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B4.3 Ausstattung, Finanzierung und Kooperationen

etwa der Vizepräsidentim oder dem Vizepräsident und der Fakultäts- beziehungsweise Fachbereichsleitung .

70% der Dachstrukturen auf zentraler Ebene haben mindestens ein Beratungsgre­

mium, von den Dachstrukturen auf dezentraler Ebene jedoch nur 57% . Verallgemeinernde Aussagen über diese Gremien zu treffen ist nicht möglich, da sie sowohl in ihrer Zusam­

mensetzung als auch in der Dauer der Wahlperioden sehr stark differieren. Die überwie­

gende Mehrzahl beschreibt ihre Hauptaufgaben als eine beratende, abstimmende, kon­

trollierende und evaluierende Tätigkeit . Nur in wenigen Fällen trifft das Beratungsgremium Entscheidungen, die sich mit der Mittel- oder Stipendienvergabe beschäftigen .

B4.3 Ausstattung, Finanzierung und Kooperationen

Mehrzahl der Dachstrukturen (60%) weist Ausstattung von bis zu zwei

Vollzeit-äquivalenten für wissenschaftliches Personal auf

Die Dachstrukturen unterscheiden sich in Bezug auf Personalausstattung erheblich vonei­

nander (Abb. B53, Abb. B54) . Die Mehrzahl der Einrichtungen (60%) weist eine Ausstattung im Umfang von bis zu zwei Vollzeitäquivalenten (VZÄ) für wissenschaftliches Personal auf . 22% verfügen über eine höhere Stellenanzahl . Für sonstiges Personal stehen in 55% der Dachstrukturen bis zu zwei VZÄ, in 42% über zwei VZÄ zur Verfügung . Nur 4% der Einrich­

tungen gaben an, über kein sonstiges Personal zu verfügen . Dagegen arbeiten 18% ohne Ausstattung mit wissenschaftlichem Personal .

Zeitlich begrenzte Dachstrukturen sind personell schlechter ausgestattet als zeitlich unbegrenzte . 36% der zeitlich begrenzten Dachstrukturen haben keine Stellen für wissen­

schaftliches Personal.Dagegen spielt die Aktionsebene keine maßgebliche Rolle .Zwischen den Dachstrukturen auf zentraler Ebene einerseits und den dezentralen Dachstrukturen andererseits gibt es kaum Unterschiede im Hinblick auf die Personalausstattung.

Dachstrukturen sind gemischt finanziert, es dominieren aber Haushaltsmittel aus Landeszuwendungen

Die Dachstrukturen sind alle gemischt finanziert . Es dominieren Haushaltsmittel aus Landeszuwendungen in Kombination mit Drittmitteln verschiedenster Art inklusive Mitteln aus Bund- Länder- Programmen . Studiengebühren sind als Finanzierungsquelle von untergeordneter Bedeutung . 69% der Dachstrukturen werden zu über der Hälfte aus Haushaltsmitteln finanziert, 55% sogar zu über 75% (Abb. B55) .

Insbesondere die Zentren zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses stüt­

zen sich auf Haushaltsmittel . Für Dachstrukturen vom Typ Research Academy sind dage­

gen ein Finanzierungsmix und ein überdurchschnittlicher Drittmittelanteil kennzeich­

nend . Studiengebühren kommen am ehesten bei Graduiertenakademien zum Tragen . Zeitlich unbegrenzte Dachstrukturen weisen einen größeren Anteil an Haushaltsmitteln auf als zeitlich begrenzte Dachstrukturen . Letztere sind häufiger auf Drittmittel ange­

wiesen . Die Drittmittel stammen in erster Linie aus der Exzellenzinitiative und Landes­

förderprogrammen .Aber auch Bund-Länder-Programme, wie der Hochschulpakt 2020, das Professorinnenprogramm und der Qualitätspakt Lehre sowie der DAAD sind wich­

tige Finanzierungsquellen beziehungsweise Drittmittelgeber . Landesförderprogramme sind vor allem für Dachstrukturen vom Typ Research Academy bedeutsam . Der Hoch­

schulpakt 2020 kommt insbesondere den Zentren zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zugute.

Im Hinblick auf die Kooperationspartner stehen weitere Hochschulen in Deutsch­

land an erster Stelle . Es folgen außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die ebenfalls ihren Sitz in Deutschland haben . Internationale Kooperationspartner und Institutionen im FuE- Bereich des Wirtschaftssektors spielen nur eine untergeordnete Rolle. Zentrale Dachstrukturen haben deutlich häufiger Kooperationspartner als dezentrale Dachstruktu­

ren . Dachstrukturen vom Typ Research Academy unterhalten überdurchschnittlich häufig Kooperationsbeziehungen zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen . Ob die Dach­

strukturen zeitlich unbegrenzt oder zeitlich begrenzt angelegt sind, spielt in aller Regel

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1 Abweichungen von 100% sind rundungsbedingt Quelle: HoF-Befragung 2015

Abb. B53: Personalausstattung der Dachstrukturen 2015 nach Typ und Beschäftigtengruppe (in %)1

1 Abweichungen von 100% sind rundungsbedingt Quelle: HoF-Befragung 2015

Abb. B54: Personalausstattung der Dachstrukturen 2015 nach Ebene und Beschäftigten gruppe (in %)1

Bis 25% > 25 bis 50% > 50 bis 75% > 75%

0

Abb. B55: Finanzierung der Dachstrukturen 2015 nach Anteil der Haushaltsfinanzierung (Landeszuwendung)

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keine Rolle für das Vorhandensein von Kooperationsbeziehungen . Wenn zeitlich begrenzte Dachstrukturen Kooperationsbeziehungen unterhalten, dann sind dies jedoch Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen im Ausland, die insgesamt und vor allem bei dauer­

haften Strukturen eher keine Rolle spielen .

B4.4 Leistungsangebote

Leistungsangebote sind äußerst vielfältig

Die konkreten Aufgaben der einzelnen Dachstrukturen sind äußerst vielfältig (Abb. B56, Abb. B57) . Die wichtigste Aufgabe besteht in der Bereitstellung von Informationen beispiels­

weise im Internet, über Rundmails, Workshops oder Veranstaltungen für die Zielgruppen der Dachstruktur . Außerdem wird häufig die Förderung von Vernetzungsmöglichkeiten sowohl intern als auch mit den Kooperationspartnern als Aufgabe genannt . Von Bedeutung sind des Weiteren die Organisation von Weiterbildungsangeboten, Veranstaltungsma­

nagement, Qualifizierungs- und Karriereberatung, Coaching- und Mentoringangebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie die Repräsentation nach außen durch Öffent­

lichkeitsarbeit und Marketingmaßnahmen . Adressaten der

Angebote in erster Linie hochschulinterne Nachwuchswissen­

schaftlerinnen und - wissenschaftler

Die Angebote richten sich in erster Linie an hochschulinterne Nachwuchswissen­

schaftlerinnen und - wissenschaftler . 46% der Dachstrukturen geben dies an . 22% der Dachstrukturen bieten Leistungen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissen­

schaftler ohne institutionelle Einschränkung an. Dies betrifft insbesondere zeitlich unbe­

grenzte Dachstrukturen und solche auf zentraler Ebene . Nur in 8% der Fälle ist die Inan­

spruchnahme der Leistungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von strukturierten Promotionsprogrammen vorbehalten

.

Es gibt zahlreiche Sonderregelungen hinsichtlich spezifischer Aspekte . Dazu zählen die partielle Öffnung für hochschulexterne Kooperati­

onspartner und Netzwerke, eine auf hochschulexterne Interessentinnen und Interessenten begrenzte Gebührenpflicht oder Quotenregelungen, die das Verhältnis von hochschulin­

ternen und - externen Teilnehmerinnen und Teilnehmern festlegen .

Wenn es zu den Zielen einer Dachstruktur gehört, spezielle Personenkreise zu fördern, dann richten sich die jeweiligen Angebote vor allem an weibliche sowie ausländische Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftler 74 beziehungsweise 59% der Dach­

strukturen sind in dieser Hinsicht aktiv . Angebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs mit Kind/ern wurden bei 44% der Dachstrukturen genannt . Wenn eine Dachstruktur sich für familiäre Belange engagiert, finden sich auch immer spezielle Angebote für Nachwuchs­

wissenschaftlerinnen. 20% der Dachstrukturen unterstützen gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs mit Migrationshintergrund . Lediglich 16% der Dachstrukturen bieten eine spezielle Förderung von Personen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung an .

B4.5 Zusammenfassung

Institutionelle Dachstrukturen der Nachwuchsförderung haben sich seit dem Jahr 2000 in der Hochschullandschaft etabliert . 83% der an der Befragung beteiligten Hochschulen verfügen über mindestens eine derartige Einrichtung . In der Mehrzahl handelt es sich bei den Dachstrukturen um zeitlich unbegrenzte Einrichtungen (80% der hier benannten 86 Dachstrukturen) . Das trifft insbesondere für die zentrale hochschulische und hoch-schulübergreifende Ebene zu . Dachstrukturen der dezentralen Ebene sind häufiger zeit­

lich begrenzt, doch überwiegt auch bei ihnen der zeitlich unbegrenzte Status . Typisch ist eine Mischfinanzierung aus Haushaltsmitteln (Landeszuwendung) und Drittmitteln . Bei 55% der Dachstrukturen machen Haushaltsmittel über 75% des Finanzbudgets aus . Die personelle Ausstattung bewegt sich durchschnittlich im Bereich von jeweils zwei VZÄ für

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Abb. B56: Anzahl der Dachstrukturen mit Leistungsangeboten im Bereich Nachwuchs­

förderung1 2015

Informationsbereitstellung über Internetportal, Social Media,  Rundmails, Broschüren, Workshops, Veranstaltungen u. Ä.

Vernetzung Fächerübergreifende Weiterbildungsangebote  (z. B. Vermittlung von Soft Skills) Qualifizierungs­ und Karriereberatung, Coaching, Mentoring Organisatorische und finanzielle Unterstützung in Bezug   auf Forschungsaufenthalte, den Besuch wissenschaftlicher  Veranstaltungen, Publikationen, Vortragstätigkeit u. Ä.

Finanzierung und/oder Vergabe von  Promotions­ und/oder Post­doc­Stipendien Sonstige

69 65 65 59

9

35 45

n = 77 (Anzahl der Dachstrukturen) Anzahl der Nennungen 0 10 20 30 40 50 60 70

1 Nachwuchsförderung = Betreuung und Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern Quelle: HoF-Befragung 2015

Abb. B57: Anzahl der Dachstrukturen mit Leistungsangeboten im Bereich Administration1 2015

Informationsbereitstellung für versch. Leitungsebenen und Funktionsbereiche über  62

Internetportal, Social Media, Rundmails, Broschüren, Workshops, Veranstaltungen u.Ä.

Vernetzung von Einrichtungen/Programmen der Nachwuchsförderung 53

Serviceleistungen in den Bereichen Veranstaltungsmanagement, 

Weiterbildungsangebot u.Ä. 53

Unterstützung der Kooperation von Einrichtungen/Programmen der Nachwuchsförderung innerhalb der Hochschule 51

Öffentlichkeitsarbeit, Außendarstellung, Marketing 48

Statistische Analysen und Berichterstattung 47

Qualitätssicherung der Nachwuchsförderung  44

(Evaluation, Monitoring, wissenschaftliche Begleitforschung)

Unterstützung der Kooperation mit hochschulexternen Partnern im In­ und Ausland 39

Vorbereitung von Betreuungsvereinbarungen 38

Verwaltung von Fördermitteln 37

Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter/innen in Einrichtungen/ Programmen der Nachwuchsförderung 27

(Anschub­)Finanzierung von hochschulinternen Einrichtungen/Programmen 23 Erarbeitung von Prüfungsordnungen 18 Entwicklung von Zulassungsverfahren 15 Organisation des Wettbewerbs zwischen Einrichtungen/

Programmen der Nachwuchsförderung 12 Sonstige 5

n = 77 (Anzahl der Dachstrukturen) Anzahl der Nennungen 0 10 20 30 40 50 60 70

1 Administration = administrative Unterstützung von Nachwuchsförderprogrammen und -maßnahmen, verwaltungsseitige Service-, Organisations-, Koordinations- und Kontrollfunktionen

Quelle: HoF-Befragung 2015

wissenschaftliches und sonstiges Personal . Im Vergleich der Typen und Ebenen ist die Spannbreite allerdings hoch.

Die Dachstrukturen übernehmen eine Vielzahl an Aufgaben und erbringen Leistungen für einen breiten Adressatenkreis von der Hochschulabsolventin beziehungsweise dem Hochschulabsolventen bis zur Juniorprofessorin beziehungsweise zum Juniorprofessor . 74% der Dachstrukturen unterstützen gezielt Frauen, 60% ausländische Nachwuchswis­

senschaftlerinnen und - wissenschaftler .

Es ist anzunehmen, dass in den kommenden Jahren weitere Dachstrukturen gegrün­

det werden, denn einige der Hochschulen, an denen noch keine Dachstruktur eingerichtet

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wurde, planen deren Einführung gegenwärtig (vier Fälle)

.

175 Zudem gab keine der befragten Hochschulen an, bestehende Dachstrukturen schließen zu wollen .

175 An dieser Stelle sei auf den Universitätsverband zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland (UniWiND) hingewiesen, dessen derzeit 49 Mitgliedsuniversitäten allesamt Dachstrukturen aufweisen; http://www.uniwind.

org/ (11.07.2016)

In qualitativer Hinsicht werden flächendeckend Maßnahmen und Verfahren der Qua­

litätssicherung etabliert, was auf einen Prozess der fortschreitenden Professionalisierung schließen lässt . Am häufigsten handelt es sich um eine regelmäßige Berichterstattung an übergeordnete Leitungsinstitutionen, gefolgt von interner Evaluation und kontinu­

ierlichem Monitoring . Derartiges findet sich in 88% der untersuchten Dachstrukturen . Dachstrukturen auf zentraler Ebene (97%) sowie zeitlich unbegrenzte Dachstrukturen (94%) sind in dieser Hinsicht besonders aktiv .

Mit entsprechenden Datenerhebungen an den Hochschulen sollte in Zukunft untersucht werden, ob sich Dachstrukturen als Regelaufgabe der Hochschulen etablieren . Anknüp­

fende Forschungsarbeiten könnten ferner untersuchen, inwiefern die Dachstrukturen und deren Angebote aus Sicht der Adressaten wahrgenommen, genutzt und als hilfreich eingestuft werden .

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