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B1.4 Wissenschaftlicher Nachwuchs an Hochschulen

wissenschaften (40%) . Promotionen in der Medizin werden in der Regel studienbegleitend erstellt und „entsprechen nur zu einem kleineren Teil einer originären Forschungsarbeit, wie sie in anderen Fächern üblich ist“25 . In den Naturwissenschaften wird die Promotion mitunter als Berufsbefähigung und Einstellungsvoraussetzung in der Industrie angesehen, insbesondere im Fach Chemie .26

25 Wissenschaftsrat (WR) (2011): Anforderungen an die Qualitätssicherung der Promotion, Köln, S. 7

26 Wissenschaftsrat (WR) (2014): Empfehlungen zu Karrierezielen und -wegen an Universitäten. Drs. 4009-14, Dresden

Promotionsquote

Insgesamt liegt die geschätzte Promotionsquote 2014 über alle Fächergruppen hinweg bei 22% . Die Promotionsquote der Frauen liegt mit 19% etwas niedriger als die Promoti­

onsquote insgesamt (s. ferner Kapitel B5). Auch innerhalb der einzelnen Fächergruppen ist die Promotionsquote der Frauen niedriger mit Ausnahme der Fächergruppen Sport sowie Kunst, Kunstwissenschaft, in denen die Promotionsquoten dem Durchschnitt entsprechen . Im Zeitverlauf hat die Promotionsquote27 bis zum Jahr 2005 in den meisten Fächer­

gruppen einen Spitzenwert erreicht28 und ist anschließend wieder gesunken (Tab. B7)

.

Insgesamt hat sie sich seit 2000 leicht um 1% verringert .

27 Zur Berechnung der Promotionsquoten pro Jahr wurde vereinfacht angenommen, dass eine Promotion im Schnitt vier Jahre dauert. Demnach werden zur Berechnung der Quote die Promotionen im Jahr t durch die Hochschulabschlüsse im Jahr t-4 geteilt.

28 Eine Erklärung für den Anstieg bis 2005 liegt nicht vor.

B1.4 Wissenschaftlicher Nachwuchs an Hochschulen

Im Folgenden wird das hauptberuflich tätige wissenschaftliche und künstlerische Perso­

nal an Hochschulen betrachtet .29 Tabelle B8 zeigt die Anzahl der Personen innerhalb der verschiedenen Personalgruppen im Jahr 2014 nach Fächergruppen .

29 Hierzu zählen folgende Personalgruppen: Dozent/inn/en und Assistent/inn/en (Hochschuldozent/inn/en, Oberassistent/inn/­

en, Oberingenieure/Oberingenieurinnen, wissenschaftliche beziehungsweise künstlerische Assistent/inn/en), wissenschaftli­

che und künstlerische Mitarbeiter/innen (Akademische Räte/Rätinnen, Oberräte/Oberrätinnen und Direktor/inn/en, wissen­

schaftliche und künstlerische Mitarbeiter/innen im Angestelltenverhältnis), Lehrkräfte für besondere Aufgaben (Lehrer/innen und Fachlehrer/innen im Hochschuldienst, Lektor/inn/en, sonstige Lehrkräfte für besondere Aufgaben) und Professor/inn/en (Besoldungsgruppen C4, C3, C2, W3, W2, Juniorprofessor/inn/en und hauptberuflich tätige Gastprofessor/inn/en).

Ferner wird in der Hochschulstatistik das nebenberuflich tätige wissenschaftliche und künstlerische Personal erfasst. Hierzu zählen Gastprofessor/inn/en und Emeriti, Lehrbeauftragte (einschließlich Honorarprofessor/inn/en, Privatdozent/inn/en, außerplanmäßige Professor/inn/en) sowie wissenschaftliche (oder künstlerische) Hilfskräfte (einschließlich Tutor/inn/en). Das nebenamtlich tätige Personal kann mehrfach in der Statistik erfasst sein, was entsprechende Probleme der Zurechenbarkeit und damit der Interpretation der Daten mit sich bringt. Diese Gruppe wird unter anderem deshalb in der Folge nicht näher analysiert. Das nebenberufliche wissenschaftliche und künstlerische Personal umfasste im Jahr 2014 insgesamt 144.905 Per­

sonen. Hiervon waren 1.647 Gastprofessor/inn/en, Emeriti, 98.944 Lehrbeauftragte und 44.314 wissenschaftliche Hilfskräfte.

Insbesondere in der Gruppe der wissenschaftlichen Hilfskräfte zeigt sich seit 2000 ein starker Anstieg (Faktor 3,3). Auch die Gruppe der Lehrbeauftragten ist deutlich gewachsen (Faktor 2,1), während sich bei der Gruppe der Gastprofessoren, Emeriti eine rückläufige Entwicklung zeigt (Faktor 0,8). Insgesamt ist die Zahl des nebenberuflichen wissenschaftlichen und künstle­

rischen Personals seit 2000 (n = 62.080) um den Faktor 2,3 gestiegen. Vgl. Statistisches Bundesamt (2015): Personal an Hoch­

schulen 2014 – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden

177.528 wissen­ Die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind

mit 177 .528 Personen (75% gemessen an allen Personen) die mit Abstand größte Gruppe an Hochschulen. Von diesen wiederum befinden sich 165 .885 Personen, das heißt 93%, an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen . Fachhochschulen und Verwaltungs­

fachhochschulen stellen nur einen geringen Teil . Gleichwohl findet sich an (Verwaltungs-) Fachhochschulen eine verhältnismäßig hohe Anzahl an Professorinnen und Professoren (2014: 18 .976 Professorinnen und Professoren an Verwaltungs- /Fachhochschulen, 26 .773 an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen) .

Frauenanteil beim wissenschaftlichen Personal an Hoch­

schulen bei 38%

Der Frauenanteil beim wissenschaftlichen Personal an Hochschulen liegt insgesamt bei 38% und damit niedriger als unter Hochschulabsolventinnen und - absolventen (54 beziehungsweise 48%), Promovierenden (44%) und den abgeschlossenen Promotionen 2014 (45%) . Mit nur 22% findet sich ein besonders geringer Frauenanteil innerhalb der Professorenschaft (Abb. B13)

.

Allerdings steigt der Frauenanteil insgesamt und in allen Personalgruppen im Zeitverlauf seit dem Jahr 2000 deutlich an (Abb. B13) .

B1

Tab. B8: Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal an Hochschulen 2014 nach Personal- und Fächergruppen (in Personen)

Sprach- und Kulturwissenschaften 6.449 476 17.925 3.254 28.104

Sport 256 13 1.154 376 1.799

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 11.185 1.105 16.850 1.651 30.791 Mathematik, Naturwissenschaften

Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften 1.008 11 3.213 113 4.345

Ingenieurwissenschaften 9.463 298 28.030 627 38.418

Kunst, Kunstwissenschaft 3.683 123 2.315 1.004 7.125

Zentrale Einrichtungen (ohne klinikspezifische

Einrichtungen) 689 56 11.016 1.471 13.232

Insgesamt 45.749 3.431 177.528 9.656 236.364

­

­

Quelle: Statistisches Bundesamt (2015): Personal an Hochschulen 2014 – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden; eigene Darstellung

47% des wissenschaft­

Vergleicht man die Anzahl der Personen für alle Personalgruppen an Hochschulen nach Fä­

chergruppen (Abb. B14), so findet man 2014 den größten Anteil in Humanmedizin/Gesund­

heitswissenschaften (24%) . An zweiter Stelle stehen Mathematik, Naturwissenschaften mit 23% knapp dahinter . Nachfolgend sind die Ingenieurwissenschaften (16%), die Rechts- , Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (13%) sowie die Sprach- und Kulturwissenschaften (12%) zu nennen. Die weiteren Fächergruppen und die zentralen Einrichtungen (ohne klinik­

spezifische Einrichtungen der Universitätskliniken) verbuchen jeweils nur geringe Anteile . Die Verteilung der Frauen und Männer nach Fächergruppen ist der Tendenz nach ähn­

lich wie bei den bislang betrachteten Gruppen . In den Sprach- und Kulturwissenschaften und in der Veterinärmedizin (hier mit Sport als „Restliche Fächergruppen“ zusamengefasst) gibt es eine Dominanz der Wissenschaftlerinnen . In den anderen Fächergruppen und hier insbesondere in den Ingenieurwissenschaften (81%) sind Männer deutlich stärker vertreten (Abb. B15) .

Um den wissenschaftlichen Nachwuchs im engeren Sinne gemäß der Definition (Ka­

pitel A3) näher zu bestimmen, wird die Gruppe der Professorinnen und Professoren, mit Ausnahme der Juniorprofessorinnen und - professoren, im Folgenden nicht näher behan­

delt . Bei den drei Personalgruppen wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrkräfte für besondere Aufgaben sowie Dozentinnen/Dozenten und Assistentinnen/Assistenten werden zusätzlich ein nicht auf Dauer angelegtes Beschäfti­

gungsverhältnis sowie die entsprechenden Altersgrenzen von unter 35 beziehungsweise 45 Jahren als Eingrenzungskriterien zugrunde gelegt . Leider wird in der Hochschulperso­

nalstatistik das Merkmal der Promotion bislang nicht auf Personenebene erfasst, sodass Post- docs nicht gesondert ausgewiesen werden können . Die Altersspanne von 35 bis unter 45 Jahren dient an dieser Stelle als Annäherung an die Gruppe der Post- docs an Hochschulen .

B1

Quellen: Statistisches Bundesamt (diverse): Personal an Hochschulen – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden; eigene Darstellung

2000 2005 2010 2014

Professor/inn/en Dozent/inn/en u. Assistent/inn/en Wissenschaftliche u. küns tlerische Mitarbeiter/innen

Lehrkräfte für besondere Aufgaben Insgesamt

Abb. B13: Frauenanteil beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Per sonal an Hochschulen im Zeitverlauf (2000 bis 2014) nach Personalgruppen (in %)

Abb. B14: Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal an Hochschulen 2014 nach Fächergruppen (in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt (2015): Personal an Hochschulen 2014 – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden; eigene Darstellung 12

Abb. B15: Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal an Hochschulen 2014 nach Geschlecht und Fächergruppen (in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt (2015): Personal an Hochschulen 2014 – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden; eigene Darstellung Sprach­ und Kulturwissenschaften

B1

Mit der Novellierung des HStatG (s Teil D) wird zukünftig der höchste Hochschulabschluss (u . a . Promotion) im Rahmen der Hochschulpersonalstatistik erfasst, sodass an dieser Stelle eine Verbesserung der Datenlage eintritt .

144.927 Nachwuchs­

wissenschaftlerinnen und - wissenschaftler an Hochschulen im Jahr 2014

Im Jahr 2014 gibt es insgesamt 109.880 Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaft­

ler (Personen) unter 35 Jahren sowie 35.047 Personen zwischen 35 und unter 45 Jahren, zusammengenommen also 144 .927 Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftler an Hochschulen . Dies entspricht einem Anteil von 61% gemessen an allen Wissenschaftle­

rinnen und Wissenschaftlern an Hochschulen (einschließlich Professorinnen und Professo­

ren). Die Verteilung des wissenschaftlichen Nachwuchses nach Fächergruppen entspricht im Wesentlichen der Verteilung der Gesamtgruppe und wird hier nicht weiter behandelt (vgl . Abb. B14) . Drei Punkte sind bezüglich der Zusammensetzung erwähnenswert:

94% des wissen­

• Der Frauenanteil liegt mit 42% etwas höher als bei der Gesamtgruppe (38%).

• Die Gruppe der zwischen 35- und unter 45- Jährigen ist mit 24% aller Nachwuchswissen­

schaftlerinnen und - wissenschaftler (35 .047 Personen) deutlich kleiner als die Gruppe der unter 35- Jährigen .

• Von den 144 .927 Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftlern an Hochschu­

len sind 136 .516, das heißt 94%, an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen beschäftigt . Entsprechend wenige Personen gibt es an Fachhochschulen und Verwal­

tungsfachhochschulen . Inwiefern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an (Verwal­

tungs-)Fachhochschulen zum wissenschaftlichen Nachwuchs gezählt werden können, ist zu diskutieren, zumal dort in der Regel keine Promotionen abgeschlossen werden und demgemäß auch keine Qualifizierungsstellen existieren . Gleichwohl ist es prinzipiell möglich, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch an (Verwaltungs-)Fachhoch­

schulen wissenschaftlich qualifizieren und eine wissenschaftliche Karriere anstreben .30

30 Entsprechende Möglichkeiten beispielsweise in Form von kooperativen Promotionen zwischen Fachhochschulen und Univer­

sitäten sind gegeben.

Seit 2000 ist der Bestand des wissenschaftlichen Nachwuchses unter 35 Jahren um 91%, die Gruppe der 35- bis unter 45- Jährigen um 41% gewachsen . Die Zahl der Professorinnen und Professoren ist hingegen nur um 21% gewachsen.Dabei findet sich eine Erhöhung der Zahl der Professorinnen und Professoren um 12% an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen und um 37% an Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen (Tab. B9) .

Anteil der Professo­

rinnen und Professoren sinkt im Zeitverlauf

Der überdurchschnittliche Anstieg des wissenschaftlichen Nachwuchses an Hoch­

schulen und – damit einhergehend – der Zahl der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führt in der Tendenz dazu, dass sich die relativen Anteile zwischen den Personalgruppen an Hochschulen im Zeitverlauf deutlich zugunsten der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen . Abbil­

dung B16 zeigt, dass der Anteil der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Hochschulen am gesamten hauptberuflichen wissenschaftlichen Perso­

nal im Jahr 2014 75% ausmacht, während er im Jahr 2000 noch bei 63% lag . Der Anteil der Dozentinnen und Dozenten sowie Assistentinnen und Assistenten ist im gleichen Zeitraum von 9 auf 1% gesunken und stellt keinen nennenswerten Anteil am wissenschaftlichen Personal mehr dar . Dies liegt daran, dass es sich entsprechend geänderter Landeshoch­

schulgesetze um eine auslaufende Personalkategorie handelt und Personen nach der Promotion weiterhin als wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiterinnen und Mit­

arbeiter beschäftigt werden . Der Anteil der Lehrkräfte für besondere Aufgaben verbleibt stabil auf 4% . Der Anteil der Professorinnen und Professoren sinkt von 24% auf nunmehr 19% . Die Zahlen verdeutlichen, dass ein immer größerer Teil an (in der Regel befristet beschäftigten) Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftlern beziehungsweise

B1

Tab. B9: Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal an Hochschulen im Zeitverlauf (2000 bis 2014) nach verschiedenen Gruppen (in Personen)

2000 2005 2010 2014 Steigerung

(2000–2014)

Anzahl in %

Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal

(ohne Professor/inn/en) unter 45 Jahren auf Zeit 82.403 87.344 128.547 144.927 76

davon unter 35 57.613 60.524 98.052 109.880 91

davon 35 bis unter 45 24.790 26.820 30.495 35.047 41

Im Vergleich: Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches

Personal (ohne Professor/inn/en) insgesamt 119.422 127.872 169.087 190.615 60

Im Vergleich: Professor/inn/en 37.794 37.865 41.462 45.749 21

davon an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen 23.980 23.475 24.934 26.773 12 davon an Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen 13.814 14.390 16.528 18.976 37 Quellen: Statistisches Bundesamt (2016): Personal an Hochschulen, Sonderauswertung, Wiesbaden; für Professor/inn/en: Statistisches Bundesamt (diverse): Personal an Hochschulen – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden; eigene Darstellung

wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einem immer kleineren Teil an Professorinnen und Professoren gegenübersteht . Dies hat entsprechende – und in Kapi­

tel A2 bereits diskutierte – Implikationen für den Wettbewerb auf dem hochschulischen Arbeitsmarkt und für eine wissenschaftliche Karriere in der Hochschule und vor allem innerhalb der Universität (s . ferner Kapitel B6).

Abb. B16: Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal an Hochschulen im Zeitverlauf (2000 bis 2014) nach Personalgruppen (in %)1

1 Abweichungen von 100% sind rundungsbedingt.

Quellen: Statistisches Bundesamt (diverse): Personal an Hochschulen – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden; eigene Darstellung 40

20

%

0 60 80 100

2000 2005 2010 2014

n = 157.216 n = 165.737 n = 210.549 n = 236.364

24 23 20 19

63 67 74 75

4 4 4 4

9 6 2 1

Professor/inn/en Dozent/inn/en und Assistent/inn/en Wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter/innen

Lehrkräfte für besondere Aufgaben

34.019 Personen des wissenschaftlichen Personals an Hochschulen (ohne Professorinnen und Professoren) auf Dauer beschäftigt Die relative Verschiebung der Personalgruppen bedeutet nicht, dass es an Hochschu­

len nicht eine beachtliche Zahl an unbefristet beschäftigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gibt: 2014 waren 34.019 Personen innerhalb des hauptberuflichen wis­

senschaftlichen und künstlerischen Personals (ohne Professorinnen und Professoren) an Hochschulen auf Dauer31 beschäftigt (28 .639 davon an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen) . Allerdings ist deren Zahl im Zeitverlauf nahezu konstant geblieben (Abb. B17), wodurch sich die Verhältnisse relativ zuungunsten unbefristeter Beschäftigung verschoben haben . Der Frauenanteil innerhalb der Gruppe der unbefristet Beschäftigten ist im Zeit­

31 Die Daten des Statistischen Bundesamts zur Befristung werden unter den Kategorien „auf Dauer“ beziehungsweise „auf Zeit“

ausgewiesen, im Fließtext wird der Einfachheit halber meist von unbefristet beziehungsweise befristet gesprochen.

B1

Quelle: Statistisches Bundesamt (2016): Personal an Hochschulen, Sonderauswertung, Wiesbaden; eigene Darstellung

2000 2005 2010 2014

Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen Universitäten und gleichgestellte Hochschulen 0

30.000 25.000 20.000 15.000

29.057

3.975

28.639 26.309

5.380 10.000

5.000

29.869

3.509 2.960

Abb. B17: Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal (ohne Professorinnen und Professoren) an Hochschulen auf Dauer im Zeitverlauf (2000 bis 2014; in Personen)

Quelle: Statistisches Bundesamt (2016): Personal an Hochschulen, Sonderauswertung, Wiesbaden; eigene Darstellung

27 26

30

36 33

42

35 30 30

20 10 0 40 50

%

2000 2005 2010 2014

n = 2.960 n = 29.057 n = 3.509 n = 29.869 n = 3.975 n = 26.309 n = 5.380 n = 28.639 Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen Universitäten und gleichgestellte Hochschulen

Abb. B18: Frauenanteil beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal (ohne Professorinnen und Professoren) an Hochschulen auf Dauer im Zeitverlauf (2000 bis 2014; in %)

Abb. B19: Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal an Univer­

sitäten und gleichgestellten Hochschulen sowie Fachhochschulen und Ver­

waltungsfachhochschulen 2014 nach Personalgruppen sowie Befristung (in %)

Quellen: Statistisches Bundesamt (2016): Personal an Hochschulen, Sonderauswertung, Wiesbaden; für Professor/inn/en:

Statistisches Bundesamt (2015): Personal an Hochschulen 2014 – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden; eigene Darstellung 0

%

40 20 60 80 100

Universitäten und gleichgestellte Hochschulen Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen

n = 202.090 n = 34.274

13

55

73

29 16 14

Professor/inn/en Wissenschaftliches Personal (unbefristet) Wissenschaftliches Personal (befristet)

B1

verlauf deutlich angestiegen, an (Verwaltungs-)Fachhochschulen im noch höheren Maße als an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen (Abb. B18) .

Anteil befristet beschäftigten wissen­

schaftlichen Personals an Universitäten deutlich höher als an Fachhochschulen Abbildung B19 zeigt daran anknüpfend, dass befristet und unbefristet beschäftigtes

wissenschaftliches und künstlerisches Personal unterhalb der Professur insbesondere an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen mit einen Anteil von 87% am gesam­

ten hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal klar dominiert . An (Verwaltungs-)Fachhochschulen hingegen stellen die Professorinnen und Professoren mit einem Anteil von 55% die größte Gruppe, auch wenn die Zahl der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterhalb der Professur hier absolut gesehen geringer ist als an Uni­

versitäten und gleichgestellten Hochschulen (zur Befristung s . ferner Kapitel B2.1). Der hohe Befristungsanteil korrespondiert tendenziell mit einer Zunahme des dritt­

mittelfinanzierten Personals, da Drittmittel in der Regel für zeitlich begrenzte Projekte der Forschung und Entwicklung (FuE) gewährt werden . Der Anteil der hauptberuflich beschäf­

tigten drittmittelfinanzierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Hochschulen ist seit 2000 von 33 auf 41% in 2014 angestiegen .32 Tabelle B10 zeigt in dieser Hinsicht, dass die Befristungsanteile unter den drittmittelfinanzierten hauptberuflich beschäftigten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern höher sind als unter grundfinanzierten.

32 Eigene Berechnung auf Basis von Statistisches Bundesamt (2015): Personal an Hochschulen 2014 – Fachserie 11, Reihe 4.4, Wiesbaden

Tab. B10: Hauptberufliche wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Hochschulen im Zeitverlauf (2000 bis 2014) nach Finanzierungsart, Beschäftigungsdauer und Geschlecht (in %) Befristung

2000 2005 2010 2014

Grundmittel Drittmittel Grundmittel Drittmittel Grundmittel Drittmittel Grundmittel Drittmittel in %

Insgesamt

Auf Dauer 37 6 32 10 25 2 25 2

Auf Zeit 63 94 68 90 75 98 75 98

Weiblich

Auf Dauer 29 5 25 10 19 2 19 2

Auf Zeit 71 95 75 90 81 98 81 98

Quelle: Statistisches Bundesamt (2016): Personal an Hochschulen, Sonderauswertung, Wiesbaden; eigene Darstellung

Dennoch ist zu beachten, dass auch der Befristungsanteil der grundfinanzierten Mitarbei­

terinnen und Mitarbeiter im Zeitverlauf gestiegen ist, und dies sogar im stärkeren Maße als bei drittmittelfinanzierten. Die steigende Drittmittelfinanzierung ist daher nur ein Teil der Erklärung dafür, dass die Befristungsanteile im Zeitverlauf ansteigen.

Betrachtet man die Ergebnisse separat nur für wissenschaftliche und künstlerische Mit­

arbeiterinnen, zeigt sich ebenfalls eine Zunahme der Befristungsanteile im Zeitverlauf sowohl unter drittmittelfinanzierten als auch unter grundmittelfinanzierten Personen . Auffällig ist zudem, dass die Befristungsanteile unter grundmittelfinanzierten Wissen­

schaftlerinnen höher sind als unter den grundmittelfinanzierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern insgesamt, während sich bei der Drittmittelfinanzierung kein Unterschied zwischen den Geschlechtern zeigt (s . ferner Kapitel B2).

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