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Weiterbildungsthemen im Wintersemester 2013/2014 und in Zukunft

7.3 Weiterbildungssituation (Angebotsebene)

7.3.5 Weiterbildungsthemen im Wintersemester 2013/2014 und in Zukunft

für die wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere am wichtigsten waren (im Wintersemester 2013/14). Die Antworten unterscheiden sich nach organisatorischen Aspekten, Inhalten und nach Angaben von Fächern bzw. Fachdisziplinen (vgl.

Tabelle 19).

Die wichtigsten Themen im WS2013/14 für die Zielgruppe

Frankfurt am Main

Mainz Oldenburg Ulm Wuppertal

Organisatorisch

Online-Kurse X

Online Plattformen/Nutzung wird auch gelernt X

Inhaltlich

Demografischer Wandel X

Solarenergie, schon seit Beginn X

ganz verschieden, je nach Interessen der Teilnehmer/diese entstehen aus den Akademiewochen

X ganz verschieden, je nach Interessen der

Teilnehmer/viele Arbeitskreise zu Geschichte X

nach Fächern

Tabelle 19: Die wichtigsten Themen im WS2013/14 für die Zielgruppe (eigene Darstellung)

Für die Interviewpartnerin an der Universität Wuppertal standen im Wintersemester 2013/14 organisatorische Aspekte im Vordergrund. Sie nannte die Einrichtung von Online-Kursen und Online-Plattformen, die die Älteren nutzen können. Sie wies zugleich darauf hin, dass die Beherrschung dieser Medien durch die Älteren kein Problem ist: Sie können es oder sie lernen es.

Inhaltliche Aspekte wurden von dem/der Interviewpartner/in aus Ulm und Oldenburg

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erörtert. Für die Interviewpartnerin an der Universität Oldenburg und für die teilnehmenden Älteren standen im Wintersemester 2013/14 der demografische Wandel und ihre Darstellung in den Medien im Vordergrund. Für den Interviewpartner an der Universität Ulm waren im Wintersemester 2013/14 die Themen ganz verschieden je nach den Interessen der Teilnehmer/innen. Er wies im Interview darauf hin, dass die Themen, mit denen sich die Älteren beschäftigen, aus den Akademiewochen zu Beginn des Semesters entstehen. Dabei fungieren die Akademiewochen bzw. die Frühjahrsakademie und die Herbstakademie als Türöffner, „um die Leute erst einmal in die Uni hereinzuholen“ (Interviewpartner Ulm). Dies wird seit den 1990er Jahren praktiziert. Aus diesen Akademiewochen sind vielfältige Angebote und Themen für die Bildung von Arbeitskreisen im Rahmen des Programms Forschendes Lernen entstanden. Am häufigsten sind in den letzten Jahren Arbeitsgruppen zu geschichtlichen Themen entstanden. Für den Interviewpartner ist das Thema Solarenergie persönlich besonders relevant. Der Arbeitskreis Solar, der von dem Interviewpartner seit 1995 betreut wird, ist sein

„Lieblingskind“. Die Interviewpartnerinnen aus Mainz und Frankfurt zählten die Fächer auf, für die sich die meisten Teilnehmenden interessieren und im Wintersemester 2013/14 relevant waren.

Hinsichtlich der Frage nach den wichtigsten Themen für die nächsten Jahre machten die Interviewpartner/innen aus Ulm, Oldenburg und Frankfurt inhaltliche Angaben.

Der Interviewpartner an der Universität Ulm sieht das Thema Nachhaltigkeit und Obsoleszenz als ein wichtiges Thema für die nächsten Jahre. Zunächst soll hierfür ein praktisches Projekt ins Leben gerufen werden, nämlich eine Art Reparaturcafé.

Ob daraus ein richtiger Arbeitskreis Forschendes Lernen entsteht, war zum Zeitpunkt der Interviews nicht klar und ist aus der Sicht des Interviewpartners fraglich.

Dennoch bleibt das Thema aus seiner Sicht aktuell (vgl. Textsegment 6).

Textsegment 6: Ulm

Was wir derzeit 2013 versuchen, ist in Ulm eine Art Reparaturcafé zu installieren und haben da auch bei der Frühjahrsakademie 2014 Angebote mit drin, die versuchen, so eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die einen Raum, einen Ort oder mehrere Orte, eine Struktur schafft, in der Menschen Sachen hinbringen können, die repariert werden können

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und nicht weggeworfen werden können. Das ist das, worum es geht. Ich glaube nicht, dass daraus ein Arbeitskreis Forschendes Lernen entstehen wird, aber das Thema Nachhaltigkeit, Obsoleszenz heißt glaube ich das Fachwort für diese zum Wegwerfen vorproduzierten Teile – das ist etwas, was uns derzeit aktuell bewegt, aber wie gesagt, das kann 2014 auch etwas ganz anderes sein.

Obsoleszenz, eigentlich „geplante Obsoleszenz" ist ein Fachbegriff dafür, dass Hersteller die Lebensdauer eines Produkts absichtlich reduzieren. Produkte werden also schneller defekt, als es technisch notwendig wäre. Deswegen werden Geräte häufig kaputt, sobald die Garantiezeit abgelaufen ist. Auch unter diesen Fachbegriff fallen erschwerte Reparaturmöglichkeiten durch Konstruktion, also dass sich Schrauben z. B. nur in eine Richtung drehen lassen, sodass man Geräte nicht öffnen kann. Ein häufig dafür genannter Grund ist die Sicherheit, aber gerade bei Handys kann man das gut verfolgen: Sie sollen

auch recht bald wieder weggeworfen werden.

Manchmal wird ein Gerät einfach nur ersetzt, weil es optisch veraltet, „aus der Mode“ ist.

Die Interviewpartnerin an der Universität Oldenburg sieht die Themen Lebensfindung im Alter und Ganzheitliches Lernen als wichtige Themen für die nächsten Jahre. So soll in kommenden Semestern das Gasthörerstudium mit neuen Angeboten begleitet werden, um ein einseitiges Lernen auf bloß geistiger Ebene mit zusätzlichen Formen und Training zum ganzheitlichen Lernen zu ergänzen: „Sie sollen sich bewegen, sie sollen Life Kinetik machen, also ihre unterschiedlichen Gehirnhälften miteinander durch Übungen verbinden, und sie sollen auch in einem Lerncafé miteinander in Kontakt kommen. Also das wird ein neues Angebot im nächsten Semester werden, wo wir versuchen, mal die unterschiedlichsten … also Lernen mal ganzheitlicher zu betrachten“ (Interviewpartnerin Oldenburg). Außerdem sieht sie das Thema Lebensfindung im Alter, d. h., „was möchte ich gerne noch machen und wie orientiere ich mich für meine so genannte dritte Lebenshälfte“ (Interviewpartnerin Oldenburg), und das Thema Endlichkeit als Themen, die in Zukunft stärker betrachtet werden müssen.

Die Interviewpartnerin aus Frankfurt sieht Bildungsangebote zur nachberuflichen Phase als wichtiges Thema für die nächsten Jahre. Die Interviewpartnerin an der Universität Wuppertal sieht die Bildung von Arbeitsgruppen mit Forschungsprojekten als ein besonders wichtiges Ziel für die nächsten Jahre. Sie erwähnt, dass auch im Jahr 2012 ein kleines Forschungsprojekt der Älteren entstanden ist. Für dieses Ziel braucht sie noch Dozenten, die hierfür ein spezielles Seminar leiten können (vgl.

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Textsegment 7).

Textsegment 7: Wuppertal

Besonders wichtig in der kommenden Zeit werden Arbeitsgruppen sein, die selbst forschen.

Da gibt es einige Ansätze zu soziologischen Forschungen aus dem Kreis der Studierenden heraus. Es gab auch im Jahr 2012 schon ein kleines Forschungsprojekt der Älteren, und es wird im Herbst wahrscheinlich wieder eine Gruppe geben.

.... Ich versuche, da etwas zu unterstützen. Und manchmal brauchen wir dann auch noch Dozenten oder ein spezielles Seminar dafür, dass kann man dann hier organisieren.

Die Interviewpartnerin aus Mainz zählte die Fächer Naturwissenschaften, Medienwissenschaften, Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie, die für die nächsten Jahre relevant sein werden.

Die wichtigsten Themen für die nächsten Jahre

Frankfurt am Main

Mainz Oldenburg Ulm Wuppertal

Inhaltlich

Nachhaltigkeit Obsoleszenz X

Bildungsangebote zur nachberuflichen Phase X

Lebenssinnfindung im Alter X

Tabelle 20: Die wichtigsten Themen für die nächsten Jahre (eigene Darstellung)

7.3.6 Profil der Weiterbildung für Ältere an den ausgewählten Universitäten