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5. ERGEBNISSE

5.3 S CHULISCHES U MFELD

5.3.3 Schülerwettbewerbe

Lieb-lingsfächer widerspiegelt. Diese Beobachtung trifft auf die Jugendlichen der Gruppe Jugend musiziert weniger zu. Allerdings geben auch hier immer noch 51.4% zumindest ein Lieblings-fach aus dem musisch-künstlerischen Bereich an. Für die Vergleichsgruppe erübrigen sich derartige Berechnungen, da es keinen Bereich gibt, der sich gegenüber den anderen durch besonders hohe Häufigkeiten auszeichnet.

Tabelle 18: Wettbewerbsteilnahme in der Vergleichsgruppe insgesamt und in den einzelnen Ebenen.

alle Ebenen Regional Land Bund gesamt 225 [56.4] 186 [46.6] 63 [15.8] 27 [6.8]

Musik 17 [4.3] 13 [3.3] 2 [.5] 2 [.5]

Math.-Nat. 28 [7.0] 12 [3.0] 13 [3.3] 3 [.8]

Sprache 16 [4.0] 14 [3.5] 1 [.3] 1 [.3]

Sport 147 [36.8] 100 [25.1] 36 [9.0] 11 [2.8]

Sonstiges 68 [17.0] 47 [11.8] 11 [2.8] 10 [2.5]

Anmerkungen. Es sind die Häufigkeiten dargestellt, die Werte in Klammern geben die Prozentwerte an.

Die meisten Nennungen von Wettbewerbsteilnahmen in der Vergleichsgruppe erfolgen im sportlichen Bereich und beschränken sich überwiegend auf eine Teilnahme auf Regionalebe-ne. Da die Jugendlichen im Fragebogen aufgefordert wurden, jede Art von Wettbewerb zu nennen, an dem sie teilgenommen haben, wurde von vielen Schülern z.B. auch die Teilnahme an regionalen Fußballwettkämpfen genannt. Für diese Untersuchung interessieren vor allem Teilnahmen an Wettbewerben aus den Sparten Musik und Mathematik-Naturwissenschaft, insbesondere, wenn die Bundesebene erreicht wurde. Auf dieser Ebene gaben im Bereich Mu-sik zwei, im Bereich Mathematik-Naturwissenschaft drei Jugendliche eine Teilnahme an. Im Bereich Musik erfolgte eine der Wettbewerbsteilnahmen nicht in der Sparte musikalischer Interpretation sondern im Bereich Producing, die andere wurde nicht genauer bezeichnet. Bei den drei Jugendlichen, die an einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Wettbewerb auf Bundesebene teilgenommen hatten, handelte es sich nicht um den Wettbewerb Jugend forscht. Da zudem die Zahlen unter einem Prozent liegen, ist die Gefahr einer Stichproben-verzerrung gering, so dass diese Jugendlichen in der Vergleichsgruppe verbleiben können.

Insgesamt 17% der Jugendlichen hatten bereits mehr als einmal an einem Wettbewerb teilge-nommen, davon 1.5% mehrmals im Bereich Musik, 10.3% im Bereich Mathematik-Naturwissenschaft, 0% im Bereich Sprache, 35.3% im Bereich Sport und 7.4% in der Restka-tegorie Sonstiges.

Bei der Gruppe Jugend forscht interessiert die Wettbewerbsteilnahme an mathematisch-naturwissenschaftlichen Wettbewerben insgesamt nicht weiter, da sie untersuchungsbedingt bei 100% liegt. Hier ist aber von Interesse, ob die Jugendlichen schon an Wettbewerben aus anderen Bereichen teilgenommen haben. Zusätzlich habe ich erhoben, ob sie schon mehrfach

an einem Wettbewerb aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich teilgenommen und welche Ebene sie dabei erreicht haben. Tabelle 19 zeigt die Teilnahme der Gruppe Ju-gend forscht an Wettbewerben neben dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich sowie schon frühere Teilnahmen an mathematisch-naturwissenschaftlichen Wettbewerben.

Bei fast allen Jugendlichen erfolgte diese frühere Teilnahme ebenfalls beim Wettbewerb Ju-gend forscht, nur sehr vereinzelt wurde ein anderer Wettbewerb genannt. Bei mehrfachen Teilnahmen wurde jeweils die höchste erreichte Ebene gewertet. Es sind nur Jugendliche in die Auswertung eingegangen, die das Fragebogenheft abgegeben haben (n = 125).

Tabelle 19: Wettbewerbsteilnahme in der Gruppe Jugend forscht insgesamt und in den einzelnen Ebenen

alle Ebenen Regional Land Bund Musik 10 [8.0] 6 [4.8] 2 [1.6] 2 [1.6]

Math.-Nat. 73 [58.4] 5 [4.0] 44 [35.2] 23 [18.4]

Sprache 2 [1.6] 0 2 [1.6] 0

Sport 23 [18.4] 9 [7.2] 10 [8.0] 4 [3.2]

Sonstiges 4 [3.2] 2 [1.6] 2 [1.6] 0

Anmerkungen. Es sind die Häufigkeiten dargestellt, die Werte in Klammern geben die Pro-zentwerte an. Die Angaben für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich beziehen sich auf andere Wettbewerbe oder frühere Teilnahmen an Jugend forscht.

Die Prozentwerte in den Klammern beziehen sich auf die befragten 125 Jugendlichen insge-samt. Von diesen haben 71.2% vor dem aktuellen Wettbewerb schon einmal an einem ande-ren Wettbewerb teilgenommen, davon die meisten schon einmal am Wettbewerb Jugend forscht. Immerhin 18.4% aller befragten Jugendlichen waren auch in einer anderen Wettbe-werbsrunde schon einmal zum Bundeswettbewerb zugelassen worden. Fünf der befragten Jugendlichen (4%) hatten auch schon einmal an einem internationalen Wettbewerb teilge-nommen.

Insbesondere die berichtete Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen liegt deutlich unter der Vergleichsgruppe, wobei berücksichtigt werden muss, dass diese Jugendlichen aufgrund ihrer höchst erfolgreichen Wettbewerbserfahrung möglicherweise über eine andere Wahr-nehmung verfügen als die Schüler der Vergleichsgruppe und daher die „üblichen“ sportlichen Wettkämpfe vielleicht nicht mit aufgeführt haben. Für meine Untersuchung interessiert in dieser Gruppe besonders die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben des musikalischen

Bereichs. Zwei Teilnehmer der Stichprobe Jugend forscht haben angegeben, im Wettbewerb Jugend musiziert schon einmal die Bundesebene erreicht zu haben. In diesen beiden Fällen kommt es also zu einer Überschneidung der beiden Versuchsgruppen. Es könnte der Fall sein, dass dadurch mögliche Effekte bei späteren Gruppenvergleichen verringert werden. Da dies jedoch höchstens zu einer strengeren Hypothesenprüfung führen kann und es sich nur um 1.6% der Stichprobe handelt, werden beide Jugendliche in der Stichprobe gelassen.

Bei der Stichprobe Jugend musiziert interessiert im Gegensatz zur Stichprobe Jugend forscht auch die Teilnahme am Wettbewerb Jugend musiziert, da in diesem Fall die Wettbe-werbsteilnahme zwar wahrscheinlich, aber nicht von vornherein gegeben ist. Zusätzlich inte-ressieren auch hier Teilnahmen in anderen Wettbewerbsbereichen. Tabelle 20 zeigt Teilnah-men der Gruppe Jugend musiziert am Wettbewerb Jugend musiziert sowie an anderen Wett-bewerben verschiedener Bereiche, basierend auf 78 abgegebenen Fragebogenheften. Es wer-den jeweils wieder die höchsten erreichten Ebenen angegeben.

Tabelle 20: Wettbewerbsteilnahme der Gruppe Jugend musiziert insgesamt und in den einzelnen Ebenen

alle Ebenen Region Land Bund

Musik 76 [97.4] 0 7 [9.0] 67 [85.9]

Math.-Nat. 5 [6.4] 1 [1.3] 3 [3.9] 1 [1.3]

Sprache 3 [3.9] 3 [3.9] 0 0

Sport 4 [5.1] 4 [5.1] 0 0

Sonstiges 0 0 0 0

Anmerkungen. Es sind die Häufigkeiten dargestellt, die Werte in Klammern geben die Pro-zentwerte an.

Bis auf zwei gaben alle Probanden der Gruppe Jugend musiziert an, bereits an einem musika-lischen Wettbewerb teilgenommen zu haben. Davon hatten zwei weitere Teilnehmer nicht am Wettbewerb Jugend musiziert sondern an einem internationalen Wettbewerb teilgenommen.

Insgesamt sieben Jugendliche hatten auf der Landesebene einen ersten Platz erlangt, waren aber nicht zum Bundeswettbewerb zugelassen worden. Dies ist im Reglement des Wettbe-werbs verankert. Dabei ist unklar, ob die betreffenden Jugendlichen die benötigte Punktzahl nicht erreicht hatten, oder zum Wettbewerbszeitpunkt noch nicht über das erforderliche Alter von 12 bis 13 Jahren verfügten. Da aber zusätzlich ein Vorspiel vor einer qualifizierten Jury notwendig ist, um in das BJO aufgenommen zu werden, kann bei diesen insgesamt neun

Ju-gendlichen, die nicht am Bundeswettbewerb teilgenommen haben, dennoch von einer heraus-ragenden musikalischen Expertise ausgegangen werden. Eine Teilnahme an internationalen Wettbewerben kann als mindestens gleichwertig angesehen werden. Insgesamt haben 12 (15.4%) der befragten Jugendlichen schon einmal an einem internationalen Wettbewerb teil-genommen. In dieser Gruppe wird der Unterschied zur Vergleichsgruppe noch deutlicher als in der Gruppe Jugend forscht. Nur sehr wenige Jugendliche haben schon einmal an einem nicht-musikalischen Wettbewerb teilgenommen, bzw. eine solche Teilnahme angegeben. Nur ein Jugendlicher hat in einem naturwissenschaftlichen Wettbewerb schon einmal die Bundes-ebene erreicht. Es handelte sich hierbei nicht um den Wettbewerb Jugend forscht sondern um die Physik-Olympiade. Da es sich um einen anderen Wettbewerb und zudem nur um eine Per-son handelt, wird dieser Jugendliche in der Stichprobe gelassen.

Zusammenfassung

Nur ein geringer Anteil der Jugendlichen der Wettbewerbsgruppen besucht nicht das Gymna-sium, so dass für die Vergleichsgruppe eine Stichprobe von Gymnasiasten herangezogen wird. Für die Betrachtung der Schulnoten wurden Durchschnittszensuren des sprachlichen, mathematisch-naturwissenschaftlichen und musisch-künstlerischen Bereichs verglichen. Im sprachlichen Bereich schnitten beide Wettbewerbsgruppen besser ab als die Vergleichsgrup-pe, wobei Mädchen insgesamt bessere Noten auswiesen. Die Gruppe Jugend forscht verfügt im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich über eine bessere Durchschnittsnote als die beiden anderen Gruppen, wobei sich auch die Gruppe Jugend musiziert positiv von der Ver-gleichsgruppe abhob. Zumindest in der VerVer-gleichsgruppe wiesen hier die Jungen die besseren Zensuren auf. Im musisch-künstlerischen Bereich trat in der Gruppe Jugend musiziert die bes-te Durchschnittszensur auf. Allerdings waren auch die Jugendlichen der Gruppe Jugend forscht noch besser als die der Vergleichsgruppe. Mit Ausnahme der Gruppe Jugend musiziert hatten Mädchen in diesem Bereich bessere Noten als Jungen. Bei der Frage nach den zwei Lieblingsfächern der Jugendlichen stellte sich heraus, dass 90% der Jugendlichen der Gruppe Jugend forscht zumindest eines der Lieblingsfächer aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich angaben. In der Gruppe Jugend musiziert gaben 51.4% der Jugendlichen ein Fach aus dem musisch-künstlerischen Bereich an, andere Häufungen waren nicht zu beobachten. Die häufigste Anzahl der Schülerwettbewerbe, an denen bereits teilge-nommen wurde, stammte erwartungsgemäß in den beiden Versuchsgruppen aus dem Bereich, in dem auch der aktuelle Wettbewerb stattfand. Zwei Jugendliche der Gruppe Jugend forscht

hatten schon einmal an einem musikalischen, ein Jugendlicher der Gruppe Jugend musiziert schon einmal an einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Wettbewerb auf Bundesebene teilgenommen. Die meisten der in der Vergleichsgruppe aufgeführten Wettbewerbe stammten aus dem sportlichen Freizeitbereich.