misthaufen“, doch vielleicht kommt dem Wesen des Schachspiels und der -spieler der surrealistische Künstler Marcel Duchamp näher:

„Das Milieu der Schachspie- ler ist mir wesentlich sympa- thischer als das der Künstler.

Das sind so richtig umnebelte, blinde Menschen, Menschen mit Scheuklappen, Verrückte mit Bedeutung, so wie Künst- ler eigentlich sein sollten, es aber nur selten sind.“ Und gibt zum Ärger von André Breton die Malerei zugunsten des Schachspiels auf. Als er indes in einem wahnwitzigen Anfall von Bürgerlichkeit ei- ne Ehe eingeht und auf der

Hochzeitsreise die Nächte mit dem Schachbrett ver- bringt, kündigt die anderen Vorstellungen anhängende Braut nach einer Woche das Eheleben auf.

Der serbische Schriftsteller Bora Cosic erinnert sich an eine Szene, als Duchamp mit Man Ray auf einer Terrasse Schach spielt. Unten auf dem großen Platz beginnen De- monstrationen, vielleicht ein

ganzer Aufstand, nebenan im Atelier ziehen sich Models an und aus, während die Meister ihre Partie fortsetzen.

Andererseits sagt die mexikanische Malerin Frieda Kahlo während ihres Aufenthalts in Paris 1939 über Du- champ:„In diesem Hau- fen von verrückten Hurensöhnen, der die Surrealisten sind, ist er der einzige mit den Füßen auf der Erde.“

In jedem Fall dient das Schachspiel seit je- her auch immer wieder dazu, der rauen und oft öden Alltagswirklichkeit zu entfliehen und in einem Par- alleluniversum sich eine eige- ne Welt zu erschaffen. Nicht der schlechteste Ausweg!

Beim letzten Ärzteturnier traf Dr. med. Ralph Potkow- ski auf zwei „sympathische Kollegen“ aus Hamburg, de- ren einer gerade wegen des unvorsichtigen „Fressens“ ei- nes „vergifteten Bauern“ ver- loren hatte. Was lag näher als

die sich entspinnende Diskus- sion, ob man an einer geschla- genen gegnerischen Figur ge- nussvoll lutschen dürfe oder wenn man – welch Seligkeit – diese gar wie Gummibärchen verspeisen könnte?

Doch irgendwann wird man aus diesen Fantastereien wieder in die raue Wirklich- keit zurückgerufen, diesmal zur nächsten Runde.

Sehen sie, warum Dr. med.

Peter Uhrmann als Weißer am Zug den vergifteten Läufer mit 1. Dxb4 besser nicht ver- speist hätte? Allerdings kann man darauf leicht hereinfal- len, ich selber gewann einmal bei der Schacholympiade in Lugano 1968 ganz ähnlich ge- gen den sich in hoher Zeit- not befindlichen ungarischen Großmeister Istvan Bilek.

Lösung:

S C H L U S S P U N K T

[64] Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 39⏐⏐30. September 2005

Leider vergiftet

Dr. med. Helmut Pfleger

Post Scriptum

Nach 1. Dxb4gewinnt die T urm-

opferablenkung 1. ..

.Tc1+!

ent-

weder T urm oder Dame – auf

2.Txc1 Dxb4 ist die Dame,

auf

2.Kh2 Txb1 der T urm

perdu.

I

m letzten Beitrag schrieb ich über offene Immobilienfonds wie etwa den Deka Immobili- enfonds, der sich, wie auch ande- re, mit eklatanten Rückflüssen plagen muss.Heute soll die Rede von geschlossenen Fonds sein.

Bei offenen Immobilienfonds kann der Anleger seine Anteile jederzeit zum so genannten Anteilspreis zurückgeben.

Bei den geschlossenen Im- mobilienfonds, oft auch noch fremdfinanziert oder teilweise mit Krediten bezahlt, ist diese

„Fungibilität“ nicht existent, der Zeichner hat das Objekt ganz im Gegenteil mehr als ein Jahr- zehnt an der Backe und wenn er die Beteiligung zwischendurch verkaufen will,ist das Erstaunen erst einmal groß. Einen funktio- nierenden Zweitmarkt gibt es trotz aller anders lautenden Be- teuerungen schlichtweg nicht.

Genau hier liegt der Hase im Pfeffer, oder anders, viele Anleger stehen möglicherwei- se ahnungslos vor dem Ab-

grund. In Deutschland existie- ren zehntausende geschlossene Immobilienfonds und etliche davon vegetieren dahin, will heißen, sie befinden sich in akuter Not. Speziell bei den in den neuen Bundesländern ver- kauften Eigentumswohnungen, Gewerbeparks, Einkaufszen- tren und Büroobjekten laufen jetzt die Mietverträge aus und müssen aufgrund der gesunke- nen Marktpreise neu verhan- delt werden, wobei die bisheri- gen Einkünfte bei weitem nicht mehr erzielbar sind.

Verschlimmernd kommt hin- zu, dass auch die öffentliche Förderung derzeit ausläuft. Bei Neuverhandlungen erlebt das Fondsmanagement die Härte

des Marktes hautnah. Mietre- duktionen von 50 Prozent sind völlig normal und werden durchgesetzt, auch im Westen.

Schon jetzt zeigt sich, dass die erwarteten Mieteinnahmen bei der Fondsauflegung viel zu op- timistisch eingeschätzt wurden und von den Fremdkapitalko- sten mehr als aufgefressen wer- den. Bestenfalls die Hälfte des gesamten Marktes von rund 20 Milliarden Euro ist mit Eigen- kapital unterlegt.

Die Gesellschafter kann das nicht unberührt lassen, auch wenn sie möglicherweise von den Fonds noch nicht über die Verschlechterung der Situation unterrichtet wurden. Zwei von drei geschlossenen Immobili-

enfonds sind in der Rechtsform der „Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)“ errichtet. Dass sie dann bei einer Schieflage oder Pleite oder Zwangsliqui- dation unter Umständen mit ihrem Privatvermögen haften, ahnen die wenigsten. Mit dem GbR-Status ist nicht immer, aber oft eine Nachschusspflicht verbunden und im schlimm- sten Fall der Verlust von Haus und Hof. Das wäre ein Schrecken ohne Ende. )

zu Immobilienfonds (II)

Ahnungslos in den Abgrund

Börsebius

Leserservice:

Börsebius-Telefonberatung

„rund ums Geld“

Wie an jedem 1. Samstag des Monats können Sie auch am 1.

Oktober 2005 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Öko- nom Reinhold Rombach) anrufen.

Wenn Sie also in Finanzdingen der Schuh drückt, wählen Sie bitte die 02 21/98 54 80-17. Die kostenlo- se Telefonberatung ist ein speziel- ler Service des Deutschen Ärzte- blattes für seine Leser.

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