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(1)Notizen und Correspondenzen

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(1)

Notizen und Correspondenzen.

Arabische Aerzte und deren Schriften.

Von

H. Steinschneider *).

I. Selame ibn Rahmnn.

Wenn man in Wüstenfeld's Geschichte der arabischen Aerzte

(S. 86 n. 148) liest: „Abul-Kheir Selama . . ein Jüdischer Arzt

in Aegypten . . verdient ebensowenig Beachtnng, wie sein [christ¬

licher] Gegner Georgius aus Antiochien", so wird man das wohl

auf die Bedeutung desselben als Arztes beziehen, aber mit Unrecht.

Wüstenfeld stand nur ein Auszug von ibn abi Oseibia zu Gebote,

in welchem nicht einmal die 4 Schriften Selama's angegeben scheinen.

Oseibia bezeichnet ihn vielmehr als einen der vorzüglichen Aerzte.

Hammer's Doppelartikel (Literaturgesch. VI, 405 n. 5889 nnd S. 487)

bietet hier, wie soust, allerlei Unrichtiges. Bei Carlyle, Specimen

of Arabic Poetry, Oxford 1796 p. 55, 147, sind nur Stücke aus

Oseibia mitgetbeilt. Ich habe daher den vollständigen Text aus

Cod. München Bd. II f. 166 copirt und rait dera Cod. Berlin

(Sprenger 312) f. 108 b verglichen. Der grösste Theil stimrat wört¬

lich mit dera Artikel ira tUilrsüt ^,Ljo des Kifti, aus welchem,

wie gewöhnlich, Abu'l-Farag p. 247, excerpirt. Da wir vou

el- Kifti bekanntlich nur den Auszug des Zuzeni besitzen, so ist

es möglich , dass der ganze Artikel Oseibia's in dem grösseru

Original stand. Als Hauptquelle kann der darin citirte abu's-Salt betrachtet werden, u. zw. dessen „aegytische Risale" (Wüstenfeld

S. 93 n. 9; Chwolson Ssabier I, 233, II, 635 vgl. Casiri

I, 436). El-Kifti giebt uuter seinem kurzen Artikel X-v«' (Cod.

1) Dieser Artiliel war vor dem Erscheinen von Leclerc's Hiatoire de la medecine arabe eingesandt.

2) Ihn abi's-Salt citirt auch Schahrastäni, deutsch II, 345. Hammer VII, 750 n. 8520 unterscheidet einen angeblichen Sohn vom Vater in Bd. VI, 487, 787. Vgl. den Index zu Makkari, II, avI^ .

(2)

Notizen und Correspondenzen. 759

München f. 33) kein Datnm. Unter Selame (Cod. München f. 84 b)

lässt er in der Schlussnote Omajja nm 510 nach ^j^w (Kahira,

oder Aegypten?) kommen. Oseibia hat diese Note wobl weggelassen,

weil sie mit seinen genauern Daten nicht am besten stimmt. Der

spanische Reisende scheint überhaupt über die Aegypter nicht wohl¬

wollend zu sprechen. Im Artikel ^^j ^^^Jlc citirt el-Kifti eine

Stelle der „Risale", worin die Astrologen Misr's schlecht wegkommen.

Seine Gefangenschaft hat ihn vielleicht erbittert.

Zu dem Inhalt des Artikels bemerke ich: der Beiname abu'l-

Kheir scheint in Verbindung mit dem Namen Selame zu stehen-,

so ist eines der Drusischen Sendschreiben au eineu abu'l-Kheir

Selame gerichtet (De Sacy, E:ipos4 I p. DIX n. CIII; Nicoll p. 432);

andere drei finden sich im Index zu II. Kh. VII, 1131 N. 4707—9;

der Autor N. 4709 starb 480 H. Der Namen Mubarek erscheiut

in Palästina und Aegypten auch hebräisch als ']n5n, und zwar

zuerst bei einem geborenen Karaiten (Pinsker, Likkute Anhang

62, 139; Zunz Literaturgesch. S. 98; über einen homonymen rab¬

banitischen Zeitgenossen des Maimonides s Hebr. Bibliogr. 1862

S. 30). Die Verbindung von Selame und Rahmun, welche an den

aegyptischen berühmten Gegner des Saadia, den Karaiten Salmon

b. Jeruham, arabisirt DTnl ifi mbo (Z. D. M. G. XVIII, 164,

XXV, 400, vgl. Hebr. Bibliogr. VII, 14; Ozar Nechmad IV, 13)

erinnert, liess mich die Frage hinwerfen {Gatal. Codd. hebr. Lugd.

p. 200), oh etwa unser Selame ein Karaite war. Oseibia be¬

zeichnet einige (aber wahrscheinlich nicht alle) jüngere Karaiten

ausdrücklich als solche , darunter Sadid u'd - Din abu'l - Fadhl

(Daud) ihn abi'l-Bejan Snieiman ben abi'l-Faradscb Israil b. abi't-

Tajjib Suleiman b. Mubarek „Israili Karra" (d. h. Karäer)

— wahrscheinlich geb. 1161 (s. Hebr. Bibliogr. 1873 S. 61). Hier

erscheint wieder der mit Selame verwandte Namen Suleiman in

Verbindung mit Mubarek. Es wäre begreiflich, wenn Omajja sich

wenig darum kümmerte, >yelcher Secte der Jude Selame angehörte,

wie er auch den Gegner Gorgis nicht als Christen bezeichnet, was

jedoch der Namen hinlänglich andeutet. Auch trat die Spannung

der jüdischen Secten erst um die Zeit der Ankunft des Maimonides

in Aegypten wiederum lebhafter hervor, wie eine von letzterem und

dem oben erwähnten Meborach b. Natan unterschriebene Verordnung

(wahrscheinlich 1167) zeigt.

Ueber den Lehrer Selame's in der Pbilosophie, Mubeschschir

b. Fatik sind die Quellen in der Abhandlung des Jahrb. für rom.

u. engl. Lit. Bd. XII angegeben, auf welche in dieser Zeitschr.

Bd. XXVIII S. 456 bingewiesen ist; Hrn. C. H. Cornill (Mashafa

Falasfa 1875 S. 31) sind dieselben (daher auch meine Hinweisung

auf Mashafa) unbekannt geblieben. — Zu den Titeln der Schriften

Selame's bemerke ich:

(3)

1. ott>j.;?-j.J! ,.Uij, wahrscheinlich eine Ahhandlung üher die

Ableitung der entstandenen Dinge von einander, ihre Rangordnung

oder Abstufung (auch ein beliebtes Thema der arabischen

Philosophen , wahrscheinlich seit Alfarabi's epochemachendem Buch

der Anfänge (s. Hehr. Bibliographie 1870 S. 76).

2. jiijt iüLüJ v_^_j.Jt v_^.j*^Ji ^ iüLiw. Diese Ab¬

handlung über die ürsache des geringen Regens in Aegypten wäre

wohl ein naturwissenschaftliches Curiosum. Ein älterer Zeitgenosse

des Maimonides, Hibet Allah (hebr. Natanel) b. Zein b. Hasan

b. Efranim (Efraim) b. Jakub ') etc., bekannt als j^v*^ ^^i""

fasste ein Werk über Alexandrien's Naturbeschaffenheit (^.wwij),

Luft, Wasser u. s. w. Assemani's Beschreibung des arabischen Cod.

Vatic. 145, Stück 18, hatte mich im März 1873 zu einer Anfrage

an Hrn. Prof. Guidi veranlasst. Derselbe antwortete in dankens¬

werther Bereitwilligkeit, dass es sich um ein Fragment von 8 Blättem

in 16« handle, dessen Ueberschrift: Ls iJ! Jl!!

(so) J^Syi^! oLsi"! vy**^ ''^'^ Cr (J^ (so)

(so) ui^U^ .

Der Anfang lautet »^L^i S-f:*^ LiJliA:.:c! ^ ^ y^ixj j^Ls .

Der Cod. ermangelt häufig der diacritischen Punkte. Hr. Guidi

erbot sich zu einer vollständigen Abschrift des Fragments-, ich

wollte aber, ohne Urtheil über deu Werth desselben, diese Freund¬

lichkeit nicht in Anspruch nehmen. Ob der im Titel genannte Arzt

Jakob b. Isak als dritter Autor über Aegypten anzusehen sei,

und wann er gelebt habe, muss ich dahingestellt sein lassen. As'ad

u'd-Din Ja'küb b. Ishak el-Mahalli, ein ägyptischer jüdischer

Arzt und Schriftsteller, lebte 1201. Den betreffenden Artikel

Oseibia's gab ich in der Hebr. Bibliographie XV, 131.

3. jJljtJt j xJLa», eine metaphysische Abhandlung.

4. v_)LyiJl ^_e^'^ Cs^X-c ,A.i*j L»ui! ^.^^J^~> j. nJLä«

(in Cod. München ist n. 3 und Anf 4 übersprungen). Das über¬

setzt Hammer S. 406: „Ueber die Fruchtbarkeit der Weiber in

Aegypten bis zur Grenze der Jugeud", S. 487: „Von den Farben (!)

des Leibes der Aegypterinnen".

l) Also schwerlich cio Abkömmling des zn besprechenden Kfraim b. ez- Ziifan. der b. Hasan oder b. Ishak heisst?

(4)

Notizen und Correspondenzen. 761 II. Efraim.

Der, als medicinischer Lehrer Selame's genannte „Efranim'', —

offenhar ein, freilich durchgehender Schreihfehler, für Efraim

{^\^\) — ist identisch mit dem später genannten Ahu Kathir

ihn ez-Zäfän, oder Rafan (bei Hammer VI, 406 als „Ibu Raf'aa"

nicht erkannt), einer der besten Schüler des Abu'l-Hasan (Ali)

Ibn Ridhwan, der wahrscheinlich 1068 starb, nach el-Kifti,

nicht 1061, wie Oseibia angiebt (s. meine Noten zu Baldi, Vite di

Matemat. Roma i874 p. 45, 48)^). Der Artikel Efranim des

Oseibia ist bei Hammer, 1. c. VI, 486 n. 6028 und VII, 504 noch

ziemlich gut weggekommen ; deunoch hielt ich es für nützlich, das

Original nach einer im J. 1856 mir zugeschickten Copie aus zwei

Bodleianischen HSS. 3) mit den HSS. München f. 105, Berlin f. 108

zu vergleichen. Den Namen ,.,LsJ! oder ,.,Ls!iJ!L7> (schwerlich lEirbs)'t7J --' weiss ich nicht zu erklären.

Ueber die Schriften Efraims weichen die Quellen ab:

(j) ^y, ^iiaJt syTA^Jt tJüS [oJü ^_^;J!,_..xXJil ^)^.^^\ ^-y >^^'

^^A.w.jSÜt j^ic i^t] iü^Ai! j-v*^ iyJiX»Jl ^ily>b(l

(J-^ÄJ ^.,!) j'LAoäi^l j!^t li ',.,iA*> ^) (^.^j) ^ ^\

äJLövo [jL*.cb!i tisilj'(i) öj-o^i-j^ iüjAÄiC**^! ^j-it i>.>j.xJ!i

(«iXJti i_ÄAAaJt j »A—i^-J jJAj («äLJI ^.,1 ^^.LjiJl /^J*^'

öjLx^Jt (j ^ijoiS) äjUJi(5) l-r'j«^ '^^jr^i 'w''..*.Jl.«-'' Q'« -j'^'y CJ- r*^^L'*'^i (jtoL^i^! j \aS ^^yUÄX*vt lX'*. iJai=^j O JOÜ! luV? .::jJcj-^^ ^jiUXJi j,! ^Lsl (Li!.) j^^l(_j) li'us ^Aii tj^ b jJj! v5 jj'j a:%, l^jUIAvc,

^ ^y*^\ vjjji tj>c (sJ'Aj) sjii' (Ai) oU.<Jl iA5> »i>..iL»=- (^5~jt) oLÄi' _j-f*Jl (^L*j) gJlj" er* cj^ LbLjÄs»! v_sUjjLAa;c:|

.(wie oben) ^Jl s^Äidi

.. - i ^

1) So heisst scliou der Lehrer des Saadia (Jaoii liei ."Mis'uili Jev.-ish Literature p. 319 «. 43^.

2) Ein Kragnieiit der dort besprochenen Autobiographie enth lt eine HS.

in Genua, s. Bollettino Ital. degli studii Orient. 1, 410 n. 10.

3) Cod. Huntingdon 171 (Uri, Muhamin. 709) und Poc. 3f>H, weichen Nicoll, S. 131, für weit besser erklürt.

4) B. hat hier zuerst die untenstehende iÜLft/a bis ^Ji,\jS..\ . 5) Cod. Poc. und M.

(5)

Die „Skidy" oder geomantischen Figuren.

Von H. Steinschneider.

(Mit einer Tabelle.)

In einem Briefe des H. Prof Broch (ohen S. 54,5) wird nach

dem Ursprung nnd der Bedeutung der 16 Namen der madagassischen

„Slcidy" gefragt. Sache uud Form lassen keiuen Augenblick zweifeln,

dass hier arabische Geomantie zu Grunde liege. Ich bin im Augen¬

blick nicht in der Lage, die angeführte Beschreibung des Systems

in Ellis, Hist, of Madagascar (London 1838, S. 439) zu vergleichen,

das ist aber für den nächsten Zweck dieser Notiz nicbt nöthig.

Die Steine, Bohnen etc. vertreten eine Anzahl von Punkteu

und die daraus entstandenen Combinationen von Figuren bilden

die Grundlage der betreflfenden Divinationstheorie, welche eine ver¬

hältnissmässig reiche Literatur besitzt und in Verbindung mit der

Astrologie in theilweise abweichenden Systemen alles Ernstes

behandelt worden ist. Geistreiche Männer, wie vielleicht schon

Abraham ibn Esra, jedeufalls Jehuda al-Charisi, welche

beide im XII — XIII. Jahrh. vou Spanien aus Europa uud den Orient

bereisten, haben diese vermeintliche arabiscbe Wissenschaft durch

sog. Loosbücher (mb'ma, auch biriM mbna) auf hebräischen Boden

verpflanzt, und unter den arabischen Autoren ist einer der hervor¬

ragenden ez-Zenati, über welchen, wie über andere auf Afrika

uud den Westen hinweisende Spuren s. diese Zeitschr. Bd. XVIII

S. 177, Bd. XXV S. 410ff. '). Einen magrebinischen Einfluss sieht

Fleischer (oben S. 543 Anm. 1) in der Aussprache des o in den

madagassischen Monats- resp. Zodiakal-Namen. Eine Vergleichung

des Skidy-Systems mit den verschiedenen Systemen der Geomantie

wird eine spätere Aufgabe sein. Zunächst möchte ich fragen, ob

Sikidy, auch Sikili (oben S. 545 Z. 4) - von (S. 544 1. Z.)

y

doch wohl schwerlich abzuleiten - nicht mit Jj>..i;, Figur, zu¬

sammenhänge, insofern diese die Hauptsache ist?

Die Geomantie hat wohl in der Wüste ihren Ursprung, worauf

die arabische „SandWissenschaft'' (J^oJi ^ici) hinweist. Auf das

Papier übertrageu wurde sie zur „Punktirkunst 2), und manche

(auch hebräische) Handschrift ist mit räthselhaften Punktfiguren

1) Zu XVIII S. 177 bemerke icb, dass ein ,, Zacharia Hebräus" iu Cod.

lat. Vindob. 106H6' (Tabulae Codd. V, 220) vorkommt.

2^1 S. üher diesen, dem Occident angehörenden Ausdruck diese Zeitschrift Bd. XXV S. 396.

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