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Der Preußische Correspondent

die ehrenvollste Auszeichnung. E r erscheint zu B e r l i n wöcdentM iü vter Stücken (jedes zum wenigsten einen halben Bogen enthaltend)/ ber-ausgegeben von dem königl. geheimen Staatsrathe und Historiographen N i e b u h r , der Zweck und Plan also ankündigt:

„Diese Zeitung wird einen wahrhaften und ge-n a u e ge-n Bericht über alle kuge-ndwerdege-nd« Zeitereig-nisse/ soweit ste der Geschichte angehören, zu

ge-„ben bemüht seyn. W i r werden zu diesem Zweck

„nicht nur alle erhebliche Blätter benutzen/ na-nmentlicb auch/ sobald ße zu erhalten stnd, die 7)!NülischtN Zeitungen, ssndttt» wir dürfen auch . »v«,' »

„auf schriftliche, ausgezeichnet bedeutende

yiach-„richten von den Heeren Und über den französischen

„Krieg rechnen. W i r werden Den I n h a l t bedeu-tender Gesetze, die im Auslände, mir Einschluß

„Englands, erscheinen, tn gedrängten Auszügen

„geben. Wechsel- und Sraarspapier-Course und

„Waarenvreise von den bedeutendsten

Handels-„Plätzen werden wir ebenfalls aufnehmen."

„Besonders angelegen wird eS uns s e y n , . . .

„darzustellen, waS bei unS schon geschehen ist, und

„bei uns und unsern deutschen Verbündeten

fort-„während geschehen wird, um die Freiheit zu

er-„kämpfen,... W i r werden uns aber nicht allein

„auf die fortlaufende Zeitgeschichte delchränken,

„wndern auch, wenn der Raum es gestattet, in die

„der vergangenen Jahre.zurückkehren, welche die

„französische Tyrannei für Deutschland/ mit

AuS-„nähme weniger Einzelner, versteckt und entstellt

„hat. W i r werden Materialien zur Geschichte

„dieser Tyrannei geben, wie sic an unserm

Vater-„tande, andern. deutschen Ländern und fremden

„Völkern ausgeübt ist; wir werden über die heil-samen und ersehnten Beschlüsse reden, die gefaßt

„sind, um unsere Freiheit/ die Herstellung der

„ererbten Monarchie unserS geliebten Königs i n

„ibrer I n t e g r i t ä t , und wenn alle deutsche Völker

„einträgliches SinneS seyn wollen/ des

gcmeinsa-„men veurschen Vaterlandes unter dem

rechtmäßi-„gen Oberhaupt deS ReichS/ zu erringen."

„Alles, waö zu hem Einet, gehört, was Noth

„ i s t , wird dcn Aufsätzen unserer Z'itung nicht

„fremd seyn. AlleS ist von ihr ausgeschlossen, was

„ f r i v o l und selbst in gewöhnlichen Zeilen nur für

„den unmännlichen Tliett der Hauptstädter geeig»

,,net i ü : dagegen werden wir auch die außer dem

„Kreise der.europäischen Psltttk gelegenen Länder

„durch AuSzuge aus interessanten neuen, vorzüglich

„englischen Reisebeschreibuugen tn diese Zeitschrift

„einschließen."

Den inneren, Gehalt derselben verbürgt des HcrauSgebers berühmter Name. DaS aber seinen Nachrichten von dcn KriegSbeaebenheiten auch der Neuheit Reiz nicht fehlen kauft, ist um so gewisser, da sie ihm unmittelbar von dem Königl. preußischen M i l i t a i r . Gouvernement mitgetheilt werden.

( D e r Jahrgang kostet in B e r l i n , mit Aus-schluß des Stempels, nur 2z Thaler sachßsch.)

VA j» trutkn ttlaubt mrde»». D. G. B a l l , Sensor.

dl'°. 7. Miüwoch, dm 22S-« Januar 181z.

I s t z u d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

I m N a m e n d e r U a i s e r l . U n i v e r s i t ä t s - Z e n s u r . v r . D . G- B a l k , Censor.

S t . Petersburg, vom i?. Januar.

Allerl?ö'i»ster Befehl S r . Kaiserlichen Majestät,

«rthetlt bei ver Parole im Hauplquamcr in dcr S l a d l WUna.

. Vom 16. December.

..Bekoedttr sind-für bewiesene ausgezeichnete Tapferkeit in d«n Treffen gegen dic Frarnosen : am 27. und l!8. Junius d. 5,. bei dem Flecken M i r und am 2. J u l i u s bei Romanow, beim Pol-tawaschcn ^»fanrerteregiment der Kapitain Sie«

vcrs z. zum Maior; am Julius' bei der Dorf»

schafr Kakuwatschin, beim ^eivgarte-HusarcnreHk-ment der Rittmeister Albrecht u>m Obristen; denn Revalischen dcr Kapitain Müller t . zum M a j o r ; am Julius unter Witebsk, beim Stdirichen Draqonerregimenr der Ct'ef desselben, Obrist Ba-ron Kre«; zum Generalmajor; am 2?sten 5mliuS Zwischen de» Dörfern Molcwo Boloto und Lefch»

liei. der vom IsuMschen z)usarenregim/nl zu der Adeligen Kavallerie-Eskadron versetzte Major Hun-derstrub zum Obristlieutenant.

Se. Kaiserliche Majestät geben folgende welche stch in den oben erwähnten Aktionen durch M u l h und Tapferkeit au6ge;eichnet haben, und nvar : vom Alexopoischen Infanterieregiment dem

Obri-Panzerbieter; den CbefS von den Aägerregi-w'Ntcrn, vom I9ten dem (Generalmajor Wuitsch, v»n, Z-js)en dem Generalmajor P i l l a r , und vom 3?sten dem Obristen Bistrom: bei der Leibgarde' reitenden Artillerie dem Obristen Äosen; beim

^ngermannlandschen Drc'gonerreqimenr tem Ma-lor Dannenberg; beim EtisabetbgrgbschtN Husaren«

regiment dem Major Baron Rosen 3 . ; beim Litb.iuischen Ublanenregimcnt dcm Obristen S t a d l -berg; beim Äaporischen Infanterieregiment dem-Mnjor Rehan; beim Hten Lägerregiwent dem Öbristlieutenanl Hcivecken; ,beim ersten zusammen^

g. z^e'ikn Grenadierdataillot, dem

^)ngrnicur»Ge-»erk'.maio? Forster; beider Suite Sr^ Katserl.

Majestät beim Quartiermeisterwesen dem Obristen Baron K l o t , I h r Allerhöchstes Wohlwollen zu erkennen.

Allerhöchster Befehl S r . Kaiserl. Majestät, er-tkeilt bei der Parole im Hauptquartier in dem Flecken Orany.

Vom 27. December.

Für bewiesene Auszeichnung im Tressen, ist I>er Kavitain D'sterlo mit Versetzung zum 9len Zägerregimenr zum Major befördert.

Vom Leibgarde. Husarenregimenl der Lieuten^

Löwcnstern dnm Generaladjutanten Baron K v r f jUM Adjutanten bestellt.

S t . Petersburg vom 17. Januar.

Offizielle Nachrichten von den Armeen.

Der Oberbefehlshaber der Armeen, General Feld-!

Marschall Fürst Kutusow von SmolenSk hat, am t . Lanuar dieses 1813. Jahres, imHauot«

quartiere in dem Flecken Meretsch, Seiner Kaiserl. Majestät folgenden Bericht vorgc-legt.

I n allen Nachrichten über die Armee, ist be-reits Anzeige »on dem außerortentliclien Verlust gemacht worden.welche die fran,östsche Armer in«

ne,halb der Gränzen Rußlands un Laus, der ge-genwärtigen Kampagne erlitten hat. Solche

Be-kanntmaAunqeli können zuweilen vergrößert oder von Parthrilichkeit eingegeben zu sevn scheinen;

aber zur Bestätigung derselben werden Ewr. Kaiser!.

Majestät die von dem G ^ r a l von der Kavallerie Graten Wittgenstein, noch nach ver Vertreibung deS Heindes auS unfern Grenzen, aufs neue aufge-fangenen Original ^ Raporte über den Zustand

selbst der fran^osts-ben Garde«Regimenter vorge^

legt, auö denen erb<llet/ daß daS eigene Ge«1änduiß d,6 Feindes sein Verderben noch in einer schreckli-cheren Gcstalt darstellt, und zum un'trlaßigkn Be-tveise, sowohl von der Vernichtung seiner Armee,

Zurückgeblie I Totat-Ver- Ukbrig gcblie ben, erfroren^lust.

I I I . Kaiserlich- Garde. Der Oberbefehlshaber der Armeen, General-Feld.

Marschall Fürst Golenifchtschew - Kutusorv von SmolenSk, hat S r . Kaiserlicden Ma-jestät im Hauptquartier in der Stadt Lika, folgende zwei Berichte vorgelegt:

1. Vom 6. Januar.

Der Admiral Tschitschagow berichtet mir vom

s. Januar, baß der Femd über den Nogat gkjagt ist, und daß die Stadre Elbing, Marjenbnrg und Marienwerder von den Truppen Ewr. Kaiserlicden Majestät in V'sitz genommen sind.

Graf Platow fährt f o r t , den Feind in Rick«

tung von Makienburg nach Danzig ju verfolgen.

Zu gletchkr Ze«t beunruhigt dcr GenerMeutenant

Schepelew, der bei Sommerau über denNogat ge-gangen ist, den Feind von dieser Seile auf seinem Rückzüge. Zwischen Trunz unv.Damerau bat der Feind 7 Stück Belagerungsgeschütz zurück gelassen.

Sobald ich ausführlichere Nachricht Hieruber erhalte, werde ich das Glück haben, Ewr. Kaiserl.

Majestät umständlich hierüber zu berichten.

2. Vom 7. Januar.

I c h habe das Glück, alleruntcrthänigst zu be-richten, daß nach der Besitznahme der Stadt El-bing am Z i . Dezember von unfern Truppen, dcr Feind am 1. Januar aus Marienburg verdrängt worden ist. B e i Derschan wollte cr sich in dem Brückenkopf ballen; als er aber auch dort gewor-fen wurde, so begann er seine Retirade auf zwei Straßen, nach Danzig und nach Stargard. Graf Plarow fährt in Gemeinschaft Mit dem Detasche-ment des Generalltturenantg Schepelew fort, ihn zu verfolgen, indem cr «ine, dem Rückzüge deS Heindes angemessene Richtung nimmt. Sei Ma«

rienburg find bis zoo Mann, und in Derschau über 200 Munn gesangen genommen, auch eine b e t r a t -liche Menge Flinten genommen. I n dem Hv'pi-tale zu Marienburg stnd von dem Feinde Offi«

ziere und 726 Gemcinc zurück gelassen.

Der erste Tag des Neujahrs ist mit einem dop-pelten Erfolg gekrönt worden. Der G<neraladju.

tant Ewr. Kaiserl. Maiestar Tscbernyschew, welcher am 30. Dezember in der Gegend von Marienburg ankam, attakirte den folgenden Tag mit Tagesan-bruch den dattlbst befindlichen Kcind, und eö ge-lang ihm, ibn so glücklich von dorr ju verdrän-gen, daß cr einen General, einige OisNicre Und dis 200 Mann von unterm Range zu Gefangenen machte, auch Stück Geschütz nahm, die stch in dcn Senkungen deö Brückenkopfs befanden. Der Feind war gezwungen, in Maricnwerder beträchtli-che Proviant-Magazine und Hospitäler nacdzulas-sen. Nach diesem glücklichen Erfolge gieng der Gcneraladiutant Tschcrnyschew über die Weichsel, und setzte seine Verfolgung auf Ncunburg fort, wo der Feind eine sehr vortheilbaftc Position inne hatte. Er schickte daher «in Kosaken-Deralchement ab, um den Feind zu umgehen, und die Straßen

»on Neunburg nach Graudenz, Bromberg undTu-gel zu besetzen, wodurch er auch den Feind zum Rückzüge zwang. Und so rückten die siegreichen Truppen Ewr. Kaiserl. Majestät am Januar i n Neuenburg, die erste S t a d l auf dem linken Ufer

»er Weichsel, ein.

Suwalki, im Herzogtbum Warschau, vom 17. Januar n. S t .

Durch hiesigen O r t und durch unsere umlie-Atldc Gegenden marschiren jetzt Russische Truppen.

Se. Majestät der Kaiser von ganz Rußland kamen am gefmgen Tage, den Januar a. StylsNach-mlttags nqch 3 n h r hier an. Vier Werst von hier

empstengen den Kaiser der Unterpräfckt mit den Adeligen, gleich vor der Stadl die Hebräer »Ge-meinde mit Brod und Salz, und bei dcr Stadt-pforte dic Gastlichkeit in vollem Ornat und mit den Kirchenfahnen. Das Volk, von w?lct>,m der ganze Marktplatz bedeckt war, lies; ohne Aufhören fein freudiges Hurrab erschallen, und alle Glok-ken in der Stadt wurden gelautet. Hcure war der Kaiser in dcr Kirche, und wl.'hntcn dem auf den 5 J a n u a r , welches der Tag vor CbriiU Er-scheinung ist, nach GriechiichRulsitchem Gebrauch festgesetzten Gottesdienst bei^ Die Reiic Rai-ferl. Majestät von der Gränze bis nach unirer Stadt war folgendermaßen geschehe». Am «sten Tage des Neui^hrs alten S l y l S , over am ^ t e n Januar n. S t . trafen der Kaiier nach z U!,r Nach-mittags auö M a l s c h in Lelpuny ein. Dcn fol-genden Tag k.-men Sie in dem Flecken BerSnikt a n , wo Sie in dem Hause deö Guisbesitzers Ra-jecki abstiegen. B e i der Einfahrt in den Flecken cmvficngen Ee. Majestät die Hebräer Gemeinde, und bei dem Hau>e dcr Wirth mit seinen .Kindern, welche den Weg des huldvollen und grokmüchigen Monarchen mit Blumen bestreuten. Nachdem der Kaiser dcn Wirth beschenkt hatten, setzten Sie den Ztcn a. S t . / Nachmittags nach l Ubr, I h r e Reise in Schlitten nach dem Flecken Krasnovolie f o r t , wo Sie gleich nach z Ubr ankamen, nach-dem Sie in 4 Stunde und 10 Minuten 21 Werst zurückgelegt hatten. Vor S r . Maicstär fubr, wie gewöhnlich, der Post-Inspektor, Obrist Doliwo-Dodrowolskji. Aus dem HUben Wege bei der Stadt Sem wurden Sc. Majestät ebenfalls von dcm Unterpräfcktcn mit den Adelig.n, der Geist-lichkeit und dcn Bauern, und bei dem Flecken sclbst von der Hebräer-Gemeinde empfangen. V o n Krafnopoljc reiften Sc. M«j.stät am 4lcn a. S t . gleich «ach 2 M r NachnurtagS ab, und kamen bri fortgesetzter Reise in Suwalki an. — Die Hie-sigen Einwohner sind sehr erfreut über die Ankunft der großmülhigen Russen, und diese Freude be-mühen sie sich turch ihre Bereitwilligkeit, alle Forderungen derselben ungesäumt zu bcfrirdigen yarzulhun.

London, vom s. December.

Am Sonntage kamen zwei Ru»sische Flotte-Ofßziere, i n ihrer Uniform, in .der Admiralität an. Diese neue Erscheinung machte cinen ange-nehmen Eindruck, und es versammelten sich viele Menschen, um sie zu sehen.

Der Fürst Koslowskji, Russischer Minister am sardinischen Hofe, ist am Dienstage, auf dem Kutter Aktive, j u Harwicli angekommen. V o r -gestern traf Se. Excel!, mit dem Hcrrn von Po-temktN, seinem LegationS Sekrctair, und mit fcincm Gefolge, in Bonbon cm.

Die Russische Eskudre, bestehend aus Li-nienschiffen, 7 Frcg-,rten, :r. ist in gutem Zustan-de in Zustan-der Nore angekommen.

Gestern traf Se. Excel!. der Graf Liewen, RiMs'»'.'r Ambassadeur attl englischen Hose, auf der Russischen Fregatte Castor, in Harwich ein.

Kondon, vom 1L> December.

Man sagt, daß der Herzog von Clarence, als Stdmüal der Flotte, auf etilem Ccluffe in der TbameS, die tlniouS - Flagge anfri.blen wird, um in großer Ceremonie den die Russische Flotte kom-mandirenden Admiral zu empfangen.

Nach den Nachrichten unsrer Kreuzer, haben die f r a n z ö s i s c h e n F l o t t e n auf dcr Cchelde und dem T»xel i h r e A n k e r p l ä t z e f ü r d e n W i i i l r r g e n o n u n e n ,

und alle Matrosen und Soldaten, die Uc anBord ballen, sind zu den Armeen im Norden geschickt.

Dem unerachtet vermutet man, d a ß eine E e k a

-dre von ^ Linienschiffen versuchen wird, aus dem Texel zu entwischen, und nach Amerika zu gehn.

De Adm Uoung ist jcyr mir einer großen Florce in den Dü»en.

Die R u s s i s c h e Flotte u n t e r Atmiral Täte, ist

am F r e i t a a i n d e r Nore angekonimen, u n d v e r

-s c h i e d e n e j h r > r E c h i f f c stnd b i s C o l d a m h e r a u f g e -g a n -g e n . D < e Oisiitere u » d M a n n , c h a f l e n e r h a l l e n t s c b e ü g m i t t e l t e . a u f d e m s e l b e n F u ß , w i c d i e d e r e n g l i s c h e n S e l n f f e .

Kürzlich aus Frankreich angekommene Perso-nen melden folgendes: Man weiß tn ganz Frank reich, daß die große Armee auf ihrem Rückzüge Von Moskwa nach Smolensk, ungeheuren Verlust erlitten bat; man kennt aber nichl die ganze Grö-ße desselben, weil man eö leh-r geheim hall. Go-navarte sagt man, bat seinen R«ck,ug, gegen die Meinung aller seiner Generale, so lange aufge-schoben, weil er der Meinung Kauristons folgte, daß dic Russen, durch d,e Schlacht von Borodino geschwächt, nicht im Stande seyn würde, anzu-greifen, und daß dcr Verlust von Moskwa dcn Kaiser Alexander bestimmen würde, einen Waffen»

stillstand zn schließen u»d Friedens llnterhaiulun-gen anzufanllnterhaiulun-gen. — Um die Desertion dcr Trup-pen zu verhindern» sprengte mau aus, d»ß die Russen keinen Pardon geben, und ihre Gefange-N«n plündern — Bonapart« ist dcn 8. November in Smolensk aewcsen. Da man aber seitdem keine Nachrichten von ihm bac. so war die Regierung

»>nd ibre AnHanger in großer Unruhe; indessu»

bossle man, das! er alnckl'ch noch Warschau kom-men würde. Von der andern E n t e bat die Furcht daß er entrinnen rnöci te, die Mißvergnügten zu-rück gehalten, nnb i)«v seht einen altglmeinen Auf-stand verhindert.

?lus Basel meldet man, daß seit einigen Mo-eben, in der Gegend von Marseille, ^y'o Men-schen, die Tbcil an einem A n f u h r gehabt haben, erschossen sind.

Briese vom kontinent versichern, daß Hiron.

Bonavarte alles, was er k- ftda.eö in Kassel hatte, nach Frankceu' g.ubickr hm, und d,.ß man in allen Theilen Deutschlands große Unruhen

erwar-tet, als eine Folge des Unglücks der französischen Armeen.

Die heutige außerordentliche HosS-Zeitung enthalt das Detail von den cben so außerordent-lichen als schnellen S i e f e n , welche die Tavfcrkeit und den bewundernswürdiges Enrhusiaemns dcr Slrii.een und aller Unterthanen S r . Majestät deS Kaisers von Rußland aekrönt haben. I n . dem kurzen Zeitraum von 9 Tagen, hat die französisch«

Armee, außer einer ungeheuren Zahl von Tobten und Verwundeten, 35 t)v0 Gefangene und L50 Kanonen verloren; und man schätzt die Gefange-nen, die die Russen bereits vor diesen letzten Eie«

gen gemacht hatten, auf 7Z 000.

V e r m i s c h t e N a c h r i c h t e n .

Mehr noch in psychologischer, als in politi-scher Rücksicht ist eS interessant zu beobachten, w-lche Wendungen Napoleon nimmt, um seine hochfahrende Nolle so Hut sortzuspielen, als eS gehen will. Der Msniteur mußte unrerm .wsten Decnnber aue England melden: „daß sich der Rückj«g der Französischen Truppen ans Spanien, bestätige," - - um da^u die Anmerkung zu machen:

daS sey ungeg'.ünder. Es seyen vielmehr frische Truppen aus dem Marsch dahin. „Spanien gehört der Französischen Dynastie; dieses vermag keine iNenschliche Anstrengung zu hindern." Vorzüglich wohl, seit dem dag Hans Braganza aufgebort bat zu regieren, und Napoleon einen Seltenmarsch auf Sniolensk machte, um l!ch Petersburg zu nä-hern. — D a der Moniteur eö läugnet, ist eS gewiß, daß die Franzosen Spanien räumen.

Er läßt ferner die Englischen Zeitungen sagen: »»Napoleon würde sich nun wol>l mit Frank-reich begnügen müssen, um hinzuzusetzen.' auch Holland, Rom, Toskana, Piemont, dic Nieder-lande, die Grafschaft Nizza iollen verloren gehen?

Er sucht ferner den Verdacht zu erregen, daß man Frankreich theilen wolle. Die Absicht davon ist, die Franzosen wieder zu exalrirrn. Frankreich zu theilen, beaiistchtlgt gewiß keine Macht: aber jedes Volk, daS sich entschlossen für seine Unabhängigkeit erhebt, ist dcr Unterstützung gewiß.

Er behauptet endlich, Walpole habe Wien verlassen müssen, weit man ihn nicht anhören wollte. I s t er wirklich abgereist, so wird er wohl Aufträge vom Wiener Kabinet mitgenommen ha-ben. — Endlich ruft der Moniteur ,,Webe" über die Engländer, wenn irgend eine Macht ihnen Gehör aäbe. Jährlich standen 300000 Mann und 300 Millionen Franken (aber seine gewöhnlichen Ausgaben betragen ja schon dreimal mehr, und lassen sich ohne rechne exterieui-e nicht bestreiten;) zur Verteidigung Frankreichs, Italiens und deS Rheinbundes bereit. ( W i e aber, wenn I t a l i e n und dcr Rd inbund niebr von Frankreich vertbei-tigt seyn wollen? lVene 300,000 Mann gehören obendrein in eine Klasse mir drin glänzenden

Ka-vakleri«. Gefecht, wodurch die Franzosen Kaluga eroberten.)

Ferner erzählt der Moniteur: am 27. De-cember sey in Paris große Revue gewesen; Napo-leon habe dem Regiment von Paris (Man sieht, die Kohorten der Nationalaarde sind schon in Re-gimenter verwandelt.) Vorwürfe über sein Betra-gen bei der Verschwörung gemacht, bei welchem mehrere Offiziere und Unteroffiziere Thronen ver-g?ss'".

Wetter beißt es daselbst: „keine einjige der vert.'ün'e?ci? Mächte" werde von Frankreich abtre-ten. Diese Worte stnd lmerkwürdig. Sic deuten an, daß Napoleon viele Murre bnbe. Wer mögen diese seyn? Oestercich hat freilich ei» vorläufig stipulincs 5?ü!f6> KorpS marschiren lassen; aber eS ist dock nur eine Macht. — Preußen? Kann man eine Macht als alliirt anheben, deren Festungen und Hauptstädte man besetzt hält, und deren Pro-vinzen man administriren läßt? — Der Rhein-bund? Aber Napoleon sagte ja zum Grasen Win-zingerode: „ D u magst ein Bayer oder ein Sachse sevn, so bist Du mein Unterlhan. Ich bin Dein Kaiicr." Wenn die Sachsen und Bayern seine Unterthanen sind, so müssen eS ihre Fürsten doch auch wckl seyn, und Unterthanen sind keine ver-bündeten Mächte. Oder sollte er wirklich jetzt so bescheiden seyn, sich nicht mehr als ihren Herrn zu betrachten? Das wäre zugleich ein Geständnis, daß er nicht mehr dic Macht hat, ihn zu spielen.

— Zwischen Preußen und den andern Deutschen Fürsten werden jetzt allmtihlig die alten Verbin-dungen wieder angeknüpft. Kürzlich ist auch ein außerordentlicher Gesandter des Großherzogs von Darmstadt in Berlin erschienen.

— Die Berliner Zeitungen haben die Bosheit, von den durchfliehenden Franjösischtn Generalen immer noch anju;eigen, ste kämen von der großen

Armee. ,

— Dem Vernehmen nach, saqt die KonigSber-ger Zeitung vom soften Januar, ist der König von Neapel von Elbing nach Brsmberg gegangen,—

vermutblich, um stch durch diesen Seitenmarsch Petersburg zu nähern. (A. d. Züsch.)

— P a r i s . Auf den Fall, daß die Desertion in einem Departement Fortschritte macht, und man ste der Anregung oder Unterstützung der Ael-rern beimessen kann, sollen nach einem Kaiserlichen Dekret die Gesetze gegen die Aeltern auf daS aller-strengste gehandhabt werden. Wenn Deserteure sich selbst stellen, oder von ihren Verwandten ein-geliefert werven, so werden sie den durch das De-kret vom 29sten Januar j s t t verordneten Regi-mentern einverleibt.

— Nach der Gazette de France wird zu Wien

«ine fremde hohe Person erwartet, für die man Zimmer in Amalienhof bereitet.

— B e r l i n . Am 6ren Januar starb allhier nam einem kurzen Krankenlager der aus der Kampagne zurückgekommene Kaiserlich'Französische D i

-v l s i o n S - G e n e r a l , Rekcksgraf Louis Paraguay