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Archiv "Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie: Hemmschwelle für Psychopharmaka sinkt" (09.10.1998)

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uch heute geraten psychisch kranke Patienten noch häufig in Konflikt mit ihren Mitmen- schen – aufgrund der Erkrankung selbst, aber auch aus Angst oder Scham. Inzwischen stehen jedoch Therapieformen zur Verfügung, die das Leiden in manchen Fällen heilen, in vielen Fällen zumindest erträglich machen können. Dabei gilt, so Prof.

Dr. med. Gerd Laux, Gabersee in Wasserburg, auf einer Veranstaltung des Bundesverbandes der Pharma- zeutischen Industrie (BPI): „Die be- rufliche Rehabilitation sowie die so- ziale Integration psychisch Kranker ist ohne moderne Psychopharmaka nicht vorstellbar.“

Zahlen über die Häufigkeit behandlungsbedürftiger psychischer Störungen unterstreichen die Bedeu- tung dieser Aussage: Rund ein Viertel der Deutschen leidet an psychiatri- schen Störungen. Etwa ein Drittel der Patienten, die einen Allgemeinarzt aufsuchen, sind nach der Definition von Spezialisten unerkannt gebliebe- ne psychiatrische Fälle.

Die Entwicklung des Psycho- pharmakamarktes zeigt, daß die Hemmschwelle, diese Arzneimittel einzusetzen, in den letzten Jahren ste- tig gesunken ist. So hat der Markt der Antidepressiva – bezogen auf die Ab- gabepreise der Hersteller – 1997 ge- genüber dem Vorjahr um 11,3 Prozent zugelegt.

Im selben Zeitraum stiegen die Umsätze bei Antipsychotika, die un- ter anderem der Behandlung schizo- phrener Patienten dienen, um 8,8 Pro- zent. Rückläufe waren lediglich bei den Tranquilizern zu verzeichnen: Die Umsätze auf dem deutschen Apothe- kenmarkt gingen bei dieser Gruppe innerhalb eines Jahres von 123 Millio- nen DM im Jahr 1996 auf 120 Millio- nen DM zurück.

„Kontrollierte Studien konnten beweisen, daß sich unter Erhal-

tungstherapie mit Neuroleptika das Risiko eines Rezidivs auf 15 bis maxi- mal 20 Prozent reduzieren ließ“, er- klärte Prof. Dr. med. Jürgen Fritze vom Zentrum für Psychiatrie der Uni- versität Frankfurt. Zum Vergleich:

Nach Absetzen eines Neuroleptikums beträgt die Rezidivrate innerhalb ei- nes Jahres 70 bis 75 Prozent.

Gründe für die oftmals schlechte Compliance der Patienten seien die zum Teil gravierenden Nebenwirkun- gen herkömmlicher Neuroleptika wie Spätdyskinesien oder Persönlichkeits- veränderungen, meinte Fritze. Er äußerte sich jedoch optimistisch hinsichtlich der jüngsten Entwicklun- gen auf dem Neuroleptika-Markt:

„Die in den letzten fünf Jahren einge- führten Substanzen verursachen in der Regel deutlich weniger motori- sche Störungen.“ Zu den neuen atypi- schen neuroleptischen Wirkstoffen zählen Risperidon, Olanzapin, Sertin- dol und Amisulprid.

Verwirrende Vielfalt von Antidepressiva

Dr. Peter Schüler, Senior Clini- cal Research Manager bei Pharmacia

& Upjohn, Erlangen, wies auf die Folgen einer unerkannten oder falsch behandelten Depression hin: „Zehn Prozent der an einer behandlungsbe- dürftigen Depression Erkrankten be- gehen Selbstmord.“

Mit modernen Antidepressiva ließe sich dies in vielen Fällen verhin- dern. Schüler machte aber zugleich auf die für den Allgemeinarzt oftmals verwirrende Vielfalt an Antidepres- siva mit unterschiedlichen Begleit- erscheinungen aufmerksam: „Neben den klassischen Tri- oder Tetrazyklika finden heute Monoaminoxydase- hemmer ebenso Anwendung wie die Reuptake-Inhibitoren SSRI, SNRI, NARI.“ ps A-2524 (32) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 41, 9. Oktober 1998

P O L I T I K AKTUELL

Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie

Hemmschwelle für

Psychopharmaka sinkt

A

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