Das Kind im Manne:Am 23. 11.
1978 verunfallte Herr Thomas Pa- schek als sechsjähriges Kind.
Schädliche Untersuchung:Ob auf- grund der Gesamtuntersuchung jedoch eine Wiedereingliederung in einen Arbeitsprozess möglich ist, erscheint fragwürdig.
Hilfreiche Beschwerde:Wäre die Behandlung früher erfolgt, wäre der Reklamationsversuch gelun- gen und diese Form der Behand- lung erfolgreich gewesen. (Schrei- ben des Rechtsanwalts mit Vor- wurf einer verspäteten Fingerkup- pen-Replantation)
Spontanprothese: 1986 erlitt die Patientin einen Verkehrsunfall, in dessen Folge eine traumatische Peroneusteilprothese links auf- trat. Nähere Angaben sind nicht vorhanden.
Gefährlicher Durchgangsarztbe- richt:Aufgrund des D-Berichtes fiel der Patient vom Straßenbahnsitz.
Frakturheilung: Die stationäre Therapie wird zum 1. 9. 97 vorerst unterbrochen, damit die Fraktur- heilung in den nächsten vier bis sechs Wochen stattfinden kann.
Missglückte Erziehungsmaßnah- me:Nachdem der Patient diszipli- narisch verwarnt worden war, ver-
ließ er am 4. 10. 96 auf eigene Verantwortung das Krankenhaus Virtueller Befund:Eine Nachunter- suchung zwei Jahre später wurde angeraten, erfolgte jedoch nicht.
Bei der Nachuntersuchung war kein Beuge- und Streckdefizit im Ellenbogen nachweisbar.
Frühe Einsicht: Herr S. überdenkt sich diesen nicht zumutbaren ope- rativen Eingriff und wird über un- sere Aufnahmeabteilung gege- benenfalls einen entsprechenden Operationstermin vereinbaren (Be- richt über die vorgesehene Im- plantation einer Totalendoprothe- se mit dem Robodoc 2001).
Fluchtgefahr: Zur Untersuchung erscheint ein 32-jähriger Mann. Er wird von zwei Beamten der Justiz- vollzugsanstalt begleitet. In un- beobachteten Momenten ist das Gangbild weitestgehend unge- stört und frei von Humpeln.
Gesammelt von Prof. Dr. med. Klaus E. Rehm
A
n Börsenweisheiten ist wahrlich kein Mangel, wiewohl sehr offen ist, ob die Marktteilnehmer sie auch zu nutzen verstehen. Es ist halt wie mit Ratschlägen unter Freunden, die oft genug auch sinnlos sind, die Klugen brauchen sie nicht, und die Dummen nutzen sie nicht.Manche Investorenregeln hören sich zudem plausibel an, scheitern aber oft genug an der Tücke des Objekts. Der Slogan
„Billig kaufen, teuer verkau- fen“ etwa hat es ziemlich in sich. Er ist so klug wie unreali- stisch, das zeigt wenigstens die Praxis. Wer wagt es schon, ei- nen Titel zu kaufen, von dem alle anderen die Finger lassen.
Und, viel schlimmer, kaum je- mand verkauft zu Höchstkur- sen, weil es gerade in solchen Phasen einer Kursentwicklung von Kaufempfehlungen nur so wimmelt. Das hat auch damit zu tun, dass gerade bei Topkur-
sen gute Nachrichten gerne lanciert werden.Nur böse Zun- gen behaupten, dies geschehe mit Absicht, damit die Großan- leger mit Anstand aus den Wer- ten wieder rauskommen.
Gegen den Strom zu schwimmen bedarf halt eines mutigen Herzens. Immerhin stimmt an dieser Stelle die lapi- dare Feststellung, die Börse be- stehe zu mindestens 50 Prozent aus Psychologie.Wer die wahre Bedeutung des Wortes „lapi- dar“ kennt, „in Stein gehauen“
nämlich, weiß um die Richtig- keit dieser Regel.
Der Methusalem unter den Börsenregeln ist „Sell in May and go away“,gleichwohl hoch- modern.Wer die Statistik zura- te zieht, kommt zum sehr er-
staunlichen Schluss, dass in den letzten dreißig Jahren die Kur- se im Wonnemonat nahezu im- mer gefallen sind, von ganz we- nigen Ausnahmen abgesehen wie zum Beispiel im Jahr 2003, als der Irak-Krieg sowieso alle Regeln außer Kraft setzte.
Kann denn ein sich so banal anhörender Spruch wirklich die hochkomplizierte Börse er- klären? Die Antwort kann nur lauten: ja, er kann. So schlicht die Formulierung auch ist, so deutlich spiegelt er die Summe des Verhaltens großer Kapital- sammelstellen wider, die sich normalerweise zum Jahres- wechsel positionieren und die Aufwärtsbewegung des ersten Quartals zu Gewinnmitnah- men nutzen, um Performance
zu dokumentieren. Der saiso- nale Effekt mag auch eine gewichtige Rolle spielen. Der Mai hat einfach zu viele Feier- tage, und nicht wenige Fonds- manager machen halt dann Urlaub oder ziehen in verlän- gerte Wochenenden und wol- len nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden. Also verkau- fen sie. Auch dieses Jahr. Tun
Sie es auch. )
S C H L U S S P U N K T
[64] Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 186. Mai 2005
Virtueller Befund
Stilblüten aus der Unfallchirurgie
rund ums Geld
Sell in May?
Börsebius
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„rund ums Geld“
Nicht wie an jedem ersten Sams- tag des Monats, also nicht am 7.
Mai, sondern erst am Samstag, dem 14. Mai, können Sie in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Ökonom Reinhold Rom- bach) anrufen.Wählen Sie bitte die 02 21/98 54 80-17. Die kostenlose Telefonberatung ist ein spezieller Service des Deutschen Ärzteblat- tes für seine Leser.
Post Scriptum
„Dr. Schmidt! Sie sind in Gedanken schon wieder bei der Jagd. Legen Sie sofort das Ausweidmesser weg!!!“