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Die FIGU-Gemeinschaft im Spiegel weiterer Quellen

5 Charakteristik der FIGU-Gemeinschaft

5.3 Die FIGU-Gemeinschaft im Spiegel weiterer Quellen

Artikel und Analysen zur FIGU-Gemeinschaft sind nur in bescheidener Zahl vorhanden.

Meist wird die FIGU-Gemeinschaft in einem Ensemble der sog. „UFO-Gruppen“ genannt, zu denen unter anderem Heaven’s Gate, Ashtar Command, Chen Tao oder auch die RAEL-Gemeinschaft zählen564. Einige dieser Texte zur FIGU-Gemeinschaft wurden teilweise zur Beschreibung herangezogen.

Einer der wenigen Artikel, der sich explizit mit der FIGU-Gemeinschaft befasst, stammt von Georg Otto Schmid. Schmid veröffentlichte unter der Domain www.relinfo.ch auf einer kirchlichen Plattform verschiedene Texte zu UFO-Gruppen565 (s.o.), darunter auch zur FIGU-Gemeinschaft.

Nach der Nennung von biographischen Daten zu Billy Meier566 schreibt Schmid, dass seinen Informationen zufolge Billy Meier mit fünf Jahren das erste Mal Ufos gesehen habe. Und er fährt fort:

„Später suchten sich die Plejadier Billy Meier als ihren Propheten und Kontaktmann auf unserem Planeten aus. Billy, der in früheren Existenzen in weiter entwickelten Welten gelebt hatte, war für diese Aufgabe prädestiniert. Die Plejadier, Ufonen vom Planeten Erra, Hunderte von Lichtjahren von der Erde entfernt, [...] führten Billy in ihre Geistlehre ein, erklärten ihm in Hunderten von

564 Vgl. http://religiousmovements.lib.virginia.edu/profiles/listalpha.htm verfügbar 30.04.02) bzw.

http://www.relinfo.ch/index/ufogruppen.html (03.07.03). Auf die Unterscheidung von „ufologists“ und

„saucerians“ sei in diesem Zusammenhang hingewiesen. Nach der Definition von Isaksson würden Billy Meier, aber auch Mitglieder der Ashtar-Command-Bewegung zu den „saucerians“ gehören. Vgl. Isaksson, S., 2000, http://www.anthrobase.com/Txt/I/Isaksson_S_01.htm (30.01.03)..

565 Im Falle der FIGU-Gemeinschaft nennt er als Quelle: http://www.figu.org/ "Unsere Linie" Herbst 2000 (ohne Datumsangabe von G. Schmid). Vgl. Schmid, G. O., http://www.relinfo.ch/figu/info.html (03.07.03).

566 Innerhalb einiger Texten der FIGU-Gemeinschaft ist die Abkürzung „BEAM“ zu finden. Diese Abkürzung steht für Billy Eduart Albert Meier.

persönlichen Begegnungen oder telepathischen Kontakten die Natur dieses Kosmos, die Probleme der gegenwärtigen Menschheit und die nötigen Schritte auf dem nun dringend anstehenden weiteren Weg der Evolution.“567

Als wichtigstes inhaltliches und mit starken appellativen Zügen besetztes Anliegen von Billy Meier nennt Schmid die Reduzierung der Weltbevölkerung568 in der Zukunft der Menschheit.

Bezüglich der Personen um Billy Meier und zu der von Billy Meier forcierten Abgrenzung zu anderen Gemeinschaften schreibt er:

„Ab 1975 sammelte BEAM in der FIGU und in seinem sog. Semjase-Silver-Star-Center in Hinterschmidrüti ZH eine kleine, aber engagierte Gruppe von Menschen um sich, die bereit waren, sich der neuen Geisteslehre zu öffnen und ihre Freizeit dem Semjase-Silver-Star-Center zu opfern. (Semjase ist eine 350 Jahre alte, aber noch jugendlich frisch wirkende Plejadierin, die BEAM besonders häufig aufgesucht hat, die allerdings in Hinterschmidrüti 1977 auch verunfallte, worauf die Plejadier sie zur Heilung auf ihren Planeten zurückgeführt haben.) Andere sog. Kontaktler, wie sie z.B. die Rael-Bewegung oder das sog. Ashtar-Command kennen, sind – darauf bestanden die Plejadier – Pseudokontaktler und Betrüger.

Betrüger sind auch jene Kritiker, welche die sog. Beweise, die BEAM für seine Kontakte vorlegte (Photos, Tonbandaufnahmen, Videos, Metallstücke, von den Ufonen überreicht) einer zum Teil vernichtenden Kritik unterwarfen.“569

Georg Schmid beschreibt Billy Meiers Ablehnung von Religionen. Billy Meier versteht darunter meist undifferenziert die christliche Religion570. Des weiteren nennt Schmid explizit Billy Meiers Geistlehre571, die den Menschen Frieden bringen soll. Die Geistlehre von Billy Meier bemühe sich über weite Teile, sich gegenüber einer möglichen Überschneidung oder Verbindung mit irgendeiner Form von anderen Religionen oder Weltanschauungen abzugrenzen. Diese Geistlehre, die nach Angaben von Billy Meier unter anderem auf Weisheit, Wahrheit und Logik begründet ist, könne sich in einer Friedensmeditation rituell ausdrücken572.

Zu den Mitgliedern der FIGU-Gemeinschaft meint Schmidt:

„Der in der Schweiz immer relativ enge Kreis um BEAM [ein Name für Billy Meier / G. M.] hat in den letzten Jahren unter dem allgemein an Ufologie interessierten Publikum in den USA und im näheren europäischen Ausland

567 Schmid, G. O., http://www.relinfo.ch/figu/info.html (03.07.03).

568 Schmid, G. O., http://www.relinfo.ch/figu/info.html (03.07.03).

569 Schmid, G. O., http://www.relinfo.ch/figu/info.html (03.07.03).

570 Schmid, G. O., http://www.relinfo.ch/figu/info.html (03.07.03).

571 Schmid, G. O., http://www.relinfo.ch/figu/info.html (03.07.03).

572 Schmid, G. O., http://www.relinfo.ch/figu/info.html (03.07.03).

diverse idealistisch gesinnte Anhänger gefunden. Bei aller Offenheit für Ufologiefans gilt aber das beim Eingang zum Semjase-Silver-Star-Center warnende Schild:

"Rechtschaffene Besucher/Interessenten sind uns willkommen. Neugierige Gaffer, Sektierer, Rassisten, Fremdenhasser sowie sonstige Irre und Anormale sind unerwünscht und werden ersucht, dem Center fernzubleiben." “573

Inhaltliche Auseinandersetzungen mit den Aussagen von Billy Meier und Personen, die der FIGU-Gemeinschaft nahe stehen, sind zumeist im Internet und in ganz geringen Maße offline publiziert zu finden.

Zusätzlich zu der oben genannten Beschreibung lassen sich einige Informationen in tabellarisch aufzählender Form574 oder in Form von kurzen Notizen575 finden. Meist sind dies Informationen und Einschätzungen von pejorativer Art576. Man kann durchaus den Eindruck gewinnen, dass die FIGU-Gemeinschaft aufgrund des Wunsches nach Vollständigkeit in die Aufzählungen zu UFO-Gemeinschaften aufgenommen wurde.

Bei einigen Informationen und Einschätzungen zur FIGU-Gemeinschaft spielt der sog. Billy Meier Hoax577 eine Hauptrolle. Diese Seiten sind vielfach eher humoristisch gehalten578. Kritische Aussagen zu der FIGU-Gemeinschaft und zu Billy Meier werden meist unter Überschriften wie „Erneute Zweifel an Billy Meier“ gemacht. Internetseiten mit diesen

573 Schmid, G. O., http://www.relinfo.ch/figu/info.html (03.07.03).

574 Unter Schädler, M., http://www.alien.de/alien/i.htm findet sich eine Liste unterschiedlichster Gemeinschaften aus dem UFO-Bereich. Hier findet sich auch ein Link zur deutschen Sektion der FIGU-Gemeinschaft:

http://www.alien.de/figu/ (01.05.02).

575 Wie z.B. Eggenberger, Oswald 1994, S. 215f: „1954 ist das erste deutschsprachige UFO-Buch erschienen.

Seither beschäftigen sich eine im Laufe der Zeit angewachsene Zahl von UFO-Gruppen mit auffallenden Beobachtungen, Spekulationen und neuen Heilslehren. Sie sind überzeugt: Die interplanetarischen Raumschiffe sind da (UFO = Unidentifizierte Fliegende Objekte). Pionier der UFO-Bewegung ist der Kunstmaler Karl Veit (geb. 1906) in Wiesbaden mit seinem Mitte der 50er Jahre gegründeten Ventla-Verlag.

Er zeigte schon früher Interesse an Neuoffenbarungen. Unter seiner Leitung entstand die deutsche Studiengemeinschaft (DUIST) mit einer Reihe von örtlichen Gruppen, großen interkontinentalen UFO-Kongressen (bis 1987) und den bis 1988 erscheinenden «UFO-Nachrichten». Im Laufe der Zeit sammelten sich an verschiedenen Orten weitere, selbstständige UFO-Guppen. Die Zeitschrift «2000 – Magazin für Neues Bewußtsein» rechnet für Deutschland mit «vielleicht 100 Gruppen und Grüppchen, die sich mit UFOs beschäftigen». In der Schweiz veröffentlichten UFO-Gruppen in Basel und Bern eine Zeit lang die Zeitschrift

«Weltraumbote». Unter dem Namen «Freie Interessengemeinschaft für Grenz- und Geisteswissenschaften und Ufologiestudien» hat auch Eduard Albert (gen. Billy) Meier in Hinterschmidrüti (Tößtal), wie er vermeldet, Planetarier kontaktiert. Die Absicht der Planetarier, so wird in UFO-Kreisen erklärt, gehe dahin, den Erdenbewohnern zu helfen und sie auch in den großen Bund der Sternenvölker aufzunehmen.“

576 Vgl. http://www.zetatalk.com/awaken/a31.htm (01.05.02) oder Koch, J.,

http://www.virtuallystrange.net/ufo/updates/1997/mar/m31-015.shtml (01.05.02).

577 In Internet hat der Begriff Hoax meist die Bedeutung von Witz. Vgl. Korff, K. K., http://www.hutch.demon.co.uk/prom/pleiad.htm (01.05.02).

578 Beispielsweise: Taylor, M., http://www.geocities.com/Area51/Corridor/8148/scam.html (01.05.02).

kritischen Anmerkungen sind im Umfeld der UFO-Szene anzutreffen. Diese Websites haben einen eingeschränkt wissenschaftlichen Charakter579. Oft figurieren sie in Form von sog.

„Aufklärungsseiten“ zur „Widerlegung der Vorstellungen“ beziehungsweise zur „Entlarvung von Billy Meyer als Schwindler“580. In diesem Zusammenhang tauchen immer wieder Kal K.

Korff581, Gerhard Cerven582 oder Luc Bürgin auf, um nur einige zu nennen. Diese Personen werden wiederum von Billy Meier innerhalb seiner Websites aufgenommen im Rahmen von Texten, die den Charakter einer Gegendarstellung oder Verteidigung haben583.

An dieser Stelle ist auch die positiv gefärbte Rezeption von Billy Meier und seinen Vorstellungen zu erwähnen. Hierzu zählen beispielsweise Websites von Hans Georg Lanzendorfer584, der auch in verschiedenen Publikationen von Billy Meier zu finden ist.

Lanzendorfer nimmt in seinen Publikationen positiv zu Billy Meier Stellung585 und verteidigt ihn eindeutig gegen die „Angriffe“ von Kal K. Korff und Luc Bürgin586.

579 Als Beispiel hierfür eine Website der „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens: „Während im deutschsprachigen Raum nur wenige Gutgläubige auf Meiers Behauptungen hereinfallen [sic], finden Meiers Geschichten in Japan und in den USA starke Verbreitung. Zahlreiche Fälschungen sind Meier schon

nachgewiesen worden und seine Glaubwürdigkeit liegt am untersten Ende der möglichen Skala. Daher ist es um so unverständlicher, wenn Magazin 2000-Chefredakteur Michael Hesemann Billy Meier für "einen der faszinierendsten Menschen unserer Tage" hält. Aber vielleicht meint er ja damit 'einen der gerissensten Menschen unserer Tage', der ganz gut vom Geld seiner Gönner leben kann. Und wenn Herr Hesemann dann auch noch schreibt, dass "man einige Fotos, die eher dubios erschienen" fand und das mit einer

Kontamination durch Meiers Gegner, durch die Außerirdischen oder durch Meier selbst, um sich und seine Familie zu schützen, zu begründen versucht (Vorwort zu Meiers Buch "Die Wahrheit über die Plejaden, Neuwied, 1996), dann gehört dazu schon eine ganz gehörige Portion Blauäugigkeit. Während man vielleicht von Verlegern, die überwiegend esoterische Literatur publizieren und Meier auch noch durch Herausgabe seines neuen Buches erneut die Bühne zum gutgläubigen Publikum öffnen, nicht erwarten kann, kritische Zusammenhänge analysieren zu können, sollte man das von Deutschlands UFO-Experten (so das Ausland) und Kenner der Materie jedoch schon. Hier muss Hesemann endlich eine eindeutige Position beziehen und nicht durch scheinbar bestätigende Aussagen Unentschlossene auch noch über die Schwelle zum Sektierertum helfen. Eine neue Entwicklung im 'Fall Meier' bahnt sich an, der sich auch Michael Hesemann, will er nicht selbst zum Wegbereiter Meiers werden, nicht entziehen kann.“ Peiniger, H.-W.,

http://home.t-online.de/home/gep.ev/GEP73.HTM (01.05.02), (⇒OQ In vorliegender Version sind die Offlinequellen leider nicht verfügbar!).

580 Vgl. Peiniger, H.-W., http://home.t-online.de/home/gep.ev/GEP73.HTM (01.05.02), (OQ In vorliegender Version sind die Offlinequellen leider nicht verfügbar!).

581 Howell, T.,http://www.psychicinvestigator.com/demo/UFOSkp2.htm (03.06.02).

582 Vgl. Langbein, W.-J., http://www.alien.de/degufo/df/19/p3.php (20.05.03).

583 Zum Thema der sog. „Propaganda Wars“ im Internet innerhalb von religiösen Gemeinschaften vgl. Mayer, J.-F., 2000, S. 268ff. Mayer sieht hier den zentralen initiatorischen Punkt im bisherigen freien Zugang zum Internet.

584 http://www.lanzendorfer.ch/ (04.06.02).

585 http://www.figu.org/forum/de/messages/4/185.html (04.06.02), (OQ In vorliegender Version sind die Offlinequellen leider nicht verfügbar!).

586 http://www.lanzendorfer.ch/Artikel_Daten/bulletin_1.htm (04.06.02). Weitere Rezeptionen sind unter:

http://www.figu.org/de/figu/die_befuerworter/ und dort in den absteigenden Ebenen zu finden (04.06.02).

Bei einer Auseinandersetzung zwischen Billy Meier und Personen, die ihm kritisch gegenüberstehen, spielt ein Bericht aus dem „UFO-Kurier“587 eine wichtige Rolle.

„In der Vergangenheit haben wir den Fall mehrmals angesprochen und im JUFOF Nr 79, 1'92:17ff ist eine von mir verfasste ausführliche Rezension des Buches

"Guido Moosbrugger: Und sie fliegen doch..." erschienen, in der ich nochmals unsere skeptische Haltung gegenüber den phantastischen Behauptungen Meiers präsentierte. "Skeptische Haltung" ist eigentlich schon untertrieben. Nach unserer Ansicht, die von allen seriösen Forschern geteilt wird, handelt es sich bei Meiers Kontakten um bewusste "Erfindungen", bei den UFO-Fotos um Fälschungen und bei der um Meier ständig lebenden Kerngruppe um eine sektenähnliche Gemeinschaft.“ 588

Ein Artikel, in dem sich die Ehefrau Billy Meiers, Kalliope Meier589, distanzierend zur FIGU und zu Billy Meier äußert, und die Rezeptiont dieses Artikels in einigen Fernsehsendungen dienen als weiteres Material für die Auseinandersetzung zwischen dem UFO-Kurier und Billy Meier. Auszüge aus diesem Interview finden sich nur auf wenigen Internetseiten590. Kalliope Meier wird in diesen Auseinandersetzungen meist in der Figur der Aussteigerin dargestellt.

Für eine massenmedienorientierte Darstellung ist oftmals die Figur des sog. Aussteigers oder der Aussteigerin zentral. Aussagen von Personen, die „nahe“ am „inneren Zirkel“ einer Gemeinschaft oder sogar bei den Initiatoren oder Initiatorinnen einer Gemeinschaft standen, werden als authentische Belege für die Gemeinschaft herangezogen, so auch in dem nun angeführten Fall der Aussagen von Kalliope Meier. Das Interview ist wahrscheinlich der einzige Bericht, der aus dem direkten Umfeld der FIGU-Gemeinschaft bekannt ist591.

http://www.figu.org/de/figu/die_kritiker/cerven.htm (04.06.02), (⇒OQ In vorliegender Version sind die Offlinequellen leider nicht verfügbar!).

587 Der UFO-Kurier ist eine Monatszeitschrift, die sich mit UFOs, Präastronautik und Aliens befasst. Die Zeitschrift ist zum Bereich der UFO-Bewegung in Deutschland zu zählen.

588 http://www.mordor.ch/aeon/rezi/jufo.htm (04.06.02).

589 „Kaum bekannt ist, dass sich Meiers Frau inzwischen von ihrem Mann getrennt hat und in Scheidung lebt.

Erstmals brach sie ihr Schweigen gegenüber dem schweizer Kollegen Luc Bürgin, der mit Frau Meier sprach und im UFO-KURIER (NR. 30, 4'97:14ff) das Interview veröffentlichen ließ. Daraus können wir schon entnehmen, dass, so Frau Meier, "es sich bei seinen Kontakterlebnissen durchweg um Lug und Trug handelt."

So fand sich beispielsweise eine Erklärung für die Aufnahme eines Außerirdischen mit Strahlenpistole oder für Meiers "Tortenschiff"-Foto, für das er offensichtlich einen simplen Fassdeckel benutzt hatte.“ Peiniger, H.-W., http://home.t-online.de/home/gep.ev/GEP73.HTM (01.05.02), (⇒OQ In vorliegender Version sind die Offlinequellen leider nicht verfügbar!).

590 Vgl. Koch, J. / Kyborg H.-J., http://www.aliensonearth.com/misc/1998/may/d10-003.shtml (04.06.02) oder Koch, J., http://www.virtuallystrange.net/ufo/updates/1997/mar/m31-015.shtml (04.06.02).

591 Es darf bei der Bewertung aber nicht außer acht gelassen werden, dass Aussteiger und Aussteigerinnen oft in negativ gefärbter Art von der bisherigen Gemeinschaft berichten.

Kalliope Meier beschreibt in ihrem Interviewu die Strukturen der FIGU-Gemeinschaft als zentral auf Billy Meier ausgerichtet. Es solle keine Kritik innerhalb der Gemeinschaft weder an Billy Meier noch an seinen Vorstellungen geben und die Gemeinschaftsstruktur solle autoritär ausgebildet sein. Die Aussagen von Kalliope Meier weisen den sog. Beweisen von Billy Meier legitimatorische Funktion nach innen wie nach außen zu. Sie geht davon aus, dass Billy Meier seinen eigenen Vorstellungen über UFOs und die Kontakte mit den Außerirdischen Realitätscharakter gibt. Kalliope Meier ist auch der Meinung, dass die Gemeinschaft in sich abgeschlossen ist. Diese Einschätzung ist wahrscheinlich zutreffend.

Dafür sprechen restriktive Besuchs- und Öffnungszeiten592, sowie der Eindruck des Autors bei einem Besuch auf dem Anwesen von Billy Meier in Hinterschmidtrüti im Jahre 2000 und von dem stark reglementierenden Zugang zur Gemeinschaft.

Aufgrund dieser Aussagen und des Befundes lässt sich erkennen, dass die These zutrifft, Billy Meier sei die maßgebliche Legitimierungsinstanz für die FIGU-Gemeinschaft.

Der Text von Kalliope Meier ist aber auch in anderer Hinsicht von Bedeutung, da er nicht nur auf die Diskussionen um Billy Meier im Rahmen der UFO-Bewegung hinweist, sondern auch auf die Rezeption von Billy Meier selbst, der sich in seinen Bulletins immer wieder gegen die

„Angriffe“ von außen zur Wehr setzt. Im Rahmen der Kommunikationsformen bezogen auf das Internet lässt sich sagen, dass es hier eine Überschneidung zwischen Internet- und Printmedien gibt, die in der Auseinandersetzung wechselseitig aufeinander einwirken. Dies bezieht sich auch auf die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen der RAEL- und der FIGU-Gemeinschaft. An diesem Beispiel werden die Probleme der verlorenen Daten der Religionsgeschichte besonders deutlich.

Billy Meier schreibt in seinem Bulletin Nr. 11 in den Onlineausgaben vor dem Juni 2001 über Claude Vorilhon:

„Die mit gutem Gewissen als schwachsinnig zu bezeichnende UFO-Sekte ‹Rael-Bewegung› macht ein andermal negativ von sich reden, denn diese Sekte, die das Heil von ‹Elohims› erwartet und vom französischen Autojournalisten Claude Vorilhon ins Leben gerufen wurde, preist ein Menschenklonprojekt an.“ 593

Nach einem Urteil des Bundesgerichtes der Schweiz594 musste Billy Meier den Inhalt der PDF-Datei verändern. So schreibt er in der neuen Fassung folgendes:

592 http://www.figu.org/de/figu/das_center.htm (12.08.03).

593 http://www.figu.ch/download/de/bulletin/bulletin_11.pdf, (OQ In vorliegender Version sind die Offlinequellen leider nicht verfügbar!).

594 Die entsprechenden Texte sind unter diesen Adressen zu finden: Schweizerisches Bundesgericht, http://wwwsrv.bger.ch/cgi-bin/AZA/ConvertDocCGI_AZA?ds=AZA_pull&d=06.06.2002_5C.252/2001

„Die mit gutem Gewissen als irreführend zu bezeichnende UFO-Sekte ‹Rael-Bewegung› macht ein andermal negativ von sich reden, denn diese Sekte, die das Heil von ‹Elohims› erwartet und vom französischenAutojournalisten Claude Vorilhon ins Leben gerufen wurde, preist ein Menschenklonprojekt an.“ 595

Die innere Struktur der FIGU-Gemeinschaft und seine auf Billy Meier zugespitzte Autorisation im Zusammenwirken mit den festgefügten PDF-Dateien führte in diesem Falle zu einem Gerichtsurteil. Dieses singuläre Beispiel zeigt auf, welche Elemente wie innere Struktur, Legitimation und technische Gegebenheiten zusammenwirken können, damit Daten Bestand haben596.

Kontakte zwischen der Ashtar-Command-Bewegung und der FIGU-Gemeinschaft

Eine besondere Rezeption, die bisher nur im Internet in Erscheinung tritt, findet sich interessanter Weise im Bereich der Ashtar-Command-Bewegung. Beiden Gemeinschaften - der FIGU-Gemeinschaft wie der Ashtar-Command-Bewegung - ist eigen, dass sie namentlich die Außerirdischen benennen, mit denen sie Kontakt gehabt haben wollen. So soll es nach Angaben von Personen aus der Ashtar-Command-Bewegung Außerirdische geben, die identisch mit denen seien, die von Billy Meier erwähnt werden.

Diese Überschneidung betrifft Channelingkontakte seitens der Ashtar-Command-Bewegung mit den Außerirdischen. Aussagen einiger Webseiten zufolge kennen und kommunizieren Personen aus der Ashtar-Command-Bewegung mit gleichnamigen Außerirdischen der FIGU-Gemeinschaft. Angaben der Ashtar-Command-Bewegung zufolge sind diese Außerirdischen auch Billy Meier zuzuordnen. Billy Meier wird von Teilen der Ashtar-Command-Bewegung als Contactee akzeptiert und die Aussagen von Billy Meier über die Informationen der Außerirdischen werden mit Channelingkontakten gleichgestellt597.

(01.10.02). http://www.weblaw.ch/jusletter/Artikel.jsp?ArticleNr=1806&Language=1 (01.10.02), oder vgl.

auch: Pöhlmann, M., 2002, S. 281f.

595 http://www.figu.org/de/download/bulletin_11.pdf (03.06.02), (OQ In vorliegender Version sind die Offlinequellen leider nicht verfügbar!). Billy Meier selbst schreibt zu diesem Vorgang im Bulletin 33:

http://www.figu.org/de/download/bulletin_11.pdf (03.06.02), (OQ In vorliegender Version sind die Offlinequellen leider nicht verfügbar!). Billy Meier selbst schreibt zu diesem Vorgang im Bulletin 33: „Die Rückrufaktion für das Bulletin Nr. 11 vom August 1997 erfolgte hinsichtlich der Tatsache, dass ich, ‹Billy›

Eduard Albert Meier, im Artikel «UFO-Sekte will Menschen klonen» /Seite 7, etwas rauh mit der

Bezeichnung des Sekten-Gurus und seinen Mauscheleien umgegangen bin, weshalb er und seine Anhänger mich bei Gericht mit einer Persönlichkeitsverletzungsklage verpetzt haben. Infolgedessen habe ich den entsprechenden Artikel dermassen umformuliert, dass er keinen persönlichkeitsverletzenden Charakter mehr aufweist.“

596 Gerichtliche Auseinadersetzungen scheinen im Internetkommunikationsprozess zuzunehmen. So können Aussagen in Gästebüchern zum Teil strafrechtlich verfolgt werden.

597 Mueller, R. K., http://www.spiritweb.org/Spirit/pleiadians-book.html (01.05.02). Die Channelingkontakte selbst sind auf einem der mächtigsten Server der Ashtar-Command-Bewegung gehostet, die oben genannten

Billy Meier dagegen lehnt andere Menschen, die Kontakte mit Außerirdischen haben sollen, in fast allen Fällen ab oder weist diesen Kontakten marginale Bedeutung zu. Die Gründe dafür sind in den unterschiedlichen Legitimations- und Gemeinschaftskonzepten beziehungsweise innerhalb der Bindungsstrukturen zu finden (s.u.).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine große Datenmenge der FIGU-Gemeinschaft

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