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Praxiserfahrung und Erwerbstätigkeiten während des Studiums Von den ExpertInnen wird jegliche Art von Praxiserfahrung gern gesehen, sei es auf

2 Empirische Untersuchung

2.3 Zusatzinterviews Absolventinnen: Best Practice Beispiele (abif)

3.1.2.2 Praxiserfahrung und Erwerbstätigkeiten während des Studiums Von den ExpertInnen wird jegliche Art von Praxiserfahrung gern gesehen, sei es auf

Großbaustellen, in administrativer Form oder bei kleineren Baustellen.

„Erfolg kommt dann, wenn man gezeigt hat, dass man lernwillig ist, dass man offen ist für die Dinge aber auch nicht zu schade, um gewisse Dinge zu tun, die vielleicht nicht in meine Qualifikation fallen.“159

Im Idealfall erfolgt die Praxiserfahrung schon vor dem Studiumsabschluss. Der Nachweis darüber sollte im Lebenslauf ausdrücklich kenntlich gemacht werden, so die befragten ExpertInnen. Praxiserfahrungen in Form von Praktika dienen dazu, wertvolle Einblicke in die Berufswelt zu gewinnen sowie die eigenen Erwartungshaltungen mit der beruflichen Praxis realistisch abzustimmen zu können.

Den AbsolventInnen der Studienrichtung Bauingenieurwesen scheint die Bedeutung von Praxiserfahrung bewusst zu sein: Alle befragten BauingenieurInnen geben an, dass sie während ihres Studiums erwerbstätig waren. Während nur ein geringfügiger Anteil von 14% verpflichtende Praktika absolvierte, war der Großteil der StudienabgängerInnen (73%) in freiwilligen Praktika tätig (Tabelle 20). Auffallend ist, dass nur ein kleiner Anteil (5%) während ihres Studiums unentgeltlich arbeitete.

Tabelle 20: Praktika, in Prozent

Praktika nie unentgeltlich entgeltlich Keine Angabe verpflichtende

Praktika 86 2 12 1

freiwillige Praktika 27 3 69 1

Quelle: SORA, abif. n=189.

Ein überwiegender Teil der befragten BauingenieurInnen war während des Studiums facheinschlägig berufstätig: 95% jener Befragten verrichteten studiennahe Ferialjobs gegen Bezahlung, zwei Drittel waren während des Semesters studieneinschlägig tätig.

Gefragt nach studienfernen beruflichen Tätigkeiten gibt rund die Hälfte (53%) an, solche Berufsausübungen in den Ferien für Entgelt gemacht zu haben.

Nur etwa ein Drittel (36%) war während der Studienzeit in fachfernen Branchen tätig.

Unentgeltliche Arbeit spielt bei AbsolventInnen von Bauingenieurwesen eine geringe Rolle. Nur in Einzelfällen sind die Befragten unentgeltlich in Form von Praktika tätig.

159 Claudia Platzner, HR-Leiterin, Bauholding Strabag.

abif - analyse beratung und interdisziplinäre forschung SORA Institute for Social Research and Analysis

Die Zahlen lassen den Schluss zu, dass im Bereich Bauingenieurwesen die Suche nach einem bezahlten Praktikum nicht allzu schwierig ist. Unentgeltliche Arbeit stellt eine Ausnahme dar und scheint – im Gegensatz zu anderen Berufsfeldern – nicht obligat zu sein, um Motivation und Engagement unter Beweis zu stellen.

Tabelle 21: Studiennahe Beschäftigungen, in Prozent

Studiennahe Besch./Jobs nie unentgeltlich entgeltlich Keine Angabe studiennahe Beschäftigungen

während des Semesters 34 - 66 -

studiennahe Ferialjobs 5 - 95 -

Quelle: SORA, abif. n=189.

3.1.2.3 Bewerbungsstrategien und MitarbeiterInnenrekrutierung

Bei der Jobsuche zeigen sich die BauingenieurInnen sehr eigeninitiativ (Tabelle 22).

Rund ein Drittel (32%) gibt an, dass es sich in Form einer Initiativbewerbung für eine Stelle beworben hat. Mehr als ein Viertel (26%) der AbsolventInnen nutzt Kontakte aus dem Praktikum oder der Abschlussarbeit. 17% sind durch ein Jobangebot ihres

Arbeitgebers bzw. ihrer Arbeitgeberin zu ihrem Job gelangt. Auch aus Sicht der befragten ExpertInnen ist die übliche Praxis der Rekrutierung stark durch persönliche Kontakte und Initiativbewerbungen geprägt. So ergab die Analyse der

ExpertInneninterviews, dass bei Neuanstellungen in erster Linie auf ehemalige PraktikantInnen zurückgegriffen wird. Es werden aber auch viele Stellen über die Universitäten vermittelt – sei es bei einschlägigen Präsentationsveranstaltungen oder auch über LektorInnen die teilweise selbst in der Baubranche tätig sind bzw.

diesbezüglich über sehr gute Kontakte verfügen und die besten StudentInnen empfehlen.

Wege formaler Rekrutierung wie Inserate in Printmedien oder in Online-Jobbörsen spielen hingegen insgesamt eine nachrangige Rolle und sind hauptsächlich bei größeren Unternehmen gebräuchlich. Von den befragten AbsolventInnen bewarben sich nur knapp 12% „auf ein Inserat mit bzw. ohne einer persönlichen Empfehlung“. 5% stiegen in das Unternehmen der Eltern, FreundInnen oder Bekannten ein. Ein nur sehr geringer Anteil macht sich selbstständig oder übernimmt ein Unternehmen (2%). Nur 1% fand die zukünftige Arbeitsstelle durch ein „Stellenangebot des AMS“ (1%).

Es sind keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede festzustellen.

Auffallend ist lediglich, dass deutlich mehr Männer als Frauen, mit einer „Bewerbung auf ein Inserat mit einer persönlichen Empfehlung“ zu ihrer Stelle kamen. Dieses Ergebnis sind jedoch wiederum vorsichtig zu interpretieren.

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Tabelle 22: Strategien, zu einer Stelle zu kommen, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Strategien Frauen Männer Gesamt

Eigeninitiative Bewerbung 29 32 32

Kontakte aus Praktikum/Abschlussarbeit 29 25 26 Jobangebot durch ArbeitgeberIn 13 18 17 Bewerbung auf ein Inserat ohne persönliche Empfehlung 13 12 12 Bewerbung auf ein Inserat mit einer persönlichen Empfehlung 4 12 11 Einstieg in das Unternehmen von Eltern, FreundInnen oder

Bekannten 4 5 5

selbstständig gemacht/Gründung, Übernahme eines Betriebes - 2 2

Stellenangebot des AMS - 1 1

Sonstiges 25 6 8

Quelle: SORA, abif. n=189.

Bei der Jobsuche kommen nur wenige Strategien zur Anwendung. Die Mehrheit (85%) gibt an, lediglich eine Strategie genutzt zu haben; 14% der Befragten bedienten sich zweier Strategien, um zu einem Job zu gelangen.

Das Internet stellt als Informationsquelle das zentralste Medium zur Jobsuche sowohl für Männer als auch für Frauen dar. Die Aktualität sowie die zeitlich unbeschränkte Verfügbarkeit von Informationen tragen zu seiner Attraktivität bei. Aber auch

Printmedien werden nach wie vor von den StudienabsolventInnen stark nachgefragt.

Knapp 40% der Befragten informieren sich in Printmedien über potentielle, zukünftige Jobs. Individuelle Beratungsangebote sowie Berufs- und Informationsmessen finden in dieser Zielgruppe wenig Beachtung (1-2%). Auch auf den E-Job-Room des AMS wird kaum zurückgegriffen (4%). Dies spiegelt auch die hohe Eigeninitiative der

BauingenieurInnen bei der Jobsuche wider. 16% verwenden „sonstige Strategien“, um an ihre gewünschte Stelle heranzukommen.

Tabelle 23: Mediennutzung bei der Stellensuche, in Prozent (Mehrfachnennungen)

Mediennutzung Frauen Männer Gesamt

Internetquellen (Homepage des Unternehmens,

elektronische Jobbörsen jobpilot, karriere.at, usw.) 63 62 62

Printmedien 42 38 39

E-Job-Room des AMS 4 4 4

Messen - 2 2

persönliche Berufsberatung - 1 1

Sonstiges 8 18 16

Quelle: SORA, abif. n=189.

Auf die Frage, wie viele Medien bei der Stellensuche zur Anwendung kommen, geben 52% der AbsolventInnen an, eine Informationsquelle zu verwenden. 43% bedienen sich zwei unterschiedlicher Medien und ein geringer Anteil (5%) nützt drei oder mehr

Informationsquellen, um eine Stelle zu finden.

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