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Archiv "Hans Joachim Sewering zum Fünfundsechzigsten" (29.01.1981)

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Sp~ktrum der Woche Aufsätze · Notizen Kassenarztsitze

die Niederlassung eines weiteren Augen- arztes dringend erforderlich, da die ärzt- liche Versorgung sich auf ein ausge- dehntes ländliches Gebiet erstreckt. Pra- xisräume können evtl. vom älteren Kolle- gen übernommen werden. Alle schuli- schen und kulturellen Einrichtungen sind am Ort.

Waldbröl, Dermatologe. ln Waldbröl, ca. 15 000 Einwohner, ist durch Ausschei- den des bisherigen einzigen Dermatolo- gen ein Praxissitz vordringlich zu beset- zen. Wegen Überlastung der nächstgele- genen Dermatologen (30 km und 40 km Entfernung) ist die Wiederbesetzung des Kassenarztsitzes dringend erforderlich. Waldbröl liegt 30 km von der Kreisstadt Gummersbach entfernt. Eine gute Exi- stenzmöglichkeit ist gegeben. Die Pra-- xisräume können übernommen werden.

Im nahe gelegenen Kreiskrankenhaus besteht die Möglichkeit, belegärztlich tä- tig zu werden.

..,.. Den Bewerbern um einen der vorge- nannten Kassenarztsitze wird die Um- satzgarantie in Höhe von DM 80 000 für ein Jahr gewährt, wenn sie die Garantie- zusage der KVNo vor der Zulassung zur Kassenpraxis erhalten haben. Nähere Auskünfte hierüber bei der Kassenärztli- chen Vereinigung Nordrhein, Emanuei- Leutze-Straße 8, 4000 Düsseldorf 11, Te- lefon 02 11/5 97 01, und bei jeder ande- ren Verwaltungsstelle der Kassenärztli- chen Vereinigung Nordrhein.

Bewerbungen sind zu richten an den Zu- lassungsausschuß für Kassenarztzulas- sungen, Bonner Straße 178, 5000 Köln 51, Telefon 02 21/3 77 71.

Niedersachsen

Von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen wird folgender Kassen- arztsitz als vordringlich zu besetzen aus- geschrieben:

Bockenem, Kreis Hildesheim, Arzt für Allgemeinmedizin. ln Bockenern mit ei- nem Einzugsgebiet von etwa 15 000 Ein- wohnern ist die Niederlassung eines jün- geren Arztes dringend erforderlich. Real- schule am Ort, Gymnasium in Seesen (18 km), sämtliche weiterführende Schu- len in Hildesheim (25 km) gut erreichbar.

Geregelter Wochenenddienst Praxis- so- wie Wohnräume stehen in einem Einfa- milienhaus zur Verfügung.

Nähere Auskunft erteilt die Kassenärztli- che Vereinigung Niedersachsen, Be- zirksstelle Hildesheim, Kaiserstraße 25, Postfach 205, Telefon: 0 51 21/1 20 74.

PERSONALIA

Hans Joachim Sewering zum Fünfundsechzigsten

Ein Wahrer des freien Arztberufes, das ist Professor Dr. Hans Joachim Sewering gewiß. Er, der am 30. Ja- nuar sein 65. Lebensjahr vollendet, hat dies in drei Jahrzehnten Berufs-, Gesundheits- und Sozialpolitik er- wiesen. Aber er ist mehr als ein Wah- rer, mehr als .,nur" ein Konservati- ver: Innerhalb einer grundsätzlichen Freiberuflichkeil des Arztes in einem

Hans Joachim Sewering Foto:

Bachert

(mehr oder weniger) freiheitlichen Gesundheitswesen hat er in diesen Jahrzehnten seines aktiven politi- schen Wirkens Stellung und Aufga- ben des freien Arztes wesentlich weiterentwickelt, fortschrittlich im wahren Wortsinne. Rückschläge blieben ihm nicht erspart, wie kei- nem, der sich mit seiner ganzen Person für eine Sache engagiert, die selbstverständlich ihre Gegner hat (und an Gegnern hat die gesam- te Ärzteschaft wirklich keinen Man- gel).

An seinem 65. Geburtstag werden Hans Joachim Sewering und sein bisheriges Lebenswerk von Politik und Ärzteschaft, von Wissenschaft u-nd Öffentlichkeit gewürdigt wer- den, insbesondere seine dreißig Jah- re Gesundheits-, Sozial- und ärztli- che Berufspolitik, die .,eine unge- heure Fülle und Vielfalt von Arbeit, Verantwortung und Erfolg" um- 204 Heft 5 vom 29. Januar 1981 DEUTSCHES ARZTEBLATT

schließen, wie der Bayerische Staatsminister des lnnern, Gerold Tandler, im Vorwort zu einer jetzt herauskommenden Buchausgabe der gesammelten Schriften Sewe- rings schrieb.

Tandler: .,Objektivität und Sach- kenntnis haben als Leitlinien auch die verantwortungsvolle Tätigkeit des Präsidenten Sewering an der Spitze der Bayerischen Landesärzte- kammer geprägt und eine Basis des Vertrauens geschaffen. Als lnnenmi- nister, der die Rechtsaufsicht über die Ärztekammer wahrzunehmen hat und in vielen gesundheitspoliti- schen Fragen auf den guten Rat der Ärzteschaft und vor allem ihres Prä- sidenten angewiesen ist, bin ich für die gute Zusammenarbeit dankbar.

Stets hat sich dabei gezeigt, daß der PragmatikerSewering dem Dogma- tiker Sewering durchaus ebenbürtig ist ... Er steht mit seiner Persönlich- keit und seiner Erfahrung als Arzt hinter dem, was er sagt und schreibt. Dabei verliert er nicht - auch nicht bei strittigen Fragen und in unruhigen Zeiten -seine bayeri- sche Gelassenheit."

Der Bayerische Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Fritz Pirkl, würdigt aus dem gleichen An- laß Hans Joachim Sewerings Lei- stungen und Verdienste: .,Wenn wir uns heute auf ein hochwertiges Qua- litätsniveau dieser [kassenärztlichen -Die Red.] Versorgung berufen kön- nen, so hat dazu die nimmermüde Initiativ- und bewundernswerte Schaffenskraft Dr. Sewerings Ent- scheidendes beigetragen. Er war und ist uns ein zuverlässiger und verantwortungsbewußt-zielstrebiger Garant des Fortschritts. Ich denke dabei, um nur wenige Beispiele zu·

nennen, an den Bereich der Gesund- heitsvorsorge, insbesondere die Maßnahmen zur Betreuung der Schwangeren und der Krankheits- früherkennung. Und ich denke nicht zuletzt an das wohl markanteste Werk in jüngster Zeit, den soge- nannten Bayernvertrag, mit dem die bayerischen Kassenärzte und Kran- kenkassen gemeinsam einen neuen Weg der Honorargestaltung be- schritten haben. [>

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

Das Schicksal unseres freiheitlichen Gesundheitswesens, das die eigen- verantwortliche Selbstverwaltung von Versicherten und Arbeitgebern einerseits und eines freien ärztli- chen Berufsstandes andererseits zur unabdingbaren Voraussetzung hat, wird sich in erheblichem Maße im System der gesetzlichen Kranken- versicherung und kassenärztlichen Versorgung entscheiden. Der Jubi- lar steht wie ein unerschütterlicher Pfeiler im Kampf gegen Gefahren, die dieses unser System bedrohen."

Damit ist in wenigen Sätzen eine ganze Menge über einen Mann ge- sagt, dessen 65. Geburtstag keines- wegs in einen „Ruhestand" überlei- ten wird. Hans Joachim Sewering wird weiterarbeiten: als Arzt wie als Berufspolitiker. Die Perspektiven dieses Weiterwirkens ergeben sich ungebrochen aus der Rückschau auf seinen bisherigen Lebensweg, aus dem hier nur einige, vor allem für seine berufspolitische Tätigkeit wesentliche Daten in Erinnerung ge- rufen seien:

Am 30. Januar 1916 in Bochum ge- boren; Studium der Medizin von 1934 bis 1941 in München und Wien;

in eigener Kassenpraxis seit 1947 in Dachau niedergelassen; Internist — Lungen- und Bronchialheilkunde.

Seit 1951 in der kassenärztlichen Selbstverwaltung in Bayern tätig;

seit 1955 Mitglied der Vertreterver- sammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung; seit 1972 Vor- standsvorsitzender der Kassenärztli- chen Vereinigung Bayerns; seit 1973 Mitglied des Vorstandes des Zentral- instituts für die kassenärztliche Ver- sorgung in der Bundesrepublik Deutschland.

Mit 39 Jahren (1955) zum Präsiden- ten der Bayerischen Landesärzte- kammer und in den Vorstand der Bundesärztekammer gewählt, deren Vizepräsident er von 1959 bis 1973 und deren Präsident er danach bis 1978 war. Als Präsident der Bayeri- schen Landesärztekammer wurde er 1979 zu seiner siebenten Amtsperi- ode mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt.

Seine Sacharbeit in der Bundesärz- tekammer hatte und hat Schwer- punkte in der Entwicklung der ärztli- chen Ausbildung, der Weiterbil- dung, der Fortbildung. Er führte und führt seit 1959 im Wechsel entspre- chende Ausschüsse der Bundesärz- tekammer. Als Vizepräsident und später als Präsident der Bundesärz- tekammer widmete er sich mit einer umfassenden Sachkenntnis, die oft Freund und Feind beeindruckte, un- ermüdlich der Vertretung der Ge- samtbelange der deutschen Ärzte- schaft.

Bereits seit 1959 entfaltete sich auch seine intensive Tätigkeit auf interna- tionaler Ebene: als Mitglied der deutschen Delegation im Ständigen Ausschuß der Ärzte der Europä-

ischen Gemeinschaft (dessen Gene- ralsekretär er von 1965 bis 1968 war) und als deutscher Delegierter in der Generalversammlung des Weltärzte- bundes (dessen Vorstandsmitglied er seit 1966 und dessen Schatzmei- ster er seit 1971 ist).

Seine Beschäftigung mit der Sozial- medizin, insbesondere mit den Fra- gen der Vorsorge und Nachsorge, also ein wahres Engagement an den Belangen des einzelnen Patienten wie der ganzen Bevölkerung, ging immer einher mit dem Einsatz für seine Berufskollegen, deren freiheit- liche Berufsausübung ihm bester Garant für eine wissenschaftlich und sittlich hochstehende ärztliche Ver- sorgung unserer Bürger war und ist.

Das Spektrum all dieser Aktivitäten sei hier nur noch durch vier hervor- stechende Daten gekennzeichnet:

Seit 1954 widmet Sewering sich maßgeblich dem Ausbau der Bayeri- schen Ärzteversorgung; seit 1968 wirkt er als Honorarprofessor der Sozialmedizin und Ärztlichen Rechts- und Berufskunde; von 1968 bis Ende 1973 leitete er die Bayeri- sche Akademie für Arbeits- und So- zialmedizin; als ein Vertreter der Gruppe Freier Berufe ist er seit 1971 Mitglied des Bayerischen Senats.

Von Gegnern und Neidern gelegent- lich als „Ämterhäufung" verun- glimpft, ist diese Vielfalt in Wirklich- keit eine Arbeitsanhäufung, die nur

mit außergewöhnlicher Schaffens- kraft und mit einem unbeirrbaren Willen zu bewältigen ist. Und keines dieser Arbeitsfelder ist „Pfründe".

Die Anfeindungen, von denen jeder Leser weiß und die nicht zuletzt dem ganzen Berufsstand galten, werden mehr als aufgewogen durch die An- erkennung seines Wirkens im In- und Ausland, bei der Kollegen- schaft, in Bevölkerung und Staat, re- präsentiert durch Ehrenzeichen und Orden Österreichs und Italiens, durch den Bayerischen Verdienstor- den (1962) und das Große Bundes- verdienstkreuz (1975).

Aber mehr als äußere Ehren und Würdigungen es vermögen, die dem Senator Prof. Dr. Hans Joachim Sewering auch an seinem 65. Ge- burtstag in Fülle zuteil werden, mag ihm seine erfolgreiche Tätigkeit in- nere Erfüllung bringen. DÄ

Gewählt

Frau Dr. med. Helga Thieme, Vize- präsidentin des Deutschen Ärztin- nenbundes, Goslar, ist zur neuen 1. Vorsitzenden des Deutschen Frau-

Helga Thieme Foto:

Rögener

enrates gewählt worden. Zweite Vor- sitzende wurde Irmgard Blättel als Vertreterin des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, Düsseldorf. EB Dr. med. Heinz Walther, Pforzheim, ist zum Vorsitzenden des Berufsver- bandes Deutscher Dermatologen gewählt worden. EB DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 5 vom 29. Januar 1981 205

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