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Archiv "Europäische Gemeinschaft: Prof. Sewering im Europäischen Beraterausschuß" (22.04.1976)

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Tabelle: Approbationen in Relation zur Zahl der Studienanfänger Approbationen Studienanfänger Zahl der Ärzte

(1.

Januar)

(1965) 2559 (1956) 3017 (1970) 9752 (1961) 5812 (1962) 5900 (1971) 5403 (1963) 4421 (1972) 4960 (1964) 4700 (1973) 5433 (1965) 5308 (1974) 5173 (1966) 5781

(1965) 94 503 (1966) 97 774 (1970) 113 457 (1971) 117 854 (1972) 121 483 (1973) 125 300 (1974) 128 879 (1975) 134 529

Die Information:

Bericht und Meinung

AUS EUROPA

geben wurde und wird, war bisher nicht möglich, weil es nicht mög- lich war, von allen Bundesländern die genaue Zahl der ausgespro- chenen Approbationen zu erfahren, und weil eine Mortalitätsstatistik nicht geführt wird.

Dieser Beweisnotstand ist jetzt be- hoben, denn das Statistische Bun- desamt hat in „Wirtschaft und Sta- tistik" Heft 11/75, Seite 737, für die Jahre 1965 und 1970-74 die ent- sprechenden Zahlen veröffentlicht.

Geht man davon aus, daß die Min- deststudiendauer inklusive der er- forderlichen Prüfungen im Durch- schnitt um ein Jahr überschritten wird, so beträgt die Zeit zwischen Studienbeginn und Approbation sieben Jahre zuzüglich der Medizi- nalassistentenzeit.

Die Tabelle stellt die Zahlen der ausgesprochenen Approbatio- nen den entsprechenden Zahlen der Studienanfänger gegenüber und zeigt gleichzeitig den Anstieg der Arztzahlen absolut. Die Werte der Jahre 1970 und 1973 sind durch die Verkürzung der Medizinalassi- stenzeit um jeweils sechs Mona- te überhöht.

Die Zahlen lassen den Schluß zu, daß einige Jahrgänge der Studien- anfänger besonders erfolgreich studiert haben, denn mehr als 100 Prozent des Jahrgangs haben die Approbation erhalten.

Auch wenn man die vielleicht zu enge Betrachtung nach einzelnen

Jahren unberücksichtigt läßt und die Gesamtzahlen vergleicht, so haben 95,25 Prozent der Studien- anfänger die Approbation erhalten, was nach den Erfahrungen schlicht unmöglich ist. Selbst wenn diese Ungereimtheiten außer acht gelas- sen werden, ist nicht zu erklären, wie die Gesamtzahl der Ärzte so stark steigen konnte, denn die Ge- samtzahl zeigt nicht nur den abso- luten Zugang — die Mortalität ist schon ausgeglichen.

Doch nicht nur die Rückschlüsse über die erteilten Approbationen beweisen die Vermutung der Bun- desärztekammer über die zu nied- rigen Angaben der Zahl der Stu- dienanfänger — ein delikates Bei- spiel lieferte die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund:

Anfang April 1975 gab die ZVS auf Befragen der Bundesärztekammer die deutschen Studienanfänger in Humanmedizin für das Sommerse- mester 1974 und das Winterseme- ster 1974/75 mit 2558 und 4064, also zusammen 6622 an. Am 16.

Mai 1975 beantwortete der Bundes- minister für Bildung und Wissen- schaft mit Schreiben — M B/II A 6

— 0104-6-50/75 — unter ausdrück- lichem Hinweis auf die Quelle ZVS eine kleine Anfrage im Deutschen Bundestag — Drucksache 7/3655.

Danach gab es 7419 deutsche Stu- dienanfänger.

Richtiges Zählen scheint schwierig

zu sein. Klaus Gehb

EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT

Prof. Sewering im Europäischen Beraterausschuß

Die Bundesregierung hat Prof. Dr.

Hans Joachim Sewering, Präsident der Bundesärztekammer, als Ver- treter der praktischen Ärzte in der Bundesrepublik für den Beraten- den Ausschuß nominiert, der durch die Richtlinien über die Freizügig- keit bei der Niederlassung von Ärz- ten im Bereich der Europäischen Gemeinschaft begründet werden soll. Das Gremium heißt „Beraten- der Ausschuß für die ärztliche Aus- bildung"; er soll die Kommission der Europäischen Gemeinschaft hinsichtlich der Fragen beraten, die bei der Angleichung der ärztli- chen Ausbildung in den Mitglieds- ländern auftauchen.

Dem Ausschuß gehört aus jedem Land je ein Vertreter der berufs- ausübenden Ärzte, der medizini- schen Fakultäten und der zuständi- gen staatlichen Behörden an; zu jedem Mitglied wird auch ein Stell- vertreter benannt. Der Ständige Ausschuß der Ärzte der EG hatte verlangt, daß die Benennung der Mitglieder und Stellvertreter, so- weit sie die praktizierenden Ärzte vertreten, durch ihn bzw. die ärztli- chen Organisationen, die den Stän- digen Ausschuß bilden, erfolgen sollte.

Dies war jedoch rechtlich nicht durchführbar, da die Mitglie- der von der EG ernannt werden;

man konnte nur darauf vertrauen, daß die Regierungen der Mitglieds- länder die von den ärztlichen Orga- nisationen benannten Kandidaten präsentieren würden. Dies ist sei- tens der Bundesregierung gesche- hen.

Als Stellvertreter für Prof. Sewering ist der Vizepräsident der Bundes- ärztekammer, Dr. Horst Bourmer, benannt worden. Die Fakultäten sollen Prof. Dr. med. Eduard Seid- ler und (als sein Stellvertreter) DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 17 vom 22. April 1976

1145

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Gerhard Thews vertreten — der eine als Re- präsentant der Rektorenkonferenz, der andere als Repräsentant des Fakultätentages. Die Bundesregie- rung als zuständige staatliche Be- hörde entsendet Ministerialrätin Schleicher aus dem Bundesmini- sterium für Jugend, Familie und Gesundheit; ihr Stellvertreter ist ein Repräsentant der Länder, Mini- sterialrat Eggstein aus dem Mini- sterium für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung des Landes Baden- Württemberg. bt

SOWJETUNION

Kritik

am Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen war neben der Leicht- und der Lebensmittelin- dustrie einer der Bereiche, die der

sowjetische KP-Chef Leonid Bresch- new in seinem Rechenschafts- bericht vor dem 25. Parteitag der KPdSU kritisierte. Es gebe, so sag- te Breschnew laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur, keine wichtigere soziale Aufgabe als die Sorge um die Gesundheit der Sowjetmenschen. Die Erfolge seien allgemein bekannt, man müs- se aber auch die Probleme auf die- sem Gebiet sehen. Als Probleme nannte Breschnew die Verbesse- rung der Organisation des Gesund- heitswesens, den Ausbau des Net- zes der Krankenhäuser und Polikli- niken sowie die Steigerung der Pro- duktion medizinischer Ausrüstun- gen und hochwirksamer Medika- mente.

Der Gesundheitsschutz von Mut- ter und Kind müsse verbessert, das Netz der Kurorte, Erholungs- und Ferienheime ausgebaut wer- den. Wörtlich sagte Breschnew:

„Bekanntlich ruft die Tätigkeit eini- ger medizinischer Einrichtungen leider noch immer berechtigte Kla- gen der Werktätigen hervor. Das Ministerium für Gesundheitswesen muß daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen." dpa

VEREINIGTE STAATEN

„Second opinion"

vor Operationen

Die beiden Krankenversicherungs- organisationen Blue Shield und Blue Cross haben in New York ei- nen Versuch gestartet, der über- flüssige Operationen verhindern soll. Beteiligt sind 150 000 Arbeit- nehmer im Bankgewerbe und im Börsengeschäft. 1500 Chirurgen haben sich zur Mitwirkung bereit erklärt. Der Versicherte, dem eine Operation empfohlen wird, kann ei- nen dieser Chirurgen aufsuchen, um von ihm eine Kontrolluntersu- chung machen zu lassen, die von den Versicherungen mit 50 Dollar bezahlt wird. Auch eventuelle La- borkosten werden von den Versi- cherungen getragen. Die teilneh- menden Ärzte verpflichten sich, den Patienten, den sie begutach- ten, weder zu operieren noch sonst zu behandeln. Wenn die „second opinion", also das Gutachten des konsultierten Chirurgen mit der Empfehlung des behandelnden Arztes nicht übereinstimmt, kann der Patient auch ein drittes Gut- achten anfordern. Man will damit dem oft geäußerten Vorwurf auf den Grund gehen, daß amerikani- sche Ärzte zu schnell und ohne ausreichende Indikation operieren.

Eine ähnliche Aktion, allerdings auf wesentlich schmalerer Basis, soll vor einigen Jahren ergeben haben, daß zwischen 18 und 30 Prozent der empfohlenen Operationen nicht notwendig gewesen seien. Die da- mit eingesparten Kosten sollen das Achtfache der Gutachtenkosten betragen haben. bt

WHO

Die Ärztewanderung in der Welt

Mindestens 140 000 Ärzte waren im Jahre 1971 in anderen Ländern tä- tig als in denen, wo sie geboren waren oder ausgebildet worden sind. Das sind sechs Prozent der

Ärzte, wobei diejenigen der Volks- republik China nicht mitgezählt sind. Dies ergibt sich aus einer Studie, die der Stab der Weltge- sundheitsorganisation im Februar dem Verwaltungsrat vorgelegt hat.

Vier Länder werden darin als dieje- nigen genannt, die am meisten von dem medizinischen „brain drain"

profitierten: die USA, Großbritanni- en, Kanada und die Bundesrepu- blik Deutschland. In den Vereinig- ten Staaten gab es 1972 etwa 75 000 Ärzte, die nicht in den USA ausgebildet worden waren, in Großbritannien waren es 21 000, das heißt ein Viertel der vorhande- nen Ärzte. Den gleichen Anteil an der Gesamtärztezahl machten die 9000 Fremdärzte in Kanada aus.

Für die Bundesrepublik Deutsch- land wurden für 1971 6000 fremde Ärzte angegeben. Das Bedenkliche an dieser Wanderungsbewegung sei aber, so heißt es in der Studie der Weltgesundheitsorganisation, daß der weitaus überwiegende Teil der Ärzte aus Ländern mit schlechter ärztlicher Versorgung in solche mit guter ärztlicher Ver- sorgung wandere anstatt umge- kehrt. Die Mitgliedsländer der WHO werden aufgefordert, Ak- tionsprogramme im Gesundheits- wesen zu erarbeiten, die die „uner- wünschten Wanderungen" verhin-

dern sollen. bt

TOGO

DRK baut

Blutspendezentrale

Das Deutsche Rote Kreuz will den Aufbau eines Blutspendedienstes in der Republik Togo fördern. Aus Spendenmitteln hat das DRK dem Roten Kreuz von Togo zunächst für die Errichtung eines Gebäudes für ein Blutspendeinstitut 250 000 DM zur Verfügung gestellt. Anlaß die- ser Spende war eine Reise des DRK-Präsidenten Walter Bargatzky, gemeinsam mit dem Generalsekre- tär der Liga der Rotkreuzgesell- schaften, Henrik Beer, nach West- afrika. DRK AUS ALLER WELT

AUS EUROPA

1146 Heft 17 vom 22. April 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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