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Archiv "Krankenhäuser: Mehr Infektionen" (12.10.1989)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

NACHRICHTEN

Aus Bund und Ländern

Länder pochen auf Kompetenzen

HANNOVER. Der nie- dersächsische Sozialminister Hermann Schnipkoweit (CDU) hat vor dem jüngsten (15.) Deutschen Kranken- haustag in Hannover den Bund davor gewarnt, in einer weiteren Reformstufe zum Krankenhausfinanzierungs- recht erneut die Länderkom- petenzen bei der Kranken- hausplanung zu beschneiden.

Die Bundesländer sehen kei- ne Chance, das (modifizierte) Selbstkostendeckungsprinzip der Krankenhäuser zu besei- tigen und die duale Finanzie- rung auf eine konsequente monistische Finanzierung umzuschalten und damit die Krankenkassen auch für die Finanzierung der Vorhalte- kosten und die Gestaltung der inneren Kostenstrukturen der Krankenhäuser zuständig zu erklären.

Finanzausgleich

ESSEN. Als erste Kassen- art werden die rund 300 Be- triebskrankenkassen in Nord- rhein-Westfalen einen kas- seninternen Finanzausgleich durchführen. Das beschloß die Vertreterversammlung des Landesverbandes der Be- triebskrankenkassen Nord- rhein-Westfalen (LdBNW).

Eine Betriebskrankenkasse soll zur Milderung struktur- bedingter Nachteile und bei besonderen Risikogruppen eine Finanzspritze erhalten, wenn ihr „Bedarfssatz" min- destens 10 Prozent über dem landesdurchschnittlichen

„Bedarfssatz" aller Betriebs- krankenkassen in Nordrhein- Westfalen liegt. Der Bedarfs- satz ist eine aus dem Beitrags- satz abgeleitete Größe.

Nach ersten Schätzungen könnten derzeit ca. 40 Be- triebskrankenkassen finan- zielle Hilfe erwarten, da sie über dem Schwellenwert lie- gen. Das hierfür aufzubrin- gende Finanzvolumen wird

Insbesondere wenden sich die Länder gegen das „Nah- ziel" des Bundesarbeitsmini- steriums, die staatliche Pfle- gesatzgenehmigung und die Letztentscheidung der Lan- desaufsichtsbehörden im Zu- ge der frühestens ab 1992 an- gekündigten Reformschritte zu beseitigen und den Kran- kenkassen im Gegenzug ein Klagerecht gegen die Fest- stellungsbescheide des Lan- des (über die Aufnahme in den Landeskrankenhausplan) einzuräumen. Ohnedies habe das „Gesundheits-Reformge- setz" im Sozialgesetzbuch V (SGB V) die Kompetenzen wesentlich zugunsten des Bundes und der Krankenkas- sen sowie derer Verbände verschoben (parallele Pla- nungskompetenz). Dies rei- che von den Vorgaben über die Art, den Umfang und die Abwicklung der stationären Versorgung bis hin zum Kün- digungsrecht und zur wieder- gewonnenen Vertragsfreiheit der Krankenkassen, so Schnipkoweit. HC

auf etwa 11 Millionen DM ge- schätzt. Die Beitragssätze der

„helfenden" Betriebskran- kenkassen in Nordhrein- Westfalen würden, so der Verband, mit 0,02 bis 0,08 Beitragssatzpunkten nur un- wesentlich berührt. EB

AiP in Bayern

MÜNCHEN. Im Bereich der Bayerischen Ärztekam- mer arbeiten zur Zeit 1424 Ärztinnen und Ärzte im Prak- tikum. 985 AiP, also fast 70 Prozent, sind in den Kranken- häusern des Landes beschäf- tigt; davon 646 Ärzte und 339 Ärztinnen. 129 AiP arbeiten in freien Praxen. Hinzu kom- men 36 Ärzte und Ärztinnen in „sonstigen Tätigkeitsberei- chen" und 274 AiP „ohne An- gabe einer Beschäftigung".

Insgesamt sind im Bereich der Bayerischen Landesärzte- kammer (einschließlich AiP) 42 643 Ärzte registriert; da- von 29 802 männliche und

12 841 weibliche. EB

Sexualaufklärung — auf Wunsch anonym

HAMBURG. Obwohl sie sich selbst als über Sexualität und Partnerschaft gut infor- miert bezeichnen, wünschen sich Jugendliche — Mädchen und Jungen zwischen 13 und 18 — noch viel mehr Informa- tion, und dies am liebsten an- onym, aber gezielt zu ihren persönlichen und augenblick- lichen Problemen und durch einen Arzt. Diesem Ergebnis einer Umfrage der Dr. Sal- cher Team GmbH in Otto- brunn soll jetzt durch eine bundesweite Telefonaktion unter dem Namen „Durch- blick" entsprochen werden.

Ab 1. November werden Jugendliche zum Ortstarif te- lefonisch oder — auch unter Stichwort postlagernd als Ab- sender — schriftlich beraten.

Ansprechpartnerin ist eine junge Allgemeinärztin, die bereits einschlägige Erfah- rung gemacht hat und sich bei Bedarf personelle und fachli- che Hilfe bei medizinischen und psychologischen Kolle- ginnen holen wird. Ärztliche Diagnosen sollen nicht ge- stellt werden.

Die Aktion, die von der Pharmafirma Organon, Ober- schleißheim, ins Leben geru- fen und finanziert wird, ist zeitlich nicht begrenzt. Die Initiative wurde bei der Prä- sentation vor Journalisten von Dr. Judith Esser Mittag, ärztliche Gesellschaft zur Ge- sundheitsförderung der Frau e. V., Düsseldorf, entschie- den begrüßt: „Konkrete Ant- worten auf spontane Fragen gerade auf diesem Gebiet können lebensentscheidend sein." Mitglieder der Gesell- schaft halten seit 1956 „Arzt- stunden" in Schulen, offene Gesprächsrunden mit jungen

„Mädchen", in denen sich laut Dr. Esser Mittag „in er- schreckendem Maße seit 35 Jahren immer dieselbe Desin- formation" offenbart.

Wenn die Mädchen die er- ste frauenärztliche Untersu- chung hinter sich hätten, ent- spanne sich die „Informa- tionslage" Immer häufiger

sei zu hören, daß sie einen sehr guten und verständnis- vollen Gynäkologen haben, wie der Arzt überhaupt in der Hierarchie der Menschen, von denen sich die Jugendli- chen Informationen erhoffen und beschaffen, hinter den Freundinnen, aber noch vor den Eltern und am unteren Ende plazierten Schule bei der Dr. Salcher-Umfrage ganz oben steht. E.C./ptv

Krankenhäuser:

Mehr Infektionen

DÜSSELDORF. Wäh- rend eines Aufenthaltes in Akutkrankenhäusern zogen sich 1987 rund 700 000 Pa- tienten eine Infektion zu (von 11,02 Millionen behandelten Fällen). Die Infektionsrate lag zwischen 5,7 und 6,3 Pro- zent. Dies ergab eine Repräsentativuntersuchung, die das Institut Infratest Ge- sundheitsforschung GmbH, München, im Auftrag der Deutschen Krankenhausge- sellschaft (DKG) durchführ- te. Die Gründe für den An- stieg der Infektionen: Zunah- me der stationär behand- lungsbedürftigen Patienten mit geschwächter körper- eigener Infektionsabwehr;

Zunahme komplizierter, schwieriger und zeitaufwen- diger Operationen auf Grund der Fortschritte in der opera- tiven Medizin; vermehrte An- wendung komplizierter ope- rativer und invasiver Maß- nahmen mit erhöhtem Infek- tionsrisiko in den primär nichtoperativen Fächern.

Der größte Teil der festge- stellten Infektionen entfällt auf Harnwegsinfektionen (38 Prozent), Wundinfektionen (22 Prozent) und Infektionen der unteren Atemwege (14 bis 15 Prozent). Die Infek- tionsraten älterer Patienten (65 bis 74 Jahre) liegen mit 7,2 beziehungsweise 7,6 Pro- zent überdurchschnittlich hoch.

Die international ausge- wiesene Bandbreite von Krankenhausinfektionen liegt zwischen sechs und 15,5 Pro- zent. HC A-2938 (26) Dt. Ärztebl. 86, Heft 41, 12. Oktober 1989

Referenzen

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