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4. METHODE

4.2 S TICHPROBE

4.2.1 Stichprobe Jugend forscht

Die Stichprobe erfolgreicher Jugend-forscht-Teilnehmer setzt sich aus Teilnehmern des Bun-deswettbewerbs Jugend forscht zusammen. Da von den knapp 9000 Jugendlichen, die jährlich am Wettbewerb teilnehmen, nur etwa 2.5% zum Bundeswettbewerb zugelassen werden, ist die im Versuchsplan vorgesehene Expertise gegeben. Zur Untersuchung eingeladen wurden die 218 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 40. Bundeswettbewerbs Jugend forscht, der im Mai 2005 in Dortmund stattfand.

Insgesamt stellten sich 144 Jugendliche für die Untersuchung zur Verfügung. Davon nahmen 137 an der Untersuchung der Intelligenzvariablen und Kreativität während des Wett-bewerbs teil, 125 gaben das Fragebogenheft zur Erfassung der Persönlichkeitsmerkmale und des biographischen Hintergrundes ab. Die Untersuchung einer größeren Stichprobe wäre al-lein aus technischen Gründen im Rahmen des Wettbewerbs nicht möglich gewesen. Die Dif-ferenzen zur Gesamtstichprobe kommen dadurch zustande, dass ein Teil der Jugendlichen nur einen der beiden Untersuchungsteile bearbeitet hat. Von den 144 Untersuchungsteilnehmern waren 36 weiblich und 108 männlich, das entspricht 25% weiblichen Teilnehmern und liegt damit in dem Bereich, der üblicherweise für den Frauenanteil im naturwissenschaftlichen Be-tätigungsfeld angegeben wird. Der Altersdurchschnitt lag bei 18.3 Jahren, die Streuung betrug 1.4. Die jüngste Versuchsperson (Vp) war 12, die älteste 21 Jahre alt. Mit Ausnahme von sechs Teilnehmern, die sich in der Lehre befanden und eine Realschule besucht hatten,

be-suchten alle Probanden das Gymnasium oder hatten es besucht. Die weitere Beschreibung der Stichprobe ist Teil der Fragestellung und wird deshalb im Ergebnisteil dargestellt.

4.2.2 Stichprobe Jugend musiziert

Ziel war es, für die Stichprobe jugendlicher Musiker Jugendliche zu befragen, welche die Bundesebene des Wettbewerbs Jugend musiziert erreicht haben. Aus Gründen des Wettbe-werbsablaufes war es nicht möglich, die Jugendlichen während des Wettbewerbes selbst zu untersuchen. Einer dieser Gründe war, dass sich nur wenige Jugendliche länger am Wettbe-werbsort aufhalten; die meisten reisen bereits kurz nach ihrem Vorspiel wieder ab. Daher wurde für die Stichprobengewinnung auf Mitglieder des Bundes-Jugend-Orchesters (BJO) zurückgegriffen.

Um die Aufnahme in dieses Orchester können sich vornehmlich Jugendliche bewerben, die beim Wettbewerb Jugend musiziert auf Bundesebene den Platz eins bis drei erreicht ha-ben. Für die Aufnahme ist zusätzlich ein Vorspiel vor qualifizierten professionellen Musikern zu absolvieren. Im Rahmen dieses Vorspiels können jedoch auch Jugendliche aufgenommen werden, die nicht am Wettbewerb Jugend musiziert teilgenommen haben. Üblicherweise wer-den jährlich etwa 10% der am Wettbewerb teilnehmenwer-den Jugendlichen zum Bundeswettbe-werb zugelassen. Die Untersuchung des BJO hat daher den Vorteil, dass durch die ausgespro-chen strengen Aufnahmekriterien (Preisträger auf Bundesebene bzw. zusätzliches Vorspiel vor einer Jury) die Stichprobe noch etwas stärker selektiert ist, es sich also um eine musika-lisch extrem hochleistungsfähige Gruppe handelt.

Die Untersuchung fand während der Silvesterprobenphase des BJO 2004/2005 in Rem-scheid statt. In dieser Probenphase hatte das Orchester 93 Mitglieder, die zur Untersuchung eingeladen wurden. Insgesamt stellten sich alle Jugendlichen für die Untersuchung zur Verfü-gung. Davon haben 80 an der Untersuchung von Intelligenz und Kreativität während der Pro-benphase teilgenommen, 78 Persönlichkeits-Fragebogenhefte wurden abgegeben, wobei es bei einem Teil der Fragebögen einer nochmaligen schriftlichen Erinnerung nach Abschluss der Probenphase bedurfte. Es liegen auch Fragebogenhefte von Jugendlichen vor, die nicht an der Untersuchung während der Probenphase teilgenommen haben. Von den insgesamt teil-nehmenden Jugendlichen waren 46 weiblich und 47 männlich, was die generelle, ausgewoge-ne Geschlechterverteilung inausgewoge-nerhalb des Orchesters widerspiegelt. Der Altersdurchschnitt lag bei 17.2 Jahren, die Streuung betrug 1.4. Die jüngste Vp war 13, die älteste 21 Jahre alt. Alle Jugendlichen besuchten das Gymnasium oder hatten es besucht, zehn Teilnehmer waren auf

Gymnasien oder Internaten mit einem besonderen musikalischen Schwerpunkt. In der unter-suchten Stichprobe befanden sich zwei Jugendliche, die nicht am Wettbewerb Jugend musi-ziert oder an einem Wettbewerb mit vergleichbarem Niveau teilgenommen hatten, wobei auf-grund des obligatorischen Vorspiels zur Aufnahme in das BJO auch bei diesen Jugendlichen von einem extrem hohen musikalischen Niveau ausgegangen werden kann. Auch hier werden die weiteren Stichprobenkennwerte in den Ergebnissen beschrieben.

4.2.3 Stichprobe Schüler

Als Vergleichsgruppe wird eine Gruppe von Gymnasiasten herangezogen. Die sechs Vpn der Jugend-forscht-Stichprobe, die nicht das Gymnasium besucht hatten, sind zahlenmäßig zu gering, um eine gesonderte Stichprobe aus Personen zu erstellen, die sich in der Lehre befin-den. Zur Untersuchung eingeladen wurden Schüler des Ritzefeld-Gymnasiums in Stolberg, des Gymnasiums St. Leonhard und des Kaiser-Karl-Gymnasiums in Aachen, des Marianums in Warburg sowie des städtischen Gymnasiums Beverungen. Sämtliche Gymnasien befinden sich im Bundesland Nordrhein-Westfalen und sind in städtischer Trägerschaft. Das Marianum ist ein humanistisches Gymnasium. Auswahlkriterium der Schulen war, dass sie über keinen speziellen musikalischen oder naturwissenschaftlichen Zweig verfügen.

Es wurde der 10. Jahrgang des Ritzefeld-Gymnasiums, der 11. und 12. Jahrgang des Gymnasiums St. Leonhard und des Marianums, sowie der 12. Jahrgang des Gymnasiums Be-verungen und der 12. und 13. Jahrgang des Kaiser-Karl-Gymnasiums zur Untersuchung ein-geladen. Die Untersuchung weiterer 13. Jahrgänge war aus Gründen der Abitursvorbereitung leider nicht möglich. Die Gewinnung der Schulen erfolgte durch Informationsschreiben und anschließendem telefonischen Kontakt mit dem Schulleiter. Mit Ausnahme des Ritzefeld-Gymnasiums sowie des Kaiser-Karl-Ritzefeld-Gymnasiums erfolgte zudem eine persönliche Vorstel-lung der Untersuchung sowie der verwendeten Materialien.

Insgesamt nahmen 464 Schüler an der Untersuchung teil. Vom Ritzefeld-Gymnasium nahmen 81 von 87 Schülern teil, 74 am Intelligenz- und Kreativitätstest während der Schul-zeit, 76 gaben das Fragebogenheft zu Persönlichkeit und biographischem Hintergrund ab. Das durchschnittliche Alter lag bei 16.1 Jahren, die Streuung betrug 0.4. Die Altersspanne lag zwischen 15 und 17 Jahren. Die nicht teilnehmenden Schüler waren an dem betreffenden Tag krank. Vom Gymnasium St. Leonhard nahmen 103 von 182 Schülern an der Untersuchung teil, es liegen 102 Testhefte und 86 Fragebogenhefte vor. Das durchschnittliche Alter betrug 17.8 Jahre, die Streuung 0.8, die Schüler waren zwischen 16 und 21 Jahre alt. Die geringe

Beteiligungsquote ist auf organisatorische Schwierigkeiten aufgrund von schulübergreifen-dem Unterricht zurückzuführen. Darüber hinaus beteiligten sich 102 von 152 Schülern des Kaiser-Karl-Gymnasium an der Untersuchung, 98 am Test in der Schule, 85 gaben das Frage-bogenheft ab. Das Alter betrug im Durchschnitt 18.1 Jahre, die Streuung 0.8, die Alterspanne lag zwischen 17 und 20 Jahren. Die relativ hohe Fehlquote in dieser Schule ist dadurch zu erklären, dass insgesamt 60 Schüler zur Zeit der Untersuchung Unterrichtsschluss hatten. Eine Untersuchung zu einem Zeitpunkt, an dem alle Schüler Unterricht hatten, war aus organisato-rischen Gründen von Seiten der Schule leider nicht möglich. Vom Gymnasium Marianum nahmen 83 von 97 Schülern an der Untersuchung teil, 82 am Test in der Schule, 73 gaben das Fragebogenheft ab. Das Durchschnittsalter betrug 17.3, die Streuung 0.8, die Schüler waren zwischen 16 und 19 Jahre alt. Von den Schülern, die an diesem Tag die Schule besucht hat-ten, erschienen alle zur Untersuchung. 95 der 97 Schüler des Gymnasiums Beverungen wur-den in die Untersuchung einbezogen, 91 nahmen am Test teil, 76 gaben das Fragebogenheft ab. Der Alterdurchschnitt beträgt 18.0 Jahre, die Streuung 0.7, die Altersspanne lag zwischen 17 und 20 Jahren.

Von den 464 Schülern, die an der Untersuchung teilgenommen haben, nahmen insgesamt 447 an der Untersuchung in der Schule teil, 399 gaben das Fragebogenheft ab. Der Alters-durchschnitt aller Schüler betrug 17.5, die gesamte Streuung 1.0, die Alterspanne lag zwi-schen 15 und 21 Jahren. Aufgrund der hohen Ausfallquoten im Gymnasium St. Leonhard und im Kaiser-Karl-Gymnasium sind diese Teilstichproben im Rahmen der Auswertung auf mög-liche Verzerrungseffekte zu prüfen.