A 110 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 112|
Heft 4|
23. Januar 2015 Die hohe Arbeits- belastung der Ärz- tinnen und Ärzte wird nach Ansicht des Marburger Bun- des von Arbeitge- berseite ignoriert.Foto: picture alliance
„Overhead-Auf- gaben“ wie Quali- tätsmanagement oder Personalpla-
nung sollen bei der Kalkulation des EBM besser berücksichtigt werden.
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Ohne greifbare Fortschritte ist die zweite Runde der Tarifverhandlun- gen für die rund 52 500 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kran- kenhäusern zu Ende gegangen. Die Vereinigung der kommunalen Ar- beitgeberverbände (VKA) habe kei- ne Bereitschaft erkennen lassen, die Arbeitsbedingungen in den Klini- ken zu verbessern, kritisierte der Marburger Bund (MB). Die Forde- rungen der Ärztegewerkschaft seien überproportional hoch, hieß es sei- tens der VKA.
Neben einer Erhöhung der Ärz- tegehälter um 5,4 Prozent will der MB insbesondere erreichen, dass nur noch an höchstens zwei Wo- chenenden im Monat Bereitschafts- dienst angeordnet werden darf. Für die Bezahlung der Bereitschafts- dienste hat er eine neue Entgelt - matrix vorgelegt, die auch die Be- rufserfahrung der Ärzte berücksich- tigt. Die Arbeitgeber lehnen die Forderungen des MB bislang rigo- ros ab.
„Die Arbeitgeber verweigern sich der notwendigen Weiterentwicklung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes und ignorieren völlig die hohe Ar- beitsbelastung der Ärztinnen und Ärzte in den 24-Stunden-Diensten.
Wenn die VKA hier weiterhin un- KOMMUNALE KRANKENHÄUSER
Bislang keine Annäherung in Tarifrunde
einsichtig ist, steuern wir auf eine sehr konfliktgeladene Tarifausein- andersetzung zu“, sagte MB-Ver- handlungsführer Rolf Lübke. Die Tarifverhandlungen werden am 3.
und 4. Februar fortgesetzt.
Die Ärzte im Tarifbereich der VKA sind die mit Abstand größte Gruppe unter den rund 147 000 Voll- kräften im Ärztlichen Dienst. Inso- fern geht von den Tarifabschlüssen eine Signalwirkung aus. JF
Zahl der Woche
200 000
Menschen erkranken jährlich weltweit neu an Lepra. In Europa gilt die Krankheit als ausgerottet.
Am 25. Januar ist Weltlepratag.
Quelle: dpaZur Neubewertung der Leistungen im Einheitlichen Bewertungsmaß- stab (EBM) hat die Kassenärztli- che Bundesvereinigung (KBV) eine Studie in Auftrag gegeben. Tausen- EBM-UMFRAGE
Ärztliche Leistungen sollen neu bewertet werden
de Praxen würden derzeit per Post gebeten, sich an der Erhebung zu beteiligen, so die KBV. Die Ärzte und Psychotherapeuten sollen Aus- kunft über ihre täglichen Aufgaben geben. Dazu zählen nicht nur rein therapeutische Tätigkeiten, sondern auch Managementaufgaben wie die Personalplanung oder das Quali- tätsmanagement. „Diese Aufgaben haben in den vergangenen Jahren nicht zuletzt wegen immer neuer gesetzlicher Vorgaben enorm zuge- nommen“, sagte der KBV-Vor- standsvorsitzende, Dr. med. Andre- as Gassen. Mit der Studie wolle die KBV herausfinden, welcher Zeit-
und Kostenaufwand mit derarti- gen Overhead-Aufgaben verbunden sei. Ziel sei es, den Aufwand bei der Kalkulation der Gebührenord- nungspositionen angemessen zu be- rücksichtigen.
Gassen appellierte an die ange- schriebenen Praxen, sich an der Umfrage zu beteiligen, denn die KBV benötige valide Daten für die Honorarverhandlungen mit den Kassen. Im Zuge der Weiterent- wicklung des EBM wird der Be- wertungsausschuss in den nächsten Monaten sämtliche Leistungen neu bewerten und die Punktzahlen im EBM entsprechend anpassen. EB