Selbsthilfe
Erleichterte Förderung
Krankenkassen erarbeiten Empfehlungen.
U
m die gesetzliche Förde- rung von Selbsthilfegrup- pen durch die Krankenkas- sen zu beschleunigen, haben die Spitzenverbände der Kran- kenkassen zusammen mit drei Spitzenorganisationen der Selbsthilfe (Bundesarbeitsge- meinschaft Hilfe für Behinder- te e.V., der Paritätische Ge- samtverband e.V., Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbst- hilfegruppen) Empfehlungen entwickelt. Diese sehen unter anderem vor, einheitliche An-tragsvordrucke zu verwenden und zentrale Ansprechpart- ner bei den Krankenkassen zu benennen.
Darüber hinaus sollen Ko- operationspartner in Arbeits- kreisen Zuständigkeiten und Fördervoraussetzungen für Selbsthilfegruppen festlegen, um die Transparenz der För- derung zu erhöhen. Neben projektbezogenen Fördermit- teln, Sachkostenzuschüssen und Infrastrukturhilfen sollen die Selbsthilfegruppen künftig auch mehr pauschale Zu- schüsse erhalten. Zurzeit be- trägt die gesetzliche Förde- rung der Selbsthilfeverbän- de, Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen pro Versicherten pro Jahr 0,53 Eu- ro. Die Empfehlungen können im Internet unter www.g-k-v.
com abgerufen werden.
Psychotherapeuten
Partizipation angemahnt
Richter-Reichhelm sagt Unterstützung zu.
M
ehr Mitwirkung von Psy- chotherapeuten im Zuge der Organisationsreform der Kassenärztlichen Bundesver- einigung (KBV) hat deren Erster Vorsitzender, Dr. med.Manfred Richter-Reichhelm, bei einem Empfang der im Mai gegründeten Bundespsycho- therapeutenkammer (BPK) in Berlin angekündigt.
Zuvor hatte sich Detlev Kommer, Präsident der BPK, für eine stärkere Einbezie- hung von Psychotherapeuten bei der Prävention, Behand- lung und Rehabilitation von chronisch Erkrankten ausge- sprochen. „Jede Krankheit hat eine körperliche und eine seelische Dimension“, beton- te er. Schon deshalb forderten die Psychotherapeuten eine stärkere Mitbestimmung bei
der Gestaltung des Gesund- heitswesens. Dazu gehöre auch eine Stärkung der Parti- zipationsrechte innerhalb der ärztlichen Selbstverwaltung.
Richter-Reichhelm begrüß- te in seiner Ansprache, dass die Psychotherapeuten mit Gründung ihrer Kammer nun auch auf Bundesebene eine ihnen angemessene Organi- sationsform gefunden hätten.
Gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen gesund- heitspolitischen Debatte ste-
he die Kammer vor großen Herausforderungen, sagte der KBV-Chef.
Die Bundespsychothera- peutenkammer ist die Ar- beitsgemeinschaft der Lan- deskammern der Psychologi- schen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendli- chenpsychotherapeuten. Sie wurde am 17. Mai in Berlin von den Präsidenten von neun Landespsychotherapeu- tenkammern gegründet.
Krankenhäuser
Mehr
Transparenz im Ruhrgebiet
Initiativkreis sieht Vorteil im Qualitätswettbewerb der Regionen.
D
er Initiativkreis Ruhrge- biet hat eine Transparenz- initiative der Krankenhäuser im Ruhrgebiet gestartet.Transparenz sei ein wichtiges Element im Qualitätswettbe- werb der Regionen, betonte Dr. Dieter Heuskel, stellver- tretender Moderator des In- itiativkreises Anfang Juli in Essen. Den Krankenhäusern im Ruhrgebiet biete sich eine
„bundesweit einmalige Chan- ce“. Die Initiative sieht die Er- hebung und Veröffentlichung einheitlicher Leistungsstati- stiken sowie die ruhrgebiets- weite Durchführung von stan- dardisierten Patienten- und Einweiserbefragungen vor.
Chirurgen, Herzspezialisten und Rückenexperten sollen zuerst befragt werden. Zudem werden alle Krankenhäuser und behandelnden Gesund- heitsinstitutionen im Ruhrge- biet interviewt und zu einer Offenlegung ihrer Leistungs- daten angeregt. Den ärztli- chen Direktoren und Verwal- tungsleitern der 133 Kran- kenhäuser des Ruhrgebietes gehen Unterlagen zur Teil- nahme an der „Transparenz- initiative“ zu.
Europarat
Schutz des Embryos
Bericht zur Embryonen- forschung vorgelegt
E
ine internationale Übersicht zur Embryonenforschung („The protection of the human embryo in vitro“) wurde Ende Juni von einer Arbeitsgruppe des Steering Committee on Bioethics (CDBI) des Europa-rates vorgelegt. Das CDBI hat der Veröffentlichung des Be- richts zugestimmt. Nach An- gaben des Brüsseler Büros der deutschen Ärzteschaft ist er
„das Ergebnis jahrelanger Ar- beit, und er zeigt die unter- schiedlichen philosophischen, religiösen, gesetzlichen und wissenschaftlichen Aspekte in Europa auf“. In dem Bericht würden „umstrittene Bereiche wie Embryonenforschung, the- rapeutisches Klonen sowie embryonale Stammzellen the- matisiert“. Die Übersicht ist unter www.coe.int abrufbar.
A K T U E L L
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www.aerzteblatt.de
Mehr Mitbestimmung for- derte der Präsident der Bundespsychotherapeuten kammer, Detlev Kommer.
Stammzellaggre- gate in einer Nährlösung am Institut für Neu- rophysiologie an der Universität zu
Köln Foto: epd
A
A2044 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 31–324. August 2003
Foto:Karl-Wilhelm Hofmann