Das Bündnis Gesund- heit 2000 startet seine Informationskampagne zur Gesundheitsreform.
Im Bündnis sind 36 Or- ganisationen der Gesundheitsberufe sowie die Deutsche Krankenhausge- sellschaft zusammengeschlossen. Im und für das Gesundheitswesen arbei- ten über vier Millionen Beschäftigte.
In diesen Tagen präsentiert das Bündnis Gesundheit 2000 zwei Infor- mationsplakate, ergänzt um ein Falt- blatt. Damit soll sachlich, aber un- mißverständlich über negative Folgen der von der Bundesregierung einge- leiteten Gesundheitsreform aufgeklärt werden. Tenor: „Die Versorgung der Patienten ist in Gefahr.“
Verbreitet werden die Informa- tionsmittel über die im Bündnis zu- sammengeschlossenen Organisationen der Gesundheitsberufe. Für die Ärzte sind das die Bundesärztekammer, die
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), der Marburger Bund, der Hartmannbund, der NAV-Virchow- bund sowie der Chefarztverband.
Informationsfaltblatt sowie Plakate wurden vom Bündnis einstimmig ak- zeptiert, wenn auch die KBV gewisse Vorbehalte gegen das Plakat „Voll- treffer, Frau Fischer“ vorgebracht hat.
Die KBV möchte eine Personifizie- rung der Informationskampagne ver- meiden.
Höhepunkt der Kampagne wird eine Demonstration und Großkund- gebung am 22. September in Berlin sein. Das Bündnis 2000 ruft alle Ge- sundheitsberufe zur Teilnahme auf.
Neben der bundesweiten Kampagne läuft eine Vielzahl regionaler Akti- vitäten. Ein Bericht darüber findet sich auf der gegenüberliegenden Seite. DÄ Die Folgen der Gesundheitsreform 2000 werfen
schon heute ihre Schatten voraus. Die Gesundheitsbe- rufe befürchten Rationierungen zu Lasten der Patien- ten und noch schlechtere Arbeitsbedingungen. Die wirt- schaftliche Grundlage der ambulanten Einrichtungen und Krankenhäuser ist in höchstem Maße gefährdet.
Alle Diskussionen mit den politisch Verantwortli- chen konnten bisher keine nennenswerten Änderun- gen herbeiführen. Das hat Unmögliches nun möglich gemacht: Die Fachberufe im Gesundheitswesen haben sich zum Bündnis 2000 zusammengeschlossen.
Gemeinsam fordern wir von der Bundesregierung:
c Kein Globalbudget!
Budgetierung ist Zuteilung und verschlechtert die Patientenversorgung. Sie bestraft die Heilberufe für verantwortungsbewußte Verordnung und Behandlung.
c Keine Allmacht den Krankenkassen!
Kassenbürokratie bläht den Verwaltungsapparat
auf und reduziert die Finanzmittel zum Schaden des Gesundheitswesens.
c Keine Gefährdung des Wachstumsmarktes „Ge- sundheit“!
Wer die Qualitätssicherung im Gesundheitsbe- reich verbessern will, darf nicht den Abbau von Tau- senden von Arbeitsplätzen in Kauf nehmen.
Kämpfen wir um den Erhalt des deutschen Ge- sundheitswesens.
A-2125
P O L I T I K AKTUELL
Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 34–35, 30. August 1999 (17)
Diese Gesundheitsreform macht krank!
Kommen Sie am 22. September nach Berlin!
Beginn der Demonstration am 22. September 1999 um 12 Uhr, Robert-Koch-Platz (Charité), Großkundgebung 15 Uhr Gendarmenmarkt, Berlin.