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sWir Alexander der Erste,

Im Dokument 51'°. i. Mittwoch/ dm i^" Januar 181z. (Seite 153-160)

Von Gottes Gnaden Kajscr und . . Selbstherrscher aller Reusscn,

. ?c. !t. ie.

allen Unfern getreuen Unterthanen.

G d t t ' u n d die ganze Welt sind Zeugen gewesen, mit welchen Absichten und mit welcher Macht der Feind in Unsre Staat?» drang. Nichts konnte ihn von Uttierncdmungen abwenden, die'mit eben so viel Treulost^keit als Halsstarrigkeit verfolgt wurden. Voll Zurrauens so wobl auf seine Macht, als auf jene fast aller Europäischen Staaten, die er zu diesem Angriff gegen Uns verbunden hat-te, wagte eres, bis ins Herz UnserS Reimes m dringcn, um dort alle Uebel und Schrecknisse, vichi eines gewöhnlichen, sondern eines Vertil»

gunqskrieqeS ,u verbreiten, ;u welchem er lich seit langer Zeit gernstet hatte All,u viele B e i ' sviele Kutten Uns leine gränzenlose Herrschsucht und die Gewaltthätigkeir seiner Handlunaöweisc kennen gelehrt, als daß wir nicht die Größe deS Unglücks hätten beurrbeüen können, daS er Uns bereitere; und da wir die Unversöhnliche Wuth faden. mit welcher er schon in Unsere Glänzen gedrungen, waren W i r , mit schmerzlich beklemm-tem Herzrn, gezwungen, das Schwerdt ju ziehen.

W i r riefen die Hülfe de« Ewigen a n , und ver-sprachen dann Unserm Reiche, daS Schwerdt Nicht mederiulegetl/ s» lange sich nur ein eintig«?

bewaffneter Feind auf Unserem Gebiet befände»

L?iese Verheißung, deren Vollstreckung in Unserm Kerzen fest beschlossen war, gründete sich auf die Seelenkrast der Volker, welche die ' Vorsehung Unserer Sorgfalt anvertrauet bat, und die Zuver»

ficht darauf ist nicht gerauschet worden. Giebt es einen Beweis von Much, von Heldcnstnn, von G e d u l ^ und E r g e b u n g , von Beharrlichkeit und Ehrgefühl, ben Rußland nichr dargeboten hätte?

I s t eö dem Feinde, bei allen seinen Unthaten, welche daS Menschengesöbl emvörtrn, und hei der Wutb, mu welcher er im I n n e r n deö Reiches tobte, ist es ihm gelungen, den Russen einen einzigen Eeui;e? über d i e blutigen Wunden abjudrisgrn, die sie erhielten? Hhr Mutti und ihre Beharrlichkeit schien durch ibre Verluste belebt, ihre Vaterlands-liebe durch die Eiuäscherung der Städte verdoppelt zu werden; die Entweihung der Temvel befestigte sie im Glauben und entflammte ste zu unaus-weichlicher Rache. Daö Heer, die Großen, der Adel, die Geistlichkeit, der Stand der Kaufleute, das Volk, kurz, alle Klassen im Staate rechneten den Verlust idrcS Vermögens und die Aufopferung ibres Lebens für nichtS; und athmeten nur Einen Geist, einen Geist der Kraft und ver Religion, entflammt von Vaterlandsliebe und von der Hiebe zu Gott. Diese vollkommne Einmüthigkeit. dieser allgemeine Eifer führte schnell Folgen herbei, die kaum wahrscheinlich, und fast unerhört stnd. M a n denke stch jenen grimmigen Feind, wie er. aelet.

tet von lugelloser Herrsch,ucht. stolz auf «roße A " S . - , unsre Gränzm überschreitet mit der un-ubttsehharen Macht von jwanjig Reichen «nd

twan-Völkern, die unter feiner Fahne versammelt ist; man denke sich dieses Heer von 6 0 0 M s S t r e i -lern zu Roß und zu Fuß, begleitet von 1,500 Stucken Geschützes; man denke es sich, daß er mit dieser furchtbaren Rüstung in den Mittelpunkt des Reichs eindringt, und weit umher mir Schwerdt und Flamme würbet. Zndeß sind leit seinem Ein>

druch kaum sechs Monate verflossen, und wo be-findet er stch jetzt? Man erinnere stch der Worte des Psalms: „ A m Morgen sah ich den Gottlosen sich erbeben wie die Zeder deö Libanon. I c h ging am Abend vorüber, und er war schon nickt mehr. 6 J n der ganzen Kraft des erhabenen Gedankens, ist dieser große Spruch an einem stolsen und ruchlo-sen Feinde in Erfüllung gegangen. Wo find seine Heere? Sie glicbxn einem schwarzen Gewölkt, daS der Wind heraustreibt. Sie stnd ze> flössen wie Regen. Ein Tbeil hat die Erde mir seinem B l u t getränkt. Er liegt zerstreut umber auf den Gestl-den voa Moskwa, Kaluga, Smolensk, Weißruß-land und tzitlhauen. Ein andrer ist mit einer großen Unzahl seiner Anführer, in den vielen Schlachten gefangen genommen, nach welchen ganze Regimenter die Großmuth deS Siegers an-riefen und ihre Waffen vor ihm niederlegten. Der drscte endlich, eben so zahlreich, floh eilend, ver-folgt von unser/« stegreichen Heeren, bestürmt von Frost und Hunger. Er bat die Heerstraßen vor»

Moskwa b»S an die Gränzen von Rußend mit seinen Leichen bedeckt, mit Kanonen, mit langen Zügen v o n ' KriegSvorrärben und Wagen. N u r wenige Trümmer dieser uniäbll».ifen Heere, ekmge Soldaten odne Wissen, erschöpft und kraftlos.

Werden mit Müde haldtodt in ihrem Vaterlande an-langen, und zum ewigen Schrecken ihrer Kani'öleute verkündigen, welche Züchtigung denjenigen erwar-t e erwar-t , Sen feindliche Ablicherwar-ten in das Innere deS mächtigen Russischen Reiches verleiten- M i t auf-richtiger Freud,, und durchdrungen von Erkennt-lichkeit gegen den Ewigen, erklären W i r allen Unfern getreuen Unterrbanen, daß die Ereignisse Unsre Hoffnungen überstiegen haben, und das die Bedingnisse, dle W i r beim Anfange des Krieges verkündigten, überfl eßend erfüllt lind. Schon be-findet stch kein Hemd mehr auf Unserm Gebiete, oder vielmehr, alle Hemde bestyden stch in demselben als Todte, oder verwundet und gefangen. Hh.r Hochmürhiger Anführer selbst bar Müh, gehabt, sei-ne Perssn mir einigen seisei-ner vorsei-nehmsten Gesei-ne- Gene-rale zu retten, nachdem er seine gan^e Annex verkoren, und uns mehr als tausend von seines Kanonen überlassen, die übrigen aber vergraben öd^er^inS Wasser geworfen hatte. Der Anblick der Krstyrung, den die Französische Armee darbietet, ist unbegreiflich; kapn» traut mgn seinen Äuc>en oabei. .h^ ^Solches zu wirken verwochr?

Ohne den Ruhm des Oberbefehlshabers Unsrer Ar-meen zu verringern, der stch durch die unzäbligen

dl« ,5 5>.«m Vitterlande leistete,

«cht Hat; ohne den der übrigen Befehlshaber jtt

schwächen, die alle an Eifer und Ergebenheit wetteiferten; ohne im Allgemeinen der Tapferkeit Unserer Streiter Unrecht zu thun, können Wie sagen: mit ihren Anstrengungen bat stck cinr über-menschliche Kraft verbunden, und W i r erkennen in diesem großen Ereigniß, die V o r s e h u n g G o t t e S . Anbetend vor ihrem Throne, erblicken W i r deutlich ihre Hand, die den Uebermuth und die Bosheit zu Boden schleuderte.^ Statt aus Un-fern Siegen eiteln Stolz zu schöpfen, laßt Un<

aus diesem großen und seltenen Beispiel Frömmig-keit und Mäßigung, und treuen Gehorsam gegen die Gesetze und den Willen Gottes lernen. Weit unrer,cdeide UnS das von jenen Schändern deS HeiligtbumS, deren Letchnabme »etzt de« Hunden und Raben znr Nahrung dienen. G o t t ist groß in seiner Barmherzigkeit, wie in seinem Zorn.

W i r wollen in der Reinheit Unsrer Gesinnungen und Unsrer Handlungen den einzigen Weg verfolgen, der zy ftiner Gnade führt. Gekrönt allein von seiner glorreichen Hand, wollen W i r in seinen heiligen Tempel gebn und H H N t . m r die Wohl-tbaren danken. Mit denen cr UnS überschüttet bat.

W«r wollen UnS niederwerfen und durch beiße Ge-bete erflehen, daß der Allmämrige tn seinerBarm-Herzigkeit den Krieg beendige und Uns den Frie-den schenke, Frie-den höchsten aller Sieget

Gegeben zu W i l n a , am 25sten Dee^mber, im 18t2ten Jabre des Heils, und dem zwöliten Un-trer Regierung.

Das Original iß eigenhändig von S r . K a i s e r l i c h e n M a j e s t ä t unlcrjeichner:

A l e x a n d e r . E 8 t r a e t

aus dem Kriegs-Journal des Herrn Oberbefehls-habers der Armeen. Fürsten Kurulow Omolenöky,

auS Plozk vom 26. bis 29. Hanuar.

Den ?6. Januar. Generalmajor Graf Mo-ronzo.w verfolgt nur seinem Delaschemenr die Rich-tung nach Posen zu, während er rechter Hand Kommunikalion mit dem Detaschement deS Gene-ralatjutanten Tschernilschew und linker Hand mit dem Ko,rpg deö Gcneraladiutspten Baron Wuljin-gcrode bat.

Kdie Arnie.e dey Admiral Tschj,rschago,w bat von allen Seiten die SeIung Thoren umgehen/

Daö KzirpS unter General Mil.orqdowitsch ist am 2^. Aanuar auf die linke S.ejle d.er Weichsel öbergeaängen.

' Den 27. Zanuar. DaS Korps deö .G.encral-l i e ü M a n t Sacken kam n.^ch Wqrschap zu nach Opalien .guf der l.i.nk.e.n Se.l^e der Wechsel.

' Aen 28. Janugr. Um in den nahen Dör-fern bei V5!Yig zu Fouragiren, wollte der Feind am 2z. Oanuac einen Ausfall aus Ganjig auf un»

stre lknke Flanke gegen Vrentau mache». Aber er ward von einem Kosaken und »inem Baschki-ren - Regiment mit Verlust vertrieben.

Zu eben derselben Zeit zeigte sich «ine starke Kolonne Infanterie mil Kavallerie unserer rechten Flanke gegen Neukau, und drängle unsere Vor«

Posten.

Der Truppen Aelleste Melnikow 4 griff den Feind mit Ko>ak»n von allen Leiten. gleich gn, brali te ibn in Unordnung «nd Bestürzung und

schlug ihn. .

Bon den aus der Stadt zum Ausfall gesand-ten Kolonnen, kehrte kein Mann in die Festung zurück, 6^0 blieben auf dem Platze, 200 wurden gefangen/ außerdem 1 Oberst/ t Oberstlieurenant, t Maior, 7 AapirainS, 6 Lieutenants, L Unter«

l i t U k n i a n k S u n d 4 9 Unteroffiziere.

Der G nerala^ntanr T'ch«rnitschew vefchte Niil seinem Detaschemenr Sckochau, Fricdland und Flatow. Freudig kamen die Einwohner den siegreichen R»st«n, alt ihren Befreiern/ entgegen.

DaS ÄorpS des Fürsten Schwarzenberg war durch uniere Bewegungen gezwungen, Warschau z» vi-rlaften, und General Miloradowitsch besetzte

«m 27 Zanuar die Stadl Warschau.

S - l dem Gute Wilanow kamen ihm entgegen, Vereint der Adel, die Kaufmall,ifchafr und dle Gnstiichktil dem Präfect, Unrer»Präget und Maire der Sr<>dr, die idm Salz und Brod so wie die Schlüssel von Warschau überreichten.

Den 29. Januar. Gras Wittgenstein berich.

t e l , daß der Feind am 2Z. Hanuar einen starke»

Ausfall aus Danztg auf unsere Posten bei Oliva gewagt habe.

Der General Zlowalsky z . , m l t den Asum»

schen Husaren unrer Graf d'Ollon, von dem Ge-neralmajor Wmammow i n i l Infanterie beschützt, hielten den Angriff des Feindes nicht bloß auf, sondern warfen und verfolgten ihn bis zur Festung.

Einen neuen Ausfall wägte der Feind am 25.

Sanuar auf eben diesen Punkt und unsere Vor-posten. Er wurde eben so vertrieben. Sein Ver-lust an diesen Tagen war sehr bedeutend. Gefan-gen wurden t Oberster, 22 Osfijiere und Zvo Mann Geineine.

Nach der von I»em Grafen Wittgenstein ge-machten Disposition, näherte stch am 25. Aanuar der General Ejraf Sievers mit seinen Truppen der Festung Pillau auf einen Kanonenschuß und

«rrichlele Batttrien. Graf SieverS forderte im Namen ocS Königs von Preußen den FramvÄsche-n Kommandanten Castellt jur Uebergabe der Festung aus der, nm 26. J a n u a r , als die Preußischen Truppen tetn Theil der Besatzung) deelarirten-vaß üe der nicht erfolgender Uebergabe, j u r die Fussen fechten würden, «den so wie auf die 800

^tnwvbn,r achtend, einen Kriegs Rath berief, ./^Convention unterschrieb. Demnach besetzten z Truppen am S? Hanuar Pillau und

wur-Adelnd von dt» Einwohnern empfangen.

Am 29- Aanuar wurde im Veiseyn Seiner Mai-stär des Kaisers im Hauptquartier zu Plo^k, Gorr dem Herrn <«n feierliches Dankgebel darge-bracht.

S t . Petersburg, vom 7. Februar.

Allerhöchster Befehl S r . K a i s e r l . M a j e s t ä t , crtbeilt bei der Parole NN Hauptquartier i n dcr Sradl Mlawa.

Vom lo. Januar.

Befördert stnd: beim keivgarde-PreobrashenS-kisclien Regiment, der Lieutenant Bergmann ;um Stabokapiraii-; beim L.'eibgalde» Semenowschen A^gimrnt der Sekondlieuienant Bork wm^'iri:»

tenant: beim LZe'bgarde.^ithauschen Regiment die Fähnriche Baron Gerdorf, Gabde 2. und Pestel zu Sekondlleut<'nanle; beim Leibgarde 5^g^^e-giment dic LteurenantS KudcrS, Bistrom und Suchtelen zu Hs.ibsk.,pirains.

Riga vom 7. Februar.

Heute um Mittag trafen Se. Excelleiiee unser Herr G ^ r r a ! Gouverneur, Marqur von Pautucci, von I h r e r Reise ins' Allerbeste Hauptquartier, wieder hier ein. Die bloße Nachritt davon erfüllte die ganze Stadt mit drr lebbafreü.n Freute.

Nisbnji Nowgorod? vom «S- L<an.

DaS Nch hier befundene Mvükowische Archiv der auswärtigen Sachen ist vor einigen Tagen wnder von bier mit allen bri demselben stehenden Beamten nach Moskwa abgegangen, so wie auch das KommissariavS Depot.

Bei dcm Abmarsch der hiesigen, von hier vor-erst nach der Stadt Gluchow gebende» Landwehr segnete dieselbe Se. Eminent, »er Bischof vo»

Nishegorod und Arsamaö, Moißei, nach verrich-tetem Gottesdienste, mit dem Heiligenbild? S t . Nikolai deS WunderlbäterS ein. Diese Krieger, entflammt von grätenlosem Eifer zur Venheidi-Hung deS Vaterlandes, wünschten die Fabne mit stch zu haben, m i l welcher Her Fürst Posharskji und der hiesige Bürger M m l n <ur Befreiung der Mutltsstadt Moskwa ausmarschirten-, allein dieser Wunsch konnte nicht erfüllt werden, weil diese be-rühmte FabNe von Alter ganz mürbe geworben ist, obgleich ste mit der größten Sorgfalt hier aufde-rvahtt wird.

Plock, vom 6 Februar.

Der Fl,Sen Rad,ionS ist mir <inem drei ägk-H«n Aufenthalt deS Russtschen Monarchen tn dem-selben deehrk gewesen. Von Hort reisten Se. Ma-jestät beute, den 23- Januar a. S t . um 10 Uhr

deS Morgens im Schlitten ob, und von GvSlik setzten Sie I h r e Reise ,u Dkerde fort. Der Kai-ser kam bier um i UbrNachMiltags an, und wur-de gleich bei wur-der Einfahrt jowodl von wur-den Beam-ten und dem Adel, als auch von den Stadttin-wobnern, und bei dem für Seinen Aufenthalt W i m m t e n Hause vom dem Russischen

General-Heldmarschall, der den Tag zuvor von Rad;kon6 abgereist war, und der übrigen Generalität cni-Pfangen. Hernach marsckirlen die Russischen Trup-pen im Ceremsnialmarsch durch, welches dcr Kai-ser mir dem General-Feldmarschall im Fenster Mit zusahen. Der Marktplatz und die Straße wa-ren ganz vo» Zuschauern bedeckt, welche sich genug über die fröhlichen Gelichter der mannhaften Rus-sischen Krieger wundern konnten. Hiernach erschien die hiesige Hebräer-Gemeinde mit Brod und Salz vor S r . Majestät, und einer von den Hebräern hielt eine Reoe, welches alles sehr gnädig aufge-glommen wurde ^ Die Vornehmsten von der Rus-sischen Generalität speisten an diesem Tage bei dem Kaiser. Jetzt, Abends, ist dte ganze S t a d t ilwminirt.

Königsberg, vom 3. Februar.

Durch eine Publikation der König!. Ostpreuß.

Regierung vom heutigen Tag«, ist folgende Be-kanntmachung des Fürsten Kurusow von Smolensk, zur allgemeinen Richtschnur vorgeschrieben.

i>n Erwägung, daß der Eintritt der Kaiserl.

Russischen Armeen in Preussen und in das Herzog-thum Warschau die Festsetzung gewisser Regeln notbwendig macht, in Bezug auf den Werth und Gebrauch der Russischen Golk»., Silber- und Kupfermünzen, so wie auch der S t . Petersburger BankassignationeN, so wird hiermit auf Befehl S r . Majestät des Kaisers, meines Mergnädigsten Herrn, folgendes zur Kenntniß des Publikums g«.

bracht, als vorläufige Maaßregel später ju treffeo-ber Anordnungen.

' Art. 1. Alle Russische G o l d - , Silber- und Kupfermünzen, desgleichen die S t . Petersburger Bank» Assignationen, sollen in allen denjenigen Ländern, welche die Kaiserl. Ruistichen Armeen besetzt haben, alS gesetzliches ZahlungSmiktet ange-sehen und alS solches, nicht allein tn allen öffent-lichen Kassen, sondern auch bei jedem Geldverkehr

«mer Privaten, angenommen werden.

Art. 2. Alle administrative Behörden der von den Russischen Armeen besetzten Provinzen haben

U n v e r z ü g l i c h Taxen, in Hinsicht der ersten

KebenS-Bedürfnisse, als B r o d , Fleisch, Bier :e. rc. zu

«ntwerfen, und zwar müssen diese Taxen in Ruf-fischer Münze «nd in der tzandesmünze bestimmt Iverden.

Art. 3. Dieselben administrativen Behörden Werden angewiesen, eine beifügende VergleichungS-Tabelle der Russischen Münze und der iZanveSMun-zen zu publiciren, nach dem Grundsätze in Bezie-hung gut die S t Pet-'-sii'iirger

Baiik-Assignario-« e n , daß vier Rubel AsslgN itionen einem Rubel Sudcr gleich zu achten It.«".

Art. 4. Zu mehrerer Bequemlichkeit des Pu-blikums sollen nur Bank Assignationen von 25, 10

A ^ u v e l in Umlauf gesetzt werden, da ste we-S5" V^zchledenheit ibrer Farben leichter zu unter-smekdcn jind. - - Nämlich die Assignationen von 2S Ruhet sind weiß, die von i o Ruvcl rvch/ eudltch

dte vsn 5 Rubel blau. Die abmknlstratlven Behör-den haben dies dem Publikum bekannt zu machen»

Art. s. Ein Jeder, der besagte Bank-Assig-nationen nachahmt oder verfälscht, ist als Falsch-Münzer zu betrachten, und nach den Gesetzen sei«

„eö Landes mit dem Tode zu bestrafen.

Das Original ist unterschrieben:

General-Fetomarschall, Fürst K u t u s o w von S m o l e n s k .

Königsberg, vom 55. Febr.

Nachdem die Stadt und Festung Pillau be-reits seit dem 7. Januar dieses Jahres von den Kaisenich - Russischen Truppen blockirt gewesen war, erhielt der Russisch - Kaiserliche in Königs-berg kommandirende General M a j o r , Herr Graf vsn SieverS, den Befehl, mit allen in Königs-berg befindlichen Truppen und Artillerie, denen noch 2voc> Mann Infanterie und S Batterien Artillerie von. der Armee sich anschlössen, gegen Pillau vorzurücken, und dic Katserl. Aranzöslicde Garnison aufzufordern, dic Stadt und Festung zu räumen, um st« der Disposition S r . Majchär, d,6 Königs von Preussen, wieder zu geben; im Wei-gerungsfälle aber «inen ernsthaften Angriff zu un-rernchinen. Dem zufolge traf der Herr General-Major Graf v. SieverS mit dem genannten Truppe»-Korps, circa 6000 Mann stark, und einer ver-hältnißmäßigen Anzahl Geschütz, den 6ren dieses in dem 2vvv Echrirr von der Festung Plllau

bele-enen Firmen Alt Pillau ein Dte Truppen po-irren sich thcilö vor diesem Flecken, theilS auf denen recitS und links vor demselben gelegenen Höhen, tteitS gegen die Verschanzungen der Neh-rung»-Spitze tn gehöriger Schußweite, und der kommanoirende Herr General, um Menschenblut zu schonen und den mit einem Sturm norbwcndig verbunde. en Ruin der Stadt und ibrer Einwoh-ner zu vermeioen, «rliep sog eia, an de» Kom-mandanten der Kaiserl. Französischen Beiatzunq untenstehende Aufforderung zur Uebergabe der Fe.

stuög und des FortS Nekning. Dtesr Versuch hatte die At»chl«eßung der hi^r mitgetdeillen Kon-vention t»r glücklichen Folge, nach welcher die Kaiierl. Franjvsischen Truppen am 8icn dieses, Morgens um 8 Ukr. die Stadt und Festung Villau u»d das Fort Nehrung, nxlcbe seil dem Monat M a i vorigen AakreS von ihnen deicht war, räum-ten und seidige ihrem rechtmäßigen Besitzer, S r . Majestät dem König, von Preussen, zur Freud«

seiner trtven Untertbanen, wieder gegeben wurde.

Die ausmaschjrendc feindliche Mannschaft be-stand auS etwa 1200 Mann; die Anzahl der zu-rückgelassenen Kranken belauft sich auf 4c,0.

Den 9ten begaben stch die Kaiserl. Russischen Truvpen »n 4 Kolonnen zu der Armee, und die in der Stadt und Festung befindlichen Königl.

Preussischen Truppen blieben allein zur Besatzung derselben zurück.

Mein Herr General! Preusslscker Staads-Ossi,ker mit einer Eskorte, Sic werden stch uberzeugen, wie sowM die und ein Marsch Kommissarius, werden die Ko«

Stadt als Festung Pillau von einer so bedeuten- lonnc zu ihrer Bestimmung geleiten, den Uebermacht eingeschlossen ist, daß aller Wider- Angenommen.

stand von I h r e r Seite nicht nur fruchtlos wäre, Art 5. ES sollen der Kolonne die nötbige sondern auch daS in diesem Kriege schon zu viel Verpflegung, Quartier und Vorspann auf ihrem vergossene B l u t vermehren uni^ dte Stadt unnütz Marsch verabfolgt werden.

dcr Verwüstung Preis geben wurde. Angenommen.

I c h fordere Sie, mein Herr General, daher Arr. 6. So viel es möglich ist, sollen die auf, die F<stung zu räumen, und ste der Dispost- Pillau räumenden Truppen auf ihrem Marsch die tion S r . Majestät, des Königs von Preussen, zu- von Kail Russischen Truppen besetzten Oerter rucku'geben; für die Kaiserl. Französischen Trup- nicht berühren.

pen aber eine kavitulation anzunehmen, welche so Angenommen.

vortl,eilhaft gestellt werden soll, als eS die Lage/ Art. 7. ES soll die Bagage obengenannter in welcher Sie stch befinden, erlaubt. Truppen keiner Untersuchung unterworfen seyn.

Emvfangen Sie die Versicherung der vollkom» Die polnischen LanzierS und dic Herren Offiziere menen Hochachtung, mit welcher ich dle Ehre behalten ihre Pferde und bekommen di« Fourage habe mich ju unter,eichnen dafür nach ihrem Range.

Mein Herr General W i r d , jedoch nur unter der Bedingung, an-Ihren ganz gehorsamsten Diener, genommen, wenn der Herr General Castella

der Graf von S i e v e r S , sein Ehrenwort giebt, daß die gedachte Bagage kommandirender General der vor Prllcm weder Kontribution, Karten, Plane oder sonst siebenden Kaiserl. Russischen Truppen. irgend etwas enthält, das auS der Provinz Kur-Hauptquartier Alt Pillau, den 2s. Jan. « S t . land oder dem Kais. Russischen Reiche

entnon-(6. Februar) i8l3 . . men wäre, eben so wenig etwas, daß der Kö-Stimmt mit dem Original ntgl. Preussische Herr Kommandant reklamiren

entnon-(6. Februar) i8l3 . . men wäre, eben so wenig etwas, daß der Kö-Stimmt mit dem Original ntgl. Preussische Herr Kommandant reklamiren

Im Dokument 51'°. i. Mittwoch/ dm i^" Januar 181z. (Seite 153-160)