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Kutusow - Smolensky

Im Dokument 51'°. i. Mittwoch/ dm i^" Januar 181z. (Seite 185-196)

Der Fürst M i c h a i l o 8 a r i o n o,w i4 fch G o -L e n i t s c h e s f K u t u so w - S m o l e » Sky, Gene»

r a l . Feldmarschall und Oberbefehlshaber der ver,

«igten kaiserlich-russischen und söniglich-Preußlschen Armeen, der durch eine lange Reihe seinem Mo«

und dem Vaterlande geweihter Dienstlahre/

durch seine großen Verdienst? und Talente als Feld»

Herr, Staatsmann und Diplomatiker-sich das Hobe Zutrauen seiner Monarchen und deö ganzen Reicks

^itvorbcn hatte, und dem das Schicksal die ^zlori«

vorbehalten, Navslevn, den glücklichsten Fsldherrn neuerer Zeit, den mächtigsten oller Monarchen, z»cn surcbcbarstrn aller Weltstürmer nnd Eroberer,

^uf ein« so glänzende ?lrc m überwinden, und d?»

durch s'iu V.uerluud und Europa von Einem Jocve unv einer Oeral??oürdigung zu retten, wie Europa in seinen gebildeten Zeiten noch nie bedroht

wor-den war; K u t u s o w , der in der Weltgeschichte eine so große Evoche gemacht, den Ruhm seines Kaisers >»'iueS Vaterlandes und seinen eigenen Na-men vereinigt bat, stammt aus einer sehr alten

«Glichen Familie Rußlands ab, Hie in verschiedene ZNeiqe geteilt

ist-Er erhielt von seinem Vater eine sorgfältige und strenge Erhebung, welcher n die Ausbildung seiner ausgezeichneten Talente verdankte, die ihn zn verschiedenen Slaatsamter» tüchtig und geschickt macht«, so daß ihn alle Monarchen Rußlands, denen

«r daS Glück ,u dienen hakte, hervorgezogen/ in wichtigen Auftragen gebraucht und ausgezeichnet haben, tzr besaß sclir ausgebreitete und gründliche Kenntnisse j „ verschiedenen Wissenschaften; «ine vor',«glich« Stärke in den verschiedenen Tbeil?»

der Mathematik, dem Artillerie- und Ingenieur-Wesen; sprach «nd schrieb die deutsche und franzö-sisch' ,utt eben der Geläufigkeit, wie seine

«igen« Muners^rachc, und liebte vorzüglich dic tztuls-fe Litter-ttur. Seine ausgebreiteten Kennt-niss< in drn voltkischtn Wissenschaften machten ibn

^ diploman,chen Verhandlungen sehr geschickt.

Dlesen Wissenschaften widmete er in seinen jugenh»

und männlichen Jahren einen großen Theil scinet Mufie, und beschäftigte sich noch gern in seinettl spätern Atter nur ihnen, so viel ihm seine vielsal-«

tigcn tlnd wlchrigTt, Dienstgeschäfti dazu Zeil lie-ßen. M i t diesen Talenten und Kenntnissen unö einem durchdringenden Scharfblick verband er einen sehr humanen, wohlwollenden und über alle klein-lichen Leidenschaften erhabenen Charakter. I n t Kriege war er stets einer der auSgezeichnetestei!

Feldherrn Rußlands, der das Ganze tn allen seinen Theilen überschauen konnte, und 'große Vorsicht, liefe Einsicht, persönliche Tapferkeit mit einem un»

'ternedmendetil Muthe vetband. — Der Treut und dem Eifer, womit «r mehr als so mühe» und «r»

fahrungSvolle Jahre dem ununterdrochenei, Diensse seines Vaterlandes geweiht b a t t t , verdünnt er die Achtung seiner Monarchen, die ausgezeichnete Liebe aller Krieger und das Zutraarn und die Verehrung seines ibm so viel verpflichteten Vaterlandes.

Unter 5er Regierung der Kaiserin Elisabeth Vetrowna trat unser K u t u s o w im Jahre »75^

als Artillerie-Korporal in den Dienst, wurde itt demselben Jahre alS Kapitän d'Armes und im I . t?6o zum Kondukteur beim Ingenieur» KorpL besördevt und 1761 av.ancirtt er zum Ossizier.

Unter der Regierung des KaiserS-PererS I I I » war er Fiügeladjutant des General^ Fe/dmarschalkL Prinzen von Holstein-Beck.

Wahrend der glorreichen Regierung der k»

Gott ruhendtn großen Kaiserin Catharina t l . wurde er im Jahr^ Z762 Kapitain, im Jahr <770 OberHuartiermeister mir dem Rang eines Premier» M a jors; Oberstlieutenant im Jahr ^t77l den 8 D i -cembtt; Oberst 1777 den 27sten J u n i ; Brigadier 1^782 den 2S. J u l i ; General-Maior 175h den November; GeneraUjeUtenant l?9!.den Ü8.

Der hochselige Kaiser Paul I. beförderte ihn ,'nl Jahr 1798 den 4. Januar zuttt General vyn d«r Jnfänterie.

Unser glorwürdig regierende Kaiser Alexander t , in dtssen Regierung drr glänzendste Tbeil seine'«

verdienstvollen Laiifbahn siel, erhob ihn i 8 l t dik S9fien Oktober juerst in den Grnfcnstand, hieraiif

Z8l2 den 291W1 J u l i in den Fürstenstand mit dem Vrädikate „ D u r c h l a u c h t , " und ernannte ihn in

«ben diesem Jahr den Zysten August zum General-Feldmarschall.

Der Fürst K u t u s o w war Ritter aller russi-schen Orden von dem Großkreuz erster Klasse, und erhielt auch noch mehrere andere seltene Auszeich-nungen.

Seinen ersten Feldzug, wo «r seine großen mikitairischen Talente zu entwickeln begann/ machte er in dem polnischen KonfödcrationS-Kriege in den Kahren 17Ü/1, 1765 bis 69. Hm Lahre 4770 kam er zur Armee des General Feldmarschallö Grafen Rumianzow-Sadunaisky nach der Moldau, und machte unter diesem großen Fellcherrn den ganzen ersten Türkenkrieg mir. Am loren J u n i desselben Jahres wohnte er unter dem Befehle deS Gmeral-Quarriermeisters Äaur dcr Schlacht von Räbaya Mogila. und am 5ken J u l i dem Gefecht am Pruth bei. Den ?ten focht cr unter Rumianjow in der blutigen Schlacht bei Larga, und den Listen J u l i zeichnete er sich aus in der allgemein bewunderten

«nd in den Annalen der ru Ilschen Kriegsgeschichte ewig denkwürdigen Schlacht am Kagul, wo der Graf Rumianzow nach einem äußerst hartnäckigen

«nd blutige« Kampfe mit 17000 Mann die große türkische Armee von lso.ooo Mann gänzlich schlug, ihre Artillerie und ihr Kager erbeutete.

I m folgenden l e i s t e n Jahre befand stch K u -t u s o w in der Schlach-t bei Popsch-ty, wo eine feindliche Armee von 60,000 Mann geschlagen wurde. J n den Jahren 1772 und i?73 wohnte er dem Feldzugc in der Krimm bei. Vom 6ten No-vember 177z bis zum 22sten ALril 177/t komman-dirte cr eiu besonderes Detaschement unter dem General« Major Kochius am Dniepr, der Festung Kinburn gegenüber. I m Jahre 1774 wurde er

«dermal? nach der Krimm beordert, wo er sich bei Her Erstürmung der feindlichen Befestigungen bei Schumna auSzcichncte und gefährlich verwundet wurde.

Während der Besitznahme TaurkcnS wurde er im. Jahr 57S3 ins Innere dieser Halbinsel geschickt, Ivo er bis zum 29. Oktober blieb.

AlS unter der Regierung der Kaiserin Catha»

tlna der Großen der zweite Türkenkrieg ausbrach, kommandiere K u t u s o w als General - Major vom .L8sten August 1787 bis zum J u l i 1783 ein

beson-deres TruppenkorvS zur Deckung dekBugS, und .befand stch hierauf unter dem Oberbefehl des

Ge-neral - FeldmarschallS Fürsten Potemkin bei der Belagerung von Otschakoff, wo er während cineS Ausfalls, im Kampf« mit dem Feinde, am iLten August schwer verwundet wurde, und Gefahr lief, den Gebrauch seiner Augen zn verlieren. Kaum war «r wieder hergestellt, so war cr auch schon . ?uf dem Feld« dcr Ehre. Der Fürst Po«

A ? . < ^ " " 6 ihm j?89 zuerst das Kpmmando

^ " 2 6 der türkischen und polni-ichcn Granj«; h»lv üb« ein hcsonderkS

Armeeforp« zwischen dem Dnkester und dem Bug, wo K u t u s o w mit selnen leichten Truppen ein be-trächtliches KorpS türkischer Kavallerie gänzlich schlug. J n demselben Jahre befehligte er jenseits deö DniesterS die regulaire Kavallerie und einen Tbeil der donischen Kosaken, und befand lZch am iZteu GHttember hei der gä-izlichen Niederlage de«

Feindes bei Kauschany; hirranf war er bei der Einnahme der Festungen Akerman und Bender, Unter PotemkinS Oberbefehl. I m J»br 1790 wi?r cr Befehlshaber eines beenden, ^0 vS d-r Armee in und um Akerman. Dcr Fürst zeich»

nete ihn als eincn vorzüglichen G">eral aus. I n demselben J a h r e , im September Mon<u, gieng K u t u s o w auf besondern Befehl d<s hülste,, nur einem uNrer leinen Befehle» stedend-n Aim.ekorpS gegen die unüberwindliche Festung Jsinäil zu der Armee deö berühmten Suivorow, dem die Belage-rung dieser Festung aukg^lragen war. Hier erwarb er stch dle so viel bedeutende, vorzügliche Auszeich-nung und Freundschaft dieses großen Felkcherrn und Kenners dcr KriegSku st in so einem G'ade, daß Suworow ibn stets a>S einen der qes dichtesten Generale der Kaiserin angelegenrüch emvfU)! und jederzeit mir grober Achtung von ibm svracl. o>er kommandirte und focht K u t u l o w unter d.^^l-gen Euworows in mehreren großen und kleinen Ge-fechten; unter andern in dem großen Treffen am loten November 7 Werste von der Festung, w»

er, zur größten Zufriedenheit Suworow'Sf durch geschickte Dispositionen mit der leichten Kavallerie dem zahlreichen feindlichen KavallcriekorpS eine große Niederlage beibrachte.

An dem ewig denkwürdigen Tage der Bestür-mung und Einnahme dieser großen Fcstnng, die von 30,000 Mann Garnison und den Einwohnern mit so unerhörter Hartnäckigkeit und so anßeror-denllichen Mitteln vertheidigt wurde, und die mit dreifachen und so hoben Mauxx„ umgeben war, daß die Sturmleitern nicht l?i«reichten und »je bitterten russischen Krieger mit unerhörten Anstren-gungen auf ihren Flinten und Bajonette?, ikch hin-aufarbeiten mußten, hatte K u t u s o w ei^cn großen AnlheU; cr führte dic slc Kolonne an. erstieg in einem verzweifelten Kampf die Mauern un^

eroberte die Bastion und drang in dic Festung.

Nach der Eroberung Ismails wurde er zum Genepallieiilenain erhoben und ibm das Kommando über alle Truppen und Festungen zwischen dem Prutb. dem Dniester und der Don.iu anvertraut.

I m Jahr t?9! gieng K u l u s o « mit einem KorpS über dic Donau, erreichte, umgeben von allen Seiten von feindlichen Truvven, am 2?sten März daS türkische Kosps bei Monastyrischtsche, schlug cS und vernichtete daS große Magazin da-selbst; un'd den 28sten hatte er Anthtil an dem ersten Siege bei Matschin ünd an der Eroberung der dortigen Befestigungen.

Den ^ten J u n i setzte Kutusow mit dem ibm anvertrauten K»rps jum zweitenmal über die Ds«

»an, und erfocktt dett entscheidende»» Sieg bri Ba-bada über eine LZ um) Mann starke türkische Armee, unter dem Befehl eineö ChanS und vier Pasche'S, eroberte alle ibre Verschanzungen, ihr'ganzes ^aqer, ihre sänuiittiche Artillerie uiid zerstörte ihre zahl»

reiben Magaune. Der Si>'g gieng allen «einen Unternehmungen voran; verehrt unv geliebt von senun Soldaten und Otst^eren, ward sein Name den Türken ein Schrecken. D>e Kaiserin lernte immer mehr unv mehr seine Veriueinle kennen nnd ehrte und belohnte sie auf euie ausgezeichnet«

Art.

I n demselben Monate gieng K u t u s o w bei Gallch abermals über die Donau, .vernniate «ch Ni l der 5?>'Udl«rmee unter dem Künsten RePinn, der in A b w e s e n h e i t des ^ü'sten Potemkin die Armee beschügte. . ^ u t u ! 0 w kommandule unter Rep-nins ^derb^fehl den linken Alüael der große» Armee in der Hauvt'ch lacht bei Malschin, wo am 28sten L » " i oaö iu k che Oeer vo» iiv.0l)0 Mann so ent-scheidend aufs Oaupl geschlagen wurde, daß darauf dcr Friede erfolqte. An der Glorie dieses TageS hatte K u t u s o w «inen rntschiedenen Antheil.

^ N'ch dem Friedensschluß führte K u t u s o w im Früi'jabrc 1792 die ihm anvertraute Armee über he» Dniester nach Polen, «„d erhielt daö Kom-ruanSo üver die ganze r»ste Diviston der Ukraine-scden Armer, welche Warschau mm erstenmal

er-»bertc. (Der Be»a,luß folgt.)

D e r tt e b e r f a l l.

Abr R e u t e r s sttzt i h r n u n fest zu P f e r d ,

Und eö füllet die Faust die kanz' und daö Schwcrd, Gocr mir -NIS! so lasset uns jagen;

kaßt die Pferde sich stocken in dunkeler Nacht, D a ß , eh noch die Morgensonne erwacht, W i r mit feindlichen Schaaken schon schlagen.

Hurra.' laßt fühlen die Pferhe den Sporn;

Schon harren die ^chützcn verborgen tm Dorn Wo zur Stadt die Wege stch theilen:

Da harrn ste verborgen im Dikkicht und Dorn Und nehmen sich ttcher den Feind auf daö Korn, D ' l l i n auf, auch wir müssen eilen.

So sprach der Führer und stieg auf das Pferd, Und eö griffen im Zubel zu Lanz' und zu Schwerd Die kriegslustigen Schaaren

Es streckten die Pferde stch schnell in dcr Nacht, Und eh noch die Moigenlonne erwacht

Sie im feindlichen Lager schon waren.

O wehe Hramosen, wie wird euch tu Mnth?

^cbon röthet das Schwerb' und die i?anz euer B l u t ; -^oyer wollt ibr Rettung erschauen?

^rrennt ihr die hurtigen Reiner » om Don?

und zahlen euch Lohn T » r Rußlands verwüstete Auen.

Und ihr suchet die Rettung in schleuniger Flucht:

O wehe, waS habt ihr für Rettung gesucht?

Wo zur Stadl dic Wege stch theilcii.

Da harren die Schützen verborgen im Dorn, Und sehet, wie hinten getrieben vom Sporn Euch Donische Renner ereilen.

Und merkt wie der preußische Schütz' auf euch zielt, Er dürstet nach Rache, weil tief er eö fühlt Wie das preußische Land ihr geschändet:

5) wehe Franzosen, wie kommt ihr nun fort.

ES froher von ganzen und Büchsen euch M o r d , Wohin ibr die Füße auch wendet.

Und könnt ibr noch beten, so fallt auf die Knie;

A u f E r d e n vergibt man euch nimmer und nie, G o t t mög' euch die Sünden vergeben, Wann ihr nach bänglicher Todesnacht M i t cistger Furcht und Schrecken erwacht Zum neuen ewigen Leben.

Ueber P i u s V I I . , dessen Betragen 18^8 und lZOA, «nd dessen Exkommunikation

Napoleons.

( F o r t s e t z u n g . )

Ungleich bedeutender indessen, war der Zulauf den der Pabst unaufhörlich von dem Kandvslke batte. Eine Menge Hirten, Ackerleute, Pccorari, Bürger aus Rom und den kleinen Städten u. s w.

die immer freien Zutritt beim Ptbste hatten, be-stürmten ihn täglich mit dringenden B i t t e n , um Erlaubxiß und um seinen Seegen zur S/uesübrung ihreö frommen Vorhabens, das in nichts weniger als tn einer stciiiamschen Vesper bestand; denn, sagten ste, eö stnd alle mvaliche» Maaßregeln ge-troffen, in einer best-mmtcn Stunde alle Franzosen, ohne Ansehn der Person, im ganzen katinm und Patrimonium S- Petri zu exterminiren. Gegen solche Anschlage setzte der Pa5ß immer sein ganzes Ansehn; er machte den Leuten deutlich, wie gefähr-lich und zugleich wie zweckwidrig iedeö gewaltsame M i t t e l , jedeö tumulluarische Betragen scy. —

„Was meint ibr denn turcl, solche Blutschuld, di«

„ich eurem Gewissen nimmer entladen kann, zu

„gewinneil? sprach er zu ibnen. Kennt ihr denn 7,nicht die zadlloien Heere deS Räuderhauptmann'S?

„Noch will der Heuchler einen entfernten Schein

„von Gefttzmäsiiqkeit vor der Welt behaupten; sehn-licher ivüiua t er nichts, als irgend einen nichti»

„gen Verwand unS «u zertreten; hütet euch wohl

„ihm irgend einen wirklichen zu geben; heute

ver-„nitbretet ihr daö Häuflein Kr-tnzosen in euren

„ G r ä b e n , morgen sptee die Hölle ein »adllos,«

„Heer auö, die Blutschuld mit teuflischem

„grimme zu räeien; vsr euren Augen würden

?ur-„ W t ' d c r und Töchter geschändet, denkt, von K r a n .

„ j y s c n ! - und nach gllrn furchtbarsten Q - a I - 5

7»1>is Lebens, gäbe F r a n z o s e euch

schwach-„vollen Tod. Und ibr könntet nicht einmal solchem

„Tode mit edlem Männerstolze inS Gesicht sehr»,

„noch ein Auge voll Unschuld zum ewigen Himmel

„erheben, Blutschuld drückte euren scheuen Blick

„ i n dcn Staub und raubte euch dic Märtyrer»

„Palme auf ewig. Spottend würden M ' t uiid

„Nachwelt sagen: die H e i l i g e R s m a ist gesun-ken,' uneingedenk ihres ewigen geistigen, und

„weltlichen Ruhmes ist diese Hauptstadt zweier

„Welten unrühmlich in den Sraub getreten von

„einem Korsen. Ahre weltliche Thorheit verscherzte

„ i h r Himmel und Erde/ und der Statthalter Ehr,gt

„auf Erden gab Sen heiligen S t u h l , thörigter

„Weise, ketzerischen Buben p r e i s " — Das fey

»ferne von euch? seyd eures Ruhmes und Vorzugs

„vor allen Völkern der Erde eingedenk, Römerl

„Hoch, wie dcö Glaubens Palme durch die

Htm-„mel weht, so .erbebe euch römischer Männer Stolz

„ u n d Würde über dic frechen Knechte des

frevel-„basten känderräudtrs. Diese Ausgeburt der Höüe

„kann nicht dauren auf Erden; nenne er doch euer

„^and und eure Stadt wic er wolle! - - Kanft

„ i b m dle kurze Gegenwart eine wirkliche Ehre

„über euch geben? Kann sie euren Namen äus den

„Jahrbüchern dcr Vergangenheit ausstreichen und

„die Nachwelt blenden, wenn ihr selbst eure Würde

„behauptet? Die ewige Vorsehung hat^unS diese

„Geißel der Volker und Fürsten gesagt; »nd eS

„ M g t sich längst weiche sündigen Häupter dcr hei-l i g e n Zucht versahei-lhei-len sind: ibr hört von den

sinn-„verwirrten Fürsten Deutschlands, die sich unaus-löschlich« Schwach der Ewigkeit aufladen ließen,

„sogar ohne die schlechteste und geringste Frucht

„der Gegenwart dafür einzutauschen — besinnt

„euch, Römer! geht nickt freiwillig durch unüber-l e g t e Rache der Geißeunüber-l Gottes entgegen, die nicht

„euch gesandt ward! unterwerft euch mit Demuth

„5en Fügungen Gottes, den unbedeutenden ver-fänglichen Prüfungen, rettet das Ewigbleibende, ,>den Ruhm eur,'6 Namens im Himmel und auf

„ E r d e n , durch männliche Würde und römischem

„Stolze vor den Lanzen und Feuerschlünden VeS j,Ehretiräuber6."

Solche Ermahnungen deS PabsteS wurden den Römern Gesetze ihres Betragens und fesselten He Mir allen Bünden religiöser Liebe und Verehrung

«N ihren Fürsten, den M a n n , nach dem Herzen Gottes, dcn sie schon lebend zu den Heiligen rech«

Veten, und der so oft mißbrauchte T i t e l :

Santis-fimo Padre, schien jetzt erst seine Hohe voSe Be-deutung 4» bekommen. — Diese Unterredungen deS PabsteS mit seinen Unterthanen, die emme Zeit hindurch fast täglich vorfielen, waren allgemein bekannt, in allen Gesellschaften sprachen selbst die Franzosen mit großer Achtung davon, und matt weiß genau, daß MiolliS, Le Marois, Mens« und andere Französische Generale j n ihren Rapporten dem Kaiser geschrieen haben, sie verdankten einzig der Mäßigung und dem Welsen Betragen desPab1it6 ihr Leben und ihre Sicherheit, denn die S t i m -mung deö Volks sey Wie eine M i n e , die jede«

Augenblick zu springen drohe.

Man sah sich endlich gezwungen ben Befehl Napoleons zu vollziehen, dem Pabste eine Kontri-bution abzufordern. Er antwortete ihnen, Geld habe er nicht, schicke ihnen also starr dessen das kostbarste Stück seines Schatzes, das ohnehin nicht dahin gehöre, seine reiche Tiare. MiolliS erkannte sie sogleich für dieselbe, dic Napoleon ibm bei Ge>

iegenheit der Krönung in Paris verehrt hatte, wagte nicbt sie zu empfangen, forderte neue Ver-haltungS Befehle, und so blieb es lange dabei.

Endlich nach .Verlauf -eineS ganzen Jahres, singen die Unterhandlungen a n : man bot dem Pabste eine jährliche Pension, so viel ich mich er-innere von sechs M i l l i o n e n F r a n k e n , und die Residenz in Avignon, für die freiwillige Abdi-kation des S t u h l t und drohte ihm mit lebensläng-lichem Gefängnisse lind sogar mir dem Tode, falls er die Gnade Napoleons aus Eigensinn ausschlüge.

I c h erinnere mich noch mit tiefer Wchmuth des Tages, an dcm.diese erste Negociation früh M o r -gen« Stakt aefunden hatte, auf allen Straßen er-zählte man'sichS, und besonders konnte niemand ohne tiefe Rührung von dem Betragen der beiden Kardinäle Matte» und ZlnlonM spreche«) dieser beiden verehrten Greise, die nur das A l t e r , aber keine Drohung, kein Unglück beugen konnte.

Zitternd vor Alter, auf ihre Äiener gestützt, in silberweißem Haare, enpfingen sie jim Namen des PabsteS die Abgeordneten des Franiosc»,; aber sic hatten dessen Zumutbung kaum vernommen, als sie sich stolz und jugendlich entflammt aufrichteten und ausriefen: „ H ü t e t euch, das nicht das Anathem eur« T o l l h e i t bestrafe." De?

Pabst selbst antwortete: eS bleibe ibm vvrläußa nichts übriL der Weisung der beiden Kardinal«

hinzuzufügen. —

( D i e Fortsetzung folzt.)

Lst l« »rucken erlaubt worden. v r . D . G . B » l k , Cens»r.

D b r » t< s c he

k l " . 1 6 . S o n n t a g , d c n 2 z 6 ° " F e b r u a r

I 8 l z .

I s t z u d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

I m a m e n d e r A a i s e r l . U n i v e r s i t ä t » - C e^ n f u r ,

v r . D . G . B a l k , C-nfor.

S t . Petersburg, i>om i s . Februar.

D k k t t i e l l e Nachrichten von den Armren.

Dem Oberbefehlshaber der Armeen, General ,^eld-Marschall Fürst Golenischrschew» Kutnsow vo»» <ZmHl«r?k, berichtet der Uett»'raka>ktt-lant Baron Winjittgerodt, vcM S. Februar,

«us Aalifch folgend,S«

I c h bave daö Glück, Ewr. Durchlaucht ^u berichten, daß ich mir dem w i r Allerhöchst anver-trauten Korps dcn General Reynier am 1. ??ebr., Abends? vrt K.,lisch eingeholt babe. DaS feind-liche .^o.pS richte'e seine Anregungen auf die St-zdt, am stch mir z odrr HcM Polen, Sie j g Kanone» bei sich hatten, tu vereinigen, und sah sich um eben diese Zeil mir der, dcm Russischen S t a k e n eigentümlichen Hlestiqkeit angegriffen.

Aic folgen dieses Angriffs haben den siegreichen Waffen S r . Kaiser!. Majestät neuen Ruhm erwor-ben, um so mehr, da die feindliche Infanterie itt uöerlkqener Stärke sich tapfer und hartnackig ver-theidisite. Zwei sächsische Fahren, die ich hiebe!

zu den Füßen S r . Majestät niederlege, 7 Kani5-nett, der sächliche General Nostitz, z Obristen, Z6 Oißziere, und über 2006 Gemeine sind die Tro-phäen dieses TageS. Meine Avantgarde verfolgt den Feind, der sich auf Ra^kowo und Ostrowo ketirirr hat. Der Infanterie finde ich mich ge-notbigt, nach viertägigen forcirren Märschen, einen oder ;wei Rasttage u» geben. Der Feind, der sich v«s 9 Uhr Abends hartnäckig vertheidiqte, bat uns Natürlich Verlust beidrinzien müssen, der sich auf S

»tS ovo Getodtete und Verwundete erstrecken kann;

M e i n der feindliche Verlust ubertrijst den? UNsriM Shne Zweifel bei weitem.

I c h werde ungesäumt das Glück haben, über Hiese Affaire einen umständlichen Bericht, f o w i t Mch daS.VmeichniH derjenigen e i k l M n v e n , die Mrch ihie Verdienste tlch Hbree FütOrache dik

I c h werde ungesäumt das Glück haben, über Hiese Affaire einen umständlichen Bericht, f o w i t Mch daS.VmeichniH derjenigen e i k l M n v e n , die Mrch ihie Verdienste tlch Hbree FütOrache dik

Im Dokument 51'°. i. Mittwoch/ dm i^" Januar 181z. (Seite 185-196)