A K T U E L L
A
A2128 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 33½½½½18. August 2000
Arzthelferinnen
Leichter
Aufwärtstrend
Tiefstand des Jahres 1998 scheint überwunden.
ei den Zahlen zu den Arzthelferinnen-Ausbil- dungsverhältnissen (Stand 31. Dezember 1999) zeigt sich ein leichter Aufwärts- trend gegenüber dem Tief- stand der Jahre 1997/98.
Bundesweit ist der Gesamt- bestand der Ausbildungsver-
hältnisse zwar nahezu unver- ändert geblieben, doch wur- den im Vergleich zu 1998 zwei Prozent mehr Aus- bildungsverträge neu abge- schlossen.
In den neuen Bundeslän- dern ist der Negativtrend je- doch ungebrochen. Hier sind sowohl die Zahlen zu den bestehenden als auch zu den neu abgeschlossenen Aus- bildungsverhältnissen weiter rückläufig. Deutlich wird hier die schlechte ökonomische Situation der Arztpraxen im Osten Deutschlands.
´ TabelleC´
Arzthelferinnen-Ausbildungsverhältnisse 1997/98/99
Kammern 1997 1998 1999
gesamt neu gesamt neu gesamt neu
Bundesgebiet 48 354 14 862 46 217 15 999 46 332 16 322 Vergleich 1997:1996 1998:1997 1999:1998 West –5,5 % –12,6% –4,3 % +8,3 % +0,7 % + 2,9 % Ost –1,7 % – 8,5 % –5,8 % –0,2 % –5,7 % –10,2 % Bundesgebiet –5,5 % –12,3% –4,4 % +7,7 % +0,2 % + 2,0 %
B
er Verbraucherschutzverband Pub- lic Citizen hat in den USA eine schwarze Liste von 20 125 Ärz- ten veröffentlicht. Das im Buchhandel erhältliche vierbändige Werk nennt
Ärzte, die von Ärztekammern der Bundesstaaten wegen Unfähigkeit, Verschreibung von falschen Medi- kamenten, sexuellen Fehlverhaltens oder anderer beruflicher/ethischer Vergehen bestraft wur- den. Die Organisation wirft den Regulierungs- behörden einen zu nachsichtigen Umgang mit auffällig geworde- nen Ärzten vor. Nur wenige müssten ihren Kittel an den Nagel hängen. Nach Angaben der US-Medical-Asso- ciation tauchen 2,5 Pro- zent der 780 000 in den USA niedergelassenen Ärzte auf der Negativli- ste auf.
USA
Schwarze Ärzteliste
US-Verbraucherschützer stellen auffällig gewordene Ärzte an den Pranger.
Alkohol
Kampagne gestartet
Mit Broschüren für maßvolles Trinken
lkohol. Verantwortung setzt die Grenze“ heißt die jetzt gestartete Kampa- gne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), für die zwei Plakat- motive entwickelt wurden.
Auftakt der Aktion bildet die Broschüre „Alles klar? – Tipps und Informationen für den verantwortungsvollen Um- gang mit Alkohol“. Sie infor- miert unter anderem über Be- ratungs- und Hilfsangebote.
Im kommenden Jahr wird die BZgA die Kampagne um zwei Beratungsleitfäden für Ärzte ergänzen: „Frühinter- vention bei riskantem Alko- holkonsum“ sowie „Alkohol und Schwangerschaft“.
Die Broschüre ist bei der BZgA, Fax: 02 21/8 99 22 57, erhält- lich.
Krankenhäuser
„Preistreiberei“
Der BGH begrenzt die Zuschläge für Ein- und Zweibettzimmer.
D
er Grundpreis für ein Ein- bettzimmer im Kranken- haus darf höchstens 80 Pro- zent über dem eines Mehr- bettzimmers liegen, der für ein Zweibettzimmer höch- stens 30 Prozent. So urteilte der Bundesgerichtshof. Zu- sätzlicher Komfort könne ex- tra berechnet werden. Zur Begründung verweisen die Richter auf die Bundespfle- gesatzverordnung, wonach Entgelte für Wahlleistungen nicht unangemessen hoch sein dürfen. Im vorliegenden Fall betrugen die Zuschläge in sechs Krankenhäusern des Landkreises Hannover mit bis zu 290 DM für ein Einzel- und bis zu 190 DM für ein Doppelzimmer das Drei- be- ziehungsweise Fünffache des Mindestpreises.Der klagende Verband der privaten Krankenversiche- rung sprach von einem großen Tag für seine Mitgliedsunter- nehmen und die Verbraucher.
Die Deutsche Krankenhaus- gesellschaft geht davon aus, dass die Krankenhäuser jetzt von den Krankenkassen hö- here Basispflegesätze verlan- gen werden. Anders seien die finanziellen Ausfälle nicht zu finanzieren.