31.01.2016
Newsletter Nr. 11
Miteinander-Füreinander
Newsletter der Integration und Flüchtlingshilfe
Kurz und Bündig
Familien für die Anschlussunterbringung in der Maybachstraße in Nellingen
Die Stadt errichtet derzeit drei Häuser für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen in der Maybachstraße in Nellingen. Knapp 100 Menschen werden dort bald wohnen. Sie wer- den der Stadt entsprechend einer gesetzlichen Quote zugewiesen. Für das erste Haus ste- hen die Bewohner bereits fest: Es sind Familien mit Kindern aus Syrien, dem Irak und Af- ghanistan, die als Flüchtlinge anerkannt sind. Trotz des Wintereinbruchs läuft auf dem Bau alles nach Plan. Bis Anfang April sollen die Häuser bezugsfertig sein.
Neues aus Ostfildern
Geflüchtete machen sich selbstständig
Fortbildung für die Dolmetscher/-innen
Fotoausstellung: Ankommen in Ostfildern
Zukunftswerkstatt für Afghanen und Gambier
Geflüchtete machen sich selbstständig
Joseph Khoury und Adnan Alrajab, die beide aus Syrien geflüchtet sind, haben den Weg in die Selbstständigkeit gewagt. Sie bieten seit kurzem mediterrane Feinkostspezialitäten und syrische Ge- richte in der neu eröffneten Markthalle in Ostfil- dern, Niemöllerstraße, an. „Beituti Feinkost“ hat seit 1. Dezember 2016 geöffnet. Angeboten wird auch ein täglich wechselndes Mittagsessen, es gibt einige Sitzgelegenheiten.
Fortbildung für die Dolmetscher/-innen des Dolmetscherpools
Am 16. und 17. Dezember hat eine weitere Fortbildung für die Dolmetscher/-innen des Dolmetscherpools der Stadt Ostfildern stattgefunden. Es ging einerseits um Überset- zungstechniken, aber auch um ihre Rolle als Dolmetscher.
Zudem wurde die Zuwanderungs- und Flüchtlingspolitik seit Bestehen der Bundesrepublik vermittelt. Spannende Ge- spräche gab es beim Austausch der Teilnehmer, die aus un- terschiedlichsten Ländern und Kulturen stammen.
Wenn Sie Dolmetscher/-in werden möchten, melden Sie sich bitte bei Frau Stengel
Email: n.stengel-deroide@ostfildern.de Tel: 0711 34 04 139
Neues aus Ostfildern
Foto: Beatrice Tirschler
Fotoausstellung: Ankommen in Ostfildern
Die Ausstellung „Ankommen in Ostfil- dern“ ist seit 16. Januar in den Räumen der Volkshochschule (VHS) zu sehen.
Oberbürgermeister Christof Bolay eröff- nete die Fotoschau gemeinsam mit der VHS-Leiterin Irene Baum und Sonja Neu- brand vom Freundeskreis Asyl.
Die beiden ehrenamtlichen Helfer Sonja Neubrand, Hobbyfotografin, und Jürgen Unger, Fotograf, hatten den Alltag der Flüchtlinge in der Notunterkunft
„Blumenhalle“ von November 2015 bis April 2016 mit ihren Kameras beobachtet und begleitet. Die Aus- stellung zeigt, wie die Männer die „Zeit des Wartens“ verbrachten – mit alltäglichen Aktivitäten, aber auch mit Begegnungen mit Bürger/-innen aus der Nachbarschaft.
Die Ausstellung ist im 1. OG der VHS Ostfildern, Esslinger Straße 26, in Nellingen zu sehen.
Zukunftswerkstatt für Afghanen und Gambier
Nicht alle Flüchtlinge werden Asyl erhalten und langfristig in Deutschland bleiben können. Vielen droht die Abschiebung, sollten sie nicht freiwillig zurückkehren. Viele Geflüchtete in unserer Stadt sind verunsichert, plagen sich mit Fragen wie: Was dann? Was er- wartet mich zuhause? Wie groß ist die Gefahr für mich? Wie kann ich dort überleben?
In zwei Zukunftswerkstätten können sich Flüchtlinge aus Afghanistan und Gambia mit diesen Themen be- schäftigen. Herr Kordelyos moderiert und begleitet die beiden Zukunftswerkstätten, die jeweils drei Termi- ne umfassen. Der Moderator arbeitet im Bereich Sozialmanagement, Konfliktmediation und Sozialbera- tung.
Neues aus Ostfildern
Rechtliche & organisatorische Rahmenbedingungen
Bundesrat stimmt Änderungen im Asylbewerber- leistungsgesetz nicht zu
Der Bundesrat hat dem Asylbewerberleistungsgesetz am 16. Dezember 2016 nicht zugestimmt. Das vom Bundestag am 1. Dezember 2016 verabschiedete Gesetz sah eine Anpassung der Regelbedarfe und neue Bedarfsstufen für Asylsuchende in Sammelunterkünften vor. Es sollte eigentlich bereits zum 1. Januar 2017 in Kraft treten.
Wie geht es weiter?
Ohne Zustimmung des Bundesrates kann das Gesetz nicht verkündet werden. Bundesregierung und Bundestag können nun den Vermittlungsausschuss rufen, um eine Einigung zwischen Bund und Län- dern zu erzielen, bis dahin bleibt es bei der aktuellen Rechtslage.
Der im neuen Gesetz vorgesehene Freibetrag von 200,-€ für ehrenamtliche Tätigkeiten tritt damit ebenfalls nicht in Kraft. Es bleibt auch hier bei der aktuellen Rechtslage. Das bedeutet, dass jedes Einkommen - auch die Aufwandentschädigungen im Rahmen von ehrenamtlichen Tätigkeiten- auf die Asylbewerberleistungen angerechnet werden (20% dürfen sie behalten, 80 % werden angerechnet).
Anforderung der Krankenscheine in der An- schlussunterbringung
Asylsuchende in der Anschlussunterbringung, die keine Kassenleistungen bekommen, erhalten Kran- kenscheine vom Landratsamt. Dafür müssen sie nicht persönlich vorsprechen. Sie können telefonisch einen Krankenschein anfordern. Bei Bedarf kann die Sozialarbeiterin für die Anschlussunterbringung bei der Stadt, Frau Barzin, unterstützen und im Auftrag der Asylsuchenden anrufen. Die Kranken- scheine werden per Post zugeschickt.
Ansprechpartnerin für die Krankenhilfe im Landratsamt:
Frau Müller: 0711 3902 2450
Frau Valentin: 0711 3902 2512
Vortragsreihe Migration & Flucht
Zum Thema Migration und Flucht haben Volkshochschule und die Fachstel- le für Integration und Flüchtlingshilfe eine kleine Vortragsreihe initiiert. Mit der Europäischen Union als migrationspolitischen Akteur beschäftigte sich der erste Vortrag am 16. Januar. Die nächsten beiden Vorträge finden im Februar statt.
Der Wandel der politischen Debatte um Asyl und Migration in Deutschland - Andy Stifel
Mittwoch, 15.02.2017, 19:00—20:30 Uhr in der VHS in Nellingen
Todbringende Ideologie. Die stärkste Waffe des Islamischen Staats Simone Rehm
Dienstag, 21.02.2017, 19:00—20:30 Uhr in der VHS in Nellingen
Die Vorträge werden im Rahmen des Programms "Flüchtlingshilfe durch Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft" des Landes Baden-Württemberg von der Landeszentrale für politische Bildung angeboten.
Digitaler Lernort Deutsch
Ab 25. Januar 2017 wird es in der VHS (Esslinger Straße 26 in Nellingen) die Möglichkeit geben, immer mittwochs, von 14.00 – 16.00 Uhr, am Compu- ter Deutsch zu lernen. Dieses kostenlose Angebot ist für Teilnehmer mit und ohne Vorkenntnissen geeignet. Da die Anzahl der Computer begrenzt ist, ist eine Anmeldung bei der VHS erforderlich, immer bis dienstags für den folgenden Termin am Mittwoch.
Gesprächskreis für Engagierte
Für alle in der Flüchtlingsarbeit engagierten Helferinnen und Helfer sowie für die ehrenamtlichen Dolmetscherinnen und Dolmetscher wird ein Ge- sprächskreis angeboten. Im Rahmen dieser Sitzungen können Sie sich mit Anmeldung bei Andrea Kör-
fer-Naujoks:
Andrea Koerfer- Naujoks@ostfildern.de Tel: 0711 34 04 802
Für die Akteure der Flüchtlingsarbeit
Anerkennung in Deutschland
Das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikation: https://www.anerkennung- in-deutschland.de.
Online kann man mit dem „Anerkennungsfinder“ suchen, wie und wo ein ausländischer Beruf anerkannt werden kann. Seit 1. Dezember 2016 können zudem Anträge auf einen Kostenzu- schuss für das Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsqualifikationen gestellt werden. Gefördert werden die- jenigen, die keine anderweitige Unterstützung erhalten.
JOIN: neue Online-Plattform für Praktika
Ein Praktikum ist meist der schnellste und einfachste Weg, einen potentiellen Arbeitgeber von den eige- nen Talenten und Fähigkeiten zu überzeugen. JOIN ist eine neue Online-Plattform für Unternehmen und Geflüchtete. Das neue Angebot will geflüchteten Menschen dabei helfen, ein passendes Praktikum zu finden. Flüchtlinge können ihre Qualifikationen angeben und ihre Sprachkenntnisse einstufen lassen.
Unternehmen können online Praktikumsplätze anbieten. Zudem bietet JOIN E-Learning-Module an. Mehr Informationen finden Sie hier: http://www.join-now.org/.
Formulare verstehbar machen
Die Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlin- ge und Migranten/-innen Berlin e.V (KuB) will Flüchtlingen und Migranten helfen sich im
"deutschen Amtsdschungel zurechtzufinden."
Ehrenamtliche Übersetzer/-innen übersetzen dafür amtliche Formulare in möglichst viele Sprachen.
In arabischer Sprache findet man z.B. den ALG-II Hauptantrag, den Antrag auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, den Antrag auf Befreiung und Ermäßigung von Rundfunkbeitrag und den Antrag auf Kindergeld. Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.kub-berlin.org/
formularprojekt/de.
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Für die Akteure der Flüchtlingsarbeit
Auf dem Laufenden:
informationen über Asyl und Migration
Der Informationsverbund Asyl & Migration veröffentlicht zusammenfassende Informationen zu rechtlichen und allgemeinen Themen des Asyls und der Migration.
Das vierte Heft der Basisinformationen widmet sich im ersten Teil den rechtlichen Rahmenbedingun- gen eines Freiwilligenengagements für Schutzsuchende, aber auch individuellen Belastungsgrenzen.
Der zweite Teil widmet sich den Themen Rechte, Versicherungsschutz und Entgelte.
Nr. 4: Rahmenbedingungen des freiwilligen Engagements für Schutzsuchende
Weitere Ausgaben:
Nr. 1: Das Asylverfahren in Deutschland Nr. 2: Das "Dublin"-Verfahren
Nr. 3: Die Rechte und Pflichten von Asylsuchenden
Der Paritätische hat seine Broschüre „Grundlagen des Asylverfah- rens“ aktualisiert:
Ziel dieser Arbeitshilfe ist es, auf knappem Raum einen kompakten Überblick über die rechtlichen Grundlagen des Asylverfahrens zu geben. Ganz bewusst ist die Arbeitshilfe sehr praxisorientiert ange- legt, mit zahlreichen konkreten Tipps für die Beratungspraxis. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung der verfahrensrechtli- chen Grundlagen. Mit dieser aktualisierten Auflage werden die zahl- reichen rechtlichen Änderungen, die seit November 2015 Einzug ins deutsche Asylverfahrensrecht gefunden haben, berücksichtigt, in- klusive der umfangreichen Änderungen durch die sogenannten Asylpakete I-II und das Integrationsgesetz, welches am 6. August 2016 in Kraft getreten ist.
Medguide—medizinischer Sprachführer
Für die Akteure der Flüchtlingsarbeit
„RefuShe“: App für geflüchtete Frauen
Das nordrhein-westfälische Ministerium für Gesundheit, Emanzipa- tion, Pflege und Alter hat eine App für geflüchtete Frauen erstellt, mit der sie über ihre Rechte in Deutschland sowie über Hilfemög- lichkeiten bei Gewalt informiert werden können. Außerdem bietet die App leicht verständliche Informationen u.a. über Lebensweise und Gesellschaft in Deutschland. Der Plakat kann hier herunter ge- laden werden.
Integrations-App D.ICH
Die Integrations-App D.ICH stellt eine neuartige Kommunikationsplattform dar, um Begegnungen zu vereinfachen, Kontaktaufnahmen zu strukturieren und Nachbarschaften zu gestalten. Der Grundgedan- ke ist das Erstellen verschiedener Events, welche das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedli- chen kulturellen Prägungen in Deutschland erleichtern soll. Grundlage für die Nutzung der App ist eine E-Mail-Adresse oder falls vorhanden, ein Facebook-Account. Die App ist bereits im Google-Play-Store zum Herunterladen bereitgestellt. Die Veröffentlichung im Apple-App-Store folgt.
App „Ankommen“
Die App „Ankommen“ hat inzwischen eine eigene Homepage:
https://ankommenapp.de/. Hier gibt es viele Antworten auf praktische Fragen des Alltags und viel Information zum Thema Asyl, Ausbildung und Arbeit (in deutsch, französisch, englisch, arabisch und farsi). Dort finden Sie auch kostenlose online-Angebote zum Deutschlernen.