540 Notizen und Correspondenzen.
102,9 0)iA ;otv> Uebers. 100,5 "Und aucb Bilar in seiner
Weisheit vou jenem Tage an bis zu seinem Tode sein Auge auf
das sorgfältigste gehütet hätte". Soll heissen: und wenn nicht
Bilar weise .... geblinzelt [das Auge in der schielenden Stellung,
in der ihn der König ertappt hatte, erhalten] bätte . . . -^jai»
wie np^a Jes. 3, 16 s. Delitzsch z. St. Nöld. hät zu seiner Conj.
;'>^v> mit Recht ein Fragezeichen gesetzt.
110,0 wohl nicht so unverfänglich, wie B. übersetzt, sondern:
die an einem Mann genug hat.
283 dürfte alttestamentliche Reminiscenz (Prov. H^g) sein.
Benfey Einl. LXXXIV theilt eine abweichende Fassung mit. Biblische
Reminiscenzen fliessen dem jüd. Uebersetzer noch viel leichter aus
der Feder.
Zu Einl. S. LXXIII bemerke ich, dass der Vogel Anka
»
der den Simurg vertritt [wie Vullers s. v.] = Np:-'« ist Targ. II
Eslher [Lag. 22728 229,,]. Levy führt das targ. Wort auf das
arab. zurück, giebt aber die Bedeutung „Schwan", während Greif
[Frtg. s. V.] mehr entspricht. [Zu vergl. ist übrigens Ibn Esra zu
Lev. 11,3. Steinschneider in Geiger's j. Ztschr. IV, 157.]
Zum Schluss noch einige Kleinigkeiten. 2,5 wohl ^• beizu-
behaUen. — 473 1.: |A*JJ wOSOD j^ioXO — 592 ^^rii.... —
llSg )OjX>(iiwJ — 118,5 \yoy.
Noch eine Bemerliung zu Kalila und Dimna bei den Fersern
(zu Z. D. M G. XXX, 772).
Die Erzählung von Bahräm Cobin als eifrigem Leser des Buches
Kalila u Dimna findet sich (etwas kurz gefasst) auch im Schäh¬
näme (Macan IV, 1870). Dieselbe stammt wie Alles, was damit
zusammenhängt, nicht aus dem alten Königsbuch, sondern aus dem
historischeu Roman von Bahrära Cöbin ^^J^J)-ii f^y^ V^^j der
schon früh aus dem Pahlawi ins Arabische übersetzt ist. Ich darf,
um Missverständniss meiner früheren Aeusserung zu verhüten, wohl
hinzufügen, dass ich die Erzählung an sich natürlich für durchaus
unhistorisch halte, sie aber als cin sehr wichtiges Zeugniss für die
hohe Schätzung des Buches K. und D. bei den Persern ansehe. —
Gc«clileclit Niclils erhellt Aber Im Tulmudischen ist N3;"1N cnt.'.chiedpn yb«). ! (I.evy Wl!. I, 41 H inig: m. u. f.' und su ,tucIi mandäiscli: Nr-ilZN-ia ''T Nl£?3iy
^. K I, ISj'ii. Also bestätigt auch Jfcoi Ihre Cuujectur."
Nolizen und Correspondenzen. 541
In der Stelle des Firdausi steht Jul^i- \AAi yiö n*5>; so
kommt also auch Dimna oder Damna (--) bei ihm vor, und er¬
ledigt sich das a. a. 0. S. 753 Gesagte.
Eine wesentlich andere Auffassung unseres Buches scheint sich
an einer anderen Stelle des Schähnäme zu tinden (Macan IV,
2003 f). Parwez lässt den Prinzen Schiroe überwachen , und da
ergiebt sich, dass er lanter Tändelei {)oS f'Oy^, (^jij) treibt-,
u. A. bemerkt der ihn beobachtende Priester, dass cr ein Buch
vor sich liegen hat, welches als Titel „Kalila" trägt:
(ji^Ait iji*^ <3y^'-'
iji—Äjii i^jLj iviAT *wÄ_.i_/ j
Hier wird das Buch also allem Anschein nach als ein leeres
Unterbaltungsbuch angesehen. Vielleicht giebt aber Firdausi hier
eine Entstellung des ursprünglichen Berichts, welcher vielmehr in
der Beschäftigung des Prinzen mit diesem Buehe, dein Inbegriff
aller Staatsklugheit, schon die (später verwirkliclitc) hochverräthe-
rische Absicht fand; das Spiel mit der Wolfskialle . womit er auf
den Kopf des Büffels schlägt, würde dazu passen.
Th. Nöldeke.
Au8 einem Briefe des Herrn Docenten C. Saleraaun
an die Redaetion.
St. Petersburg, 23. April (4. März) 1S7 7.
— Znr Vervollständigung der Notiz des Hrn. Prof. Gildemeister
in nnserer Zeitschrift Bd. XXX, S. 742 erlaube ich mir im Folgen¬
den einen kleinen Beitrag zu liefern. ')
Die Silberschale mit jener Pehlevi-Inschrift befiudet sich im
Besitze der kaiserl. Eremitage, und ist beschrieben im Oj 'ICTI. Ihm.
Apxeo.'ioniMecKoii KommhccIh Mil I8ü7i. Cho. l«6ö. 4. p. löi, 5
(= Compte-rendu de la Commission Imp. Arcbeologi(iue) und
Atlas pl. III, 1. 2. Ib. 3 ist eine genauere Copie der Inschrift
als die in der „Zeitschrift" gegebene. Lesen konnte ich bis jelzl Folgendes :
denman mänmün . . .
framiilü karlanü 'erän
1) Vgl. übrigens den Nachtrag oben S. 156. D. Red.