Leserdienst
Hinweise -Anregungen
WIRTSCHAFT
Barmer hält den Beitragssatz Aus der
pharmazeutischen Industrie
Die Barmer Ersatzkasse (BEK) will in diesem Jahr ihren Beitragssatz nicht mehr erhöhen. Dies wurde anläßlich der Vertreterversamm- lung der BEK in Freiburg am 11.
Juni bekanntgegeben. Danach wer- den zwar die Gesamtaufwendun- gen der Barmer 1974 rund 5,5 Mil- liarden Mark erreichen, gegenüber dem Vorjahr eine Mehrausgabe von rund 0,7 Milliarden DM. Den- noch glaubt man bei der Barmer, das Rechnungsjahr 1974 mit einem kleinen Überschuß abschließen zu können.
Nicht verschwiegen wurde aller- dings bei der Vertreterversamm- lung, daß die Kostensteigerung bei einigen Positionen, vor allem ist hier der Krankenhaussektor zu nennen, erhebliche Sorgen bereitet.
Wenn sich die bisherigen Feststel- lungen bewahrheiten, werden sich in diesem Jahr die Ausgaben für die stationäre Behandlung (pro Mitglied) erneut um etwa 20 Pro- zent erhöhen, nachdem sie schon 1973 um rund 24 Prozent gestiegen waren. Außergewöhnliche Steige- rungssätze wird es nach den bis jetzt vorliegenden Zahlen bei der kieferorthopädischen Behandlung (plus 200 Prozent) und bei den Po- sitionen „Haushaltspflege und Haushaltshilfe" geben (plus 100 Prozent).
Die Hauptausgabenposten für 1973 (vorläufig berechnet) lauten: Ärztli- che Behandlung mit mehr als einer Milliarde DM (Vorjahr: 913 Millio- nen DM), zahnärztliche Behand- lung mit rund 350 (316) Millionen, Arzneien mit über 680 (577) Millio- nen Mark. Für stationäre Behand- lung ihrer Versicherten mußte die Barmer 1,1 (855 Millionen) Milliar- den zahlen.
Die Vertreterversammlung erhöhte rückwirkend zum 1. April die Zu- schüsse bei Zahnersatz. Für eine
Metallplatte oder einen Metallbügel werden statt bisher 100 Mark 150 Mark für Versicherte mit Anspruch aus der gesetzlichen Rentenversi- cherung und statt bisher 200 Mark 300 Mark für Versicherte ohne An- spruch aus der gesetzlichen Ren- tenversicherung gezahlt. Ab 1. Ja- nuar 1975 werden Kranken- und Sterbegeld dynamisiert.
Darüber hinaus wurde der Pensi- onskostenzuschuß bei ärztlich ver- ordneten und ärztlich geleiteten freien Badekuren ab 1. Juni von bisher 10 oder 11 Mark auf 16 oder 18 Mark pro Tag erhöht. Die Kosten für die badeärztliche Betreuung, Kurtaxe und Kurmittel wie Massa- gen, Bäder u. ä. werden von der Kasse voll getragen. WZ/DÄ
Jetzt zwei Filialen in Berlin
Am 10. Juni 1974 hat die Zweignie- derlassung Berlin der Deutschen Apotheker- und Ärztebank ihr neu- es Haus in der Berliner Straße 45a bezogen. Außer im neuen Haus der Zweigniederlassung ist die Stan- desbank weiter am bisherigen Sitz der Zweigniederlassung in der Bis- marckstraße 97/98 — am Ärztehaus
— vertreten. Mit dem Bezug des neuen Hauses verfügt die Bank im gesamten Bundesgebiet und West- berlin über ein Netz von 19 Filialen und Zweigstellen. EB
Ratschlag
„Papi, wie wird man am schnellsten reich?" „Das ist schwer zu sagen, mein Jun- ge, nur so viel ist sicher: Ehr- lich währt am längsten."
Bernhard
Arzneimittel teurer
Im Jahr 1973 stiegen die Fabrikab- gabepreise für Arzneimittel durch- schnittlich um 3,9 Prozent; die Teuerungsrate lag damit deutlich unter dem Anstieg der Lebenshal- tungskosten (plus 7,8 Prozent). Im ersten Quartal 1974 wurden die Medikamente um weitere 2 Prozent teurer. Auf Grund der gestiegenen Herstellungskosten ist mit einem erneuten Anstieg im Verlaufe die- ses Jahres zu rechnen, wie der Bundesverband der Pharmazeuti- schen Industrie anläßlich seiner Mitgliederversammlung 1974 in München bekanntgab. EB
Hoechst in Österreich — Nach zweijähriger Bauzeit hat die öster- reichische Tochtergesellschaft der Farbwerke Hoechst AG — die Hoechst Austria AG in Wien — auf ihrem Gelände in Wien-Florisdorf eine neue Pharmafertigung in Be- trieb genommen. Die Investitionen betrugen 60 Millionen ÖS (8,3 Mil- lionen DM). Auf dem 74 000 qm großen Gelände in Florisdorf befin- den sich auch noch weitere Pro- duktionsstätten der Hoechst Au- stria AG. KI
Hohe Auszeichnung für Senator Forster - Am 21. Mai 1974 wurde Senator h. c. Dr. med. Dipl.-Chem.
Karl August Forster, langjähriger Seniorchef der Firma Heinrich Mack Nachfolger, Illertissen, im Rahmen eines Festaktes vom bayerischen Ministerpräsidenten Goppel der Bayerische Verdienst- orden für seine Verdienste um den Freistaat Bayern verliehen. Dieser Orden wurde vor einigen Jahrhun- derten erstmals vom Herzog Al- brecht von Bayern verliehen und ist seitdem auf zweitausend Or- densträger beschränkt. KI 2248 Heft 29 vom 18. J ul i 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT