I„Es gibt hier Leute, die benutzen Hauptsätze, Nebensätze, Schachtelsätze und Konsekutivsätze nur, um die vom Ärztetag beschlossene beschränkte Re- dezeit zu unterlaufen.“
Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe,Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages
I „Ja, ich weiß, Herr Präsident, die Zeit ist um. Aber das ist mir ganz egal. Das muss ich jetzt noch sagen . . .“
Dr. med. Theodor Windhorst,Chirurg aus Bielefeld, auf Hoppes Hinweis, dass die Redezeit überschritten sei
I „Ich möchte die Aussagen von Frau Ulla Schmidt nicht kommentieren, denn schließlich sind wir hier nicht auf einer Schönheitskonferenz.“
Dr. med. Frank Ulrich Montgomery,den die Bundesgesundheitsministerin zuvor humorvoll als den „schönsten Arzt des Deutschen Ärztetages“ bezeichnet hat.
I „Ich würde mich freu- en, wenn Sie es ein paar Pfennig kleiner hätten.“
Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kos- sow, Allgemeinarzt aus Achim- Baden, vor dem Deutschen Ärzte- tag (in einer Replik auf einen Beitrag von Dr. med. Astrid Bühren, Delegier- te der Ärztekammer Bayerns)
I „AiP – und das wollen Sie
nun abschaffen, nur weil sie ausge- nutzt werden?“
Dr. med. Ulrich Lang,Delegierter der Ärztekammer Hessen, bei der Diskussion über die Ausbeutung junger Ärzte
I „Ich war elf Jahre an einer Hochschu- le als Klinikarzt tätig, geadelt hat mich’s allerdings nicht. Ich habe dies überlebt, wie Sie sehen.“
Dr. med Dieter Mitrenga, Internist, Klinikchefarzt aus Köln, anlässlich der 99. Hauptversammlung des Marbur- ger Bundes am 20. Mai in Ludwigshafen
I „Die Politiker und das Bundesfi- nanzministerium sind inkonsequent: Bei
der Umsatzsteuer sind sie fix, beim Nachtdienst der Klinikärzte tun sie nix!“
Rudolf Henke,Internist aus Aachen, stellvertretender Bundesvorsitzender des Marburger Bundes
I „6 000 neue Ärzte pro Jahr ver- schwinden in irgendeinem schwarzen Loch.“
Dr. med. Frank Ulrich Montgomery
I „Mir wird langsam schummrig. Ich fürchte, dass dieser Ärztetag zu einem Harmoniemonster wird. Alle sind sich so einig.“
Dr. med. Ulrich Lang
I „Wir vergessen nichts!“
Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe
I „Wenn man nicht pro Tag als Klinik- arzt zwei Leben gerettet hat, kann man nachts nicht mehr ruhig schlafen, und
man meint, man habe tagsüber nicht ge- nug getan.“
Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Bundesvorsit- zender des Marburger Bundes, vor der 99. Hauptver- sammlung seines Verbandes am 20. Mai in Ludwigsha- fen
I „Wer 24 oder 30 Stunden hintereinan- der arbeitet, reagiert so, als habe er ein Promille Alkohol im Blut. Nach 30 Stunden Dienst wird jeder Patient zum Feind. Mit 0,5 Promille ist aber der
Lappen weg!“
Dr. med. Klaus Udo Josten,Anästhesist, Ober- arzt aus Bonn, vor der 99. Hauptversammlung des Marburger Bundes am 20. Mai in Ludwigs-
hafen
I „Wir sind doch alle Ärzte, wir wissen, wie das geht.“
Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe
I „Auf dem Weg des Le- bens kann man den Wind nicht immer im Rücken ha-
ben.“
Dr. med. Dieter Mitrenga,Dele- gierter der Ärztekammer Nordrhein
I „Die Bundesärztekam- mer hat einen Angestell- ten, und der ist für den Rest der Mannschaft verantwortlich, und das hat bisher gut funktioniert.“
Prof. Hoppeüber Prof. Dr. med. Christoph Fuchs, den Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer
I „Das Problem ist nicht damit gelöst, dass ich alle Krankenhausverwaltungs- leiter und Klinikchefs in das Gefängnis stecke und sie dann regelmäßig besuche und ihnen zur Hafterschwerung noch das Kantinenessen mitbringe.“
Dr. med. Frank Ulrich Montgomery
I „Mir hat es hier Freude gemacht, das habe ich von Karsten Vilmar ge- lernt.“
Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe P O L I T I K
104. DEUTSCHER ÄRZTETAG
A
A1528 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 23½½½½8. Juni 2001
Harmoniemonster
Ansichten und Einsichten, gesammelt auf dem Ärztetag in Ludwigshafen
„Juristen und Ärzte sind hier einer Meinung; das hatten wir selten.“ Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich
Hoppe Zeichnung: Ralf Brunner