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Praxiserfahrung und Erwerbstätigkeiten während des Studiums Während des Studiums absolvierte facheinschlägige Praktika stellen laut ExpertInnen

2 Empirische Untersuchung

3.6 Mathematik und Technische Mathematik

3.6.2.2 Praxiserfahrung und Erwerbstätigkeiten während des Studiums Während des Studiums absolvierte facheinschlägige Praktika stellen laut ExpertInnen

einen entscheidenden Vorteil bei der Arbeitssuche dar. Die meisten AbsolventInnen haben auch entsprechende Praktikaerfahrungen vorzuweisen: Fast alle Befragten (97%) waren während ihrer Studienzeit erwerbstätig. Knapp die Hälfte der MathematikerInnen (46%) ist im Rahmen freiwilliger Praktika tätig gewesen, wobei diese überwiegend entlohnt wurden (Tabelle 144). Nur 17% der Befragten absolvierten (nach Studienplan) verpflichtende – häufig auch unentgeltliche – Praktika.

Tabelle 144: Praktika, in Prozent

Praktika Nie unentgeltlich entgeltlich verpflichtende Praktika 83 11 6

freiwillige Praktika 54 7 39

Quelle: SORA, abif. n=138.

Während der Ferienzeit gingen insgesamt 64% der Befragten studiennahen

Erwerbstätigkeiten nach (Tabelle 145). Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52%) war auch während des Semesters in facheinschlägigen Beschäftigungen tätig.

Unabhängig davon, ob diese beruflichen Tätigkeiten während des Semesters oder in der Ferienzeit erfolgten, wurden diese großteils gegen Entlohnung verrichtet.

Tabelle 145: Studiennahe Beschäftigungen, in Prozent

Studiennahe Besch./Jobs nie unentgeltlich entgeltlich studiennahe Beschäftigungen während

des Semesters 48 3 49

studiennahe Ferialjobs 36 1 63

Quelle: SORA, abif. n=138.

Die von AbsolventInnen dieser Studienrichtung am häufigsten genannte berufliche Tätigkeit während der Studienzeit sind jedoch studienferne Ferialjobs (68%) (Tabelle 146). Jede/r vierte Befragte ging während des Semesters fachfremden

Erwerbstätigkeiten nach. Ähnlich wie die studiennahen beruflichen Beschäftigungen erfolgten studienferne Tätigkeiten überwiegend entgeltlich.

Tabelle 146: Studienferne Beschäftigungen, in Prozent

nie unentgeltlich entgeltlich studienferne Beschäftigungen während

des Semesters 59 1 39

studienferne Ferialjobs 30 1 68

Quelle: SORA, abif. n=138.

Die Angaben der Befragten zeigen, dass unentgeltliche Arbeit bei AbsolventInnen dieser Studienrichtung mithin einen vergleichsweise geringen Stellenwert einnimmt. Lediglich die laut Studienplan verpflichtenden Praktikumsstellen werden zum überwiegenden Teil nicht entlohnt.

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3.6.2.3 Bewerbungsstrategien und MitarbeiterInnenrekrutierung

Die meisten befragten Betriebe nutzen zur Rekrutierung in erster Linie ihre Kontakte zu ehemaligen PraktikantInnen bzw. zu Universitäten. Jene StudentInnen, welche aus Unternehmenssicht potentielle JobkandidatInnen sind, werden dann zu Assessment-Centern eingeladen und dort im Hinblick auf betriebsspezifische Qualifikationen sowie hinsichtlich ihres Teamverhaltens getestet. In manchen Fällen werden auch „typische Arbeitstage“ nachgestellt. Des Weiteren nützen Betriebe auch Online-Plattformen bzw.

hängen Inserate an entsprechenden Universitätsinstituten aus. Manche Unternehmen sind auch auf einschlägigen Recruitingmessen vertreten. Printmedien spielen vor allem im wissenschaftlichen Bereich eine Rolle.

Die starke Nutzung des Pools ehemaliger PraktikantInnen bei der Stellenbesetzung zeigt sich auch bei den Erfahrungen der befragten AbsolventInnen: Rund ein Drittel der Befragten (34%) nutzen bei der Stellensuche Kontakte aus dem Praktikum oder der Abschlussarbeit (Tabelle 147). 29% haben sich eigeninitiativ für eine Stelle beworben, wobei dies deutlich mehr Männer als Frauen taten. Andere Wege, zu einer Arbeitsstelle zu gelangen, wie die Nutzung der AMS Stellenangebote oder der Einstieg in das

Unternehmen von Bekannten oder Familienangehörigen, spielen bei Absolventinnen und Absolventen dieser Studienrichtung keine nennenswerte Rolle.

Tabelle 147: Strategien, zu einer Stelle zu kommen, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Strategien Frauen Männer Gesamt

Kontakte aus Praktikum/Abschlussarbeit 29 36 34

Eigeninitiative Bewerbung 22 32 29

Bewerbung auf ein Inserat ohne persönliche

Empfehlung 22 12 15

Jobangebot durch ArbeitgeberIn 16 13 14 Bewerbung auf ein Inserat mit einer persönlichen

Empfehlung 9 11 10

Stellenangebot des AMS 2 2 2

Einstieg in das Unternehmen von Eltern, FreundInnen oder

Bekannten - 2 1

selbstständig gemacht/Gründung, Übernahme eines

Betriebes - - -

Sonstiges 7 5 6

Quelle: SORA, abif. n=138.

Die Analyse der Anzahl der Strategien, die von den Befragten eingesetzt werden, zeigt, dass die für die Mehrheit (88%) eine Suchstrategie ausreicht, um einen Job zu finden.

12% geben an, zwei verschiedene Wege der Stellensuche genutzt zu haben.

Wird ein Blick darauf geworfen, welche Medien von den befragten MathematikerInnen im Rahmen der Stellensuche genutzt werden, zeigt sich, dass das Internet das häufigste Medium bei der Suche nach einer Arbeitsstelle darstellt (Tabelle 148): Darüber hinaus spielen auch Printmedien eine wichtige Rolle (32%). Persönliche Berufsberatungen nehmen vergleichsweise einen geringen Stellenwert ein.

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Tabelle 148: Mediennutzung bei der Stellensuche, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Mediennutzung Frauen Männer Gesamt

Internetquellen (Homepage des Unternehmens,

elektronische Jobbörsen jobpilot, karriere.at, usw.) 73 69 71

Printmedien 31 32 32

Messen 2 8 6

E-Job-Room des AMS - 4 3

persönliche Berufsberatung 2 1 1

Sonstiges 11 5 7

Quelle: SORA, abif. n=138.

Auf die Frage, wie viele Medien bei der Stellensuche zur Anwendung kommen, zeigt sich, dass 66% der Befragten sich dabei auf die Nutzung einer Informationsquelle beschränkten, knapp ein Drittel (31%) griff auf zwei Medien zurück. Nur 2% haben drei bis vier verschiedene Informationsmedien genutzt.

3.6.2.4 Schwierigkeiten bei der Jobsuche

Derzeit besteht nach Meinung der befragten ExpertInnen eine gute Arbeitsmarktlage für MathematikabsolventInnen, weshalb die Jobsuche aus deren Sicht meistens ohne Schwierigkeiten verläuft. Allerdings heben die meisten ExpertInnen die Wichtigkeit facheinschlägiger Praktika beim Berufseinstieg hervor: AbsolventInnen, die keinerlei facheinschlägige Berufspraxis vorweisen können, fehlen neben der Praxiserfahrung auch die Kontakte zu Unternehmen. Berufspraxis ist aus Sicht der ExpertInnen lediglich für jene AbsolventInnen verzichtbar, die eine Universitätskarriere anstreben, nicht so aber in der Privatwirtschaft.

Dass die Arbeitssuche für MathematikabsolventInnen aber grundsätzlich rasch und problemlos verläuft, spiegelt sich auch in den Aussagen der befragten AbsolventInnen wider: Die überwiegende Mehrheit der Befragten (83%) gibt an, dass ihre Stellensuche problemlos erfolgte (Tabelle 149). Sechs Personen geben an, bisher nicht nach einer Arbeitsstelle gesucht zu haben, vier davon stehen jedoch zum Erhebungszeitpunkt im Erwerbsleben.

Tabelle 149: Schwierigkeiten bei der Stellensuchen, in Prozent (Mehrfachnennungen)

keine Schwierigkeiten in % der

Nennungen Ich habe bisher keine Stelle gesucht 4

Ich habe bisher keine Probleme gehabt 83 Quelle: SORA, abif. n=138.

Diejenigen befragten AbsolventInnen, deren Stellensuche aus Sicht der AbsolventInnen problematisch verlaufen ist, sind mit unterschiedlichen Schwierigkeiten konfrontiert gewesen: Am häufigsten werden die Gründe „mangelnde Stellen für das Studienfach bzw. die beruflichen Schwerpunkte“ sowie „unpassende Arbeitsbedingungen der offenen Stellen“ angeführt.

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3.6.2.5 Zusatzqualifikationen und -kompetenzen

Die ExpertInnenbefragung verdeutlicht, dass wie auch in anderen naturwissenschaftlich-technischen Berufen in der (Technischen) Mathematik sprachliche und teambezogene Zusatzqualifikationen an Bedeutung gewinnen. Im Bereich der Soft Skills erwarten zukünftige ArbeitgeberInnen vor allem Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Eloquenz und Flexibilität; letzteres sowohl im persönlichen wie auch im geographischen Sinn.

Aufgrund der zunehmenden globalen Vernetzung von Unternehmen spielen

Fremdsprachen, vor allem Englisch, eine immer wichtigere Rolle im Berufsleben. In manchen österreichischen Niederlassungen internationaler Konzerne dient Englisch bereits als Geschäftssprache. Auf technischer Ebene zählen, laut ExpertInnen, einschlägige finanzmathematische EDV-Programme außerdem zu den wichtigsten Zusatzqualifikationen für MathematikabsolventInnen. Zuletzt weisen die ExpertInnen noch auf die Bedeutung facheinschlägiger Praktika und Auslandsaufenthalte hin, sowie auf die Möglichkeit, Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen zu verfassen. Potentielle ArbeitgeberInnen schätzen

Auslandspraktika bzw. –semester – neben dem fachlichen Wissenszugewinn – vor allem deswegen, weil dadurch Erfahrungen in verschiedenen Kulturen und

Unternehmenskulturen gesammelt werden können.

Die wachsende Bedeutung von Zusatzqualifikationen scheint auch

MathematikabsolventInnen bewusst zu sein: Im Laufe ihrer Studienzeit haben 60% der befragten AbsolventInnen an Weiterbildungsangeboten teilgenommen und auf diese Weise Zusatzqualifikationen erworben. Allerdings fällt der Anteil jener, die ihre Kenntnisse in den Bereichen EDV bzw. Fremdsprachen erweitert haben, eher mäßig aus: Ein Drittel der Befragten hat sich dabei mit dem Thema Sprachen beschäftigt, weitere 20% haben sich im Bereich der EDV und Informatik weitergebildet (vgl. Tabelle 150: Weiterbildung während des Studiums, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Ähnlich wie in den anderen technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen des Samples absolvierten die Frauen mehr Sprachkurse und die Männer mehr

Weiterbildungsangebote in den Bereichen EDV und Informatik.

Tabelle 150: Weiterbildung während des Studiums, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Quelle: SORA, abif. n=138.

Nach dem Studium werden von den AbsolventInnen der Mathematik oder Technischen Mathematik seltener sprachliche Weiterbildungsangebote in Anspruch genommen als während dem Studium (Tabelle 151). Demgegenüber nimmt im Rahmen der

Erwerbstätigkeit die Bedeutung von Fortbildungskursen in Führungskompetenzen zu:

Weiterbildungsbereiche Frauen Männer Gesamt

Sprachen 37 32 33

EDV, Informatik 17 22 20

kaufmännisches Wissen, Rechnungswesen 11 9 9 Managementtraining, Mitarbeiterführung 4 8 7 Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung 7 4 5

Marketing, Verkaufstraining - 3 2

soziale Dienste und Pflege 2 2 2

Technik 2 - 1

Gesundheit, Wellness 2 - 1

zweiter Bildungsweg, Nachholen von Bildungsabschlüssen - 1 1

Sonstiges 9 10 9

Nichts 41 39 40

abif - analyse beratung und interdisziplinäre forschung SORA Institute for Social Research and Analysis

Dazu zählen Weiterbildungsangebote im Bereich „kaufmännisches Wissen,

Rechnungswesen“ (14%) und „Managementtraining, Mitarbeiterführung“ (13%). Auch Forbildungskurse in „Technik“ (10%) werden häufiger nach als während dem Studium wahrgenommen.

Bezüglich der Inanspruchnahme von Weiterbildungsangeboten nach dem Studium zeigen sich geschlechtsspezifische Differenzen: Frauen haben mit 26% häufiger als ihre männlichen Kollegen Kompetenzen im sprachlichen wie auch im kaufmännischen Bereich (Frauen: 22%, Männer: 10%) sowie der EDV (Frauen: 24%, Männer 17%) erworben. 36% der Absolventen und 26% der Absolventinnen bildeten sich seit Abschluss des Studiums nicht mehr weiter. Frauen erweisen sich mithin als insgesamt

„weiterbildungsfreudiger“ als Männer nach dem Studium.

Tabelle 151: Weiterbildung nach dem Studium, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Weiterbildungsbereiche Frauen Männer Gesamt

EDV, Informatik 24 17 20

Sprachen 22 14 17

kaufmännisches Wissen, Rechnungswesen 22 10 14 Managementtraining, Mitarbeiterführung 13 13 13

Technik 7 12 10

Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung 9 9 9

Marketing, Verkaufstraining 4 3 4

zweiter Bildungsweg, Nachholen von Bildungsabschlüssen - 3 2

Gesundheit, Wellness 2 1 1

soziale Dienste und Pflege - - -

sonstiges 9 10 9

nichts 26 36 33

Quelle: SORA, abif. n=138.

3.6.2.6 Erste berufliche Beschäftigungssituation und Einstiegsgehalt

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