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Archiv "Zahl der Woche: 393 000" (29.05.2009)

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A1078 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 22⏐⏐29. Mai 2009

A K T U E L L

Nicht jammern, sondern dringend notwendige familien- und frauen- freundliche Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen umsetzen – dies fordert der Deutsche Ärztin- nenbund angesichts des momenta- nen Ärztemangels und der gleich- zeitig bemerkbaren Feminisierung der Medizin: Knapp 60 Prozent der Berufseinsteiger sind inzwischen Ärztinnen.

Für die Präsidentin des Deut- schen Ärztinnenbundes, Dr. med.

Astrid Bühren, ist die weibliche Zukunft der Medizin eine große Chance für Ärztinnen und Ärzte so- wie für die Patienten: „Immer mehr wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass Ärztinnen ihre Pa- tienten besser therapieren: Sie sind deutlich zugewandter, fürsorglicher und empathischer.“ Bühren bedau- erte, dass die Feminisierung in der Medizin in der ärztlichen Selbstver- waltung und in einigen Fachgesell- schaften jedoch offensichtlich als Bedrohung empfunden und negativ thematisiert werde. Sorgen um die Zulassungsbedingungen zum Medi- zinstudium und um die Absolven- tenzahlen mache sie sich nicht. „Wir haben ausreichend Absolventen. Ih- re Arbeitsbedingungen müssen sich

allerdings verbessern“, erklärte sie.

Vor einer großen Herausforderung sieht sich insbesondere das Fach Gynäkologie und Geburtshilfe. Hier liegt der Frauenanteil unter den As- sistenten bereits bei 80 Prozent.

„Das Berufsbild muss in vielen Tei- len völlig neu gestaltet werden“, er-

klärte Prof. Dr. med. Rolf Kreien- berg, Präsident der Deutschen Ge- sellschaft für Gynäkologie und Ge- burtshilfe. Dabei sei wichtig, dass Ärztinnen verstärkt auch in leitende Positionen Eingang finden – „sonst können wir das Fach nicht am Le-

ben erhalten“. ER

Foto:KEYSTONE

Zahl der Woche

393 000

Pflegekräfte waren 2007 für die Versorgung von

17,2 Millionen vollstationär behandelten Patienten im Einsatz.

Die deutschen Medizintechnikun- ternehmen trotzen bislang der Wirt- schaftskrise. So erzielten die 1 250 Unternehmen 2008 einen Umsatz- zuwachs von 2,5 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro, berichtete der Branchenverband Spectaris in Ber-

lin. Im ersten Quartal 2009 ist der Umsatz nur geringfügig um ein Pro- zent gesunken. Das positive Ergeb- nis basiert vor allem auf einem Plus beim Exportgeschäft von 3,5 Pro- zent auf 11,5 Milliarden Euro. Im Inland gab es nur ein geringfügiges Wachstum auf knapp 6,3 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg 2008 im Vergleich zum Vor- jahr um 4,4 Prozent auf knapp 100 000 Mitarbeiter.

Für 2009 rechnet der Verband mit einem stabilen Gesamtumsatz und einer Veränderungsrate zwischen null und einem Prozent. Die Bran- che erwartet dabei ein leicht stei- gendes Auslandsgeschäft, das den

zu erwartenden Umsatzrückgang im Inland ausgleicht.

Darüber hinaus forderte der Ver- band bessere Rahmenbedingungen für die Medizintechnik, indem etwa der Investitionsstau in den Kran- kenhäusern aufgelöst wird. Begrüßt werden daher die im Rahmen des Konjunkturpakets II vorgesehenen 1,2 Milliarden Euro, die für Kran- kenhausinvestitionen zur Verfü- gung stehen. Zudem setzt sich der Verband für einen Systemwechsel hin zu einer transparenten Klinikfi- nanzierung aus einer Hand ein. Eine weitere Forderung ist die stärkere Berücksichtigung von Innovationen im Fallpauschalensystem. KBr MEDIZINTECHNIKBRANCHE

Erfolgreich trotz Wirtschaftskrise

DEUTSCHER ÄRZTINNENBUND

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen gefordert

Foto:Draeger Medical

Kinder und Kar- riere unter einen Hut bringen: Das gelingt nicht immer.

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 22⏐⏐29. Mai 2009 A1079

A K T U E L L

Eine internationale mul- tizentrische Studie, an der sich 13 europä- ische und nicht eu- ropäische Länder be- teiligen, untersucht die mögliche Verbindung zwischen der Nutzung von Kommunikations- geräten – wie Mobil- telefonen – sowie an- deren Umweltfaktoren und der Entstehung von Gehirntumoren bei jun- gen Menschen. Die Stu- die MOBI-KIDS wird durch die Europäische Union und durch natio- nale Geldgeber finanziert.

Gehirntumoren sind nach den Leukämien die zweithäufigste Krebs- erkrankung bei Kindern. Die Zahl dieser Tumoren bei jungen Menschen unter 20 Jahren ist in letzter Zeit ge-

stiegen. Bisher weiß man wenig über mögliche Risikofaktoren für die Entstehung von Gehirntumoren.

Was die Exposition gegenüber elek- tromagnetischen Feldern betrifft, hat der Gebrauch von Handys und anderen Kommunikationstechnolo- gien stark zugenommen. Ein mögli- cher Einfluss elektromagnetischer Felder auf die Erkrankung bei jun- gen Menschen wurde bisher noch nicht untersucht.

Über einen Zeitraum von fünf Jahren sollen ab 2010 fast 2 000 an Gehirntumoren erkrankte junge Menschen zwischen zehn und 24 Jahren sowie eine gleiche Anzahl junger Menschen ohne Gehirntu- mor an der Studie teilnehmen. In Deutschland beteiligt sich die Ar- beits- und Umweltmedizin des Klini- kums der Ludwig-Maximilians-Uni- versität München an der Studie. EB

Für den einen oder anderen mag es vielleicht überraschend gewesen sein, dass der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med.

Jörg-Dietrich Hoppe, sich bei seiner Rede bei der Eröffnung des 112.

Deutschen Ärztetages dezidiert ge- gen Überlegungen ausgesprochen hat, „die ärztliche Hilfe zum Sterben

salonfähig zu machen“. Er hat sich damit sicherlich, ohne ihn nament- lich zu nennen, auch auf Äußerun- gen des Mannheimer Medizinrecht- lers, Prof. Dr. iur. Jochen Taupitz, bezogen, der dafür plädiert, dass Ärztinnen und Ärzte künftig als Sui- zidhelfer tätig sein dürfen.

Taupitz sagte im Streitgespräch mit dem Vizepräsidenten der Bun- desärztekammer, Dr. med. Frank Ulrich Montgomery (DÄ, Heft 15/

2009), dass Ärzte dazu aufgerufen seien, „Menschen in einer schwieri- gen Situation beizustehen – auch, wenn sie aus dem Leben scheiden wollen. Zudem ist es der einzige Be- rufsstand, der ihnen – bezogen auf die notwendigen Medikamente – fachkundig beistehen und die Eigen- verantwortlichkeit des Handelns fachgerecht überprüfen kann“. Tau- pitz hält ärztliche Beihilfe zum Suizid für zulässig. Weder der Eid des Hip- pokrates noch das Genfer Gelöbnis hätten rechtlich eine Bedeutung.

Hoppe ist da anderer Meinung.

Seiner Ansicht nach ist jeder Suizid- versuch und jeder Wunsch nach ei- nem Suizid „immer auch ein Hilfe- schrei". Da spiele es keine Rolle, ob die Möglichkeit eines assistierten Suizids nach geltendem Recht straf- frei sei. Dem ist nichts hinzuzufü- gen. Ärzte sollen keine Sterbegehil- fen sein. Wenn sie Beihilfe zum Suizid leisten, ist dies nicht mehr weit von aktiver Sterbehilfe entfernt und mit ihrem Berufsethos nicht vereinbar.

RANDNOTIZ

Gisela Klinkhammer

Ärzte keine Sterbegehilfen

Die weltweite Wirtschafts- und Fi- nanzkrise könnte zu einem Anstieg öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPP) bei der Krankenhausfinan- zierung führen. „Durch die Krise werden öffentliche Haushaltsmittel knapper. Dadurch könnten solche Modelle wichtiger werden“, sagte Dr. Joachim Kartte, Leiter des Kom- petenzzentrums Pharma und Health- care bei Roland Berger Strategy Consultants, gegenüber dem Deut- schen Ärzteblatt. Das treffe beson- ders dann zu, wenn öffentlich-priva- te Partnerschaften Effizienzvorteile gegenüber einer Eigenlösung bräch- ten, „also nicht nur als alternative Fi- nanzierungsform genutzt werden“.

Schon jetzt gebe es öffentlich- private Partnerschaften bei der An- schaffung und dem Betrieb von Par- tikeltherapieanlagen, bei lang lau- fenden Generalvereinbarungen zur Lieferung und Wartung von Medi- zintechnik-Produkten oder bei ge- meinsamen Dienstleistungsgesell- schaften, besonders für Facility Ma- nagement, berichtete Kartte. Dabei

halte das Krankenhaus die Mehrheit der Anteile, damit das Gemein- schaftsprojekt „eine steuerliche Or- ganschaft ist und so beim Bezug der Leistungen keine Mehrwertsteuer anfällt“.

In Deutschland steckten bislang nur wenige Projekte in den Phasen

„Machbarkeitsstudie“ bis „techni- sche Ausschreibung“, bedauerte Stephanie Wenz, Beraterin für ÖPP- Projekte, bei der achten Jahresta- gung Public-Private-Partnership in Frankfurt am Main. Prof. Dr. Dieter Jacob, Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre der Tech- nischen Universität Bergakademie Freiberg, betonte, die Erfahrungen aus den europäischen Nachbarlän- dern bestätigten, dass die dort ge- tätigten Praxiserfahrungen zu profi- tablen Ergebnissen führen könn- ten. In Frankreich werde ÖPP seit 2003 erfolgreich eingesetzt. „Dort entstanden bereits 50 Projekte. Da- von befinden sich 30 derzeit in der Bauphase, zwölf sind in Betrieb“,

sagte Jacob. SR

KLINIKFINANZIERUNG

Mehr öffentlich-private Kooperationen erwartet

MOBILFUNK-STUDIE

Risikofaktoren für Jugendliche erforschen

Ursache für Hirntumoren?

Eine Studie soll die Wirkung von Handy-Strahlung untersuchen.

Foto:Photothek

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