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I s t z u d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

I m N a m e n d e r A a i f e r l . U n i v e r s i t ä t » - - C e n f u ^ D . G - B a l k , Censor.

S t . Petersburg, vom 4, Februar.

O f f i z i e l l e N a c h r i c h t e n v o n d e n A r m e e n . Der Oberbefeblsbdber der Armeen, General Feld«

Marschall Fürst Golenischrschew » Kul«»sow von Smolensk, bar C r . Kaiserl. Majestät die Fortsetzung deö Journals der Kriegs-Operationen vom 16. bis 25. Haimar fol»

gendeS I n h a l t s , vorgelegt:

Vom t6. Januar.

S e i t der Ankunft unsrer Truppen in Königs-berg wurde die Festung Pillau <o umringt, daß jede Kommunikation außerhalb derselben yebemmt war. Der Feind wollte einen betriw,tiich,n Vor-ralh von Munition nach Danzig abfertigen, aber dicS wurde ibm von unfern DctaschkMentS ver-wehrt; auch wurde ein nach Pillau

gebenderTran-«vorr von Lebensmitteln nebst der aus einer Kom-pagnie unrer einem Kapitain bestehenden Bcdek-kung desselben aufgefangen.

Vom 17. Januar.

Der Gtneraladjutant Waßiltfchikow hat am läten, nach dem Rückzüge derOesterretcher, deren Avantvosten stch anderthalb Meilen von dort best»«

den, mit seinem Detaschement Ostrolenko besetzt.

Der Generallieutenant Graf Pahlen befindet stch in dem Kirchdorf« Welko - Sabeljc.

Vom 18. Januar.

n „ D a S KorvS des GenerallieutenantS Sacken A seinen Marsch nach der ibm vorgeschriebe«

«,»! ^ ^ t u n g . DaS Detaschement des General-'n-iors G r « f m Litten hat dcn Feind aus dcm

Flecken Ksmsschin verdrängt, und dabei von ben volniM'cn Tru»pen t Kapitain und SS Gemeine gefangen genommene

Vom so. Januar.

Das Hauptquartier S r . Majestät deS Kaiser»

und des Feldmarschalis kam an diesem Tage i»t der Stadt Mlawa an.

Vom 21. J a n u a r .

Der ln DaNjtg zusammen gedrängte Feind ver-suchte «m <^t«n mir 2000 Mann Kavallerie und Anfanteric auf die Seite nach Oliwa h i n , einen Ausfall zu machen, ward aber mit Verlust wie-der in die Festung zurück g.jagt. — Graf Platow schickt starke Parteien auf die Seite nach der Oder bin ab.

DaS Detaschement deS Generalmajors J l o -waiskji 3. hat Lauenburg besetzt und daselbst «in nicht großes Magazin vorgefunden.

Vom 22. J a n u i r .

Das Hauptquartier S r . Majestät deS Kaisert und des FeldmarschallS kam an diesem Tage indem Flecken RadzionS an.

Eine vor den Kolonnen der Haupt-Armee und deren Avantgarde vorauf marschierende Kosa-ken .Partei ist gestern in Plock eingerückt und un-verzüglich über die Weichsel gegangen »u den be-stimmten weitern Unternehmungen gegen den Feind.

Z n Plvck ist ein ziemlich beträchtliches Magazin vorgefunden, in welchem sich unter andern b.fin-den, soog Kore; Haber, 6006 Centner Mehl, ^0«;

Brvdte, und ungesähr soo Tonnen S a l t

Eine von der Avantgarde d-s Generaladjlttan-ten B a r e n ZWitngcrvd- abgeschickte P a n i k hat

den Flecken Kowall beseht, und daselbst ein von dem Feinde eingerichtetes kleines Magazin gefunden.

Vom 23. J a n u a r .

D a s KorpS des Generallieutenanls Sacken ist in dem Flecken Stanislawow angekommen/ wo das Korps des GenerallieutenancS Fürsten W o l -konskji zu ihm grossen ist.

Vom J a n u a r .

DaS Hauptquartier S r . Majestät deS Kaisers und des Feldmarschalls kam in dcr S t a d t Plock au.

V o m 25. J a n u a r .

D i e Kosaken Parteien von den Kolonnen der Hanvtarinee sind am 23. J a n u a r in den Flecken Gombin und Gostimin angekommen, und nir-gend auf den Feind geKossen.

Riga, vom 3. Februar.'

M i t einem am 30sten J a n u a r auS Plozk abgegangenen Kourier, haben Sc. E x e l l e n c c unser verehrter Herr Cioil-Gouvetneur die offttielle Nach, richt erhalten, daß Warschau am Lösten Januar von unfern Trupoen besetzt worden.

Von Willna aus haben S«. Majestät der Kaiser am Lösten Deecmbcr cm Allerhöchstes M a -nifest über 'die Resultate deö Krieges erlassen.

Radzions/ vom 3. Febr. v . S t . . Nachdem dcr Russische Kaiser am 3t- J a n . stgtcn a. S t . ) von J a n o w zu Pferde abgereist w a r , kam Höchstdersclbc denselben Tag Nachmit-tags nach 3 Ubr i n der S t a d t M l a w a an, wo S e . Majestät den ganzen folgenden Tag verblieben/

und von dem Großfürsten Konstantin Pawlowitsch, dcr daselbst auf einige Stunden von Janow an-gekommen w a r , besucht wurden. D e n darauf fol-genden Tag (den 2z. a. S r . ) reiste der K-user Alexander von Mlawa nqch Ralows j u Pferdt ab, und kam ivon dorr in dem hiestgen Flecken an.

Ueberal! wurde dieser Monarch von den Einwoh-nern jedes Standes, Alters und Geschlechts uulcr den freudigen Ausrufungen: Hurrah? V i v a l ! sem-xfangen und begleitet. Hier wurden Se. Majestät mit allen Ehrenbezeigungen und der lebhaftesten Freude empfangen/ und als S i e heraus auf die Treppe traten, geruhten S i e den Einwohnern für ihre Herzlichkeit persönlich zu danken. Der Kaiser macht gewöhnlich für jedes Nachtlager den W i » thcn G'fcl'cnke.

Heurc kam der Russische General Barelai de TolN in R u o w o a n , und war vor dcr Abrufe dcS Kaiserg von dort bei S r . Majestät.

Von Radzions stnd Sc. Kaiserl. Majestät nach Plock abgereist, welches bereits von den Russischen Truppen besctzr «st.

Lock, vom 22 J a n . n. S t .

GestertNhatten wir das Glück/ Se. Majestät den Kaiser Alexander in unsrer Stadt zu

bc-«n - .5/ " ü c Preussische S t a d l , welche Se.

betraten. Eine große Meng.e Volk aller Stände hatte stch versammelt und

em-pfing den Kaiser mit clncm herzliches, HurraH«

D e r ehrwürdige alte Superintendent Giseviug hielt hierauf folgende Anrede an S e . Majestät den Kaiser:

S i r e ! . .

Empfangen S i e gnädig dle Huldigung eines sudelnden, I h n e n entgegen strömenden Volkes.

WaS in diesem heiligen Augenblick Sie umringt, waS, Allergnädigster Kaiser und H e r r , S i e hier vor Sich sehn, daß alles — 0 daS alles stnd Her.

zen, die voll B e w n n d r u n g , Ehrfurcht uns Liebe I h n e n entgegen schlagen, und Augen bei J b r e m Anblick mit Wonnetkräucn erfüllt, und zum Him-mel erhobener Hände Segen herab zu flehen, für S i e um Schutz und Gnade von dem Allmach.

tigcn. ^

Skre! so werden überall dle Herzen I h n e n entgegen schlagen, die Volker I h n e n entgegen strömen/ denn S i e , Allergnädigster H e r r ,

kom-men zu uns, nicht zu zerstören, sondern zu be-glücken; nicht zu unteriachcn, sondern zu befreien;

nicht zu verderben, sondern zu erquicken und Heil zu bringen der zerschlagenen Menschheit.

(Hier ergriff der Kaiser mir Rührung deS Predigers Hand und sa^te: „ I c h komme als dcr treuste Freund ibreS Königs und als der Freund ihres Vaterlandes.")

Großer Kaiser: der Allmächtige bat die Schick-»

sale der Völker in I h r e Hände gelegt; aber wo-hin auch I h r Triumph S i c f ü h r t , 0 da kommen S i e immer segnend und gesegnet — und im N a -men des Herrn — darum decke der Ewige S i e mit stinem Schilde und stärke mit seiner K r a f t , zum hohen B e r u f e , I h r e n mächtigen A r m ! — E r , der H e r r , unser G o t t , sev I h n e n freundlich und fordere das Werk I h r e r Hände.

J a , das Werk I h r e r Hänöe wolle er för-dern ^ Amen.

Königsberg, vom I I - J a n u a r .

Am 6ten Januar n. S t übergab der F r a u -xöstsche Kommandant von P i l l a u , diese Festung an den General S'vers zufolge einer Convention, nach welcher die 1,200 M a n n starke Besatzung aufs linke Rbeinufer zurückkehren muß. Die Festung ist dcn Preusscn eingeräumt worden.

Aus dem Oesterreichischcn ist hier die Nach, richt, daß dic an Frankreich abgetretenen Hasen Triest und Fiume von den Oestcrrcicbcrn wieder bcsctzt worden smd.

Köniasberg, vom 18. J a n . n. S t . Die hiesige Universttat hatte zu dcr diesjäbri»

gen Feier des Krönnngsfcstes durch ein lateini-sches Programm vom Herrn Professor E r f u r d l ein-geladen. Dr^e Versammlung tn dem großen aka»

demischen Hörsaale war überaus zahlreich und glänzend. M a n sab daselbst fast die gamc hier anwesende Russische und Preussische Generalität,, namentlich die Herren Grafen v. Wittgenstein unh v. Sicvers, die Herren v. Bibikow, v. Mersch«-' j t w , die Herren Gcnerate p. V ? r k , v. Kleist,

G r a f v. Kunbti'in, v. I i e t e n , viele a n d e r e Russi-sche und PreussiRussi-sche Offiziere, so wie dic hiesigen C w i l - Ä n k o i i r ä r e l i , a^S: den H e r r n Landhofmci»

ster, d e » H e r r n Ober-Marschall u. s. w.

Königsberg, vom 2^. J a n . n. S t . Am Listen d. M . trafen S c Excellenz der H e r r StaotSminister Freiherr v o n S t e i n über J n -stcrliurq hier ein, und stiegen vorläufig im Deut»

s c h e n H . i u s e ab.

Königsberg, vom 26. J a n . n. S t . Heute rückten zwei Bataillons der S t . Pe-tersburger Landwehr unter der Slnfuhrung deS H r n General Akletschrjew hier ein. D i e schöne militairische Haltung und daS gesunde und starke Aussehen dieser Truvpen, welche einen so weiten Weg zurückgelegt haben, erregten gleiche Bewun-derung.

Königsberg, vom 27. J a n . n. S t . Am 25sten dieseö ( i z l e n a. S t . ) , alS am ho-ben GkburlSlage I h r e r Majestät der Russischen Kaiserin Elisabeth, gab hier der General G r a f Wittgenstein «tue prächtige Mittagstafel, zu wel-cher alle h i t r befindliche Preussische Generale und andere vornehme Beamren gezogen wurden.

B e r l i n , vom 2. Febr.

Se. Excellenz der französische Reichsmarschall Herzog von Belluno (.Vielor) ist am Lasten vorigen MonatS, von Austritt kommend, bier eingetroffen, und Se. Excellenz der Reichsmarschall Herzog von Treviso (Morlier) von hier nach Magdeburg abge«

gangen. Eden dabin sowohl als auch nach M a l t t j und Paris giengen in diesen Tagen wiederum ver-schiedene französische DivijionS- und Brigaöegenc-rale von der Oder kommend, und andere sich bis-her bier aufgehaltene oder auS Frankreich ange-kommene Stabsoffiziere giengen, ihrer Bestimmung zusoige, nach Posen, Küstrin und S t e t t i n von hier ab.

London, vom 28. December.

Verwichenen Sonnabend wurde von hier für 40l>,ocii) Pf. E l . Gold nach Lissabon abgefertigt, um davon den in Spanien und Porrugall befind»

lichen Truppen den S o l d auszuzahlen.

London, vom 9. J a n u a r .

Briefen auS Lissabon zufolge hat der letzte S t u r m >n danger Gegend vielen Schaden ange-richter. zs Fahrzeuge stnd gescheitert und verschick dene andere gänzlich verunglückt. Eben diese Briefe Melden, daß beinahe ein D r i t t e l dcr englischen Armee durch Krankheiten undienstfäbig geworden.

D c r G r a f von Paimela ist als Amb.issadcuv des HofeS von Brasilien zu London angekommen.

Die nach Amerika unter dein Admiral Beauelere bestimmte See Expedition ist gestern von PorlS-wouth abgegangen.

Paris, vom ZV December.

Heute vräsidirte dcr K a i s e r i m K o n s e i l der Fi«

« a n z e n , w e l c h e s v o n 8 U b r früh b i s M i t t a g d a n e r t e ,

die Gehölz von Versatlle auf

Auf den F a l l , daß die Desertion l n einem Departement Fortschritte macht, und man sie der Anregung oder Unterstützung der Eltern beimessen kann, sollen, nach einem kaiserl. Dekret, die Ge-setze gegen die Eltern strenge gehandhabt werden.

P a r i s , vom 6. J a n u a r .

Als der Kaiser Napoleon in Dresden ange-kommen, und bn seinem Minister Serra abgestie-gen w a r , begab er stch ins B a d , soupirte, und empfing alsdann den Besuch deö Königs v?n Sach-sen, der stch, wegen einer Unpäßlichkeit, zu dem Reisenden tragen lassen mußte.

Der Präsident deS KassationS-HofeS drückte sich i» der Rede, die er an den Kaiser nach sei-ner Rückkunft hielt, über den eben geendigten Feldzug folgendermaßen anS: „ S i r e , keine neue, ,,sür I h r e n Ruhm langst unnötbige Glückwünsche,

„zu einem Feldzuge, den nichts stärker bezeichnet,

„ a l s die Verzweiflung I h r e r Feinde, di« O b n ,,macht ihrer Bemühungen, die Vereinigung J h

-„ r e r Armee in den ruhigen Winterquarliren zu

„verkindcrn, welche I h r e Vorsicht und I h r e vä-terliche Bcsorgnifz dcr Armee gesichert b a r "

Dcr Marschall Massen« ist, seiner Gesundheit wegen, nach Nizza, seinem Geburtsort, gereist.

DaS gesetzgebende KorpS ist auf den 2. Febr.

zusammen berufen worden.

D i c Sterbe-Listen auS Frankreich vom J a b x enthalten: IL die ein Alter von WO bis u o J.chr.» erreicht haben; 15 Groß-Beamten deS Reichs; 20 Generale (die in Rußland

verbliche-nen nicht gezählt;) i L Prälaten; 4-i Gelehrte und Künstler :e.

Uiuer den häufigen KonseilS, die der Kaiser Napoleon diese Zell gehalren hat, war auch ein geheimes zur Fabrizjrung von SenatuS Konsulten.

' P a r i s , vom iL. J a n u a r .

Der Moniteur enthält ein Verzeichniß vsn Königinnen Mutter oder von Gemahlinnen von Königen von Frankreich und andern Prinzessinnen, die zu Regenrinnen ernannt worden.

V e r m i s c h t e N a c h r i c h t e n .

Der Anfang der Rede, die der Präsident deS französischen Senats, G r a f de Lacepede, bei der Rückkunft Napoleons in Paris hielt, ist «nserS Dünkens ziemlich merkwürdiq. E r sagte: „ E w r .

;,K. K. Majestät haben alle Grundlagen dcr Orga-n i s a t i o Orga-n I h r e s großeOrga-n Reichs gelegt; alleiOrga-n es

„bleiben Allerböchstderselben noch viele Gegenstände ,,zu konsolidiren und zu deendigen übrig, und dic

„acringste Verzögerung i» der Ergänzung unsrer

„ I n s t i t u t i o n e n ist ein Natlonalungluck." — Heißt dicS nicht mit andern Worten : Unier Land ist gänz-lich crschöv't; Sic müss,n I h r e r Eroberungssucht Gränzen setzen, denn sonst haben wir wieder eine Revolution im I n n e r n befürchten, von welcher Sie das Ovfer „ n n würden. Blriben Sie also zu Hause; heben Sie keine Kvnstrlbirte mehr aus,

denn dieses Natisnalunglück bringt das Vol? -lur Verzweiflung; beschäftigen Sic sich mit de» Kün-sten dcS Fricdcns, denn Sic haben scbr v i e l gut zu Machen; Sie haben daS Volk an dcn Rand deS Unglücks geführt; unser Land ist entvölkert;

unser Ackerbau liegt darnieder; unsre schönen Weinreben verdorren am Stamme, auS Mangel an Arbeitern; unser Handel ist ruinirt unste Fabriken stehen öde und verlassen; unsre Finan-zen sind gänzlich erschöpft; Sie werden gehaßt.

Wie noch kein Regent gehaßt wurde; auf! eilen S i e , die geringste Verzögerung führt Sie ins Verderben. —

AuS Prenssen schreibt man vom t6. (ss Jan.,) daß sich daselbst allgemein das Gerücht verbreitet, i n PartS habe sich zn der Oper, während der Vor-stellung, Folgendes ereignet: Einige von den Zu.

.schauern riefen mit einemmale laut: I» xs>x-' ta xä>x! (Friede! Friede!) eine andere Parihei

«der schrie: Vtve t'Lm^ereur z (Es lebe der Kai-ser.') D a aber der Tumult imOpernhause zunahm, so erschienen mehrere Polizeibeamten und riefen ihrerseits. Älence.' ( S t i l l ' S t i l l ! ) Un-willig hierüber, habe nun das ganze Publikum einstimmig gerufen: ^ Kss le (herunter init dem Tyrannen!) J n Holge dieses bedenkli-chen Auftritts bade sich Napoleon genöcbigt gese-Kep, PartS zu verlassen, und scy nach. Mainz g«-gangen, um sich bequemer retten zu können, im

»all die Unruhen allgemeiner und für ihn geWr-Äscher werden sollten.

J n Berlin sollen die Straßenjungen ihren V v o t t mit den aus Rußland entkommenen, inUum-ven gehüllten und sich kaum nocd fortschleppenden französischen Soldaten treiben. So wie sie einige derselben erblicken, schreien sie auS vollem Halse:

z»Platz! Platz! d i e g r o ß e Armee kömmt!" -Begegnen sie aber einen, Kavalleristen ohne Pferd, so dielen sie ihm ganz höflich ihre Diensie an und sägen: „Lieber H e r r ! sollen wir ihnen nicht vaS ZZferd kalten?"

Zu Königsberg ist ein Helden-Gedicht er-schienen: „die Russen, die Helden des l^ten Jahr«

h p M r t S . "

Der PabA, nachdem er lange Seit in Savo-M alS Gefangener bewacht worden, wurde im An-fange des vsrsgen Jahres gqr a^f die Festung Fe-vestretteS, von dort aber unter strenger militairi-scher Bewachung, qach Fsntainebtau gebracht.

Hier hat Napoleon mit ihm am SZsten Januar

^in Konkordat abgeschlossen, dessen Bedingungen Zwar noch nicht bekannt sind, daß aber schon durch

»sine Existenz beweißt, Napoleon erkenne drn Pabst vueder als Oberhaupt der Kirche an. So haben M ünterdrüq're z>Hne Ausnahme, bel den

Russii-»Gen Siegen gewonnen.

Kanton Fryburg ist «in „Gebet für die p,s Pabste«^ verbreitet worden, daß in

8 » ^ Ausdrucken abgefaßt, und mit

las-sen Hersagung, jyz Namen des Bischofs von

Fry-bürg ein vkerziglägiger Ablaß verbunden «st. Die»

ser Prälat hat öff.nllich erklärt, er habe keinen Antbeil an diesem Gebet, das aber, wie dic vor-hergehende Nachricht zeigt, seine Wirkung gethan hat.

Der Moniteur vom 27sten Januar erzählt, der König von Neapel habe das.Kommando der Armee dem Viccköiug von I t a l i e n übergeben, ,,der mehr Ueb.ung tn einer großen Adminisiralio.», und daS völlige Vertrauen des Kaisers habe." Man sieht, Navoleon fängt schon an, auf seine eigen«

Verwandten zu schmälen. Murat hat wobl nicht genug Ergebung gehabt, sich Mit den 4 0<)U Mann, die letzt den Namen der großen Armee fuhren, <ur seinen Schwager aufopsern zu wollen, und ist - ach I t a l i e n geeitl, um bei dem nahen Untergänge Na«

poleonö, für sich zu retten, so viel er kann.

Eben die,er Moniteur vom 27sie» Januar versichert, Davoust, (der schon nach jküstrin geflo-hen ist, sammle ein Observation« KorpS bei Brem-berg, und Maedonald, der schon auS Berlin nach Paris abreiste, ziehe sich nach Posen; der König von Preußen, bekanntlich in Breslau, reorganisire sein Korps lwelcheö?) zwischen Coiberg und Stet-tin. Launston s«») von Paris abgereist, um daö Observanonö-KorpS bei Magdeburg (wo kaum ein paar tausend Mann Garnison stnd,^ zu kommandi-ren. Grncral Souham, eiligst aus Spanien zurück berufen, gche mit der Avantgarde des OlservaUonS-Korps vom Rhein nach Frankfurt am May»; Mar-swall Ney, der «uch schon vurck Berlin passirt ist, sammele zu Posen eine Avantgarde von Mann frischer Truppen. (Diese Nachrit ten von dem, was dieser oder jener Marschall tbue, indeß er schon längst nach Deutjchland o»er gar nach Frankreich zurückgegangen ist, beweist, taß eic Herren Marschälle sich eben nicht mehr viel auS den Befehlen Napoleons machen ) Auch bet Vero»

na loll sich ein ObservationKorps, das von I t a -lien genannt, versammeln. D a nun hier niemand beobachtet werden kann, als Oesterreich, und diese Nachricht dahrr iopderbarc Vorstellung, n env.<fen könnte, wird hinzugefügt: der Kaiser von Oester-reich «che in (Aalluien achtzig tt,us>nd Mann zu-sammen, und die Harmonie m i s c h e « t . n Höf«n von Wien und Paxis ^lo.'si dicß es im Mo«utcur Paris und Ä i c s i , ) >ey vollkommen. Der ^önig hon Sachsen zieht seme Truvven um Glogau zu»

s.mmen d. h. die Trümmer sciner L-rinxe in W.>r-s g e h » über Glogiu nach Hause. Alle diese Nachricht»«, ><tzr der Monitettr hinzn, s,y «r au?

torisirk, zur Beruhigung der gukfn Bürger Deutsch«

jsindS und .^rgnkreichS bekannt zu machest. Die Kronc aber aller Unwahrheiten dieses BlatteS sind drei Briefe, pie eS mitsbellt. I n dem ersten die»

s r Briefe, darjrt aus Äarienwerder vom (iren J a n u a r , versichert der Vicekönig von I t a l i e n , sey falsch, grundfalsch, daß ihn Graf Pl.itow am Sten iSvsten) November qes.^ laqen, i^ni seine Kano»

NlN genommen, und Z?oo M^ng üefangtn gtmach'l

Habt. . Es sey kein Mann mit den Waffen in der Hand gefangen genommen, Freilich! Die Getan»

genen mußten die Waffen vorher strecken.) unv waS die Kanonen deträfe, die habe er selbst lieben lassen.

— I m zweiten Briefe versichert der MarscvaU Da-voust, <S sey falsch, grundfalsch, daß «ein Korps a.n <6ren (28sten) November geichlagen und zer-streut worden. Napoleon habe vey Krasnoy den Feind von seinem Nucken getrieben, übrigens, aber 1>ch gar nicht mebr mir einem Kamvf amujiren wollen, da die Rüsten auf Schlittichuhen uizh Schlitten manövrier hätten. — — i n n drillen Briefe muß der Marschall Ney versichern, es sey falsch, daß fein KorpS am 1?ren tasten) Novem-der einen Parlrmentär abgeschickt, und die Waffen gestreckt. Er habe ohne Artillerie mit nur 4,l)os Mann die Russen den ganzen Tag aufgehalten, und sey dann nach Orscza martchirt. Alle Russischen Berichte scyen Romane; im Frühjahr wurden die Russen überall Lie Männer von — und nun wird

«ine Reihe von Schlachten genannt, stnden." A i « der geschieht dies aber schon früher. AuS allen Kloaken und Brunneu zu Moskwa werden Hauten todter Franzosen hervorgezogen; von dort bis Kö-nigsberg liegen längst allen Landstraßen viele Tau-sende derselben, und wo ein Schneehaufen weg»

schmilzt, läßt er Franzosen zuruck. Unter den an-geführten Schlachten vermißt man die von No6i und an der Trebbia, von PultuSk und Heilöberp, von Tarutin», Malai Iaroslawez u. s. w. .Dage-gen ist die von Preussisch Eilau als ein französischer Sieg aufgeführt. Denn Napoleon meint, um eine Unwahrheit endlich für wahr gelten zu lassen, dürfe Man ste nur oft wiederholen.

Ohne Zweifel muß eS überraschen, die drei Generale, die als brave Militärs bekannt sind/ mit ihrer NamenSunterschrift lolche grobe Unwahrhej.

ten vorbringen zu sehn: aber man kann es alS ge-wiß annehmen , daß ste diese Briefe nicht geschlie-ben hageschlie-ben. N-poleon, dem alleS nur Werkzeug ist, macht stch kein Bedenken, auch die Ebre seiner bravsten Generale zu b'flecken, wo er Nutzen dq-von dost. Er hat dilse Bnefe schreiben lasse», oder viejmehr nach dem schwüjstiHcy Elsele zu

urthei-Wabrschrinjich aus Persiflage, stlllt eine DeutMie Zeituna bei diesem Wort eine ernst-haft« Untertuchung an, was für eine Gat-tunq von Schllttschuhen das wohl mögen ge-wesen seyn, mit denen man, bergauf,

berg-«b, auf dem Schnee habe manövriren kön-lien? Diese Untersuchung ist indeß überstüs-ßg: es waren permutblich dieselden Schlitt-schuhe, vön denen Napoleon im Sommer in den Zeitungen perkündigen ließ , daß ste nedA Motast^rütken und Meilenlanaen Wasser»

schjauche,, seiner Äryiee nachgefühlt werden.

Man erk,.sieri sich, wie seine weise Vorsicht

v.'mals de^unKeN, pnd leise belacht

len, selbst diktkrt. Etwas MnlicheS ist schon frü-her oft geschehn. Z. B - in Spanien wurde einst einem Französischen Geyeral, der jn dem Fort Montjoui bei Gtrona konimandirte, eine große Summe geboten, wenn er es übergeben wolle. Er aiitwortere ganz einfach: „ E r halte den Antrag für

len, selbst diktkrt. Etwas MnlicheS ist schon frü-her oft geschehn. Z. B - in Spanien wurde einst einem Französischen Geyeral, der jn dem Fort Montjoui bei Gtrona konimandirte, eine große Summe geboten, wenn er es übergeben wolle. Er aiitwortere ganz einfach: „ E r halte den Antrag für

Im Dokument 51'°. i. Mittwoch/ dm i^" Januar 181z. (Seite 141-148)