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Archiv "Aus der pharmazeutischen Industrie" (27.11.1975)

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Hinweise • Anregungen

Aus der pharmazeutischen Industrie

Doppeljubiläum bei Schwabe

Im November dieses Jahres feiert die Arzneimittelfirma Dr. Willmar Schwabe das 40jährige Geschäfts- führungsjubiläum der Herren Apo- theker Dr. med. Willmar Schwabe und Dr. rer. pol. Wolfgang Schwa- be. Beide Jubilare haben nach dem frühen Tod ihres Vaters im Jahre 1935 die Leitung des Unterneh-

Willmar Schwabe (links), Wolfgang Schwabe (rechts) Fotos: privat

mens übernommen, das heute im 110. Jahr besteht. Zehn Jahre nach der Übernahme mußte als Folge der Nachkriegsverhältnisse das Werk in Leipzig aufgegeben wer- den. Ein neuer Anfang in der Bun- desrepublik begann in Wiesau in der Oberpfalz. Dort wurde die Kon- zeption für den Wiederaufbau und Ausbau des Unternehmens erarbei- tet, die in 20 Jahren Aufbauarbeit in der neuen Heimat des Unterneh- mens, Karlsruhe, stufenweise ver- wirklicht werden konnte. Ende der fünfziger Jahre wurden Herstellung und Vertrieb homöopathischer Prä- parate aus dem Produktionspro- gramm des Hauses herausgenom- men und der Deutschen Homöopa- thie-Union übertragen. Damit war die Möglichkeit geschaffen, sich nunmehr ganz auf das bestehende phytotherapeutische Repertoire und die Lösung der damit eng ver- bundenen chemischen und phar- makologischen Fragen zu konzen- trieren. Für Herrn Dr. Willmar Schwabe, der für den gesamten wissenschaftlichen Bereich verant- wortlich zeichnet, wird in Bälde der Biochemiker Dr. rer. nat. Klaus-Pe-

ter Schwabe in die Geschäftsfüh- rung eintreten, und für Herrn Dr.

Wolfgang Schwabe, der für die Ab- wicklung kaufmännisch-techni- scher Belange verantwortlich zeichnet, wird Herr Dr. rer. pol.

Wolf-Dietrich Schwabe, zur Zeit Marketingleiter des Unternehmens, in die Geschäftsleitung nachrük- ken. Die präsumtiven Nachfolger haben traditionsgemäß ebenfalls eine pharmazeutische Grundausbil- dung. KL

Beitrag zur Arzneimittelsicherheit

— Die Bayer AG hat ihre Arznei- mittel-Identifizierungstabellen für Dragöes, Kapseln und Tabletten überarbeitet und neu aufgelegt. Die Pharma-Sparte von Bayer leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Arzneimittel-Sicherheit, was vor allem bei Vergiftungsfällen erhebli- che Bedeutung hat. Die Bayer- Identifizierungstabellen zeigen far- bige Abbildungen von Dragöes, Kapseln und Tabletten in Original- größe mit der spezifischen Kenn- zeichnung, ergänzt durch Angaben über Abmessungen und Gewicht.

Die Tabellen gehen an alle Apothe- ken, Krankenhäuser und Informa- tionszentren für Vergiftungsfälle, an den pharmazeutischen Groß- handel sowie an die Organisatio- nen der Ärzte- und Apotheker- schaft in der Bundesrepublik. Die Loseblattform dieses Kompendius ermöglicht eine ständige Aktuali- sierung. Die Tabellen, die zunächst für Deutschland bestimmt sind, werden auch im Ausland erschei-

nen. KI

Trainingsfibel für Koronarkranke

—Das Thema des Herz-Kreislaufs- Trainings behandelt die Bayer-Fi- bel „Treib' Sport — Deinem Her- zen zuliebe", die über Ärzte an Pa- tienten abgegeben wird. Die Trai- ningsfibel erläutert, wie man der koronaren Herzkrankheit vorbeu- gen kann, auch durch Ausschal- tung der sogenannten Risikofakto- ren wie Rauchen, falsche Ernäh- rung, Übergewicht, berufliche

Überlastung (Streß) und Bewe- gungsmangel. Die Fibel erklärt, welche Sportarten besonders gün- stig sind, wie das Trainingspro- gramm im einzelnen aussehen soll- te und welchen Nutzen es bringt. KI Förderpreis der Deutschen Diabe-

tes-Gesellschaft— Der von derBayer AG, Leverkusen, und von der Sche- ring AG, Berlin/Bergkamen, gestif- tete Förderpreis der Deutschen Diabetes-Gesellschaft wurde auf dem 10. Kongreß der Gesellschaft von ihrem Vorsitzenden, Prof. Dr.

Ditschuneit, in Ulm verliehen.

Preisträger ist Frau Dr. Christine Dierich, Göttingen, deren Disserta- tion über das Thema „Zur Kontrolle der Ketonkörperproduktion auf der Stufe Acetyl-CoA/Acetacetyl-CoA"

ausgezeichnet wurde.

Der Förderpreis der Deutschen Diabetes-Gesellschaft ist mit 11 000 DM dotiert. Von diesem Betrag ste- hen dem Preisträger 10 000 DM für seine weitere wissenschaftliche Ausbildung auf dem Diabetesge- biet und 1000 DM frei zur Verfü- gung. Mit dem Förderpreis wird jährlich ein junger Doktorand aus- gezeichnet, dessen Dissertation von einer deutschen Hochschule mindestens mit der Note „Sehr gut" beurteilt wurde. KI Fortbildungsfilme ausgezeichnet — Mit dem ersten Ehrenpreis des Berliner Senats für den besten me- dizinischen Fortbildungsfilm sowie mit dem Wanderpreis der Kongreß- Gesellschaft wurde der vom medi- zinischen Filmdienst von Boehrin- ger Mannheim vorgestellte Film

„Rehabilitation nach Herzinfarkt"

ausgezeichnet, der anläßlich der medizinischen Filmfestspiele 1975 im Rahmen des 24. Deutschen Kongresses für ärztliche Fortbil- dung in Berlin gezeigt wurde. Beim V. Deutschen Industriefilmforum in Duisburg holte sich der gleiche Streifen das unter 105 Filmen nur zweimal verliehene Prädikat „her- vorragend".

Mit „sehr gut" schnitt der Boehrin- ger Mannheim-Film „Reanimation"

ab, der kürzlich beim US-Festival

3342 Heft 48 vom 27. November 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Leserdienst Hinweise •Anregungen AUS DER PHARMAZEUTISCHEN INDUSTRIE

für Industriefilme in Chicago mit dem Zertifikat „For creative Excel- lence" bedacht worden war. Eine weitere hohe Auszeichnung kam aus El Salvador: Der Boehringer Mannheim-Film „Digitalis" erhielt als der didaktisch, technisch und wissenschaftlich beste Film bei den wissenschaftlichen Filmfestspielen den ersten Preis. KI Stipendien für Journalisten — Um den Nachwuchs an Fachjourna- listen für Medizin und Gesund- heitspolitik zu fördern, vergibt die pharmazeutische Industrie künftig ein mit 25 000 DM dotiertes Ausbil- dungsstipendium. Wie der Bundes- verband der Pharmazeutischen In- dustrie, Frankfurt/Main, als Stifterin dazu mitteilte, sei dies ein „Beitrag zur Förderung einer qualifizierten Berichterstattung über populärwis- senschaftliche und gesundheitspo- litische Themen in Presse, Rund- funk und Fernsehen". Das Stipen- dium, das auf Vorschlag eines un- abhängigen Kuratoriums vergeben wird, ist als Ausgleich für den Ver- dienstausfall gedacht, der den Sti- pendiaten durch eine einjährige in- tensive Fortbildung entsteht. Die vom Kuratorium vorgeschlagenen Journalisten müssen nachweisen, daß sie die Förderungssumme zu ihrer Weiterbildung verwenden.

Darüber hinausgehende Bedingun- gen werden nicht gestellt. WZ/DÄ Marktposition gefestigt — Das Ge- schäftsjahr 1974 war für die Sanol- Arzneimittel Dr. Schwarz GmbH in Düsseldorf-Monheim weiterhin er- folgreich. Das unabhängige, mittel- große Pharmaunternehmen, das sich im Familienbesitz befindet, er- zielte mit seinen Tochtergesell- schaften einen Inlandsumsatz von 49 Millionen DM. Das entspricht ei- ner Steigerung von 22 Prozent. Der Branchendurchschnitt betrug im Vergleich dazu für 1974 12,5 Pro- zent. Die Exportinteressen des Un- ternehmens werden von selbstän- digen Gesellschaften im Ausland wahrgenommen. Das Gesamtum- satzvolumen der Sanol-Produkte erreichte im Jahre 1974 etwa 56 Millionen DM. Die Ertragsverhält- nisse können nach dem abgelaufe-

nen Geschäftsjahr noch als gut be- zeichnet werden. Der Ertrag ist für eine Selbstfinanzierung der vorge- sehenen Investitionen ausreichend.

Außergewöhnlich große Preisstei- gerungen beim Rohstoff- und Ver- packungsmaterial sowie die starke Erhöhung der Personalkosten im Jahre 1974 führten zu einem erheb- lichen Anstieg der Gesamtkosten.

Diese in ihrem Ausmaß unvorher- gesehene Entwicklung zwang zu einer verstärkten Kostenkontrolle.

Dennoch konnte eine Preiserhö- hung während des Jahres 1974 um 4,9 Prozent nicht umgangen wer- den.

Im Jahre 1974 waren 450 Mitarbei- ter im Unternehmen beschäftigt.

Davon waren 70 Teilzeitbeschäftig- te. Etwa ein Viertel der Mitarbeiter sind im wissenschaftlichen Bereich tätig. Die in dem Entwurf für das novellierte Arzneimittelgesetz nie- dergelegten Forderungen an mo- derne Arzneimittel hinsichtlich Si- cherheit, Qualität und Hygiene hat das Unternehmen bereits seit län- gerem als selbstgewählte Leitlinie übernommen. Diese Anforderungen können jedoch nur erfüllt werden, wenn die im Pharmamarkt zur er- zielenden Erträge die notwendigen Investitionen zulassen. KI Rekordzuwachs des deutschen Arzneimittelexports — Die deut- sche Arzneimittelproduktion hat 1974 die Zehn-Milliarden-Mark- Grenze knapp verfehlt. Der Ge- samtwert aller in der Bundesrepu- blik Deutschland hergestellten Pharmazeutika betrug im Vorjahr 9,999 Milliarden Mark. Diese Zahl bedeutet eine Steigerung gegen- über 1973 um 14,6 Prozent (Zu- wachsrate 1973 : 1972 = 10,5 Pro- zent). Gleichzeitig hat die deutsche Arzneimittelindustrie ihre führende Position auf dem Weltmarkt 1974 trotz wachsender Schwierigkeiten weiter stark ausgebaut. Insgesamt wurden pharmazeutische Erzeug- nisse im Wert von 3,5 Milliarden Mark exportiert. Das entspricht ei- ner Rekordsteigerung um 22,4 Pro- zent gegenüber 1973 (Zuwachsrate

1973 : 1972 = 13,3 Prozent). Damit ging über ein Drittel der deutschen Arzneimittelproduktion ins Aus- land. Bei gleicher Steigerungsrate des Pharmaexports wie im Jahr 1973 wäre die deutsche Arzneimit- telproduktion 1974 nur um 11,6

Prozent gestiegen. Die Zuwachsrate des Imports pharmazeutischer Er- zeugnisse lag mit 29,0 Prozent ebenfalls erheblich über der des Vorjahres von 12,0 Prozent. Der Wert der 1974 eingeführten Arz- neimittel betrug 1,5 Milliarden Mark.

Die pharmazeutische Industrie lei- stete damit einen Beitrag von 2 Milliarden Mark zur positiven Zah- lungsbilanz der Bundesrepublik Deutschland.

Hauptabnahmeländer deutscher pharmazeutischer Erzeugnisse wa- ren 1974 Italien (348 Millionen Mark), Japan (264 Millionen Mark), Frankreich (229 Millionen Mark), Belgien-Luxemburg (195 Millionen Mark) und Österreich (184 Millio- nen Mark). Die stärkste Zuwächs- rate war mit 45,9 Prozent im USA- Handel zu verbuchen. Die für ihre strenge Arzneimittelkontrolle be- kannten Vereinigten Staaten führ- ten deutsche Medikamente im Gesamtwert von 192 Millionen Mark ein (Vorjahr 131 Millionen Mark).

Hauptlieferanten pharmazeutischer Erzeugnisse in die Bundesrepublik waren im Berichtsjahr — wie in den vergangenen Jahren schon — die Schweiz (281 Millionen Mark), Frankreich (186 Millionen Mark), die USA (163 Millionen Mark) und die Niederlande (162 Millionen Mark). Die Mitglieder der Europäi- schen Wirtschaftsgemeinde waren auch 1974 wieder die wichtigsten Partner im Pharmaaußenhandel. Sie übernahmen mit Arzneimitteln im Wert von insgesamt 1,2 Milliarden Mark 33,7 Prozent des gesamten deutschen Pharmaexports. Gleich- zeitig lieferten sie Pharmazeutika im Wert von 730 Millionen Mark in die Bundesrepublik und vereinigten damit 48,7 Prozent der deutschen Pharmaeinfuhr auf sich. KI

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 48 vom 27. November 1975 3343

Referenzen

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