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Auszüge aus den französischen Nachrichten während des Krieges tn Rußland 18^2

1. K a s s e l , den 9. J u l y . Die Russen haben Hch nach einigen leichten Kavalleriegefechten in aller Eile zurückgezogen, und die Brücke über den Niemen niedergebrannt. Die Avantgarde S r . Ma-jestät ist aber auf einigen Kähnen übergeschifft, und man hat auf der Stelle zwei Brücken für den Ueber-gang der Armee geschlagen. *)

Entweder waren also die Russen zuerst über den Niemen gegangen.' oder die Franzosen kamcn zuerst herüber, und doch, nachdem die Russen vertrieben stnd, brennen diese noch hinter Ken Franzosen die Brücke ab.

S. AuS dem L t e n B u l l e t i n . Der Kaiser ertheilte den Befehl zum Aufbruch, um über den Niemen zu gchn. « D i e Besiegten,«' sagte er,

„nehmen den Ton der Sieger an; ihr Unke«?

„reißt sich dahin; möge ihr Schicksal in Erfüllung gehn.'t

3. M i t a u s c h e Z e i t u n g , vom 27. J u l y . Se. Majestät der König von R o m , bat bereits i z Zähne, ist äußerst munter, und spielt besonders gern mit der Schildwache und deren Waffen. *)

4. A u S dem 6 t e n B u l l e t i n , vom t i . J u l y . Alle diese Vortheile kosten, der französischen Armee fast keinen M a n n ; seit Eröffnung des Feld-zug'S rechnet man in den vereinigten KorpS kaum 30 Todte, 100 Verwundete, und etwa Gefall«

gene, während wir schon 2000 bis ssoo gefangene Russen haben.

5. AuS dem 8 t e n B u l l e t i n . 12 öster-reichische Ublanen griffen 46 Kosaken an, verfolgten sie mehrere Meilen N weit, und nahmen 6 gefangen.

6. W a r s c h a u , den i . August. Alle unsre Regimenter beiltzen eine große Anzahl erbeuteter Ehrenkreuze feindlicher Offiziere, und in großer Anzahl erbeuteter, sehr lächerlicher Kleidungsstücke und sonderbarer Waffen der asiatischen Regimenter, welche zu den schlimmsten Soldaten des FeindcS gehören; kurz 2000 Mann unserer Kavallerie haben einen 6stündigen Kampf mit 8000 Kosaken, Z000 Mann regulärer Kavallerie, 2 Regimentern Jägern zu Fuß und 20 Feldkanonen bestanden.

7. AuS dem S t e n B e r i c h t des K ö n i g s v o n N e a p e l , vom 2. August. Er schließt so:

AieS ist der Bericht von der Affaire vom 26sten, i n der der Feind, nacb Aussage der Gefangenen und Deserteur'S, einen noch größcrn Verlust erlit-ten haben dürfte. Die Zahl der Toderlit-ten kann man sicher auf 2Z00 bis Z000 schätzen, und dic Zahl der.

Verwundeten ist Unermeßlich. E w . M a j e s t ä t h a b e n fast k e i n e n M a n n v e r l o r e n .

L. AuS d e m i Z t e n B u l l e t i n . DaS Schlachtfeld bei SmolenSk lieferte (und 200000 Personen können eS bezeugen) daS Schauspiel von e i n e m gebliebenen Franzosen gegen 7 bis 8 russi-sche Leichname. — Von 12 Divisionen, aus wel-chen die große russische Armee bestand, sind in den Schlachten bei Ostrowns 2 mitgenommen und zer-streut worden, 2 in der Schlacht bei Mohilow, 6 in der Schlacht von SmolenSk. ES sind nur noch 2 Divisionen und die Garde übrig und tn gutem Stande. (Die Fortsetzung künftig.)

L i t i » juvencis, est in e«zuii xsirum virtu«.

B u c h e r , A n z e i g e .

W a h n u n d W a b r b e i t , oder, die Anhänger der Franzosen und ihre Gegner, von E — A . V» 8 N Olli proksnum vuleu» ei

« n ! » ^ 2 / h t j Steffenhagen und

Was der Verfasser unter Wahn und Wahrheit Versteht, glebt der Titel an. Er wägt in einer dem Gegenstande angemessenen und würdigen Sprache GÜeS ab was sich für die leider noch vor kurzem so

treffen. Dann w i t d auch die französische SpraH«

aus unfern Umgange und Leben verschwinden, wir werden die Muttersprache Hudiren und richtig re-. re-. re-. den, und von den Franzosen nur so viel erlernen, sehe «ingerissene Gallomanie sagen läßt, und thut als hinreicht um die wenige« Werke derselben zu djeS mit Unpartbeiiigkelt die fast an das versteht!, die gelesen zu werden verdienen. — Noch

— ' " " " " sind wir dahin nicht gekommen, aber dieses Ereig-niß, liegt als unerläßliche Bedingung in den Be ängstliche gränzt. L)aher ist die ganze

Untersu-chung fast zu neutral, denn eS giebt Dinge, -über lvtlche man nicht neutral seyn darf. — Die Ursa-chen der iyerirrung sast aller V ö l k e r , indem sie alleS französische.vis zur Abgotterei verehrten, —

«ine Abgötterei für welche die Strafe deS alleinigen Gottes sehr fühlbar über sie gekommen ist — «er-den historisch sehr gut entwickelt. Offenbar Hat hier Friedrich trotz seiner Größe viel verschuldet,

«as neuerdings Arndt in seinem vortrefflichen Ta-schenbuche ernst und gründlich gezeigt bat. — Zu virwundern ist <s, daß Hem aufmerksamen And denkenden Verfasser «ine Ursache entgangen ist, die

»hnstreitlg mehr als alles andere gewirkt bat, den Wahnglauben an den Werth alleS dessen was französisch ist, und jenseits des Rheins herkam zu pflegen lind zu erhalten, ja was sogar bewirkt Hat, daß eine große Zahl der besten andern Volker i n Gedanken, Gesinnungen, Worten und Werken di« gallische Nichtigkeit, Sittenlosigkeit und Falsch-heit nicht bloS bewunderten, -sondern selbst annah-men end lich zu «igen machten. Diese Ursache Hnd die französischen Hofmeister oft flüchtige oder wohl gar verjag?« Vagabunden, obne allen weiter«

Werth, als den des AccentS ibrer Muttersprache, ein Werth den ihnen 4er Wabn der Principal«

beilegte. Diese wurden in die Häuser und Fami-lien aufgenommen, man vertraute ihnen die zarten Atnder a n , in deren Herz m i t der Svrache auch ihre Gesinnung m i t -allen ^hren Gebrechen floß, sie wurden von den Vätern in Ehren gehalten, und um ss leichter konnte» lie den Wabn begrün-den, alleS franzosische sey an 1»ck vorzüglich) indem Man sie als Muster vorstellte,, fetzte man alle Nationalität herab, und das höchste Ziel des J ü n g -liilgS war ein Franzose zu — scheinen. Wie di«

französischen Gouvernanten auf die Töchter wirk-ten , wie sie dabei von dem Einflüsse französischer Moden unterstützt wurden, das verdiente von einer deutschen Frau den M u t t e r n unfrer Zeit sehr ^anS Herz gelegt zu werden. — Diesen Gegenstand, der t«NS von großem Einflüsse scheint, bat Her Verfasser hei weitem' nicht genug herausgehoben.- Zwar hoffen wic zu G o t t , daß durch Hie Siege Aber die Franzosen, welche ihr angemaßtes politisches Ueber-gewicht zerschmettern, auch -ihr literarischer «und geselliger Einfluß auf lbre M i t w e l t vertilgt werden wird. I n einer Zeit wo sich die Völker widerge-dähren, "wirb eS bei jeder Nation 'Ehre und allei»

«ige Ebre seyn, national zu seyn, und die ver-dient« Verachtung wird die Äffen der Fremden

gebenheiten der Zeit. Mm so schmerzlicher ist «s

^u sehen, daß man im alten Wahne noch meint 'den Augenblick nutzen zu müssen, daß Eltern ihr«

liebste Hoffnung, die auch des Vaterlandes Hoff, nung ist, gefangnen Feinden anvertrauen, Men-schen, die-in den Greueln der Revolution erwach-sen sind, und deren Herz im blutigen Handwerk

des Krieges abgehärtet seyn ^nuß. B .

V „ N r o . 7 7 0 des Z ü s c h a u erL iS folgendes

«enthalten:

AuS Dorpat, vom 46 März.

„Wohlgemeint war der Rath gewiß, den Db?

Zuschauer kürzlich gab: „ F o r t . Pedanten! in

„Eure Klause." Aber die Leute wollen durchaus 9,draußen bleiben!" —

ES ist wohl nicht undeutlich, daß diese W o r t e Igegen einen Aussatz von m i r in I^ro. 4. dieser außer-ordentlichen Beilagen gerichtet sind. Hiergegen ikönnte ich ans K r o . ? s s deS Z u s c h a u e r s

erwie-dern: „hier spielt dcr Verfasser Versteckens mit dem

^Publikum.; er sagt dieser Brief sey ihm aus D o r

-„pat zugesandt worden, eine Echndung, dergleichen

„sonst oft in gelehrten und ungiehrren

Zeitschrif-„ t e n gebraucht f o r d e n ist." D o c h Scherz bei Seite» denn läügnen läßt ^S sich nicht, daß ein solcher Brief dem Verfasser deS Aufsatzes Arminias chndt »uqesandt werden können. »Mein ich halte mich offen genannt, 'weil <S mir um Wahrheit tu thun w a r ; weswegen nennt sich der Verfasser oder Her Einsender nicht? weswegen erwiedett er nicht, -falls er es vermag, WaS zur Sache gehört? Start dessen ist wieder nur von P e d a n t e n die Rede:

da der Verfasser jenes Aussatzes sich selbst offenbar

>au'S der Zahl dieser Pedanten ausschließt, so können n p r die darunter gemeint seyn, welche entweder M,hr oder weniger als der Verfasser von dem Ge-genstände de . Untersuchung verstehen. Da man aber nicht leicht weniger davon versieben kann, als der Verfasser, so möge er mich Hern «nter die P«, Hanten zählen, d. b. unter die, die mehr davon Wissen. Und so werd' ich vnd mit m i r jeder unbe«

'fangene Leset dieses Wort deuten, bis der Verfass-r mir zeigt, wo ick geirrt habe, und worin «r recht habe. Aber nur auf Gründe, nicht auf Worte, kommt es.hier an. v , . K. L. S t r u v c . List zu drucken «rlakbt worden, v r . D« G . B a l l , Censyr.

D » r ?

t-6. Sonntag, dm 19"" Januar iZiz.

I s t z u d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

I m N a m e n d e r A a i f e r l . U n i v e r s i t ä t s - C e n f u r ^ V i . D». G - B a l k , Censor.

Vvm 2^. December.

Für AMckchnung sind j u Fähnriche« befördert: beim Lirbaoischrn Leidgarderegiment B a -ron Ucrkull; beim Finuländschen Vogt» heim Gardrjägcrreginunt Engelhardt 1. und 2. und Bibikow.

Der verabschiedete Kavitatn aus Preussischen Diensten, Ferdiwand Ternau, ist in Russische Dienste genommen, und betm Smmfthen Husq-renregimenl als Lieutenant angestellt.

.-S t . Petersburg, vom L. Januar.

A u S den i m H a u p t q u a r t i e r p u d l l c i r t « » N a c h r i c h t e n .

Der Kapitain vom ersten zusammengezoge-nen Grenadier.Bataillon, Bukarcn» defand stch in der Schlacht von Borodino am 26sten ÄuguK

mit seiner Kompagnie auf der iinken Flanke der Garde, zur Bedeckung der Ba^trrie. Sein B r i -gade ' Befehlshaber, der Obriste Fürst Kantakustne, und dcr Obristlieutenant des Bataillons, Albert, waren getödtet. Bukarew, als der älteste im Range, nahm die Stelle deS letztern ein, drang mit dem Bajonnet in die feindlichen Kolonnen, trennte st« und nabm eine vortheilbafte Position, welche von dem fliehenden Feinde verlassen war.

Er erhielt dabei eine Kontusion in der rechten Seite von einer Kariätfchenkugel, und gleich dar-auf ging ihm «ine Kugel durch die Schultern.

Erschöpft durch den Blutverlust, fiel dcr tapfere Bukarew unter den Gelvdteten für todt auf dem Platze nieder. Bukarew ist todt! riefen alle mit Bedauern. Die Schrecken der Schlacht untere drückten nicht die Wehmulh mn den Verlust des

s < h e

t » l l g

S t . Petersburg, vom z. J a n u a r .

Allerhöchste BefeMe S r . Kaiserlichen MkiestZt, tttheilt bei der Parole in der Sladt Wilna.

Vom 17. December.

Für bewiesene Auszeichnung In verschiede-nen Grfecklen stnd bcfördcrr- drtm Pskowsäicn AttfaurcrievtAimentc dcr Lle«ten<inr Lang zum Etabskapirain; der der Armee stehende Kavi«

tain Baron HilSdvrfzum Major.

Vom Woronesbischen Infanterieregiment ist der Kavitnin. Platzmajor zu Neuschiort, Tawast, zu dem Wtburgschen Jägerregiment versetzt, das neu formier wird. Der Kvllegienassessor Bar»n Renne, der bri der Kmländischen Miliz gedient hat, ist als Major in Kriegsdienst genommen und lvird bei der Äi^mee stehen.

AuS der Dienstliste sind ausgeschlossen: fol-gende im Tressen Gebliebene, von der 2len Ar-tillkri.kbrigade der Lieutenant Freytag, und von der Cuite E r . Kaiserl. Majestät vom Quartiermei-stcrwesen der Obnstljeur,nant Kotzebue 2.

Vom L i . December.

Für Auszeichnung in den Treffen sind be»

fordert : beim Anlaschen Infanterieregiment der Cekondlieutenant Auerberg zum Lieutenant, der Ao>» Libauschcn Infanttrieregimenr zu der Russich' Deutschen Legion versetzte Fähnrich B a r o n v o n Budberg zum Sekondlicutenant.

Vom s,?. December.

Der Kommandant zu R i g a , Generalmajor Emine, Beibehaltung seiner Funktion, t»m Generallieutenant befördert.

Tapfern, nnd die Traucrbothschast gelangte schnell zum 6oiahrigen V a t e r / welcher sich in der nämlichen Schlacht unrer. dcr Bewaffnung aus Moskau'befand., Uncracht'ct dcS hcfltgen FcucrS, eilte er schnell auf den Wahlplatz, tn der Hoff-n u Hoff-n g , seiHoff-neHoff-n verstorbeHoff-neHoff-n SohHoff-n zu stHoff-ndcHoff-n uHoff-nd jhm den letzten Liebesdienst zu erweisen. D e r Greis sinder seine» Sohn bewußtlos liegen, er wäscht daS B l u t m i t seineu Tbränen ab, und trägt ihn auf seinen Schultern nach einer sichern S t e l l e , wv er ihn behutsam untersucht, lind Plötz»

l i c h , welche Freude, i n ihm noch Zeichen deS LebenS entdeckt. M i t ängstlicher Vorsicht macht er den Verband, stillet das hervorstürzende B l u t , und bringt ihn endlich so w e i t , daß er ibn er.

kennt. Welche Wonne« welche heilige M i n u t e für Vater und S o h n ! Der GteiS brachte, m i t E r -laubniß deS Befehlshabers, selbst seinen tapfern S o h n »ach Moskwa, und erhielt durch seine sorg-faltige Behandlung und Pflege, der Arme« einen ausgezeichneten Olßzirr.'. Butarew ward völlig geheilt, und bar stch bereits wieder auf dem Felde der Ehre eingestellcr. (A. d.'Zuschauet.)

S t . Petersburg, vom »i. J a n u a r . Gestern ward in der hiesigen lutherischen S t . P e t r i Kirche die Leiche deS verewigten Prinzen Georg von Holstein-Oldenburg, unter feierlicher Ceremonie, beigesetzt- Die Leiche S r . Kaiserl.

Hoheit kam hier auS Twer i n der Nacht auf den Ltcn a n , und wurde gerade in di« erwähnte K i r -che gebracht, wo sie gleich bei der Einfahrt der H r . Ober- CereMonienmeister mtt den Beamten deS CeremonicnwesenS und mir den für die Leiche bcstimmtcn D u i o u r - B e a m t e n empsicng. Nachdem der S a r g von dem Wagen abgehoben w a r , wurde derselbe, unter dem V o r t r i t t der bei dcm Empfang gewesenen Personen, von besonder« Beamten in die Kirche getragen, und auf das dazu eingerich-tete Trauergerüste gestellr. Während der ganzen Z e i t , die stch die Leiche vor der Beisetzung in der Kirche befand, wurden die Leun von allen S t a n -den daselbst zugelassen, und bei der Lciche dcjour-nirten Tag und Nacht Beamte von der zweiten, dritten und vierten Klasse, von jeder einer, des-gleichen vom Hofe S r . Katserl. Majestät ein Kam-merherr und ein Kammerjunker. Di« ganze K i r -che, nämlich die Wände, die Decke und der Fuß»

toden waren mit schwarzem Tuch ausgeschlagen,

«nd an den Wänden auf beiden Seiten befanden ilch, daS Wappen des HerzogtkiumS von Holstein-Oldenburg, und das jetzige Wappen S r . Kaiser!.

Hoheit. DaS Trauergerüst, auf welchem der S a r g stand, so auch der Baldachin über demsel-ben, war«n mit karmosinrothemSammt überzogen, d«e mir goldnen Tressen «nd Quästen besetzt war.

Nm d«n S a r g herum lagen auf dazu

eingerjchte-«itt Tabourtrs die Ordens-Jnstgoitn dcs verewig-ten Prinzen. Zur Erleuchtung der Kirche waren

«i» d«n Wänden «ine hinlängliche Anzahl G u t t i

-dons für die Lichter angebracht, und um den Ka-tafalk standen Kandclavrce mit großen Kickern.

D t r S a r g war auf die Halste mit der Fürstlichen Dccke bedeckt, die aus Gvldstoff verfertigt und mit Hermelin besetzt w a r ; der Schleif von der Decke hing über das Fußgestell hinunter. A^s,-» vor der Kirche war zur Wache ein MiliUirtommando in Fronte aufgestellt; an der Tküre beim E i n -gänge standen Gemeine auf d'ee W a c h r , inwendig Unterofsinere; und bei der Leiche S r . Hohcit standen S t a b - und Oberoffiziere in Trauer, näm-lich dres auf jeder Seite dcS Katafalks. Am Be-erdigungStage versammelten stch die vornehmsten Penonen beiderlei Geschlechts in den nach der An.

ordnung gehörigen Traucrkl.idern zur bestimmte»

Zeil in dcr Kirche, während dem auch Truppen, ebenfalls in T r a u e r , aufgestellt wurden, um die nach dcm Reglement bestimmten M i l i t a i r » Hon-neurs abzugeben. Nach Beendigung der geistlichen Ceremonie, begaben stch dic zum Tragen deg ' Sarges bestimmten Personen^ mir schwarz

taffre-nen und mit Wesseln, Flor befehlen Schurpen über dtc Schulter, auf das Trauergerüst, hoben den S a r g a u f , und trugen idn zu dem bereitete»

Grabe; zu gleicher Zeit nahmen andere Beamten die Ordens-Jnstgnken, und stellten "stch mit den^

selben etwas entfernt auf beiden Seiten deS G r a -bes. Als. der S a r g in das Grab A n a b gelassen wurde, gaben, auf ein S i g n a l , die in Fronte stehenden Trupven eine dreimalige S a l v e , und hiemit wurde dem verewigten Prinzen die letzte Ehre erwiesen.

-T w e r , vom 3. J a n u a r .

Gestern früh um 10 Uhr ward die Leiche S r . Kaiserl. Hoheit, dcS verewigten Prinzen Georg von Holstein-Oldenburg, aus dcm hiesigen PalaiS feierlich Herausgerragen. B e i dieser Trauer »Cere-monie befanden sich sowohl im allgemeinen die un-ter dem Befehle desselben gestandenen Beamten, als auch insonderheit die hiesige Stadtgcmeinde, der Adel und die Beamten dcr verschiedenen Ge»

richtS'Hnstanzen; dabei wurden auch die Wappen S r . Kaisel. Hobeit und die Ordens-Anstgnien ge-tragen. D c r Zusammenfluß der Menschen war da-bei außerordentlich, und die hiesigen Einwohner begleiteten ihren wohlthätigcn Cbef mit tief ge-rührtem Herzen bis vor die S t a d t , wo dic Leiche in daS für dieselbe bcrcitct« Bchältniß gesetzt, und auf eincm Trauerwagen unter einem Baldachin auf der Route nach S t . Petersburg abgefertigt wurde. Hiernach reisten auch sog^ich in Equipa.

gen dcr Herr I n g e n i e u r - G e n e r a l de V o l a n r , die Adiutanten S r . Hoheit, und mehrere zum Hofstaare gehörige Beamten und Bedienten ab. Auch wer-den dcr Herr Civilgouverneur, der GouvernementS-AdelSmarschall mit einigen Adeligen, und die hie-sigen Beamten die Leiche des Verewigten dlS mx Gränze unscrs Gouvernements begleiten.

Marieüwerder, vom Z. (<3.) Januar.

Gestern schlug auch für uns vir Stunde dt»

Errettung von jahrelangem Druck! Noch den Abend vyrher fanden sich eine große Menge Fran«

zoitscdcr Otsizlere, der Vicekönig, Marschall Vie--kor Zc. ein; wo ste ihr« Armeen gelassen hallen, wüste niemand. 600 Mann Pohlen Mußten von Garnsee her, einrücken» und^ZCv Mann mit 3 Kanonen, besehen, den Brückenkopf. Geiern Morgen gegen 6 Ubr wurde Lärm geschlafen, in der Nähe drr S l a t t geschossen. Bald darauf sprengten zwei Kosak.n herein, grade vor daS Q'-iariler dlö Vic.kvmgS- Diese beiden wurden gnödlel, aber sie ballen dcn Vicckömg in solches Ccl'recken gfsktzl, daß er lich, das P'stol in dcr Hand, aufs Pferd w a r f , und davon jagle. Hin ter ihm her der Marschall Virtor und alles fremde M l l i t a i r , vor — zwanzig Koiakcn, die noch viele der Fliehenden einholten und wahrichcinlich die Äomlnundirendett selbst genommen hällen, wenn diese nicht schnellere Psrde gehabt. — Die Besaz»

t^ng des Brückenkopfs warf bei dem ersten i a r m ihre Kanonen in die Weichset, und lief davon.

N u r ein Kommando B.idenlcher Husaren, ^ ) M a n n sia^k, das an der Weichsel stand, balle nocdMmh genug, Widerstand thun zu wollen, wurde aber bald überwältigt, nachdem es ä Mann an Tollen verloren halte, Die Kosaken hatten dcn Edeimulh, dcn übiigeli alles zu lassen, was sie hartr«, fcibst Uhren und Geld. W-tcH eiu Abstand von diesem Betragen m dem der Franzosen, die ihren fiü-vern Russischen Gefangenen alleS raubten, selbst die b«i der Kälte nolhwendigsie Bekleidung.

Den Einwohnern reichtcn die Kosaken freund-lich d>e Hand, und wurden von ihnen mit Ent-zücken bewillkomlNt und bewirthet. „ES lebe Kai-ser Alexander! ES lebe Friedrich W i l h e l m ! " rie»

fen beide Theile gemeinschaftlich.

Gegen Udr traf dcr General Tschernitschew, Komn,andeur der Avantgarde, hier ein, ging aber sogleich wieder zur Verfolgung der Feinde, nach Weichs^lvurg ab. Hier blieben nur einige 100 Ko-saken als Besatzung zurück.

Bei der Mannszucbt, welche diese braven Trupven beobachten, bei Her Stille «nd Ordnung, die überall herrschen, fühlen wir uns unbeschreib-lich glückunbeschreib-lich; besonders aber bei dcr Befreiung von den auflauernden Spionen; mit denen wir bisher geptaat waren. Heil unfern Befreiern von altem dem Elende, mit welchem Napoleon die Volker b e g l ü c k t !

Paris, vom ig. Deeember n. S r . Genern Abend zwischen 10 und i i Ubr traf der Kaiser, bei vollkommener Gesundheit, im Pal-last der Tuillcrien ein. Es scheint, dafi der Kaiser am s. December die Armee verlassen hat, nachdem

«r dem König pon Neapel das Kommando überge-vcn hqtre. Seine Reise über Wilna und Warschau

" i i höchsten Inkognito, in einem einzigen

« H u t t e n unter deiy Namen und in der

Gesellschaft des Herzogs von V i e e M gemacht. I n M a -scha» hielt stch dcr Kaiser einige Stunden nuf, ohne erkannr zu werden, und besah die Festunas-werke von Praga. Zwei Stunden, vor seiner Äi'-' reife, iicß er den Grafen Potocki, und den Finanz»

Minister des HcrzoglhumS kommen, und unterhielt stch lange mir ihnen.

Hier in Paris ist daS Bulletin der großen A r -mee, welches ihren Verlust in Rußland anjeigr, mil solcher Gier gekauft worden, daß an eln<n^

Tage Zouoo Exemplare davon verkauft sind.

Paris, vom Lt. December n. S t .

Am i8ten, nach t i Uhr Abends, traf der Kaiser hier ein, und empsicng sogleich die Prinzen, die Minister, und die übrigen vornehmsten Beamten.

Der Duc de Cadore (Ckampagny) legte bei dieser Gelegenheit in der Funktion als einstweiliger StaalSsekrelair, an Stelle des Grafen Darü, der bis auf weiter« Bcfebl das Amt eineö General»

Aiikendaülcn dcr Armee versiebl, den Eid in die'

^ände S r . Majcst.n. Dcn folgenden Tag, um 12 Uhr Mittags, ward die Ankunft des Kaisers den Einwohnern durch Abfeurung der Kanonen ver«

künvigt, und gestern ertheilte Se. Majestät, auf dem Throne sitzend und umgeben von seinem gan-zen Hofe, dem Senat und dcn Mitgliedern der übrigen Instanzen Audienz, und antwortete selbst auf die von ihnen gehaltenen Reden.

Cadix, vom 19. November ii. S t . Ger Prinz Regent hat den L- Wellington er-laub!, den Titel „General en Cb^s der spanischen Arnnen" anzunehmen. — Auf die Empfehlung deS.

HetzogS von Ciudad' Rodrigo (L- Wellington), bat die'Regentschaft das Kommando dcr 2tcn, Ztea und /uen Armeen dcm Gen. CastannoS anvertraut, mit dem Titel ,1 General cn Chef der südliche»

Macht."

Maorid, vom 5. November n. S t . Am .nsten Oktober verließ die Arriergarde der

Maorid, vom 5. November n. S t . Am .nsten Oktober verließ die Arriergarde der