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Archiv "Zahl der Woche" (10.11.2006)

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A2980 Deutsches ÄrzteblattJg. 103Heft 4510. November 2006

A K T U E L L

Verschiedene Ärzteverbände, allen voran die Freie Ärzteschaft, berei- ten die „solidarische Kassenzulas- sungsrückgabe“ für niedergelassene Ärzte vor. Dies war das zentrale Thema auf dem „Ärztetag der Ba- sis“ am 4. November in Köln. Rund 130 Ärztinnen und Ärzte nahmen an der Veranstaltung teil.

Dr. med. Martin Grauduszus, der Vorsitzende der Freien Ärzteschaft,

sieht mit der geplanten Gesund- heitsreform der Großen Koalition eine dramatische Verschlechterung der medizinischen Versorgung auf die Bevölkerung zukommen. Sein Verband, der federführend bei der Organisation der nationalen Protest- tage war, will nun den Ausstieg aus dem Sachleistungsprinzip vorberei- ten. Dazu soll ein Korbmodell (sie- he auch Seite eins in diesem Heft) dienen, bei dem Ärzte ihre Bereit- schaft zur Rückgabe der Kassenzu- lassung erklären.

Die Absichtserklärungen werden über einen Treuhandvertrag mit ei- nem Rechtsanwalt verwaltet. Wirk- sam würde der Zulassungsverzicht erst dann, wenn etwa 70 bis 75 Pro- zent der niedergelassenen Ärzte in einer Region ihre Erklärungen „im Korb“ hinterlegt haben und die Voll- versammlung der betroffenen Ärzte entsprechende Beschlüsse fasst. JM JÜDISCHE ÄRZTE

Der Verfolgten und Ermordeten gedacht

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat das Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der Rolle der Ärz- teschaft im Nationalsozialismus ge- würdigt, zugleich aber auch kriti- sche Worte gefunden. Auf einer Ge- denkveranstaltung der Ärzteschaft für die vertriebenen und ermordeten jüdischen Ärzte in der Neuen Syna- goge in Berlin nannte sie es „beschä- mend“, dass die Aufarbeitung der Vergangenheit erst im 21. Jahrhun- dert erfolge und nicht schon in der Nachkriegszeit von Bundesärzte- kammer und Kassenärztlicher Bun- desvereinigung geleistet worden sei.

Schmidt erinnerte daran, dass jüdi- sche Ärzte nach 1933 erniedrigt, ge- demütigt, misshandelt und mit Be- rufsverbot belegt wurden – unter den Augen ihrer nicht jüdischen Kolle- gen. Gott sei Dank habe es auch vie- le andere Ärzte gegeben, die jüdi- sche Mitbürger geschützt hätten.

Schmidt empfahl den Ärzteorgani- sationen, sich heute für die jüdischen Ärzte zu engagieren, die aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen seien, und ihnen bei der beruflichen Inte- gration zu helfen. In der jüdischen Gemeinde zu Berlin seien Ärzte heute wieder überproportional ver- treten, stellte deren Vorsitzender Dr.

Gideon Joffe heraus. Stü

KREBSVORSORGE

Europaweite Kampagne fordert Verbesserungen

Der Leistungsumfang und die Aus- sichten auf Heilung sind für Krebs- patienten in Europa von Land zu Land sehr unterschiedlich. Am bes- ten schneiden – gemessen an den Überlebensraten und den Investitio- nen in die Versorgung – die skandi- navischen Länder ab. Bei den übri- gen Ländern der Europäischen Uni- on lässt sich ein deutliches West- Ost-Gefälle ausmachen. Beispiel Brustkrebs: Die 5-Jahres-Überlebens- rate schwankt zwischen 60 Prozent in der Slowakei und mehr als 80 Pro-

zent in Schweden. Das geht aus einem Bericht des Imperial College in London hervor. Auftraggeber war Cancer United, ein europaweiter Zu- sammenschluss von Patientenverbän- den, Ärzten, Wissenschaftlern und Pharmafirmen.

Um den Patienten europaweit den gleichen Zugang zu einer hoch- wertigen Krebsversorgung zu si- chern, drängt Cancer United auf einheitliche Standards in nationalen Krebsplänen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, will die Organisation eine Million Unter- schriften von EU-Bürgern sammeln und die Ergebnisse der Kampagne Ende 2008 vorstellen. ps

Zahl der Woche

1 197

HIV-Infektionen wurden im ersten Halbjahr 2006 neu diagnostiziert. Die Zahl der Neuinfektionen stabilisierte sich damit auf dem hohen Niveau der beiden Halbjahre 2005.

FREIE ÄRZTESCHAFT

Vorbereitungen auf die Zulassungsrückgabe

Martin Grauduszus (2. v. l.) plädiert für den Ausstieg aus dem Sachleistungs- prinzip.

Gedenken in Ber- lin:Ulla Schmidt begrüßt Eva Tucker, Enkelin des nach Theresienstadt de- portierten jüdischen Arztes Felix Opfer.

Foto:epa

Spenden an:

Konto KV Berlin Nr. 040 1003917 Deutsche Apotheker- und Ärztebank BLZ 100 906 03 (Stichwort: Forschungsprojekt)

Foto:Johannes Aevermann

Referenzen

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