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Personalcomputer als Produkt - Apple I und II, LISA, Macintosh

Im Dokument Ideengeschichte der Computernutzung (Seite 137-144)

2.1 Kategorisierung von Visionen der Computernutzung

2.1.3 Historische Computer-Werkzeuge

2.1.3.7 Personalcomputer als Produkt - Apple I und II, LISA, Macintosh

Schließlich betonte Kay, genau wie schon die Mitglieder des HCC, dass der Computer den menschlichen Nutzer in erster Linie zu seinen persönlichen und privaten Zwecken erweitern solle – wodurch auch die dritte hinreichende Bedingung zur Zuordnung von Kays Nutzungs-visionen zur Werkzeug-Metapher erfüllt wäre. Die von Kay intendierte Nutzung des Compu-ters durch Kinder zum Spielen und Lernen kann als idealtypische Computernutzung zu per-sönlichen Zwecken des Nutzers außerhalb des Interesses einer den Computer besitzenden Institution verstanden werden.

stellt, also genau an dem Ort, an dem knapp ein Jahrzehnt zuvor Douglas Engelbart seine le-gendäre Präsentation des NLS abgehalten hatte. Die von Bob Reiling organisierte Messe fand 1977 erstmalig statt und zog gleich im ersten Jahr tausende von Besuchern an, von denen vie-le keine Bastvie-ler oder Ingenieure, sondern vie-lediglich Computer-Interessierte waren (Levy 1994:

263ff).

Viele Bastler des HCC wunderten sich darüber, dass der Apple II bereits betriebsfähig ausge-liefert wurde, da sie einen Computer bevorzugten, den sie selbst zusammenbauen konnten (Levy 1994: 254). Mit der wachsenden Zahl an Unternehmen, die eine kommerzielle Verwer-tung von Computern im Sinn hatten, verloren der HCC und sein Ideal des freien Informati-onsaustausches zwischen Gleichgesinnten zunehmend an Bedeutung. Bei Apple gründete man einen eigenen Computer Club, in dem technische Neuerungen diskutiert wurden.

Äußerlich unterschied sich der Apple II deutlich von allen vorherigen Personal- oder Home-computern. Statt in einem Industriegehäuse steckte der Apple II in einem beigefarbenen Kunststoffgehäuse mit abgerundeten Ecken und glich eher einer Reiseschreibmaschine als dem Altair. Ferner beinhaltete die Grundausstattung des Apple II bereits die für den Nicht-Bastler wichtigsten Anwendungen wie etwa das Tabellenkalkulationsprogramm VisiCalc, wodurch er sogleich eher einem Gebrauchsgegenstand nahekam als einem Elektronikbaukas-ten. Schließlich wurde der Apple II mit einer aggressiven Werbekampagne angepriesen, was nicht zuletzt daran lag, dass der Entwickler Wozniak und der Visionär Jobs sich mit Amas Clifford Markulla einen erfahrenen Manager und mit Mike Scott einen erfahrenen Geschäfts-führer ins Unternehmen geholt hatten. Auf dem von Regis McKenna entworfenen Werbepla-kat für den Apple II hieß es:

„The home computer that’s ready to work, play and grow with you [...] You’ll be able to organize, index and store data on household finances, income taxes, reci-pes, your biorhythms, balance your checking account, even control your home en-vironment.“ (zitiert nach Friedewald 1999: 373)

Auf der zugehörigen Grafik sah man eine amerikanische Hausfrau beim Abwasch, während ihr Mann im Hintergrund die Hauhaltsfinanzen mit einem Apple II verwaltete (Cambell-Kelly

& Aspray 1996: 248). Mit diesem Werbeplakat wurde weniger ein Produkt angepriesen, als eine Idee verbreitet, nämlich die Idee von einem Computer der eine große Zielgruppe poten-tieller Nutzer bei der Erledigung ganz alltäglicher, privater Aufgaben unterstützte. Weder e-xistierte zum damaligen Zeitraum eine Software, die ein ausgiebiges Spielen am Computer ermöglicht hätte, noch eine, mit der der Nutzer seinen Biorhythmus hätte überprüfen können.

Erst nach den Erfolgen des PET, des TRS-80 Modell 1 und des Apple II begann die bei der Produktion von Großrechnern bzw. Rechenmaschinen marktbeherrschende IBM, sich der Konstruktion eines Mikrocomputers zuzuwenden. Im August 1981 stellte IBM den Personal Computer (PC) vor. Dieser wurde ähnlich wie der Apple II mit einer großen Werbekampagne eingeführt, in der Charlie Chaplin potentiellen PC-Nutzern die Angst vor der noch fremden Technologie nehmen sollte. Bereits 1983 verdrängte IBM Apple als Marktführer, was vor allem den Ruf IBMs als seriösem Computerhersteller mit langjähriger Erfahrung in der Büro-automation und dem Image Apples als jungem, unerfahrenen Unternehmen der Gegenkultur geschuldet sein dürfte. Es ist vielfach als Ironie bezeichnet worden, dass IBM, das große Feindbild der Bastler- und Hackerbewegung, den Traum eben dieser Bewegung am schnells-ten marktreif realisieren konnte, nämlich die Computertechnologie in private Haushalte zu integrieren (Friedewald 1999: 376). Im Januar 1983 wählte das amerikanische TIME-Magazin den IBM PC zum Mann des Jahres und verdeutlichte damit die wachsende Auf-merksamkeit, die die Öffentlichkeit der Computertechnologie widmete (Cambell-Kelly &

Aspray 1996: 257).

Bei Apple begann man Ende der 1970er Jahre einzusehen, dass die Vision, ein von jedem intuitiv verwendbaren Computer zu verkaufen, nur mit einer noch besseren Anpassung der Technik an den menschlichen Nutzer möglich war. Viele potentielle Nutzer mieden den Computer zur Erledigung verschiedener Aufgaben offensichtlich, weil er ihnen erstens zu teuer und zweitens zu schwer zu benutzen war (Levy 2000: 23). Im Training Department von Apple hatte man die sehr schlechte Benutzbarkeit des Apple II nachgewiesen. 20-30 Stunden benötigten Novizen, bevor sie damit einigermaßen vernünftig arbeiten konnten (Friedewald 1999: 378). Noch immer wurde dem Nutzer zu viel Interesse für die technische Funktionswei-se des Geräts oder das Erlernen einer an Programmiersprachen orientierten Kommandospra-che abverlangt. Mit dem Nachfolger des Apple II sollten Technik und Funktionalität stärker voneinander getrennt werden. Größter Verfechter dieser Forderung war Apples damaliger Manager für Anwenderprodukte Jef Raskin, der in 2.1.3.8 noch vorgestellt wird. Dieser hatte bereits 1979 den Besuch eines Apple-Entwicklungsteams beim Xerox PARC initiiert. Nun erinnerte man sich bei Apple an den Xerox Star und seine grafische Benutzungsschnittstelle.

Jedoch ermahnte Raskin das Apple-Team, dass viele der technischen Star-Eigenschaften, die Raskin als „digitale Pyrotechnik“ (zitiert nach Levy 2000: 110) bezeichnete, nicht gebraucht würden. Anders als etwa Kay bei Xerox vermutete Raskin, dass die Zukunft der alltäglichen Computernutzung nicht im Erlernen und Programmieren einer Sprache wie SMALLTALK,

sondern gerade in der Benutzung des Computers ohne eine solche Hürde liegen würde (Friedewald 1999: 380).

Viele andere Ideen aus dem PARC wurden für das zunächst von Jobs geleitete Entwicklungs-projekt übernommen und weiterentwickelt104. In einem 35-seitigen Dokument mit dem Titel LISA User Interface Standards wurden Standards definiert, die ein einheitliches Look and Feel sichern und die Erlernbarkeit des Systems beschleunigen sollten. Die standardmäßig gelieferten Anwendungsprogramme orientierten sich vornehmlich an den Bedürfnissen von Managern. Dennoch setzte sich die fast $10.000 teure LISA nicht durch. Die von Apple ange-gebenen 45 Minuten Einarbeitungszeit, die die LISA angeblich nur erfordere, wurden mehr-fach widerlegt. Außerdem war die Arbeit mit der LISA weniger effizient als mit herkömmli-chen Hilfsmitteln (Friedewald 1999: 390ff). Offensichtlich hatte man bei Apple die Anforde-rungen der Zielgruppe, der mit wenig Zeitreserven ausgestatteten Manager, falsch antizipiert, so dass die Fachpresse die LISA als ein Spielzeug für Manager bezeichnete (Levy 2000: 196).

Die heute übliche und am ARC und PARC bereits rudimentär durchgeführte Analyse der durch den Computer zu unterstützenden Aufgaben fand damals bei Apple nicht statt.

Ein anderer Apple-Rechner hingegen, dessen Entwicklung ursprünglich nur als Forschungs-projekt konzipiert war (Friedewald 1999: 393), setzte sich auch als Produkt durch: der Apple Macintosh (Mac). Offiziell begann die Entwicklung des Mac im September 1979 unter Lei-tung von Jef Raskin. Bemerkenswert für den Entwicklungsprozess ist, dass Raskin und sein Team, bevor sie sich der Technik zuwandten, ihre Ideen und Visionen der Nutzung des Mac, sowie einen Geschäfts- und Marketingplan in dem sogenannten Book of Macintosh festgehal-ten hatfestgehal-ten. In diesem heißt es etwa:

„The purpose of the design is to create a low-cost portable computer so useful that its owner misses it, when it’s not around [...] even if the owner is not a computer freak.“ (zitiert nach Friedewald 1999: 393)

104 Hierzu zählten die Verwendung der Mouse, die Umstellung der grafischen Darstellung von grünen Buchsta-ben auf schwarzem Hintergrund zu schwarzen BuchstaBuchsta-ben auf weißem Grund, dem sogenannten Papier-Paradigma, die Verwendung von Fenstern und Icons und einiges mehr. Statt der Pop-Up-Menüs von SMALL-TALK verwendete man eine Menüleiste am oberen Bildschirmrand mit Pull-Down-Menüs. Erstmals entwickelte man bei Apple mit LISA OS ein eigenes Betriebssystem. Die direkte Manipulation durch den Nutzer wurde durch die Einführung des Drag-and-Drop-Prinzips erleichtert. Wie bereits beim Apple II legte man großen Wert auf das äußere Erscheinungsbild des neuen Rechners, der den Namen LISA erhielt. Der Industriedesigner William Dresselhaus entwickelte ein beigefarbenes Kunststoffgehäuse, das auf jeden Schreibtisch passen sollte. Ferner erkannte man, dass die Benutzbarkeit der LISA erhöht werden konnte, indem man bestimmte Merkmale der Benutzungsschnittstelle in verschiedenen Anwendungsprogrammen vereinheitlichte.

Im tatsächlichen Entwicklungsprozess des Mac konnte Raskin seine Ideen bei Apple niemals vollständig verwirklichen. Dies lag daran, dass sich Anfang der 1980er Jahre Steve Jobs zu-nehmend in die Entwicklung des Mac einmischte, nachdem er aus dem LISA-Projekt heraus-gedrängt worden war. Da Raskin mit Jobs impulsivem Stil nicht zurechtkam, verließ er Apple nach erbittertem Machtkampf im Jahr 1982. Der Mac entwickelte sich zunehmend zum klei-nen Bruder der LISA, technologisch weniger aufwendig, dafür kompakter und billiger. Mit einer 15 Millionen Dollar teuren Werbekampagne und dem legendären 1984-Werbespot von Ridley Scott, der nur ein einziges Mal, am 22. Januar 1984, während des Super-Bowl zwi-schen den Oakland Raiders und den Washington Redskins ausgestrahlt wurde, führte man den Apple Macintosh ein105. Trotz seines vergleichsweise immer noch hohen Preises von fast

$2.500 verkaufte sich der Mac in den ersten Monaten erstaunlich gut und erreichte alle Ver-kaufsziele vorzeitig. Allerdings behielt der Mac das Image, ein Computer für die Kreativen wie etwa Schriftsteller, Musiker oder Künstler zu sein. Während der PC von IBM einst das Titelblatt des Time-Magazins zierte, schaffte das der Mac nur bei dem Titelblatt des Rolling Stone-Magazins (Levy 2000: 17).

Im Vergleich zur LISA war der Entwicklungsprozess des Mac aufgrund des schmaleren Bud-gets des Projekts weniger revolutionär. Statt der Nutzertests, auf deren Grundlage im LISA-Projekt Entscheidungen über die Gestaltung der grafischen Benutzungsschnittstelle gefällt wurden, traf man beim Mac zahlreiche Entscheidungen durch Abstimmungen im Entwickler-team (Levy 2000: 174). Tatsächliche Nutzer wurden seltener als bei der LISA in den Entwick-lungsprozess eingebunden.

Dennoch gelang es Apple mit dem Mac, der als „Rechner für den Rest von uns“ angepriesen wurde, vermutlich auch wegen seines geringen Preises, eine sehr breite Schicht von Nutzern von der allgemeinen Nützlichkeit oder dem allgemeinen Schick des neuen elektronischen Hilfsmittels zu überzeugen. Als Grund hierfür kann sicherlich auch die Verbreitung der grafi-schen Benutzungsschnittstelle in einem Massenprodukt angesehen werden, oder anders for-muliert: die konsequente Trennung von Technik und Funktionalität des Geräts. Genau so, wie Apple auch beim Xerox PARC abgeschaut hatte, kopierten bald andere Firmen die von Apple mit dem Mac verbreitete Benutzungsschnittstelle. 1985 etwa stellte die Firma Microsoft das Betriebssystem WINDOWS vor, das sich jedoch erst mit der Version 3.0 im Jahr 1990 auf dem Markt durchsetzte.

105 Die Botschaft des Spots lautete, dass dadurch, dass Apple den Macintosh vorstellt, das Jahr 1984 nicht das Orwell’sche 1984 mit IBM als Big Brother werden würde.

Viele Autoren haben darauf hingewiesen, dass sich die Benutzung von Computern seit dem Mac nicht nennenswert verändert hat, dass sogar vielfach die Gewöhnung an Benutzungs-schnittstellen, wie der Nutzer sie vom Mac oder WINDOWS her kennt, mit einer guten Be-nutzbarkeit eines Computers verwechselt wird (Friedewald 1999: 408).

Warum sind die Ideen zu den ersten Homecomputern Ausdruck der Werkzeug-Metapher?

Alle der erwähnten Personalcomputer vom PET über den TRS-80 und viele andere bis zum Mac und IBM PC erfüllen die drei in 2.1.1 definierten Merkmale eines technischen Artefakts.

Ferner wurden alle diese Computer als Produkte für einen Massenmarkt entwickelt und dort als Homecomputer angepriesen. Sie sollten, wie sich etwa aus der Werbung für den Apple II oder den Mac ablesen lässt, sehr unterschiedliche, wenig spezialisierte Aufgaben (Erledigung der Haushaltsfinanzen, Spielen, Kontrolle des Biorhythmus, etc.) unterstützen, mussten also sehr flexibel einsetzbar sein. Es hatte sich unter Entwicklern mittlerweile die Vorstellung ver-breitet, jeder Mensch könne vom Einsatz der Computertechnik profitieren, nicht mehr nur Wissenschaftler oder Bastler.

Eine Tendenz zur Miniaturisierung der physischen Größe lässt sich für alle Homecomputer vom Apple II zum IBM PC beobachten. Diese sollten auf dem Schreibtisch des Nutzers, egal ob zu Hause oder im Büro Platz finden.

Genau wie Engelbart oder Kay stand man bei Apple vor dem Problem, wie man die Benutz-barkeit der eigenen Produkte etwa durch Novizen gewährleisten konnte. Anders als die MIT-Hacker oder teilweise Kay setzte man nicht auf eine Verbreitung des Wissens über die techni-sche Funktionsweise von Computern in der Bevölkerung. Statt den Nutzern zuzumuten, kryp-tische Kommandosprachen zu erlernen, orientierte man sich an dem im PARC eingeschlage-nen Weg und versuchte, die Technik hinter einer grafischen, Benutzungsschnittstelle zu ver-stecken und den sprachbasierten Steuerungsstil des Computers zugunsten der direkten Mani-pulation aufzugeben. Die daraus resultierende Benutzungsschnittstelle orientierte sich stark an jener des PARC. Die Ein- und Ausgabevorrichtungen übernahm man ebenfalls vom PARC und somit indirekt von Engelbart, verzichtete jedoch auf die Einhandtastatur. Sowohl Benut-zungsschnittstelle als auch Ein- und Ausgabevorrichtungen waren Gegenstand zahlreicher Merkmalstests im eigenen Trainings-Center. Die Ergebnisse dieser Tests wurden bei der Ent-wicklung berücksichtigt, was z.B. zur Reduzierung der Mouse-Tasten führte. Bemerkenswert ist, dass die Benutzbarkeit des Computers bei der Apple LISA erstmals als Qualitätsmerkmal im Rahmen der Werbung für das Produkt angeführt wurde.

Die Steigerung der Flexibilität, also die Erweiterung der vom Computer unterstützen Aufga-ben, die Tendenz zur physischen Miniaturisierung und die Ambitionen, eine möglichst gute Steuerung des Computers auch durch Computerlaien zu gewährleisten, hatten ein Ziel: Wie der Begriff Homecomputer bereits andeutet, ging es den Entwicklern um die Frage nach der bestmöglichen Integration des Computers in den Haushalt, sowie in Arbeitszimmer und Ar-beitsprozesse – womit die erste Bedingung erfüllt ist, die hinreicht, um die Ideen der Compu-ternutzung, die bei Apple oder IBM in den 1970er und 1980er Jahren die Entwicklung domi-nierten, der Werkzeug-Metapher zuzuordnen.

Ferner lässt sich, aufgrund der breiten Zielgruppe, an die sich Apple oder IBM wendeten, ein starkes Auseinanderdriften von Entwicklern und Nutzern konstatieren. Je vielfältiger die mit dem Computer zu erledigenden Aufgaben und je unterschiedlicher die Arbeitsweisen und Computerkenntnisse der potentiellen Benutzer waren, desto schwieriger wurde es für die Entwickler, diese im Entwicklungsprozess zu antizipieren. Man musste zwangsläufig dazu übergehen, Nutzer mit unterschiedlichen Computererfahrungen in den Entwicklungsprozess zu holen, um deren Probleme im Umgang mit einem Artefakt oder deren Arbeitsweisen und Aufgaben zu verstehen. Mit diesem Aufbrechen der Identität von Entwickler und Nutzer ist auch eine zweite Bedingung erfüllt, die hinreichte, um die Nutzungsvisionen bei Apple oder IBM der Werkzeug-Metapher zu subsumieren.

Schließlich deutet ebenfalls bereits der Begriff Homecomputer an, dass die Entwickler derar-tiger Artefakte Menschen bei der Erledigung privater Aufgaben und Tätigkeiten unterstützen wollten, die diese zu ihren eigenen Zwecken ausführten. Es ging um die Unterstützung der persönlichen Entfaltung des Individuums, nicht vorrangig um die Unterstützung oder Erweite-rung des Arbeitnehmers – womit auch die dritte Bedingung erfüllt wäre, die hinreichte, um die Nutzungsvisionen der Entwickler der Werkzeug-Metapher der Computernutzung zuzu-ordnen.

Diese Werkzeug-Idee der Computernutzung wurde durch Apple und später IBM mit teuren, aber erfolgreichen Werbekampagnen in das öffentliche Bewusstsein gedrängt. Retrospektiv müssen Artefakte wie der Apple II, dessen Einsetzbarkeit noch vergleichsweise begrenzt war und in keiner Weise die in der Werbung versprochenen Nutzungsmöglichkeiten erlaubte, als Vehikel dieser Idee betrachtet werden. Sie hatten stärkeren Einfluss auf die Ideengeschichte der Computernutzung als etwa auf die Technikgeschichte des Computers.

Im Dokument Ideengeschichte der Computernutzung (Seite 137-144)