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Relevanz der Ergebnisse für die Berufsbildungspolitik und -praxis

regionalen Ausbildungsstellen- und Arbeitsmärkten

6. Relevanz der Ergebnisse für die Berufsbildungspolitik und -praxis

Als Reaktion auf Engpässe fallen insbesondere „einfache“ Ausbildungsberufe weg. Dies wird relativ betrachtet auch gerade zulasten der Ausbildungssuchenden mit einem mittleren Schul-abschluss gehen.

Um zu verhindern, dass Ausbildungsberufe in Betrieben ganz eingestellt werden, ist es nun Aufgabe der Wirtschaft, Forschung und Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, die weiterhin ein fortbestehendes Angebot unterschiedlicher Ausbildungsberufe ermög lichen.

Aufgabe der Wirtschaft wäre es, Rekrutierungswege und Auswahlkriterien dahin gehend an-zupassen. Zum einen könnte noch gezielter nach ausbildungsinterssierten Jugendlichen für schwach besetzte Ausbildungsberufe gesucht werden. Zum anderen könnten die Auswahlkri-terien so angepasst werden, dass bestimmte Gruppen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Durch eine gezieltere Kontaktaufnahme, beispielsweise durch zusätzliche Praktika oder Einstiegsqualifizierungen Jugendlicher (EQJ), könnte Jugendlichen mit geringerer Qua-lifikation der Einstieg in die Ausbildung erleichtert werden.

Vonseiten der Forschung sind genauere Untersuchungen zum Ausbildungsverhalten von Betrieben in Krisenzeiten notwendig. Es müssten noch genauere Ergebnisse geliefert werden, unter welchen Bedingungen es im Einzelnen in Betrieben zu einer Verengung des beruflichen Spektrums bei Ausbildungsberufen kommt, wenn es Stellenbesetzungsprobleme und andere Schwierigkeiten gibt.

Aufgabe der Politik ist es schließlich, bei der Berufsberatung und Vermittlung über die Agenturen ausreichend auch auf die besonders von Stellenbesetzungsproblemen betroffenen Ausbildungsberufe hinzuweisen und diese attraktiver zu gestalten (beispielsweise durch No-vellierung einzelner Ausbildungsberufe). Insbesondere wäre dann wichtig, dass der Über-gang von der Schule in die Berufsbildung von den beteiligten Akteuren besser gestaltet wird.

Bereits in den Schulen könnte fokussierter für bestimmte betroffene Ausbildungsberufe ge-worben werden.

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Thomas Freiling, Sylvia Krenn

Duale Ausbildung in Großunternehmen –