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Die Rezeption der Union von Florenz in der Kyjiver Metropolie

KAPITEL I: DIE GESCHICHTLICHEN VORAUSSETZUNGEN DER ÖKUMENE

2. DIE AUSWIRKUNG DER UNION VON FERRARA-FLORENZ (1438-39) IM

2.3. Die Reaktion auf die Union von Florenz im slawischen Gebiet

2.3.1. Die Rezeption der Union von Florenz in der Kyjiver Metropolie

2.3. Die Reaktion auf die Union von Florenz im slawischen Gebiet

wenn auch auf unterschiedliche Weisen ausgedrückt.115 Den unionsgesonnenen Griechen zufolge können Heilige ihren Glauben zwar in verschiedener Form ausdrücken, einander aber niemals widersprechen.

Wenn es sich um den Hervorgang des Heiligen Geistes handelte, bedeutete „durch“ dasselbe wie „von“.

Folglich mussten beide Kirchen im Grunde den gleichen Glauben haben. Dann aber konnten sie sich nicht nur vereinigen, sie mussten es sogar.

Isidor war sehr offen in seiner Haltung gegenüber den lateinischen Rednern und wurde deswegen seitens der Orthodoxie oft als pro lateinisch bezeichnet. Die lateinische Argumentation auf Basis der griechischen Quellen, vorgelegt vom Vertreter der lateinischen Seite, Montenero, machte auf ihn großen Eindruck. In seinem Brief, in dem er dem Papst über die Situation in Konstantinopel berichtet, schreibt er, dass die Argumentation zum Dekret von Florenz in der Gesamtheit hauptsächlich aus griechischen Quellen geschöpft und von griechischen Predigern erläutert werden sollte. Die lateinischen Väter sollten lediglich in allgemeinen Kategorien dargestellt werden. Die Widerstandleistenden sollten nach Isidor exkommuniziert, die führenden Gegner zur Belehrung nach Rom gebracht werden.116

Obwohl seine Neigung zur lateinischen Argumentation bemerkbar war, war sie dennoch auf keinen Fall unkritisch. Davon zeugt die Tatsache, dass, nachdem Montenero die Argumente für die lateinische Glaubensformulierung aus den lateinischen Quellen dargelegt hatte, Isidor im Namen der Griechen die vorgelesenen Texte und mehr Zeit zum genaueren Studium der ihnen vorgelegten Niederschriften verlangte, vor allem der Zitate der lateinischen Väter.117 Ein anderes Mal bestand Isidor darauf, dass die griechische Liturgie in derselben Form bewahrt werden müsse.118 Seine Treue zur byzantinischen Tradition äußerte sich besonders deutlich in seinem Hirtenbrief über die Florentiner Unionsbotschaft an die Völker des griechischen Ritus, den er im März 1440 in Budapest verfasst hatte.119 Laut diesem Schreiben seien die Ost- und Westkirchen, die solange getrennt gewesen seien, jetzt in wahrer Union zur ursprünglichen Einheit wieder vereinigt. Er bittet die Lateiner, Vertrauen zu den Griechen zu haben. Der Autor wendet sich an die Lateiner und die Griechen mit der Forderung, dass sie lernen sollten, an die Kirche zu denken, die eins sei, und Lateiner, Griechen, alle Ruthenen, Serben und Wallachen umfasse.

Der Grund für diese Einheit sei, dass die östliche Taufe als heilig und gültig von der römischen Kirche anerkannt sei. Bei den griechischen Priestern sei in der Eucharistie im gesäuerten Brot genauso der wahre Leib Jesu Christi konsekriert. Deswegen, schreibt er weiter, sollten die Ruthenen an den lateinischen Gottesdiensten teilnehmen wie auch die Lateiner an den ruthenischen. Ähnlich bewertete er auch das Sakrament der Beichte.

Bemerkenswert ist im Scheiben des Metropoliten Isidor die Tatsache, dass er keine dogmatischen Unstimmigkeiten angeht. Es ist nie die Rede vom päpstlichen Primat. Die Erklärung für diese Handlungsweise lässt sich aus seinem Vorgehen ablesen. Als er nach dem Abschluss der Union von Florenz durch seine Diözesen (Przemyśl, Lviv, Halyč, Cholm) reiste und voll Eifer die Unionsbeschlüsse verkündete, verlangte er dabei weder Jurisdiktions- noch Lehränderungen. Nach Mončak haben wir keine Beweise einer offiziellen Verkündigung der Union, die eine feierliche Annahme der neuen dogmatischen Definitionen oder der Unterwerfung unter den Apostolischen Stuhl verlangt hätte.120

Das Hauptprinzip des Unionsvollzuges ist für Isidor das Prinzip der Gleichheit zwischen lateinischem und griechischem Glauben und Ritus. Ziegler zufolge sieht Isidor hierin fast eine Bedingung121 zur Verwirklichung der wahren Union. Diese Gleichheit ist keine Unterstellung einer Kirche unter eine andere, sondern die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der einen Kirche Christi. Der Metropolit ist um die Gleichberechtigung der Riten besorgt, die sich in der Anerkennung von drei Hauptsakramenten im östlichen Ritus manifestiert. In seinem Brief wird die praktische Seite der

115 Vgl. J. Gill, The Council of Florence, 234 f., 255 f; ders. The „Acta“ and the Memoirs of Syropoulus as History, in: OCP 14: 1948, 319 f.; ders. Personalities, 70f; A. Warschauer, Über die Quellen zur Geschichte des Florentiner Concils, Paderborn 1891, 11.

116 J. Gill, The Council of Florence, 379.

117 Ebd. 222.

118 Ebd. 281, 392.

119 Die englische Version des Briefes ist zu finden in: J. Gill, Isidore’s encyclical letter from Buda, in: Analecta OSBM vol. IV (X): 1963, 1 f.

120 I. Mončak, Florentine Ecumenism, 181 f.; B. Bučynśkyj, Studii istorii z cerkovnoi unii (Studien der Geschichte der Kirchenunion), in: NTŚ, 85: 1908, 28-32.

121 A. Ziegler, Die Union des Konzils von Florenz, 72.

Unionsverwirklichung angesprochen, als würde Isidor ein Programm für die nun beginnende Durchführung der Union aufzeichnen. Mončak spricht in diesem Falle von einer einfachen Anwendung von generellen Übereinstimmungspunkten, die er als nicht ausreichend für die praktische Einführung der Union bezeichnet.122 Es mangelte an nötigen den Mitteln, die die Konzilsbeschlüsse in Bezug auf die Gleichheit der Riten besonders in ruthenisch-europäischem Milieu hätten realisieren können. Der Metropolit suchte eben nach solchen Möglichkeiten.

Am 27. Juli 1440 schrieb Isidor einen anderen Brief an den Bürgermeister von Holm, Kerdejevyč, in dem er ebenso seine Überzeugung von der Gleichheit der Kirchen des Ostens und Westens zum Ausdruck brachte.123 In beiden Briefen drückt sich einerseits das Bewusstsein der Streitigkeiten zwischen Lateinern und Griechen, der Geringschätzung und Abneigung aus,124 was ein reales Bild der kirchlichen Lage darstellt. Von der anderen Seite ist aber auch ein Mangel konkreter Hinweise auf bestehende Häresien und dogmatische oder kanonische Änderungen zu sehen,125 als hätte der Autor keine Notwendigkeit gesehen, irgendwelche Neuerungen und Änderungen einzuführen. Die dogmatischen Lehrerklärungen waren seines Erachtens in der Kyjiver Kirche niemals im Wesentlichen bestritten worden, und die Kyjiver Metropolie war auch nach dem Schisma 1054 in einer guten Beziehung mit Rom verblieben.126 Die Entfremdung gegenüber dem Katholizismus kam viel später in der ruthenischen Region.127 Die Kyjiver Kirche akzeptierte ihre Abhängigkeit von der „Mutter-Kirche“ in Konstantinopel, neigte aber allmählich zur Selbständigkeit und verhielt sich oft wie eine autokephale Kirche.128

Isidor blieb der Union bis zu seinem letzten Lebenstag treu. Seine Unionsvorstellung jedoch hatte er von Anfang an nicht als eine Unterordnung verstanden. Er blieb überzeugt, der Wahrheit treu gedient zu haben, die Inhalt der Schriften der Heiligen und Kirchenlehrer aus beiden Traditionen war. Er sah darin eine Harmonie und verfolgte diese Perspektive in seiner Einstellung. Der Überblick über das Wirken von Isidor von Kyjiv weist eindeutig darauf hin, dass er, wenn er die Griechen zur Union drängte, damit auf keinen Fall eine Subordination seiner Tradition mit Verlust der eigenen Identität meinte, sondern die Gleichstellung von Ost- und Westkirche, die im Wesentlichen denselben Glauben bezeugten, wenn auch in unterschiedlicher Form. Somit kann man bei dem Metropoliten deutlich eine Tendenz erkennen, die Vereinigung mit Rom sei auf der Basis der Florentiner Unionsbeschlüsse anzustreben, ohne dabei die kanonische Beziehung mit Konstantinopel abzubrechen.

2.3.1.2. Die Rezeption der Union von Florenz in der Metropolie von Polen-Litauen

Nach dem Abschluss der Union von Florenz machte sich der Metropolit Isidor als päpstlicher Legat und Kardinal mit der Mission auf den Weg, die Unionsbeschlüsse im ostslawischen Gebiet zu propagieren.

Vor ihm stand die schwere Aufgabe, alle Christen des orientalischen Ritus einschließlich der Kyjiver Metropolie und ganz Russland für die Union zu gewinnen.

Nach der Ankunft in Budapest schrieb der Metropolit am 5. März 1440 einen Hirtenbrief an die orthodoxen Völker. Den Leitgedanken seiner Botschaft machte das Prinzip der Gleichheit zwischen Lateinern und Griechen in Glauben und Ritus aus. In Krakau erhielt Kardinal Isidor am 25. März 1440 einen ehrenvollen Empfang von König Wladislaus III. Der Herrscher, der erst 1441 seinen formellen Übertritt zur gegenpäpstlichen Basler Fraktion vollzog, ließ Isidor während seines ersten Besuchs in der Krakauer Kathedrale den Gottesdienst nach dem griechischen Ritus feiern.129 Dies brachte, so Ziegler, eine positive Stellungnahme des polnisch-ungarischen Königs zur Union zum Ausdruck.130

Von Krakau aus fuhr der Metropolit in die nächstliegende galizische Metropolie nach Tarnów. Auch hier demonstrierte er die praktische Auswirkung der Union, indem er dort gemeinsam mit einem lateinischen

122 I. Mončak, Florentine Ecumenism, 183.

123 M. Harasiewicz, Annales Ecclesiae Ruthenae, Leopoli 1862, 75 f.

124 A. Ziegler, Die Union des Konzils von Florenz in der russischen Kirche, 88.

125 I. Mončak, Florentine Ecumenism, 185.

126 S. Tomašivśkyj, Vstup do istorii Cerkvy na Ukraini, in: Analecta OSBM 4: 1932, 100 f, 129-131.

127 W. de Vries, Der Christliche Osten in Geschichte und Gegenwart, Würzburg 1951, 89.

128 Tomašivśkyj weist auf mehrere Beispiele hin, wo die Kyjiver Kirche um ihre Autonomie rang. Vstup do istorii, 156.

129 J. Długossiis seu loginus, Opera omnia, in: A. Przezdziecki (Hg.), Historiae Polonicae libri XII, Bd. 4, Krakau 1877, 624.

130 A. Ziegler, Die Union des Konzils, 88 f..

Bischof die lateinische Marienkirche konsekrierte. Ziegler sieht in diesem Ereignis die schon in Budapest verkündete Verwirklichung der Union.131 Im Mai 1440 konnte er wieder in der lateinischen Kathedrale in Lemberg die Liturgie zelebrieren. Für den Erfolg der Mission spricht nach Bučynskyj auch sein gutes Verhältnis zum lateinischen Erzbischof Jan von Sprow, der Isidor als rechtgläubig anerkannte,132 womit nach Ziegler die Einheit zwischen lateinischem und russischem Glauben bekundet worden war. Fast zwei Monate verbrachte Isidor in Galizien. Welch besonders große Bedeutung seine Mission der Unionsdurchführung in der galizischen Region für ihn hatte, zeigt auch die Tatsache, dass 1458 Bischof Makarij zur Errichtung der galizischen Metropolie von Rom nach Halič geschickt wurde. Der Papst und Isidor waren überzeugt, dass in der galizischen Metropolie ein eigener Bischof, direkt dem Papst und dem Schutz des Königs unterstellt, residieren sollte. Die nächste Bemühung des Metropoliten Isidors bestand in der rechtlichen Sicherung der ruthenischen Kirche gegenüber der politischen Macht und der lateinischen Kirchenorganisation.

Von Galizien ging der Metropolit über Chełm, Brest, Litowsk nach Wilna, wo er auf die Ablehnung der Unionsgedanken durch den lateinischen Bischof Maciej stieß.133 Ohne Erfolg begab er sich von dort nach Kyjiv, wo er vom Fürsten Alexander, einem Verwandten des Moskauer Großfürsten Vasilij ehrenvoll aufgenommen wurde. Nach Ammann sei Alexander lange Zeit ein überzeugter Anhänger der Union gewesen.134 Am 5. Februar 1441 erhielt Isidor vom Kyjiver Großfürsten mit einem Spezial-Dekret alle Pfründe, die ihm als Metropoliten zustanden.135 Mončak behauptet, dass dieses Motiv der Wunsch gewesen sein könnte, mit Hilfe Isidors in Kyjiv die Metropolie wiederzuerrichten.136 Von Kyjiv brach Isidor Richtung Smolensk auf, wo er vom Fürsten Jurij ebenso gut empfangen wurde.

Das unionsgesonnene Bestreben Isidors wurde auf besondere Weise gekrönt, als König Wladislaus III.

am 22. März 1443 der Kirche des orientalischen Ritus in Polen einen priviligierten Status erteilte,137 der sie mit der lateinischen Kirche gleichstellte. Diese Entscheidung gewann um so mehr an Bedeutung, als Mitte des 14. Jahrhunderts nur die lateinische Kirche die gesicherte Freiheit ihrer Aktivitäten im katholischen Polen genießen konnte, während die orthodoxen Kirchen kaum toleriert waren.138 Im Lichte des Dokumentes des polnischen Königs lässt sich eine Harmonie der gegenseitigen kirchlichen und staatlichen Durchdringung erblicken, die auf der Basis der Florentiner Union und mit einem großen Engagement von Metropolit Isidor seine Verwirklichung im ruthenischen Bereich fand. Vor allem bemerkenswert ist dennoch die Tatsache, dass die Kyjiver Kirche laut königlichem Dekret auch vor dem Konzil von Florenz in keiner Abweichung vom katholischen Glauben gewesen zu sein scheint. Es wird von einer Trennung im Allgemeinen gesprochen, aber sogar das ist im Falle der Kyjiver Kirche unklar definiert.

Die bejahende Einstellung der Kyjiver Kirche gegenüber der Union wird verständlich, wenn man die lange ruthenische Tradition eines friedlichen gegenseitigen Verhältnisses der beiden Kirchen nach dem Schisma 1054 vor Augen hat.139 Die lateinische Hierarchie und das Mönchtum erkannten zum großen Teil die legitime Würde des Metropoliten Isidor nicht an, jedoch blieb er für das ruthenische Volk immer ein rechtmäßiger Metropolit. Den Erfolg seiner Tätigkeit kann man in der Tatsache sehen, dass 1443 Chełm und 1445-1446 Przemyśl Bischöfe hatten, die die Union unterstützten. 1446-1447 haben er und

131 Ebd. 90 ff.

132 B. Bučynskyj, Studii z istorii cerkovnoi unii, in: ZNŠ, Bd. 85, Lviv 1908, 29.

133 A. Ziegler, Die Union des Konzils, 131.

134 A. Ammann, Abriss der Ostslawischen Kirchengeschichte, Wien 1950, 143.

135 B. Bučynśkyj, Studii istorii z cerkovnoi unii, in: ZNŠ, Bd. 85, Lviv 1908, 33-36.

136 I. Mončak, Florentine Ecumenism, 187 f.

137 M. Harasiewicz, Annales, 78 ff ; A. Šeptyckyj, Monumenta Ucrainae, Bd. 1, Nr 5, Rom 1964, 2-5.

138 K. Chodynicki, Kościół prawosławny a Rzeczpospolita Polska, Warschau 1934, 76. Das königliche Privileg verlieh dem gesamten Klerus des griechischen und ruthenischen Ritus alle Rechte, Freiheiten, rechtliche Gewohnheiten und Immunitäten, welche die römische Kirche in Polen und Ungarn besaß. Zugleich mussten alle Güter und Besitztümer der ruthenischen Kirche ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückerstattet werden.

Monumenta Ucrainae, 3 ff.

139 F. Sielicki, Polsko-ruskie stosunki; zu dieser Behauptung gibt es Meinungsunterschiede. Vgl. A. Ziegler, Die Union des Konzils, 96 f.; M. Cherniavsky, Reception of the Council of Florence in Moscow, in: ChH 24:1955, 347-359; O. Halecki, From Florence to Brest (1439-1596), Rom 1958, 62; Mončak, Florentine Ecumenism, 53 f.

Patriarch Gregor in Konstantinopel einen Bischof für Brest-Volodymyr geweiht. 1451 war noch immer ein ruthenischer Bischof in Lemberg, der vom Patriarchen von Konstantinopel ernannt wurde.140

Nach dem Tod von König Wladislaus am 10. November 1444 änderte sich die Einstellung zur Union von Florenz. Der neue König Kasimir verfolgte eine Politik der Konversion der Ruthenen zum lateinischen Ritus. Ein Schritt in diese Richtung war 1451 die Einladung durch den König an den Volksmissionar Johann Kapistran,141 der zur Bekehrung der Ruthenen von Böhmen nach Polen kommen sollte.

Der Einfluss des Metropoliten Isidor endete endgültig, als 1451 Kasimir, der König des vereinten Reichs Polen-Litauen, Jona als Metropoliten von Moskau mit der Jurisdiktion über litauische Gebiete anerkannte.142

Im Bereich der Kyjiver Metropolie ist deutlich zu sehen, wie tief die Tradition der kirchlichen Verbundenheit mit Konstantinopel im Bewusstsein der Ruthenen verwurzelt war, aufrechterhalten besonders in adeligen Familien. Deswegen gab es unbeschadet der formalen Union mit Rom zahlreiche Kontakte zum Patriarchat von Konstantinopel. Gegen 1470, kurz vor seinem Tod (1472), wurde der von Rom nominierte und gegenüber der Union von Florenz loyale Metropolit Gregor vom Patriarchen von Konstantinopel Dionizios I. als rechtmäßiger Metropolit von Kyjiv anerkannt. Diese verbindende Beziehung zwischen Kyjiver Metropolie und Konstantinopel blieb unvermindert bestehen.143 Auch die Nachfolger von Gregor, wie Misail von Smolensk (1475-1480) und Joseph Bolharynovyč (1498-1501) versuchten, die Einheit mit Rom aufrechtzuerhalten, ohne diejenige mit Konstantinopel zu brechen. Man kann mit Hryniewicz sagen, dass diese Art „doppelter Loyalität“ einer der charakteristischsten Züge in der Geschichte der Wiederbelebung der Union von Florenz in der Kyjiver Kirche war144 und auch später zur Zeit der Union von Brest 1596 im ruthenischen Gebiet erkennbar blieb.

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