Radiologiepraxen kom- men heute kaum ohne Da- tenverarbeitungsmöglichkei- ten eines Radiologie-Infor- mationssystems (RIS) aus.
Dank dieser Technik können Patientendaten von der An- meldung bis zur Befund- schreibung problemlos wei- tergegeben werden.
Mit einem in das Handmi- krophon integrierten Bar- code-Leser ermöglicht ein digitales Diktiersystem der Heppenheimer Firma Dicta- phone die direkte Weiterga- be von Patientendaten vom RIS an das Diktiersystem.
Mit dem Medos-System wer- den Etiketten ausgedruckt,
auf denen die Vorgangsnum- mer, der Name des Patienten und zusätzlich der Barcode ausgedruckt sind. Der Arzt fährt vor dem Diktieren mit dem Mikrophon über den Barcode und teilt so die von der EDV vergebene Behand- lungsfall-Nummer des Pati- enten dem Dictaphone-Sy- stem mit. Dann kann das Diktat beginnen.
Die derartige Integration des Digital-Express-4 000- Systems von Dictaphone mit dem bereits bestehenden Ra- diologie-Informationssystem von Medos wird in verschie- denen Radiologie-Praxen eingesetzt. Vorteile der Ver- netzung: Zeit- und Kostener- sparnis und größere Genau- igkeit, die damit verbunden ist, daß die Behandlungsfall- Nummern nun nicht mehr
manuell eingegeben werden müssen, sondern eingelesen werden. So können Patien- tendaten und die dazugehöri- gen Diktate nicht mehr ver- wechselt werden.
Bereits diktierte, aber noch nicht geschriebene Be- funde sind dennoch verfüg- bar. Wird der Patient von mehreren Kollegen unter- sucht, ist eine telefonische Abfrage eines in einer ande- ren Abteilung bereits diktier- ten Befundes problemlos möglich, ohne daß der Arzt gestört und befragt werden muß. Per Telefon können auch mehrere Ärzte gleichzei- tig auf einen Befund zugrei- fen. Der Ra- diologe kann auch von außerhalb der Praxis diktieren.
Auch für das Sekretariat ergeben sich Vorteile. An dem digita- len Diktier- system schät- zen Schreib- kräfte vor al- lem die CD- Qualität und die dadurch sel- tener auftretenden Unklar- heiten und Nachfragen. Im Gegensatz zum konventio- nellen Diktieren gibt es jetzt keinerlei Nebengeräusche mehr; die Geschwindigkeit des Diktats ist steuerbar.
Da es bei dem digitalen System keine Verzerrung gibt, spielt es keine Rolle, ob der Diktierende schnell oder langsam spricht.
Diktate können auch von zu Hause aus über das Tele- fonnetz abgehört und auf demselben Weg in das RIS geschrieben werden. So las- sen sich der Schreibdienst de- zentralisieren und die Krank- heits- und Urlaubsvertretung leichter organisieren.
Informationen: Dicta- phone Deutschland GmbH, 64646 Heppenheim. WZ
A-771 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 12, 22. März 1996 (63)
V A R I A TECHNIK FÜR DEN ARZT
Radiologie-
Informationssystem
Per Barcode-Leser werden Patientendaten an das Diktiersystem übermittelt. Foto: Dictaphone, Heppenheim