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Notizen und Correspondenzen.
Neue Erwerbungen der Bodleiana.
Von Th. Aufrecht.
Seit 1862 sind für die Bodleiana auf dem Gebiete des Sans¬
krit keine bedeutende neue Erwerbungen gemacht worden. Aus
dem Nacblass von H. H. Wilson wurden die von Pandits gemacbten
englischen Uebersetzungen von den wichtigsten Puränen und Upa-
puränen und einige Indices angekauft. Im Uebrigen fand ich fol¬
gende neue Sachen vor.
Bodl. Sanskrit 15. Asvaläyana Grihyasütra. Etwa 200 Jahre alt.
Bodl. 16. Pänini Sütra. Qaka 1702. Die AnzabI der Sütra
soll 3966 sein.
Bodl. 17. Die folgenden Vedänga: Qikshä, Jyotisha, Chandas,
Nighantu, Nirukta. Qaka 1703.
Bodl. 18. Das Udyogaparvan des Mahäbhärata mit dem Com¬
mentare von Nllakantha, etwa 1780 abgeschrieben.
Bodl. 19. Sentenzen aus dem Sikb Granth. Originaltext,
Uebersetzung in Panjäbi, Umschreibung des Originaltextes in De-
vanägari-Buchstaben und Uebersetzung in Hindi.
Bodl. 20. Uvata's Commentar zum Rikpräti^äkbya, abge¬
schrieben von Dhanväravicvanäthabbattasuta Virefvara.
Bodl. 21. 22. Das Padmapuräna in Devanägarischrift. Ädi-
khanda, Srisbtikhanda, Bhümikhanda, Mäghamäbätmya, Uttara¬
khanda, Kriyäkhanda. Samvat 1845 — 47.
Bodl. 23. Adbyätmarämäyana. Samvat 1848.
Bodl. 24. Das Vishnurahasya in 55 Kapiteln. 70 Blätter.
ViQvävasnnämasamvatsare Märgafirshamäse induväsarayutäyäm sha-
shthyäm grimat - Satyapuri - nriharicaranäntahkaranaparäyanadayädä-
kshinyädyanavadyagunaganaviQishta - Dhankikaropanäma - Qämäcärya-
sutena Qrtniväsena likhitam. — Dieses Werk wird von Vishnuiten
häufig citirt und ist selten vollständig zu finden. Der Anfang lautet:
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314 Notizen ttnd Correspondenzen.
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Notizen und Correspondenzen. 315
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Ausserdem ist der Bibliotliek vor kurzem eiu vorzügliches
Exemplar des Sikb Granth in Folio von dem Bischof Dr. Jacobson
zum Geschenk gemacht worden.
Unter der liberalen Leitung des Oberbibliothekars Rev. Mr.
Coxe können die Sebätze der Bodleiana mit einor Freiheit benutzt
werden, wie sie mit Ausnahme des India Office bisher in England
völlig unerhört war. Möge das British Museum in Bezug auf Hand-
scEriftenverleibung einem solchen Beispiel sich .anschliesseu.
Ich benutze diese Gelegenheit, um einen Irrthum in meinem
Katalog zu berichtigen. Wilson 42Ö enthält uicht ein Hindigedicht,
sondem eine moderne Abschrift des Saptayataka von Häla.
Oxford, 17. April 1875.
Aus ßinom Briefe des Herrn Dr. Steinsclineider
an Prof. Loth.
Berlin, 28. März 1875.
— In. unserer Zeitschrift Bd. XXVIII. S. 147 hat der, leider
so unerwartet uns entrissene, Geiger bei Gelegenheit des syrischen
Einflusses auf die Juden der syrisclien Fabeln Erwähnung gethan
(in einer Anzeige von Landsbcrger's Fabeln des Sophos in der
Hebr. Bibliographie I860 S. 105 habe ich mich schon für die
■Wahrscheinlichkeit ausgesprochen , dass dieselben nur aus einem
syrischen Texte „abgeschrieben" und gelegentlich im Dialect modi¬
ficiert seien) und dann einen in Händen eines Juden befindlichen
syrischen (aber halb karschunischen) Codex des British Museum