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Archiv "AUS DER PHARMAZEUTISCHEN INDUSTRIE: Arzneimittelpackungen als Kostenfaktor?" (23.06.1977)

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AUS DER PHARMAZEUTISCHEN INDUSTRIE

Arzneimittelpackungen als Kostenfaktor?

Der Bundesverband der Pharmazeu- tischen Industrie, Frankfurt, wider- sprach mit der Veröffentlichung ei- ner internationalen Vergleichsstudie dem Vorwurf, daß der Übergang zu größeren Arzneipackungen die Ko- stenexpansion im Gesundheitswe- sen der Bundesrepublik Deutsch- land zusätzlich anheize. In Ländern, in denen die Ärzte individuell abge- stimmte Mengen verordnen (Bei- spiele: Großbritannien, Kanada und USA), die pharmazeutische Industrie also keinen Einfluß auf die im Ein- zelfall vom Arzt verordnete Arznei- menge habe, lasse sich ebenfalls ein Trend zur Verordnung größerer Arz- neimengen feststellen. So stieg die je Verordnung abgegebene Menge von Arzneieinzeldosen in den USA von 1960 bis 1975 um 56,2 Prozent;

in Kanada ergab sich für die 20 um- satzstärksten Präparate von 1970 bis

1975 je Verordnung eine Mengener- höhung um durchschnittlich 27 Prozent.

Vergleicht man die Entwicklung bei den umsatzstärksten 30 Pharma- Präparaten (für Kanada nur 20) so ergibt sich von 1971 bis 1975 folgen- de Entwicklung (s. Tabelle):

In ihrer Analyse kommt die pharma- zeutische Industrie zu dem Schluß, daß die Gründe für das Nichtauf- brauchen verordneter Arzneimittel

„sehr vielfältig" und keineswegs die verordnete Menge beziehungsweise die jeweilige Packungsgröße aus- schließlich verantwortlich seien.

Zwei Untersuchungen aus der DDR weisen nach, daß 40 Prozent der ver- ordneten Arzneimengen nicht ver- braucht werden beziehungsweise sich in jeder Hausapotheke durch- schnittlich 23 Arzneimittelpackun- gen befinden, von denen über 80 Prozent mehr als halbvoll sind.

Für die Situation in der Bundesrepu- blik Deutschland gibt eine Reprä- sentativbefragung des Meinungsfor- schungsinstituts Infratest, München, aus dem Jahr 1975 Auskunft.

Danach hatten am Stichtag der Be- fragung 45 Prozent das zuletzt vom Arzt verordnete Medikament ganz verbraucht, 16 Prozent hatten das Mittel erst vor kurzem verordnet be- kommen, 15 Prozent hatten die Ein- nahme nach Verschwinden der Krankheitssymptome beendet, neun Prozent wollten eine Reserve für künftige Beschwerden anlegen, neun Prozent bezeichneten die Pak- kung als zu groß, fünf Prozent neh- men bewußt weniger als vom Arzt verordnet, der Rest gab andere Gründe an. HC

Neue Anschrift — Die Med. Fabrik chemisch-pharmazeutischer Präpa- rate J. Carl Pflüger hat Anfang Mai 1977 ihr neu errichtetes Pharma- werk bezogen. Die neue Anschrift lautet: Neuköllnische Allee 146-148, Pestfach 44 02 20, 1000 Berlin 44 (Neukölln), Telefon 0 30/6 84 90 07, Telegrammadresse: medfabrik ber- lin. KI WIRTSCHAFT

0 Die mit den Schwierigkeiten der Abgrenzung von Berufsausgaben und Lebenshaltungskosten verbun- denen Nachteile einschließlich der besonderen Verhältnisse, die bei Freiberuflern bestehen, müssen durch eine Angleichung des hierfür bestimmten Freibetrages an die wirtschaftliche Entwicklung ausge- glichen werden.

0 Den Freiberuflern muß zur Ab- deckung ihres unternehmerischen Risikos die steuerfreie Bildung eines praxisgebundenen Eigenkapitals er- möglicht werden. BFB/NJ

Kapital-

Lebensversicherung auch ohne Gesundheitsprüfung

Wie das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen, Berlin, mit- teilt, können Personen, die sich we- gen ihres vorgerückten Alters keiner Gesundheitsprüfung mehr unterzie- hen möchten, nunmehr ohne jede Gesundheitsprüfung eine Kapital- Lebensversicherung abschließen.

Zwei Lebensversicherungsunter- nehmen haben beim Bundesauf- sichtsamt für das Versicherungswe- sen die entsprechenden Tarife ein- gereicht, die auf jegliche Gesund- heitsprüfung verzichten. An die Stelle der Gesundheitsprüfung tritt jedoch eine dreijährige Wartezeit, in der nur ein eingeschränkter Versi- cherungsschutz besteht. Das bedeu- tet, daß bei Tod des Versicherten innerhalb dieser drei Jahre nur die gezahlten Beiträge ohne Zinsen er- stattet werden; bei Tod durch Unfall wird jedoch die volle Versicherungs- summe gezahlt. Die Höchstversiche- rungssumme für derartige Kapital- Lebensversicherungen ohne Ge- sundheitsprüfung ist begrenzt auf 20 000 DM. Der Beitrag für diese neuartige Kapital-Lebensversiche- rung entspricht dem von Lebensver- sicherungen mit Gesundheitsprü- fung. Die Überschußbeteiligung richtet sich natürlich nach dem ge- schäftlichen Erfolg der Versiche- rung. BA/AWA

Tabelle: Arzneimittelpackungen — Veränderung der durchschnittlich abgegebenen Menge je Verordnung

1975 nicht

mehr als weniger gleich ver-

1971 gleichbar

Bundesrepublik

Deutschland 26 2 1 1

Großbritannien 21 5 3 1

Kanada 16 2 2

USA 27 1 2

1690 Heft 25 vom 23. Juni 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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