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Archiv "Ärztetag in Bayern: Blick nach Schweden" (28.01.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 4

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28. Januar 2011 A 169

Das Leser-Forum

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

H A ITI

Bis heute leben in Haiti circa eine Milli- on Erdbebenopfer in behelfsmäßigen La- gern (DÄ 47/2010:

„Haiti nach dem Erdbeben: Ein Land liegt am Boden“ von Annette Blettner).

Hoffnung

Haiti – ein Land in Trümmern auch noch ein Jahr nach dem Beben.

Danke, dass das DÄ über die anhal- tende deutsche Hilfe berichtet. Res- pekt vor denjenigen dort, die trotz

aller Widrigkeiten weitermachen, die Hoffnung nicht aufgeben. Das Land schafft es nicht aus den nega- tiven Schlagzeilen, Cholera, Ge- walt, Wahlfälschung . . . Vielleicht helfen wenigstens die Medien, denn ansonsten interessiert sich niemand für die Menschen des ärmsten ame- rikanischen Landes.

Selbst war ich drei Monate in Leo- gane für die Johanniter in Haiti.

Dort hatte ich die positive Erfah- rung, dass sich Haitianer, krisenge- prüft, selbst helfen, wenn man ih- nen die Mittel dazu gibt. So lange besteht Hoffnung.

Dr. Willy Kemmer, 09599 Freiberg (Sachsen) B

H o b g

„ E liegt am Boden“von

A RZNEIMITTEL

Nach dem gemein- samen Konzept von KBV und ABDA wählt der Arzt den Wirk- stoff und der Apo- theker das Präparat aus (DÄ 42/2010:

„Interview mit Dr. med. Carl-Heinz Mül- ler und Heinz-Günter Wolf: ,Den größten Vorteil hat der Patient‘“ von Heike Korzi- lius und Marc Meißner).

Worin liegt der Vorteil?

Worin liegt der Vorteil für Patien- ten, wenn ein Arzt ein Präparat mit dem Handelsnamen ohne das Aut- idem-Kreuz verordnet und in der Apotheke ein Medikament ausge- händigt wird, wo in der Produktbe- schreibung die Behandlung der Krankheit des Patienten überhaupt nicht aufgeführt ist?

Können Sie sich vorstellen, dass Patienten an der Fachkenntnis des Arztes und des Apothekers ernst- haften Zweifel erheben?

Die Diskussion beschäftigt sich re-

gelmäßig mit sogenannten „Block- bustern“. Dabei wird zum Beispiel völlig vergessen, dass die meisten Topika Solitärarzneimittel sind, die wegen der galenischen Wirkung nicht ausgetauscht werden können.

Wenn ein Arzt dies zulässt, hat er von der galenischen Wirkung gege- benenfalls keine Ahnung. Und der Apotheker weiß nichts über die me- dizinische Wirkung galenischer Aufbereitungen, weil dies nicht zu seiner Ausbildung gehört. Im Übri- gen sind die Austauschmodalitäten auf der Basis von Rabattverträgen den jeweiligen Versicherten der

„Rabattkasse“ gar nicht nicht be- kannt. Der große Vorteil des Sys- tems ist, dass es für den Patienten absolut intransparent gehalten wird.

Offensichtlich ist es eine System- komponente, insbesondere in der gesetzlichen Krankenversicherung, den Patienten systematisch „dumm“

zu halten. Darin liegt offenbar ein großer Vorteil, allerdings nicht für Patienten.

Hans-Detlev Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Psoriasis Bundes e.V. (DPB), 20459 Hamburg N

s K d s t a Interview mit Dr m

Ä RZTET AG IN B A YERN

Ärzte, Politiker und Ethiker diskutierten über Pro und Contra einer offenen Priori- sierungsdebatte (DÄ 43/2010: „Bayeri- scher Ärztetag: Tabu- t hema Priorisierung“ von Klaus Schmidt).

Blick nach Schweden

Wenn der bayerische Gesundheitsmi- nister von Priorisierung nichts wissen will, dann kann dies nur als politi- scher Mutwille interpretiert werden.

Alternativ haben ihn seine Referenten nicht ordentlich vorbereitet. Vielleicht ist es auch nur so, dass er über Bay- ern hinaus nicht zu weit nach Norden schaut. In Schweden wird mit viel Ernst seit einigen Jahren über Priori- sierung diskutiert, um die Rationali- sierung zu vermeiden. Letztere ist un- ethisch, Erstere sicher nicht: Genau die Patienten, welche einer diagnosti- schen oder therapeutischen Maßnah- me bedürfen, sollen sie erhalten. Die- se Patienten müssen identifiziert wer- den können. Es geht darum, unnötige oder redundante Untersuchungen zu eliminieren, zum Beispiel ist ein CT ausreichend, wird ein MRT zusätzlich gebraucht oder kann ein alleiniges MRT hinreichend sein, eine Diagnose zu stellen und gleichzeitig Basis einer Therapie (OP, Endoskopie) zu sein.

Das ist Priorisierung. Nur so kann der medizinische Fortschritt, das heißt immer neue diagnostische und thera- peutische Modalitäten, allen angebo- ten werden – soweit sie ihn benöti- gen. Bei der Rationalisierung werden 100 CT genehmigt, und der Arzt darf entscheiden, wer der Glückliche sein wird. Das ist unethisch.

Matthias Löhr, MD, Professor of Gastroenterology

& Hepatology, Karolinska Institutet, CLINTEC, SE-14186 Stockholm

G

Ä E ü e s 4 s thema Priorisierung“

B R I E F E

Referenzen

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