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Archiv "Leitlinie oder Landrecht bei der Versorgung der Schenkelhalsfraktur? Eine Analyse der Versorgungssituation in Nordrhein-Westfalen: Schlusswort" (25.07.2008)

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540 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 30⏐⏐25. Juli 2008

M E D I Z I N

Erstaunliche Versorgungsunterschiede

Neben Operationshäufigkeit und Schnelligkeit der Ver- sorgung ist die gewählte Operationsmethode bei Patien- ten mit Schenkelhalsfraktur wert näher betrachtet zu werden. Wie die Autoren in ihrem Artikel festgestellt haben, besteht ein großer Unterschied zwischen den Operationsmethoden der Orthopäden und der Unfall- chirurgen hinsichtlich der endoprothetischen Versor- gung von Schenkelhalsfrakturen.

Als Orthopäde revidiere ich eine ganze Reihe von Duokopfprothesen, die nach Schenkelhalsfrakturen im- plantiert wurden. Obwohl die Studienlage keinen direk- ten Nachteil der Duokopfprothesen gegenüber der total- endoprothetischen Versorgung nachweist, scheinen die Orthopäden der Duokopfprothese, wie ihre Studie zeigt, weniger zu vertrauen. Bei den betreffenden Patienten scheint der Knorpel der Pfanne doch häufiger vorge- schädigt zu sein, als man primär glaubt (1, 2). Vielleicht ist der Unterschied in der Versorgung damit zu erklären, dass die Patienten mit auftretenden Beschwerden nach Duokopfprothesen primär Orthopäden aufsuchen. Or- thopäden scheinen deshalb, auf Grund ihrer Beobach- tungen mit schmerzhaften Duokopfprothesen, primär bei Schenkelhalsfrakturen der totalendoprothetischen Versorgung den Vorzug zu geben. In Anbetracht der Versorgung, die zumindest mittelfristig Schmerzfreiheit garantieren sollte, ist bei noch gehfähigen Patienten, die außerhalb ihres Zimmers mobil sind, die Totalendopro- these zu bevorzugen.

Heutzutage sollte mit Großköpfen bei Totalendopro- thesen eine Luxation nicht mehr vorkommen, zum Bei- spiel mit 36-mm-Durchmesser-Köpfen. Der Vorteil der Luxationsminderung mit Großköpfen wiegt den Nach- teil des vermehrten Polyethylenabriebes, der bei der Frakturaltersklasse keine Rolle mehr spielen sollte, bei Weitem auf.

Monoblockprothesen sollten nur bei bettlägerigen Patienten verwendet werden, da der noch vorhandene Knorpel massiv abradiert wird und eventuell notwendig werdende Eingriffe an der Hüfte durch den Monoblock erschwert werden.

Schön wäre es, wenn die den Autoren vorliegenden Daten weitere Untersuchungen ermöglichen würden, die die längerfristige Ergebnisqualität der gewählten Operationsmethoden beleuchteten.

DOI: 10.3238/arztebl.2008.0540a

LITERATUR

1. Dalldorf PG, Banas MP, Hicks DG, Pellegrini VD Jr: Rate of degenera- tion of human acetabular cartilage after hemiarthroplasty. J Bone Joint Surg Am 1995; 77: 877–82.

2. Minihane KP, Turner TM, Urban RM, Williams JM, Thonar EJ, Sumner DR: Effect of hip hemiarthroplasty on articular cartilage and bone in a canine model. Clin Orthop Relat Res 2005; 437: 157–63.

Prof. Dr. med. Martin Lukoschek Vincentius Krankenhaus AG Untere Laube 2 78462 Konstanz

E-Mail: m.lukoschek@vincentius-krankenhaus.de

Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

Schlusswort

Bisher ist eine Beurteilung der Behandlungsqualität bei Schenkelhalsfrakturen nur während des stationären Aufenthaltes möglich.

Fragen wie die nach dem Langzeitüberleben oder, wie von Herrn Lukoschek angeregt, nach der Qualität der angewandten endoprothetischen Versorgung lassen sich nur durch sektorübergreifende Versorgungsfor- schung beantworten. Hier stehen wir in Deutschland erst am Anfang unserer Untersuchungen. Datenschutz- rechtliche Beschränkungen machten bisher sektorüber- greifende Forschung nahezu unmöglich.

Umso mehr begrüße ich die Feststellungen von Herrn Lukoschek, die aufzeigt, dass endlich Langzeitbeobach- tungen auch in Deutschland möglich werden müssen.

Im Verlauf unserer Beobachtungen der stationären Behandlungsqualität bei Schenkelhalsfrakturen konn- ten wir feststellen, dass die Anwendung der monopola- ren Prothesen im letzten Jahrzehnt in Westfalen-Lippe ständig rückläufig war, wohingegen der Anteil der Ver- sorgungen mit einer Duokopfprothese anstieg. Die kriti- schen Anmerkungen von Herrn Lukoschek zu diesem Prothesentyp unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Beobachtungen. DOI: 10.3238/arztebl.2008.0540b

Prof. Dr. med. Rüdiger Smektala Chirurgische Universitätsklinik

Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer In der Schonau 23–25

44892 Bochum

E-Mail: ruediger.smektala@ruhr-uni-bochum.de

Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

zu dem Beitrag

Leitlinie oder Landrecht bei der Versorgung der Schenkelhalsfraktur?

Eine Analyse der Versorgungssituation in Nordrhein-Westfalen von Prof. Dr. med. Rüdiger Smektala, Dr. med. Angelika Grams, Prof. Dr. med. Ludger Pientka, Dr. med. Dr. PH. Ulrich Schulze Raestrup in Heft 16/2008

DISKUSSION

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