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Archiv "Aus der pharmazeutischen Industrie" (10.10.1974)

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Leserdienst Hinweise •Anregungen WIRTSCHAFT

Für alles, was gut und teuer auf dem Arbeitsmarkt ist, sucht und findet (wenigstens meistens) Frau Dr. Lieselotte Höborn einen neuen Job. Das Vermittlungskriterium für die 51 jährige Leiterin der „Zentral- stelle für Arbeitsvermittlung" (ZAV) der Bundesanstalt für Arbeit in Frankfurt ist im wahrsten Sinne des Wortes „gut und teuer". Denn im Gegensatz zu den örtlichen Ar- beitsämtern vermittelt die Inlands- abteilung der ZAV nur „besonders qualifizierte Berufe, angefangen von Hochschulabsolventen bis hin zu den Führungskräften für das mittlere Management". Beim ZAV- Büro „Führungskräfte der Wirt- schaft" braucht sogar nur der an- zuklopfen, der absolute Spitze ist, also Topmanager etwa mit minde- stens 80 000 Mark als Jahresein- kommen.

Für Ärzte, Zahnärzte und Apo- theker gibt es eine eigene Vermitt- lungsstelle, geleitet von Dr. med.

Hartmut Heinz. Bei der Mediziner- vermittlung spürt man übrigens, wie Dr. Heinz dem DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT gegenüber erklärte, nichts von den in diesen Tagen häufig beklagten Schwierigkeiten auf dem Akademikermarkt. Die Vermittlungstätigkeit ist seit länge- rem konstant. Sonderliche Vermitt- lungsschwierigkeiten gibt es nicht.

Wenn sich solche gelegentlich doch einmal zeigen, dann betreffen sie Sonderfälle: wie Bindung des Bewerbers an ganz bestimmte, at- traktive Wohnorte (München etwa), kombiniert mit besonderen Weiter- bildungswünschen in (vorwiegend) den „kleinen" Fächern. Auch die Vermittlung älterer Ärzte läuft zu- friedenstellend, vorausgesetzt al- lerdings, daß keine überzogenen Wünsche angemeldet werden. Und wo gibt es derzeit besonders viele

offene Stellen? Dr. Heinz dazu:

Im öffentlichen Dienst, in der Pharma-lndustrie, im betriebsärztli- chen Bereich. Also alles Gebiete, die schon seit längerem über offe- ne Stellen verfügen und „einschlä- gig" bekannt sind.

Die ZAV in Frankfurt, die im Sep- tember ihr 20jähriges Dienstjubi- läum feiert, ist die wohl wichtigste Dienststelle der Bundesanstalt für Arbeit. Ihre Arbeitsweise ist so viel- fältig und so unbürokratisch, daß sich der Vergleich zu einem erfolg- reichen Dienstleistungsunterneh- men eher aufdrängt als zu einer

„typischen" Behörde, wenn sich auch gelegentliche Behördenan- klänge nicht übersehen lassen. Die Berufsberater kommen, wie auch Dr. med. Heinz, alle aus der Praxis, aus Positionen mit teilweise weit- aus besserer Bezahlung. „Fachleu- te werden bei uns vermittelt, infor- miert und beraten durch Fachleute der gleichen Richtung — und im- mer mit praktischer Berufserfah- rung", erläutert Frau Höborn das Prinzip der ZAV.

Mühsame Vermittlung

schwerbeschädigter Akademiker Neben den 15 Fachvermittlungs- stellen der Inlandsabteilung, die 1973 rund 33 000 „Karrieren" berie- ten und jährlich 3600 bis 3700 Jobs vermitteln, besteht noch eine be- sondere Vermittlungsstelle für schwerbeschädigte Akademiker — für die ZAV-Direktorin das bei wei- tem Schwierigste, was es an Ar- beitsvermittlung in ihrem Hause gibt. Die Vermittlungen laufen oft jahrelang. Häufig ist nur durch In- terventionen an höchster Stelle bis hinauf zum Bundespräsidenten et- was zu erreichen.

Im Gegensatz zu den „Inländern"

vermittelt die ZAV-Auslandsabtei- lung Angehörige aller Berufsgrup- pen (natürlich auch Ärzte) von und nach dem Ausland — ausge- nommen die Gastarbeiter. Wäh- rend bei den westlichen Industrie- staaten für die ZAV so etwas wie eine „Einbahnstraße" existiert — weitaus mehr Deutsche streben ins Ausland, als umgekehrt qualifizierte Ausländer auf den deutschen Ar- beitsmarkt drängen —, gibt es bei den Entwicklungsländern einen Gegenverkehr in der Arbeitsver- mittlung.

Die ZAV hilft der Bundesregierung einerseits bei der Entsendung von Experten in die Entwicklungsländer, anderseits kamen bisher über die ZAV-Vermittlung 40 000 Fach- und Führungskräfte aus der Dritten Welt in die Bunddesrepublik, um sich hier fortzubilden.

Das ZAV-„Büro Führungskräfte zu internationalen Organisationen"

versucht einem deutschen „Ärger- nis" abzuhelfen: Die Bundesrepu- blik zählt in rund 150 internationa- len Organisationen zu den zah- lungskräftigsten Mitgliedern — rund eine halbe Milliarde Mark an Jah- resbeiträgen. Demgegenüber sind die Deutschen in diesen Organisa- tionen personell immer noch unter- repräsentiert. H. Bojunga (dpa)/DÄ

Aus der

pharmazeutischen Industrie

Dr. Rolf Streeck 65 Jahre — Dr.

Rolf Streeck, der von 1968 bis 1973 die Gesamtleitung der Pharmä-Pro- duktion der Hoechst-Aktiengesell- schaft hatte, vollendete am 3. Sep- tember sein 65. Lebensjahr. Dr.

Streeck, der in Bremerhaven gebo- ren wurde, studierte Chemie und Pharmazie an den Universitäten Jena und Leipzig. Im September 1936 trat er in das Pharmazeutisch- Wissenschaftliche Laboratorium

Stellenvermittlung für

besonders qualifizierte Berufe

Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung arbeitet auch für Ärzte

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 41 vom 10. Oktober 1974 2981

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148700

I 185600

130000

Paradoxe Situation

0,

im Wohnungsbau

Fertigstellungen im Wohnungsbau

EZ Wohnungsbau insgesamt Schätzungen CM Sozialwohnungen

15550001

/ 1971 A /1972 4

/

1973 4, / 1974

Fachleute schätzen den Jahres- bedarf an Neubauwohnungen bis Mitte der achtziger Jahre auf 500 000 Einheiten. Tatsächlich wurde aber in den vier Jahren 1971 bis 1974 sehr viel mehr ge- baut: Über 2,5 Millionen Woh- nungen wurden fertig, das ist also die für fünf Jahre beabsich- tigte Bauleistung. Im Vertrauen auf die Konjunktur investierten viele private Anleger ohne Rück- sicht auf örtlichen Bedarf, Nach- fragestruktur und Kaufkraft. Hal- den leerstehender Wohnungen sind die Folge. Anders sieht es dagegen im sozialen Wohnungs- bau aus. Die von Wohnbaupoliti- kern angestrebte Marke von 250 000 Wohnungen je Jahr wird schon lange nicht mehr erreicht

— trotz des Bedarfs an preis- günstigen Familienwohnungen.

Eine paradoxe Situation ergab sich: leerstehende Wohnungen, Drosselung der Baukonjunktur und doch Nachfrage nach Woh- nungen bei Beziehern kleinerer und mittlerer Einkommen

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Leserdienst

Hinweise -Anregungen WIRTSCHAFT

von Hoechst ein. Im Juli 1939 wechselte er in die Technische Di- rektionsabteilung über, die er vom Februar 1941 bis April 1943 leitete.

Nach seiner Rückkehr aus ameri- kanischer Kriegsgefangenschaft trat er 1952 wieder bei der Hoechst AG ein.

Im April 1952 wurde er unter gleichzeitiger Ernennung zum Ab- teilungsdirektor Leiter der Pharma- Fabrik. Dr. Streeck, der im April 1964 zum Direktor ernannt wurde, ging am 1. Oktober 1973 in Pen-

sion. kl

Film über Herznekrosen — Die am 4. September 1974 während der Therapiewoche in Karlsruhe statt- gefundene Uraufführung des Fil- mes „Infarktoide Herznekrosen:

Provokation und Prophylaxe im Tierexperiment" von Dr. J. Helbig und W. Dehn brachte neue positive Aspekte für die Therapie und hauptsächlich für die Prophylaxe der Entstehung von Myokardnekro- sen bei infarktgefährdeten Patien- ten. Die erfreulichen Ergebnisse von mehr als zehnjähriger intensiv durchgeführter Forschungsarbeit haben bei der .anwesenden Ärzte- schaft durchwegs großes Interesse und Anerkennung gefunden. Die Präzision und Übersichtlichkeit der Darstellung von hochsignifikanten Ergebnissen brachte die Erkenntnis, daß wiederum ein wertvoller Fort- schritt zu einer wirksamen Verhü- tung des Herzinfarktes gemacht werden konnte.

Die Entwicklung der neuen Mono- substanz Magnesiumaspartathy- drochlorid begann im chemischen Labor von Verla-Pharma in Tutzing bereits in den Jahren 1963/64. In den darauffolgenden Jahren folg- ten umfangreiche pharmakologi- sche und toxikologische Untersu- chungen sowie die Verträglich- keitsprüfung am Menschen.

Die von Verla-Pharm entwickelte neue Magnesiumverbindung ver- mag auch das Säure-Basen-Gleich- gewicht und den Chloridgehalt im Plasma, welche bei der Entstehung

metabolischer Herznekrosen gestört sind, wieder auszugleichen. Zudem wird diese neue chloridhaltige Ma- gnesiumverbindung aus dem Ma- gen-Darm-Trakt besser resorbiert als die bisher bekannten Magne- siumverbindungen. Durch den Film wird deutlich gemacht, daß auch mittlere pharmazeutische Unterneh- men durchaus in der Lage sind, er- folgreiche Forschungsarbeit zu leisten. kl

Moderne Phytopharmaka-Produk- tion — Die Bionorica KG Nürnberg übergibt in diesen Tagen einen modernen Fabrikations- und Ver- triebsneubau seiner Bestimmung.

Das Unternehmen wurde im Jahre 1933 gegründet und nach Zerstö- rung im 2. Weltkrieg in den Nach- kriegsjahren unter schwierigsten Umständen wieder aufgebaut. Un- ter der Geschäftsführung von Frau Apothekerin Erna Popp und der wissenschaftlichen Leitung von Herrn Dr. Hieron Fischer entwik- kelte sich die Bionorica zu einem angesehenen Hersteller von Phyto- pharmazeutika und konnte in den letzten 7 Jahren den Umsatz ver- zehnfachen.

Dieser beträchtlichen Umsatzaus- weitung konnten die bisherigen Betriebsräume nicht entsprechen, und es wurde deshalb der Neubau dringend erforderlich. Die neuen Produktionsstätten bieten alle Vor- aussetzungen zur Erfüllung der EG-

Bestimmungen. kl

Minkowski-Preis für Professor Ce- rasi — Der von der Hoechst Ak- tiengesellschaft gestiftete Min- kowski-Preis wurde in diesem Jahr anläßlich der 10. Tagung der Euro- päischen Gesellschaft für Diabeto- logie (die vom 11. bis 13. Septem- ber in Jerusalem stattfand) an Pro- fessor Erol Cerasi überreicht. Pro- fessor Cerasi, der am 10. Januar 1935 in Istanbul geboren wurde, studierte an der Universität Istan- bul Medizin. Er promovierte im Juni 1960. Im Oktober 1960 ging er nach Stockholm, wo er seither am Karolinska-Institut im Department für Endokrinolgie arbeitet.

Von Anfang an hat er sich mit der Pathogenese und dem Problem der Früherkennung des Diabetes melli- tus beschäftigt.

Im Jahre 1968 wurde er zum Pro- fessor und 1972 zum stellvertreten- den Direktor der Abteilung für En- dokrinolgie am Karolinska-lnstitut ernannt. kl

2982 Heft 41 vom 10. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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