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Die vorliegende Arbeit umfasst zwei Teile und ist in zehn Kapitel untergliedert. Der erste Teil besteht aus den wissenschaftlich theoretischen Grundlagen. Im zweiten Teil werden Weiterbildungsangebote und -programme für Ältere an ausgewählten deutschen Universitäten als nationale Fallstudie untersucht, und die Auswirkung dieses Weiterbildungsangebotes auf Ältere wird analysiert und aufgezeigt.

Im Anschluss an ein einleitendes Kapitel werden in Kapitel 2 zunächst der Stand des demografischen Wandels und übergreifende generelle Entwicklungstrends in Deutschland beschrieben. Die demografischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland sind vor allem durch fünf Trends geprägt, die jeweiligen Begründungszusammenhänge werden erläutert.

In Kapitel 3 wird die historische Entwicklung der Konzepte des Lebenslangen Lernens im internationalen Kontext von 1960 bis 2010 anhand der wichtigsten Berichte und Dokumente der Organisationen dargestellt. Besonders wird die Ausweitung des Konzepts des Lebenslangen Lernens auf ältere Menschen vorgestellt.

In Kapitel 4 steht die Hochschule als Ort Lebenslangen Lernens im Mittelpunkt. Im internationalen Diskurs werden Funktion und Bedeutung der Hochschule bei der

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Realisierung des Lebenslangen Lernens deutlich, wobei sich der Blick auf das Hochschulstudium stark verändert. Dabei werden der Stand des Wandels der deutschen Hochschulen durch Lebenslanges Lernen und dessen Verwirklichung im deutschen Hochschulsystem erläutert. In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen für den empirischen Teil der Arbeit erläutert, wobei es um die Hochschule als Ort der Weiterbildung für ältere Menschen geht. Dabei werden verschiedene Studienformen der Öffnung der Hochschulen für ältere Menschen und die wissenschaftliche Weiterbildung sowohl als Form des Lebenslangen Lernens an Hochschulen als auch als Kernaufgabe der Hochschulen dargestellt. Um die geeigneten Universitäten für die empirische Untersuchung in der vorliegenden Forschungsarbeit auszuwählen, ist es wichtig, die Angebotsformen der wissenschaftlichen Weiterbildung für ältere Menschen an deutschen Hochschulen zu verstehen und in einer Gesamtschau darzustellen.

Kapitel 5 behandelt ältere Menschen als Zielgruppe der wissenschaftlichen Weiterbildung an deutschen Hochschulen. Ziel des Kapitels ist es, eine weitere theoretische Grundlage (als Basis für Didaktik, Gestaltung des Programms für Ältere) für die folgenden empirischen Teile der Arbeit zu schaffen. Im Kapitel werden die Lebenssituation der Zielgruppe im Allgemeinen, einige spezifische Bereiche der kognitiven Entwicklung im Alternsverlauf und Kenntnisse für das Lernen und die Bildung älterer Menschen vorgestellt. Aus diesem Verständnis heraus sind bei der Gestaltung von Weiterbildungsangeboten didaktische Überlegungen für das Lernen und die Bildung älterer Menschen anzustellen.

In Kapitel 6 wird das methodische Vorgehen erläutert, d. h., welche Methoden und Instrumente für die Erhebung und Auswertung gewählt wurden und warum sie hierfür geeignet sind. Das Ziel der empirischen Untersuchung liegt darin, für die Weiterbildungsarbeit mit älteren Menschen das Weiterbildungsangebot an deutschen Universitäten zu explorieren und die Auswirkung dieses Weiterbildungsangebotes auf ältere Menschen zu untersuchen. Dafür erfolgt das methodische Vorgehen der Arbeit in mehreren Schritten: schriftliche Befragung, Experteninterviews, Einzelinterviews und Auswertung der Daten.

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In den Kapiteln 7, 8 und 9 werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zusammenfassend dargestellt. Das Ziel des empirischen Teils ist die Erschließung neuer Kenntnisse hinsichtlich folgender Aspekte: Auf der Hochschulebene sollen Erkenntnisse über die Organisationsformen, das Management, die Finanzierung und das Hochschulmarketing gewonnen werden und die Situation bezüglich der Angebotsseite, der Weiterbildungssituation, Qualität und Gestaltung der Weiterbildungsangebote erfasst werden. In Kapitel 7 werden die beiden genannten Aspekte durch Experteninterviews analysiert. In Kapitel 8 werden bezüglich der individuellen Ebene mit einer schriftlichen Befragung mit standardisierten und offenen Fragen Daten zu Motiv, Erwartung, Interesse, Zufriedenheit, Auswirkung und Wünsche der Teilnehmer/innen analysiert. In Kapitel 9 werden mit Einzelinterviews ihre subjektiven Sichtweisen und Erfahrungen mit ihrer Teilnahme an Weiterbildungsangeboten erfragt. Experteninterviews und Einzelinterviews werden nach der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) und die schriftliche Befragung nach der Methode der statistischen quantitativen Datenanalyse mit der Ermittlung deskriptiver Statistiken der mit dem Fragebogen erfassten Merkmalsausprägungen ausgewertet.

Abschließend werden in Kapitel 10 die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit noch einmal komprimiert dargestellt und diskutiert.

Im Anhang der Arbeit finden sich relevante Materialen, wie Fragebogen, Interviewleitfaden für das Experteninterview und das Einzelinterview, die Zufriedenheit mit den Lehrveranstaltungen.

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2 Demografischer Wandel und Entwicklungstrends in Deutschland

Der demografische Wandel in Deutschland wird erhebliche Veränderungen innerhalb der Bevölkerungsstruktur zur Folge haben, die sich sowohl auf die Biografie der einzelnen Personen als auch auf die Gesellschaft auswirken werden. Deswegen bringt er nicht nur Risiken für die Gesellschaft und Belastungen für die Sozialsysteme, sondern auch große Chancen, die es zu nutzen gilt. Es ist an der Zeit, dass die Perspektive hinsichtlich alter Menschen und deren Leistung erweitert wird.

Für Deutschland ist als übergreifende generelle Tendenz der Bevölkerungsentwicklung Folgendes festzuhalten: Der starke Geburtenrückgang und die kontinuierlich steigende Lebenserwartung führen zu einer Abnahme der Einwohnerzahl und zugleich zu einer Alterung der Gesellschaft. Dabei ist eine Stabilisierung oder sogar ein Anstieg der Bevölkerung durch eine hohe Zuwanderung aus dem Ausland zu verzeichnen. Stand 2012 haben in Deutschland 20 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund, wobei der Anteil jüngerer Menschen mit Migrationshintergrund weiter zunimmt. Aber die Zuwanderung durch Migration wird den Rückgang der Bevölkerungszahl in Deutschland langfristig kaum aufhalten können, weil die Zuwanderung aus sozial-politischen und ökonomischen Gründen staatlich begrenzt wird. Somit kann auch eine Zuwanderung langfristig die geringe Geburtenrate nicht ausgleichen. 2014 starben mehr Menschen in der Bundesrepublik als geboren wurden. Trotz neuer Förderprogramme für Familien, wie dem Elterngeld, lag die Zahl der neugeborenen Kinder 2014 nach den ersten Schätzungen der Statistiker zwischen 675.000 und 700.000. Im Vergleich dazu gab es 875.000 bis 900.000 Sterbefälle (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014, S. 14).

Die demografische Entwicklung in Deutschland ist vor allem durch fünf Trends geprägt: sinkende Bevölkerungszahl, Aging society (mehr Ältere, weniger Jüngere), längere Lebenserwartung (Alter als Aktivitätsphase), Höherqualifizierungstrend und zunehmender Anteil von Migranten. Im Folgenden werden die fünf Trends in ihrer Ausprägung dargestellt und die jeweiligen Begründungszusammenhänge erläutert.

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