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Archiv "Private Krankenversicherung: Wettbewerbsvorteile infolge geringer Markttransparenz" (17.10.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KURZBERICHTE

Nun ist das gewählte Verfahren der Befragung nicht repräsenta- tiv. Zudem kann man nicht vorher- sagen, wie sich die anderen Post- kartenabsender äußern werden.

Trotzdem klingen in Berlin bereits resignative Töne an: „Die Mehr- heit der Bürger, die uns ihre Mei- nung wissen ließen, gibt der eige- nen Wahlmöglichkeit bei der Ein- nahme von Fluoriden den Vor- zug", erklärte der Senator. Die Faltblatt-Aktion werde sich noch mehrere Wochen hinziehen. SD

Maligne Melanome werden häufiger

Die Häufigkeit maligner Melano- me der Haut nimmt zumindest in Gießen und Umgebung in den letzten Jahren ständig zu. Vor et- wa zehn Jahren ging man davon aus, daß sich in der Bundesrepu- blik die jährliche Inzidenzrate et- wa auf vier Melanome pro hun- derttausend Einwohnern beläuft.

Neueste Untersuchungen, deren Ergebnisse Privatdozent Dr. Eber- hard Paul von der Hautklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen auf dem 36. Therapiekongreß An- fang September in Karlsruhe erst- mals der Öffentlichkeit vorstellte, kamen zu höheren lnzidenzraten.

Nach dieser Studie, die für den Gießener Raum durchgeführt wurde, beträgt die mittlere Inzi- denzrate zwölf Melanome auf hunderttausend Einwohner. In einzelnen Gemeinden schwanken die Werte zwischen drei und 27.

Auch wenn man Fehler berück- sichtigt, die durch die niedrigen Fallzahlen entstehen, so errei- chen diese hohen lnzidenzraten fast Werte, die für die weiße au- stralische Bevölkerung ermittelt wurden und mit zu den höchsten lnzidenzraten der Welt gehören.

Dort werden 36 Melanome auf hunderttausend Einwohner beob- achtet. Damit liegt das Melanom, dessen Hauptursache im exzessi- ven Konsum der Sonnenstrahlung zu suchen ist, in der Spitzengrup- pe der malignen Tumoren. jv

Private Krankenversicherung:

Wettbewerbsvorteile infolge geringer Markttransparenz

Eine empirische Analyse der Tarif- und Prämienpolitik der 20 umsatz- stärksten PKV-Unternehmen in der Bundesrepublik gelangt zum Schluß, daß die Unternehmen

„gezielt eine Politik der Nichtver- gleichbarkeit ihrer Produkte (Tari- fe) betreiben", um die Marktüber- sicht zu verschleiern und zu er- schweren.

In die Untersuchung, für die Prof.

Dr. rer. pol. Reinhart Schmidt, der Direktor des Instituts für Betriebs- wirtschaftslehre an der Universi- tät Kiel, Lehrstuhl für Finanzwirt- schaft, verantwortlich zeichnet, sind Daten aus den Jahren 1968, 1978, 1980 und 1982 einge- flossen.

Schmidt bezweifelt, daß die zu ei- nem „Tarifwirrwarr" entartete Ta- rifvielfalt auf den Markt der priva- ten Krankenversicherer, die Art und Weise der Produktdifferen- zierung im Interesse des Versi- cherungsnehmers liege.

Im einzelnen gelangt Gutachter Schmidt zu folgenden Feststellun- gen:

Berücksichtigt man, daß Pri- vatkrankenversicherte mehrere Tarifarten kombinieren können, so dürfte ein objektiver Marktver- gleich ohne Computerunterstüt- zung und ohne sachverständige

neutrale Beratung durch ein auf die Tarifwerke der privaten Kran- kenversicherung spezialisiertes firmenneutrales Testinstitut nicht möglich sein. Aus der mangeln- den Vergleichbarkeit und der

„Produktvielfalt" resultiert für die einzelnen Unternehmen ein mehr oder weniger nicht marktbeding- ter Freiraum für die Prämienpoli- tik („monopolitischer Spielraum in der Preis-Absatz-Politik) — trotz und gerade der Genehmigungs-

pflicht der Tarife durch eine Auf- sichtsbehörde für das Versiche- rungswesen in Berlin.

el

Mehr Markttransparenz und forcierten Wettbewerb ließen sich nur dann erreichen, wenn eine stärkere Standardisierung der Ta- rife und Tarifwerke der PKV-Un- ternehmen vorgenommen und/

oder wenn mit Hilfe von Bild- schirmtext durch besondere Infor- mationsdienste eine größere Übersicht geschaffen würden.

(i) Eine gewisse Standardisierung und Durchleuchtung sowie Trans- parenthaltung der Tarifsysteme würde auch den Wettbewerb zwi- schen der PKV und der gesetzli- chen Krankenversicherung inso- fern stimulieren, als die nachfra- genden Versicherten das Lei- stungsangebot bei gegebenen Preisen (Prämien) besser verglei- chen könnten. Bei einem entspre- chend ausgebauten transparen- ten Prämien- und Leistungssy- stem müßten die Marketingsstra- tegie und die Vertriebsaktivitäten der PKV auf dieses offensive Marktkonzept abgestellt werden.

• Die Analyse des Kieler Instituts ergab auch, daß größere PKV-Ge- sellschaften angeblich kaum be- reit sind, Kostenvorteile infolge größerer und risikoausgewogener Versichertenbestände an ihre Versicherten weiterzugeben.

O Infolge der mangelnden Markt- transparenz können höhere Ver- triebskosten (interner und exter- ner Vertreterstab; Werbung; all- gemeine Verwaltungskosten) voll- kostendeckend in die Prämien kalkuliert werden, ohne dadurch einen Marktnachteil hinnehmen zu müssen.

• In den Markt neu eintretende PKV-Unternehmen kalkulieren ih- re Tarifwerke tendenziell zu höhe- ren Prämien als bereits etablierte Unternehmen.

O Eine niedrigere Schadenquote führt meist zu niedrigeren Prä-

mien. HC

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 42 vom 17. Oktober 1984 (35) 3053

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