A 2010 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 41|
12. Oktober 2012Foto: dapd
Die Transplanta - tionsmedizin der
Technischen Uni- versität München soll künftig aus den bisher dafür ver - antwortlichen Abtei- lungen herausge- löst werden.
Frühe Hilfe kann Leid verhindern.
Der Online-Kurs soll Ärzte dabei unter- stützen.
Ärzte, Psychotherapeuten, Lehrer und Erzieher sollen mit Hilfe eines Online-Kurses in die Lage versetzt werden, die Anzeichen für sexuel- len Missbrauch bei Kindern besser zu erkennen. Die Debatte am von der Bundesregierung eingerichteten Runden Tisch gegen sexuellen Kin- desmissbrauch hat gezeigt, dass in der beruflichen Praxis ein großer Bedarf an mehr Wissen und Kom- petenzen zur Missbrauchspräventi- on besteht. „Wir wollen Kontakt- personen von Kindern mit ei- nem niedrigschwelligen Angebot in die Lage versetzen, auf sexuel- len Missbrauch ange messen zu reagieren“, sagte der Ärztliche Di- rektor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychothe- rapie der Universität Ulm und Lei- ter des E-Learn ing-Angebots, Prof.
Dr. med. Jörg Fegert, bei einem Symposium zur Freischaltung des Lernprogramms.
„Gerade für junge Ärzte sind webbasierte Fortbildungen sehr gut geeignet, weil sie zeitlich und ört- lich flexibel einsetzbar sind“, sagte Dr. med. Cornelia Goesmann, Be- auftragte der Bundesärztekammer für Fragen der ärztlichen Psycho- therapie. Sie begrüßte, dass das SEXUELLER KINDESMISSBRAUCH
Online-Kurs hilft, Anzeichen zu erkennen
Thema Kindesmissbrauch durch die Kampagne der Bundesregie- rung „aus der Tabuzone herausge- holt“ wurde.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte
E-Learning-Portal sieht 30 Stunden Lernzeit vor. Ein erster Kurs starte- te im Juli. Ein zweiter beginnt im Dezember. Anmeldungen bis zum 31. Oktober unter: www.elearning-
kinderschutz.de pb
Zahl der Woche
839 000
Vollzeitkräfte waren 2011 in deutschen Krankenhäusern tätig – davon 139 000 Ärztinnen und Ärzte.
Quelle: Statistisches BundesamtFoto: iStockphoto
Die Staatsanwaltschaft untersucht den Verdacht auf vorsätzliche Ma- nipulation bei der Vergabe von Organen am Münchener Klinikum rechts der Isar. Für die Jahre 2010
RICHTLINIENVERSTÖSSE BEI TRANSPLANTATIONEN
Ermittlungen am Klinikum rechts der Isar
und 2011 gibt es bei neun Leber- transplantationen Auffälligkeiten, die derzeit von den Prüfungs- und Überwachungskommissionen bei der Bundesärztekammer untersucht wer- den. In einem Fall müsse man da- von ausgehen, dass manipulierte Laborwerte zur Transplantation ge- führt hätten, sagte der Ärztliche Di- rektor des Klinikums, Prof. Dr.
med. Reiner Gradinger. Es werde alles darangesetzt, dass dieser „äu- ßerst bedauerliche Vorgang“ aufge- klärt werde. Da es sich um ein laufen- des Verfahren handele, könnten zu den beteiligten Personen und den nä- heren Umständen keine Angaben ge- macht werden, erläuterte Gradinger.
Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP), zu- gleich Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums rechts der Isar, sagte in der ARD, die Transplantationsme- dizin solle in Zukunft aus den bis- her verantwortlichen Abteilungen herausgelöst werden und als selbst- ständiges Zentrum agieren, bisher lag die Verantwortung bei der Kli- nik für Chirurgie sowie der Medizi- nischen Klinik II. Der Aufsichtsrat habe dort jedoch „organisatorische und kommunikative Defizite im Bereich der Lebertransplantation“
festgestellt und ziehe mit der Neu- aufstellung die Konsequenzen, be-
tonte Heubisch. nsi