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Notizen und Correspondenzen. 499

Zur Versländigiing mit Herrn Dr. Blau.

Von F. Praetorius.

Herrn Dr. Blau bin ich für seinen belehrenden mir gewid¬

meten Aufsatz in dieser Ztschr. XXV, 260 ff. iu hohem Grade

dankbar. Icb habe zu demselben Folgendes zu bemerken:

In einera Hauptpunkte habe ich Hrn. Blan völlig raissverstan-

den und ihm in Folge dessen Unrecht gethan ; ich brauche nicht

zu versichern, wie sehr ich dies bedaure. Ich nehme hier gern

alle Schuld auf mich, obwohl ich zu meiner Entschuldigung eine

gewisse Undeutlichkeit in Hrn. Blau's Darstellung anführen könnte,

welche ohne ein Wort mehr aufzuwenden blos durch Umstellung

zweier Sätze hätte vermieden werden können. Das Missverständ¬

niss meinerseits bestand darin, dass ich schloss dass Abraha der

aksumitische Herrscher sein sollte, welcher sich mit einem Heere

in Badi' und Zella' einschiffte u. s. w. Ans diesem Missverständ¬

niss werden meine Einwendungen, die ich selbstverständlich zurück¬

nehme, sich erklären und rechtfertigen.

Dagegen muss ich es aufrecbt erhalten, dass die äthiopischen

Chroniken keineswegs schon gegen Ende des 5. Jahrh. der Kriege

der Habessinier gegen Arabien unter dem König Kaleb erwähnen.

Hrn. Blau's Argumente besagen nichts, da sie einen Cirkelschluss

enthalten. Warum setzen denn nicht alle sondern viele Erklärer

die Inschriften ') des Täzenä gegen Ende des 5. Jabrh. ? Nur des¬

halb weil sie seinen Sohn und Nachfolger Kaleb der äthiopischen

Sage folgend ura 525 setzen; die Blüthezeit seines Vaters würde

demnach vermutblich in die zweite Hälfte des 5. Jahrh. oder auch

vielleicbt in den Beginn des 6. Jahrb. zu setzen sein (so Vivien

de St. Martin, Journal Asiatique 1863, II, 375). Man darf nun

doch aber nicht rückwärts sehliessen: Weil Täzenä gegen Ende

des 5. Jahrh. gesetzt wird, so muss sein Sohn Käleb diesem nahezu

gleichzeitig gewesen sein. Die äthiopische Sage setzt den Zug

Kaleb's ausdrücklich in die Zeit Justin's, so auch das nationale

Volksbuch Kebra nagast und das Senksär (bei Sapeto); sogar ganz

genau das 5. Jahr der Regierung Justins wird, ganz wie in der

abendländischen Tradition, als die Zeit dieses Zuges angegeben.

Ueberhaupt halte ich es für sicher, dass der ganze historische

Kern dieser Kälebexpedition , welche weiter ins Fabelhafte ausge¬

sponnen und rait anderen Sagenkreisen verschmolzen wurde, den

Abessiniern erst durch Araber und Byzantiner bekannt wurde. —

1) Beiläufig bemerkt ist der lange Titel , den die äth. Könige auf den Inschriften fiihren, wohl geeignet ein anderes Licht lu werfen auf das Ton Ludolf, Hist. Aeth. II, 1 s 43 ff. ausgesprochene Urtheil.

(2)

500 Notizen und Correspondenzen.

Ob gegen Ende des 5. Jabrh. wirklich eine Expedition statt ge¬

funden hat, mag dahin gestellt bleiben; ich constatire nur, dass

man sich hierfür nicht auf die äthiopische Sage oder gar auf äthio¬

pische Chroniken berufen darf

Betreffs der Königslisten kann ich den Dillmannschen Gesichts¬

punkt durchaus noch nicht für überwunden halten. Auch die äthio¬

pische Sage theilt, was DiUmann entgangen zu sein scheint, voll¬

kommen seine Ansicht über die Liste A; nämlich Beta-Isräel

Nr. 28 spielt in der Sage die KoUe des Arjat, des arabischen

Unterkönigs, während Gabra-masqal Nr. 29 als der gleichzeitige

aksumitische Herrscher angeseben wird; dieser gilt als jüngerer,

jener als älterer Sohn Kaleb's. Käleb, welcher bei DiUmann in A

nicht erwähnt wird, wird in dieser Liste bei Rüppell II, 346 für

identisch mit Qostantinos Nr. 27 gebalten. Doch erwähne ich

dies nur beiläufig , denn da icb der äthiopischen Sage keine histo¬

rische Glaubwürdigkeit zuerkennen kann, so würde dieses Argument

in sich zusammenfallen; nur das gebt daraus hervor, dass wenn

man der Chronologie von A vertrauen, also Gabra-masqal 680 — 700

setzen wollte, man nicht auch zugleich sich auf äthiopische Sagen

oder Chroniken würde berufen dürfen, da diesen zufolge Gabra-

masqal nicht nach 550 zu setzen wäre. — Wenn man die einzelnen

Namen der Liste A mit denen der Liste B bis Nr. 8 (Gabra-

masqal) genauer vergleicht, so ergiebt sich, dass sich mehr Namen

in beiden gemeinschaftlich finden, als es bei der handschriftlichen

Corruption , in der die Listen überliefert sind , zuerst scheint.

Durch die Inschriften sind Namen und Aufeinanderfolge von B 5. 6

Al-Amedä und Täzenä gesichert Dieser Täzenä ^H^*! B 5. 6

findet sich nun ganz deutlich in A 25 Zitänä J-^" ; wieder,

durch UmsteUung der ersten beiden Silhenzeichen ist diese Form

aus jener entstanden. Den AI - Amedä B 5, den Vater Täzenä's,

finden wir in A 22 wieder. Mir scheint der Schluss nun nahe zu

liegen, in A 23. 24 Unterkönige '.) des Grosskönigs

(^T-IU .'J7V^^:) Al-Amedä oder Täzenä zu sehen. Ferner

B 4 hat der Vorgänger des Al-Amedä den merkwürdigen Namen

Sal'ädöbä rtA'^.J?'!'- Ich bin überzeugt, dass es nie einen

Mann dieses Namens gegeben hat. Wir haben dafür ebenfalls in

B die Variante ÄA^j^'Q-'i welche Form der ursprünglichen

Gestalt schon näher steht. Ueber die Aehnlichkeit der Zeichen

A und tl brauche ich kein Wort zu verlieren, noch ähnlicher

sehen sich aber bekanntlich in den Handschriften die Zeichen

^ und A *) und icb glaube , dass in unserem Namen das nur

1) Man sehe z. B. Sapeto S. 64 Anm., wo l'lA'-'l/t^Q * g«druckt werden sollte, aber J*lAO;/trj " gedruckt ist; ebenso das vorhergehende

^«rt (DAä: für

(3)

Notixen und Corretpondenxen. 501

Corruption für A > /? ist und dass somit ÄA'^J^O '. weiter

auf den bekannten Namen AAAATKAi)! zurückzuführen ist*);

das konnte ein amharischer Schreiber leicht fortlassen, ebenso

das zweite A in ^ verwandeln. Dergleichen kommt in Hand¬

schriften tausendfach vor. Ich vermuthe also, dass der rtA^r^QI

B4 dem ! ÄQftl ^ A 18 entspricht. Verstehe ich nun

Hrn. Blau richtig, so nimmt er an, dass die Periode B 1—7 un¬

gefähr der Periode A 2—10 entspricht, dass mit Käleb B 7 eine

Reichstheilung eintrat, aus welcher sich die Verschiedenheit der

Namen in B 8 ff. nnd A ungefähr 10 if. erklärt. Indess ist bei

den Worten „Kaleb, welcher das Land zerriss" durchaus nicht an

eine Reichstheilung zu denken, welche irrige Auffassung Dillmann

gehabt zu haben scheint und welche daher Hrn. Blau in keiner

Weise zum Vorwurf gemacht werden kann. Diese Worte beziehen

sicb vielmehr auf eine noch jetzt in Abessinien allbekannte Sage,

dass Käleb die Erde habe zertbeilen und durch dieselbe habe hin¬

durchgehen können. Ich weiss nicht, ob es mir gelungen ist, durch

obige Ausführungen einigermassen glanblicb zu macben, dass B 1—8

der ganzen Liste A 2—29" entspricbt, dass also Käleb B 7 weit

nach und nicht kurz vor A 13. 14 zu stellen ist. Ich verkenne

keineswegs das Gewicht der Gründe, welche überhaupt für A

sprechen, und will Hrn. Blau noch freiwillig zugeben, dass Sich in

BC in den früheren Perioden Spuren absichtlicher tendenziöser

Namensveränderungen nicht verkennen lassen, glaube aber, dass die

Inschriften gerade für unsere Periode die Liste B der Art bestä¬

tigen und ihr Verhältniss zu A in der Weise bestimmen, wie es

Dillmann schon früher vermuthet batte.

Scbliesslich noch ein Wort an Hrn. Blau persönlich. Ich

glaube in dem Toue seiner Antikritik eine gewisse Gereiztheit

nicht verkennen zu können. Eine solche hervorzurufen kann und

darf nicht in meiner Absicht gelegen haben. Ich glaube einer

öffentlich ausgesprochenen Ansicht auch öffentlich entgegentreten

zu dürfen, und zwar um so mehr, je kleiner die Zahl derjenigen

ist, welche dem fraglichen Punkte nachzugeben Lust haben, und je

grösser die Autorität dessen, der jene Ansicht ausgesprochen hat.

Ich stimme Hrn. Blau, wenn auch nur im Allgemeinen, darin bei,

dass Aufbauen viel schwerer ist als Einreissen, seinen vorhergehen¬

den Auslassungen kann ich jedoch in keiner Weise beipflichten,

ich halte es vielmehr immerhin für verdienstlich, Unrichtiges ein¬

zureissen auch ohne Neues dafür aufzubauen.

*) Die Corruption muss schon alt soin, denn in der Vita Aragäwi steht mit noch weiterer tendenziöser Verunstaltung V"^ Al*I I »^"flA I •

(4)

502 Notizen und Correspondenzen.

Zwei jfldlsche Aerzte,

Imran ben 'Sadaka und Muwafiik ben Schua.

Von M. StelnBcbneider.

I. Im XV. Bande (S. 816) dieser Zeitschrift hat Geiger die

Bemerkung Schorr's hervorgehoben und unterstützt, dass der von

Alcbarizi gefeierte Arzt, Mose b. Zedaka, identisch sei mit dem

Homonymus, dessen Hochzeit besungen worden von dem Karaiten

Mose Dar''i ("^sii aus n'jn), letzterer habe also gegen Ende

des XII. Jahrhunderts gelebt (wie ich ebenfalls in der Hebr. Bi¬

bliographie IV, 46, vgl. VIII, 14, vermuthet), nicht etwa 300 Jahre

früher, wie, gegen alle Entwickelung der hebräischen Sprache und

Poesie, behauptet worden. Jener Mose b. Zadakah ist nun höchst

wahrscheinlich kein Anderer als Imran (für Abu Imran, Kunje von

Mose) b. 'Sadaka, ein Lehrer des Ihn Abi O'seibia, der ihm

einen längeren Artikel gewidmet hat, und wonach Mose in Emessa

im Dschumada I, 637 (Dec. 1239) gestorben ist Die weitere

Begründung einem anderen Orte vorbehaltend, gebe ich hier jenen

Artikel nach der Berliner (f. 186 b) und Münchener HS. (f. 243b)

des Ibn Abi O'seibia, wodurch die Notiz bei Hammer, Litgesch.

VII, 553 ergänzt und berichtigt wird.

II. Die „Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des

Judenthnms" Januar 1871 S. 29 enthält einen Artikel: „der ägyp¬

tische Arzt Muwafßk ben Öaraah" von Goldziher, aus dem biogra¬

phischen Werke ^ .*JLj j^ji.iJS oLü^ über berühmte Einäugige (Cod.

Refaja 309), als dessen Verfasser anderswo Salah ud-Din us-Safadi

nachgewiesen werden soll. Hr. G. bebauptet, dass über Muwafßk

kein Artikel in Ibn Abi O'seibia zu finden sei; wahrscheinlich hat

er nur den allgemeinen Index Wüstenfeld's nachgeschlagen, aber

nicht das Specialverzeichniss S. 142, wo Nr. 33 „el-Muwaffic Ibn

Schua'''' angegeben ist. In der That ist der Artikel Safadi's nur

ein Excerpt aus Ibn Abi O'seibia. Der Namen üc^.i. ist meines

Wissens unbekannt, auch ohne vorangehendes Correlat — wie in

den Zusammensetzungen mit Din, Daule u. dgl. — unpassend.

Hingegen ist s.c^.i eine Verkürzung von n^iia^, einem Abstractum,

ähnlich tipnst, fina« u. dgl., wie sie bei den arabischen Juden

jener Zeit nicht selten vorkommen. Für die Abwerfung des ini¬

tialen Jod mit Schwa mobile (welches die Araber nicht haben),

findet sich eine Analogie in L».i; = rfJ'ttJ'' (Jesaia), z. B. für den

Propheten Jesaia bei Hagi Khalfa VII, 1099 N. 3794 unter I —

NiJttSN hat Saad ben Men'sur, n''p:n, Pforte IV Beweis 2, HS. der

Bodleiana; — ^y^ji U«ä aus Cordova bei Casiri I, 380

N. 945 (vgl. Nesselmann, Gesch. d. Algebra 1, 54); den Namen

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hiU sa ili Göttertempel, yadä Verehrung (Gottes und des Königs), äiriyädiya auf die Feuerverehrung bezüglich, bägayddi auf die Götterverehrung bezüglich (zwei Monatsnamen)