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Praxiserfahrung und Erwerbstätigkeiten während des Studiums Aus Sicht der ExpertInnen stellen Praxiserfahrungen während des Studiums stets einen

2 Empirische Untersuchung

3.4 Physik und Technische Physik

3.4.2.2 Praxiserfahrung und Erwerbstätigkeiten während des Studiums Aus Sicht der ExpertInnen stellen Praxiserfahrungen während des Studiums stets einen

Vorteil dar, wie auch Kooperationen mit Unternehmen im Rahmen der Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit. Kontakte zu an Universitäten tätigen Personen oder eigene Erfahrungen als StudienassistentIn bzw TutorIn sind ebenfalls gern gesehen.

Diese Erwartungen der Institutionen bzw. Unternehmen sind den AbsolventInnen bewusst:

98% der befragten PhysikerInnen waren während des Studiums erwerbstätig. Die Mehrheit der Befragten hat freiwillige Praktika (62%) absolviert, 47% haben

verpflichtende Praktika absolviert (Tabelle 102). Während die Tätigkeiten im Rahmen freiwilliger Praktika überwiegend entlohnt wurden, erfolgten verpflichtende Praktika zumeist unentgeltlich.

Tabelle 102: Praktika, in Prozent

Praktika nie unentgeltlich entgeltlich Keine Angabe

verpflichtende Praktika 53 37 10 -

freiwillige Praktika 38 19 43 -

Quelle: SORA, abif. n=152.

65% der befragten AbsolventInnen gingen während der Ferien studiennahen beruflichen Tätigkeiten nach (Tabelle 103), mit 63% wurden diese überwiegend finanziell

abgegolten. 51% geben an, studiennahe Beschäftigungen während des Semesters ausgeübt zu haben, mit 47% erfolgten auch diese größtenteils gegen Bezahlung.

Tabelle 103: Studiennahe Beschäftigungen, in Prozent

Studiennahe Besch./Jobs nie unentgeltlich entgeltlich Keine Angabe studiennahe Beschäftigungen

während des Semesters 49 4 47 -

studiennahe Ferialjobs 36 2 63 -

Quelle: SORA, abif. n=152.

236 Ernst Janotka, Leiter Finanz-, Personalwesen und Administration, AC2T (Österr. Kompetenzzentrum für Tribologie).

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Studienfernen Erwerbstätigkeiten sind 70% während der Ferienzeit nachgegangen (Tabelle 104). 43% sind während des Semesters in studienfernen Beschäftigungen tätig gewesen. Wie auch im Rahmen facheinschlägiger Erwerbstätigkeiten nimmt

unentgeltliche Arbeit bei studienfernen Beschäftigungen in der Gruppe der Befragten einen sehr geringen Stellenwert ein.

Tabelle 104: Studienferne Beschäftigungen, in Prozent

Studiennahe Besch./Jobs nie unentgeltlich entgeltlich Keine Angabe studienferne Beschäftigungen

während des Semesters 56 3 41 -

studienferne Ferialjobs 30 2 68 -

Quelle: SORA, abif. n=152.

Unentgeltliche Erwerbstätigkeiten spielen unter den Befragten ausschließlich in

Verbindung mit Praktika eine Rolle. Vor allem verpflichtende Praktika wurden auffallend häufig unentgeltlich absolviert. Dies lässt den Schluss zu, dass im Bereich Physik nur eine begrenzte Anzahl bezahlter Praktikumsstellen zur Verfügung steht, weist aber ebenso auf die Bedeutung unentgeltlicher Arbeit zur Demonstration von Motivation und Engagement in diesem Berufsfeld hin.

3.4.2.3 Bewerbungsstrategien und MitarbeiterInnenrekrutierung Aus Sicht der Unternehmen werden ausgeschriebene Stellen zumeist auf der

betriebseigenen Homepage veröffentlicht, gleichzeitig werden sie auch auf den diversen Jobplattformen (Jobpilot, Stepstone etc.) gepostet.

Neben dem Internet nützen manche – vor allem größere – Firmen und Institute universitäre Einrichtungen wie z.B. das TU-Career-Center, welches KandidatInnen vermittelt und Stellengesuche auch an den Universitätsinstituten aushängt.

Die Verwendung von Zeitungsinseraten ist eher rückläufig – sie werden eher nur dann eingesetzt, wenn sich längere Zeit kein/e passende BewerberIn findet. Im Falle schwierig zu besetzender SpezialistInnenstellen wird manchmal auch auf Headhunter zurückgegriffen.

Vier von zehn der befragten PhysikerInnen konnten Kontakte aus dem Praktikum oder aus der Abschlussarbeit für die Stellensuche nutzen (Tabelle 105). Ein Viertel der

Befragten bewarb sich eigeninitiativ, weiteren 20% wurde ein Jobangebot durch den/die ArbeitgeberIn gemacht. Für 13% führte eine Bewerbung auf ein Inserat ohne

persönliche Empfehlung zu einer Arbeitsstelle. Strategien wie „Einstieg in das Unternehmen von Eltern, FreundInnen oder Bekannten“ sowie „Stellenangebote des AMS“ spielen mit jeweils einer Nennung nur eine geringe Rolle für die Befragten dieser Studienrichtung.

Männer zeigen mehr Eigeninitiative bei den Bewerbungen als Frauen (26% gegenüber 14%). Frauen hingegen bewerben sich auf ein Inserat mit einer persönlichen

Empfehlung öfter als Männer. Diese Daten sind jedoch aufgrund der geringen Frauenfallzahl in der Stichprobe vorsichtig zu interpretieren.

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Tabelle 105: Strategien, zu einer Stelle zu kommen, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Strategien Frauen Männer Gesamt

Kontakte aus Praktikum/Abschlussarbeit 43 40 40

Eigeninitiative Bewerbung 14 26 25

Jobangebot durch ArbeitgeberIn 19 20 20 Bewerbung auf ein Inserat ohne persönliche Empfehlung 24 12 13 Bewerbung auf ein Inserat mit einer persönlichen

Empfehlung 14 8 9

selbstständig gemacht/Gründung, Übernahme eines

Betriebes - 5 5

Stellenangebot des AMS - 1 1

Einstieg in das Unternehmen von Eltern, FreundInnen oder

Bekannten 5 - 1

Sonstiges - 8 7

Quelle: SORA, abif. n=152.

Die Analyse der Strategien der Befragten bei ihrer Stellensuche zeigt, dass 80% der Befragten auf lediglich eine Strategie zurückgreifen müssen, um einen Job zu finden.

19% haben mithilfe von zwei Strategien einen Arbeitsplatz gesucht.

Insgesamt erweisen sich unter den Befragten vor allem Kontakte aus dem Studium als wichtig, um eine Stelle zu finden. Auch Eigeninitiative führte in vielen Fällen zum Erfolg.

AMS-Stellenangebote haben eine nur geringe Bedeutung.

Das Internet erweist sich bei dieser AbsolventInnengruppe als bedeutendstes Medium bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Dennoch greift rund ein Drittel der Befragten auch auf konventionelle Printmedien als Informationsquelle zurück, Frauen deutlich häufiger als Männer. Der geringe Stellenwert von Berufsmessen und Berufsberatungen weist auf eine hohe Eigeninitiative der AbsolventInnen dieser Studienrichtung hin.

Allerdings wird ersichtlich, dass Frauen signifikant öfter Berufsmessen aufsuchen als Männer (Tabelle 106).

62% der befragten PhysikerInnen greifen bei der Stellensuche auf die Nutzung einer einzigen Informationsquelle zurück. Weitere 35% bedienen sich in diesem

Zusammenhang der Anwendung zweier Medien.

Tabelle 106: Mediennutzung bei der Stellensuche, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Mediennutzung Frauen Männer Gesamt

Internetquellen (Homepage des Unternehmens,

elektronische Jobbörsen jobpilot, karriere.at, usw.) 76 63 65

Printmedien 57 28 32

Messen 14 2 3

persönliche Berufsberatung 2 2

E-Job-Room des AMS - 2 1

Sonstiges 10 12 12

Quelle: SORA, abif. n=152.

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3.4.2.4 Schwierigkeiten bei der Jobsuche

Für (technische) PhysikerInnen bestehen zurzeit sehr gute Jobchancen. Diese Einschätzung der ExpertInnen spiegelt sich auch in den Ergebnissen der AbsolventInnenbefragung wider: Befragt zu Schwierigkeiten im Rahmen der Stellensuche antwortet die Mehrheit der Befragten (71%), bislang mit keinen Schwierigkeiten konfrontiert worden zu sein (Tabelle 107). 12% haben bis zum Zeitpunkt der Befragung noch nie nach einer Arbeitsstelle suchen müssen und haben somit keine Schwierigkeiten gehabt. Sie sind durch andere Art und Weise zu ihrem Job gekommen.

Tabelle 107: Schwierigkeiten bei der Stellensuche, in Prozent (Mehrfachnennungen)

keine Schwierigkeiten in %

Ich habe bisher keine Stelle gesucht 12 Ich habe bisher keine Probleme gehabt 71 Quelle: SORA, abif. n=152.

Auffallend ist, dass Frauen etwas häufiger mit Schwierigkeiten bei der Stellensuche konfrontiert sind als männliche Befragte (40% gegenüber 27%): Jeweils 43% der weiblichen Befragten, die Schwierigkeiten bei der Jobsuche hatten, nennen zu wenig Stellenangebote sowie fehlende Berufserfahrung als Problem. Demgegenüber hatten nur 21% der befragten Männer das Problem mangelnder Stellenangebote.

3.4.2.5 Zusatzqualifikationen und -kompetenzen

Da auch in der Physik immer öfter in Projekten gearbeitet wird, nimmt – neben dem fachspezifischen Wissen - die Bedeutung von Soft Skills, wie beispielsweise

Teamfähigkeit und Präsentationstechniken, stetig zu. Einschlägige Berufserfahrung in der Projektarbeit gilt dementsprechend aus Sicht der ExpertInnen als großer Bonus beim Berufseinstieg. Auf einen möglichst selbstständigen und effizienten Arbeitsstil wird bereits bei Berufsneuligen großen Wert gelegt. Auch Sprachkenntnisse gewinnen aus Sicht der ExpertInnen weiter zunehmend an Bedeutung. Neben den sozialen bzw.

sprachlichen Fähigkeiten wird bei PhysikabgängerInnen von den befragten ExpertInnen grundsätzlich eine Standard-EDV-Ausbildung vorausgesetzt, sowie die Kenntnis einiger fachspezifischer EDV-Programme. MATLAB237 oder CAD238 sollten idealerweise, so manche ExpertInnen, ebenfalls beherrscht werden.

Die aus Sicht der Unternehmen zunehmende Bedeutung von Sprach- und

PC-Kenntnissen scheint auch von den PhysikabsolventInnen erkannt worden zu sein: 26%

der Befragten haben während der Studienzeit Weiterbildungsangebote im Bereich Fremdsprachen in Anspruch genommenen (Tabelle 108). Knapp ein Viertel der Befragten (24%) hat sich im Bereich EDV und Informatik weitergebildet.

Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich hinsichtlich der Inhalte der

Weiterbildung: Während die weiblichen Befragten während ihrer Studienzeit vorwiegend sprachliche Weiterbildungsangebote wählten (36% zu 24%), haben sich Männer mit 26% häufiger mit Themen der EDV und Informatik beschäftigt (der Frauenanteil liegt hier bei 9%). 39% der Männer und 32% der Frauen haben sich während des Studiums nicht weitergebildet.

237MATLAB ist die Grundlage aller MathWorks-Produkte. MATLAB ist eine Programmiersprache und enthält außerdem Tools zur Algorithmenentwicklung, zur Analyse und Visualisierung von Daten sowie für numerische Berechnungen.

238 Rechnerunterstützte Konstruktion: englisch Computer Aided Design (CAD).

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Tabelle 108: Weiterbildung während des Studiums, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Weiterbildungsbereiche Frauen Männer Gesamt

Sprachen 36 24 26

EDV, Informatik 9 26 24

Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung 14 8 9 kaufmännisches Wissen, Rechnungswesen 5 5 5

Managementtraining, Mitarbeiterführung - 5 5

Technik 5 5 5

Gesundheit, Wellness 5 3 3

Marketing, Verkaufstraining - 2 2

soziale Dienste und Pflege 5 1 1

zweiter Bildungsweg, Nachholen von Bildungsabschlüssen - 1 1

Sonstiges 23 7 9

Nichts 32 39 38

Quelle: SORA, abif. n=152.

Es zeigt sich, dass im Vergleich zu der Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen während des Studiums, nach dem Studium vor allem Zusatzqualifikationen im technischen Bereich an Bedeutung gewinnen. Weiterbildungen im Bereich Sprachen nehmen im Anschluss an das Studium etwas ab, stellen aber weiterhin sowohl unter männlichen als auch unter weiblichen Befragten einen wichtigen Weiterbildungsbereich dar. Andere Zusatzqualifikationen spielen bei den befragten AbsolventInnen dieser Studienrichtung eine eher untergeordnete Rolle und wurden nur in Einzelfällen erworben (Tabelle 109).

Frauen bildeten sich nach dem Studium mit jeweils 18% in den Bereichen

„Managementtraining, Managementführung“, „Technik“ und „Sprachen“ weiter. Auch für männliche Befragte sind Zusatzqualifikationen im technischen und sprachlichen Bereich mit 15% bzw. 18% von besonderer Bedeutung. Weitere 15% der Männer haben nach Studienabschluss Weiterbildungen im Bereich „EDV, Informatik“ absolviert.

Tabelle 109: Weiterbildung nach dem Studium, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Weiterbildungsbereiche Frauen Männer Gesamt

Sprachen 18 18 18

Technik 18 15 15

EDV, Informatik 9 15 14

Managementtraining, Mitarbeiterführung 18 8 9 Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung 5 3 3 kaufmännisches Wissen, Rechnungswesen 5 3 3

Marketing, Verkaufstraining 5 3 3

Gesundheit, Wellness - 2 1

zweiter Bildungsweg, Nachholen von Bildungsabschlüssen - 2 1

soziale Dienste und Pflege - - -

sonstiges 9 5 6

nichts 45 40 41

Quelle: SORA, abif. n=152.

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3.4.2.6 Erste berufliche Beschäftigungssituation und Einstiegsgehalt

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