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Naturpädagogik

Im Dokument Lagerleitung im Umweltbereich (Seite 75-81)

4. Lageraktivitäten

4.1. Naturpädagogik

Im Zentrum der Naturpädagogik steht das Naturerlebnis. Ziel ist es, die Kinder an die Natur heranzuführen, ihnen zu zeigen, dass die Natur lebendig, faszinierend und zugleich verletzlich ist. Dem Kind soll bewusst werden, dass die Natur auf vielfältige Art wahrgenommen werden kann. Der Gebrauch sämtlicher Sinne hat deshalb in der Na-turpädagogik einen besonderen Stellenwert. Ökologische Zusammenhänge werden den Kindern auf spielerische Art und Weise anschaulich vermittelt. Die Lagerleitung kann durch ihre persönliche Haltung Wesentliches dazu beitragen, dass die Freude am Entdecken und an der Schönheit der Natur positive Betroffenheit auslöst. Die Akti-vität in der freien Natur soll den Kindern neue Erlebnismöglichkeiten eröffnen und zeigen, dass sich die Auseinan-dersetzung mit der natürlichen Umwelt lohnt und uns Mut und Hoffnung mit auf den Lebensweg geben kann.

Aufbau eines Naturerlebnisses – Flow Learning

Der Naturpädagoge Joseph Cornell entwickelte das Flow Learning, welches beschreibt, wie ein Naturerlebnis, sei es ein Spiel oder eine sonstige Aktivität, aufgebaut sein sollte, unabhängig von Alter, Umgebung oder Stimmung der Gruppe. Nachfolgend wird das System des Flow Learnings kurz erläutert:

Stufe 1: Begeisterung wecken

Sie dient als Motivationsphase und weckt den kindlichen Spieltrieb. Der Beginn ist energiegeladen, man hat ge-meinsam Spass. Somit wird eine Atmosphäre der Begeisterung und Nähe geschaffen. Es wird persönliches Interesse geweckt und es entsteht Neugierde für die weiteren Aktivitäten.

Stufe 2: Konzentriert wahrnehmen

Die entstandene Neugierde wird auf Lebewesen, Naturobjekte, und -Phänomene gelenkt. Die Kinder entdecken, lernen durch eigene Erfahrungen, erkennen ökologische Zusammenhänge.

Stufe 3: Unmittelbare Erfahrung

Die Schönheit, die Vielfalt, die Phänomene der Natur erleben und in sich aufnehmen. Die Kinder entwickeln Ein-fühlvermögen und ein Verständnis für die Natur. Sie nehmen die Umwelt bewusst mit allen Sinnen wahr.

Stufe 4: Andere an eigenen Erfahrungen teilhaben lassen

Während dieser Phase wird den Kindern Raum gegeben, bewusst als Gruppe etwas zu erleben, oder sich in der Gruppe über gewonnene Erfahrungen und Empfindungen auszutauschen. Das stärkt die eigene Erfahrung, fördert den Gruppenzusammenhalt und erzeugt eine gute Stimmung. Der Stufe 4 ordnen wir zudem gestalterische, ruhige, kontemplative Tätigkeiten zu, in deren Rahmen Kinder sich «vergessen», in der Natur aufgehen, ganz im Moment sein können.

Je nachdem zu welchem Zeitpunkt innerhalb eines Programms, Lagertages oder Lagers eine naturpädagogische Aktivität stattfindet, kann sie darin unterschiedlich eingebettet sein, eine unterschiedliche Aufgabe erfüllen. Des-halb, wie auch aufgrund der Vielschichtigkeit jeder einzelnen Aktivität, kann sie nicht immer eindeutig einer be-stimmten Stufe bzw. kann mehreren Stufen zugleich zugewiesen werden. Das gilt auch für viele der weiter unten folgenden Beispiele.

Cornells vier Stufen dienen uns als Orientierungshilfe für eine ganzheitliche, vielfältige Planung. Die Stärke dieser Systematik liegt – nebst Ihrer Einfachheit – darin, sichtbar zu machen, dass es grundlegend verschiedenartige For-men von Naturbegegnung gibt. Umfasst eine Sequenz naturpädagogischer Aktivitäten alle vier Stufen, idealerweise in deren Abfolge, so ist sie vielfältig, abwechslungsreich, ganzheitlich. Kinder mit unterschiedlichsten Bedürfnissen finden so ihre individuellen Zugänge zur Natur. Der innere Aufbau, die Abfolge des Programms ist didaktisch sinn-voll. Johann Heinrich Pestalozzi drückte mit seinem Prinzip «Kopf-Hand-Herz» ähnliche Gedanken aus.

Praktische Beispiele für Spiele

Stufe 1: Begeisterung wecken

Fledermaus und Nachtfalter

Sucht euch ein Gebiet, in dem ihr euch relativ gefahrlos im Dunkeln fortbewegen könnt. Die Teilnehmenden werden in zwei Gruppen eingeteilt: Nachtfalter und Fledermäuse. Die Nachtfalter erhalten Zeit, sich im abgegrenzten Ge-biet zu verstecken. Nach einer abgemachten Zeit beginnen nun die Fledermäuse im GeGe-biet die Nachtfalter zu su-chen: Alle 30 Sekunden dürfen sie ein Signal aussenden. Auf dieses «Huu» müssen die Nachtfalter mit einem

«Pieps» antworten. Wie viele Nachtfalter bleiben übrig? Falls ihr am Tag spielt, könnt ihr den Fledermäusen die Augen verbinden.

Arche Noah

Im Tohuwabohu auf Noahs Arche sollen sich die Tiere in Paaren zusammenfinden. Schreibe verschiedene Tierarten auf je zwei Karten, sodass du am Schluss für jedes Kind eine Karte hast. Auf ein Zeichen beginnen alle die Stimmen, Formen und typischen Bewegungen ihres Tieres nachzumachen, in der Hoffnung, damit ihren Partner anzulocken.

Nahrungskette

Im Stil von «ich packe in meinen Rucksack» werden Nahrungsketten gebildet. Alle stehen im Kreis und der erste Spieler beginnt z.B. mit Plankton. Der nächste hängt Fisch dran usw. Jeder folgende Spieler wiederholt die gesamte Kette.

Variante Nahrungsnetz: Ihr habt einen Wollknäuel dabei und beginnt wieder z.B. mit Plankton. Wer frisst Plank-ton? Das erste Kind, welches eine Antwort gibt, bekommt den Knäuel zugeworfen. Von wem wird es gefressen? So bildest du mit dem Wollknäuel ein Nahrungsnetz, an dem jedes Kind hängt. Wer spürt den Zug am Faden, wenn eine Art ausfällt? Was geschieht, wenn z.B. der Fisch ausfällt?

Welches Tier bin ich?

Befestige ein Tierbild am Rücken einer Person so, dass sie es selbst nicht sehen kann. Bitte sie, sich mit dem Rücken zur Gruppe zu stellen, damit alle anderen Kinder erkennen können, in welches Tier die Person sich verwandelt hat.

Nun darf sie Fragen stellen, um ihre eigene Identität herauszufinden. Die Gruppe darf nur mit «Ja» oder «Nein»

antworten.

Variante: Alle kriegen ein Bild und fragen sich untereinander je zu zweit aus, bis das Gegenüber je mit «Nein»

antwortet und ein neuer Partner gesucht werden muss.

Sonnenfalle

Sonnenfallen sind Gegenstände, die Sonne speichern und sich warm anfühlen, wenn man sie anfasst. Beispiele sind asphaltierte Strassen, Autos, Felsen, Pflastersteine, stehendes Wasser, Sitzbänke oder der menschliche Körper. Be-rühre an einen warmen sonnigen Tag so viele Sonnenfallen wie möglich. BeBe-rühre dieselben Gegenstände an Stellen, die im Schatten liegen. Wenn diese Stellen im Laufe des Tages von der Sonne beschienen worden sind, fühlen sie sich noch warm an. Lege die Hand auf Baumrinde, Gras oder andere Pflanzen, einmal in der Sonne und einmal im Schatten. Vergleiche ihre Temperatur mit der von Sonnenfallen.

Stufe 2: Konzentriert wahrnehmen

Eichhörnchen und Eichelhäher

Ihr braucht 10-25 Nüsse/Maiskörner oder und die gleiche Anzahl kleiner bunter Erinnerungshilfen, z.B. Knöpfe oder kleine Papierfähnchen. Geht zu einem möglichst unberührten Gelände, wo es viele Verstecke für die Nuss-schätze gibt. Die Kinder sollen versuchen wie Eichhörnchen zu denken und ihre Nuss verstecken oder vergraben.

Wenn die Nuss vergraben wird, soll die Stelle mit dem Knopf/Fähnchen markiert werden, ansonsten wird die Nuss auf die Marke gelegt. Vergesst nicht, sowohl Nüsse als auch Marken abzuzählen. Für den Fall, dass ein echtes Eich-hörnchen eure Schätze stiehlt, könnt ihr so an den Marken erkennen, wo Nüsse versteckt waren. Danach macht ihr am besten eine Pause. Dies ist ein günstiger Zeitpunkt für das Mittagessen, für eine Spielstunde oder ein Nickerchen für kleinere Kinder. Ältere Kinder wollen vielleicht auch erst einen Tag oder eine Woche später wiederkommen.

Versucht dann, alle eure versteckten Nüsse und/oder die bunten Marken wiederzufinden.

In dieser Variante der Schatzsuche wird die Gruppe in Eichhörnchen, Eichelhäher und Waldmäuse aufgeteilt. Die Eichhörnchen legen ganze Lager von Nüssen an, während die Eichelhäher all ihre Nüsse einzeln verstecken. Die Verstecke werden möglichst unbeobachtet angelegt und nicht markiert. Die Mäuse verstecken gar nichts, sondern spionieren die Verstecke der anderen Teilnehmenden aus und rauben sie aus.

Über mehrere Runden wird wechselweise versteckt bzw. gesucht. Zuerst nur die eigenen, später auch fremde Nüsse.

Welche Strategie funktioniert am besten? Wer hat zuletzt am meisten Nüsse und somit die grössten Chancen den Winter zu überleben?

Verstecken und Entdecken

In diesem Spiel geht es um die natürlichen Schutzmechanismen, Tarnfarben und Anpassung. Zudem soll die Be-obachtungsgabe der Kinder geschult werden. Sucht einen 20-30 Meter langen Pfad durch ein Gebiet, wo es wenig hohes Gras oder dichte Büsche gibt, sodass der Waldboden noch sichtbar ist. Verteilt ungefähr 20 Gegenstände entlang dieser Strecke in unterschiedlicher Höhe. Ein paar sollten besonders auffällig sein – etwa ein roter Ballon oder ein weisses Stofftier – andere sollten sich so in ihre Umgebung einfügen, dass man sie schwer davon unter-scheiden kann. Verratet aber nicht, wie viele Dinge ihr versteckt habt. Die Kinder gehen einzeln oder zu zweit in Abständen den Pfad entlang und versuchen möglichst viele der versteckten Dinge zu entdecken (ohne sie wegzu-nehmen!). Dann wird jedem Kind die Gesamtzahl der versteckten Dinge gesagt und es macht sich ein zweites Mal auf den Weg. Tipp für einen besonders schwierigen Gegenstand: einen kleinen Spiegel so auf die Erde legen, dass er den Waldboden reflektiert.

Naturmemory

Sammelt Dinge im Wald immer in doppelter Ausführung. Legt sie auf dem Boden aus und deckt jeden einzeln mit einem Joghurtbecher zu. Nun könnt ihr ein Natur-Joghurtbecher-Memory spielen.

Barfusswanderung

Das Gelände sollte eine Mischung aus Gras, Kieselsteinen, Erde, Schlamm und Wasser (Tau, Schnee, Regen oder Bach) bieten, wo man Schmerz (spitze Steine), Druck (harte Erde) und Wärme oder Kälte (warme Pfützen, kühles Gras) erleben kann. Es muss frei von Glasscherben sein. Ihr braucht Rucksäcke, um die Schuhe zu tragen, ein altes Handtuch (um die schmutzigen Füsse abzuwischen) und eine kleine Erste-Hilfe-Ausrüstung mit Pinzette, Merfen und Pflaster. Zieht Schuhe und Socken aus und steckt sie in den Rucksack (es ist eine gute Idee, sie für den Fall mitzunehmen, dass eure Füsse müde werden). Tretet mit dem ganzen Fuss auf und versucht, nicht auf Zehenspitzen zu gehen. Nennt eure Sinneseindrücke: glatt, rau, spitz, trocken, matschig, warm, kühl, weich, nass. Zeigt auf etwas, das ihr im Freien siehst, z.B. einen umgestürzten Baum, auf Moos, trockenes Laub usw. Wie wird es sich wohl an-fühlen? Stellt Vermutungen an und probiert es mit den Füssen aus. Versucht, einen Stock oder einen Kiesel mit den Zehen aufzuheben. Hier könnt ihr einmal mit den Füssen «ver-stehen» und das geht genauso gut, wie mit den Händen zu «be-greifen»!

Planktonspiel (Nachtspiel)

Mit Fackeln wird auf einer ebenen Wiese ein Spielfeld abgegrenzt, welches den Teilnehmenden genügend Platz lässt, aber nicht so gross ist, dass sie zu weit voneinander entfernt sind. 1 bis 3 Teilnehmende sind als Plankton mit verbundenen Augen auf der Suche nach ihrer Energiequelle, dem Licht, das sie umwandeln. Sie erkennen das Licht (1 bis 2 Teilnehmende) daran, dass es regelmässig ein Geräusch (z.B. Piep) von sich gibt und müssen es suchen.

Wenn sie das Licht gefunden haben, sind sie ernährt und können die Augenbinde abnehmen. Die anderen Teilneh-menden sind Meeresbewohner (Wal, Delfin, Meerjungfrau, U-Boot, etc.). Sie machen entsprechende Geräusche und erschweren damit die Nahrungssuche des Planktons. Je nach Alter der Teilnehmenden bewegt sich das Licht auf dem Spielfeld bzw. allenfalls auch die anderen Meeresbewohner. Unbedingt darauf achten, dass nicht zu laut

«geschrien» wird und dass Teilnehmende mit Hörbehinderung keine frustrierenden Erfahrungen haben. Plankton steht am Anfang der Nahrungskette und braucht Licht als Energiequelle. Die erhöhte UV-Belastung durch das Ozonloch irritiert Plankton (die Energiequelle ist nicht mehr einfach zu finden, sie «bewegt» sich) und vermindert seine Produktivität. Dies gefährdet die Nahrungsgrundlage vom Blauwal, Flamingos und vielen anderen Tieren.

Was krabbelt da?

Stellt Gläser mit abgeschraubtem Deckel bereit, um Krabbeltiere darin zu sammeln. Breitet ein Stück Stoff unter einem Strauch aus, welcher dann vorsichtig mit einem Stock geschüttelt wird. Die Tierchen fallen herunter und landen auf dem weissen Stoff. Nun schaufelt ihr vorsichtig einige Tiere mit gewölbten Händen in die Gläser oder ihr hebt das Tuch an allen vier Ecken hoch und fangt sie darin. Das muss schnell geschehen, denn viele Insekten haben Flügel und werden versuchen, davonzufliegen. Untersucht eure «Beute» mit der Lupe, zählt Beine und schaut nach, ob sie Fühler und Flügel haben. Lasst danach die Tiere wieder frei. Sucht ein Spinnennetz und beobachtet die Spinne genau, ohne sie zu berühren oder einzufangen. Zählt auch ihre Beine.

Stufe 3: Unmittelbare Erfahrung

Kamera

Dieses Spiel wird in Zweiergruppen gespielt, eine Person ist Fotograf, die andere die Kamera. Der Fotograf hält der Kamera von hinten die Augen zu und richtet sie auf das Sujet aus, das er fotografieren möchte. «Klick»: für kurze Zeit nimmt er die Hände von den Augen der Kamera weg. Das Bild ist gemacht. Die Kamera wird vom Ort des Bildes weggeführt und muss danach «ihr Bild» wiederfinden.

Blinde Karawane

Von einem Seil geleitet, zieht die blinde Karawane durch ein Land voller merkwürdiger Geräusche, geheimnisvoller Gerüche und eigenartiger Gegenstände. Die Reisenden können es kaum erwarten, bis sie den Weg durch dieses Zauberland mit offenen Augen noch einmal durchlaufen dürfen. Sucht euch einen Platz aus, der viele verschiedene Erfahrungen ermöglicht, damit die Reise aufregend wird. Ihr geht z.B. einem schattigen Waldweg entlang, klettert über einen mit Moos bewachsenen Stamm, tretet auf eine mit Sonnenlicht durchflutete Lichtung mit summenden Bienen, taucht wieder in den Wald ein, wo ihr jetzt unter dem dichten grünen Dach einer Fichtengruppe durch-kriecht und fühlt und hört die knisternden, glatten, trockenen Nadeln unter euren Händen und Knien. Der Geruch feuchter Vegetation und ein Chor aufgescheuchter Enten lassen euch vermuten, dass ihr an einem Weiher ange-kommen seid. Wie diese Beispiele zeigen, sollten möglichst alle Sinne angesprochen werden. Die blinde Karawane kann auch im Haus gespielt werden, wo z.B. klimarelevante Gegenstände aufgespürt werden sollen. Ein Backofen fühlt sich ganz anders an, wenn man ihn nicht sehen kann und nur mit den Händen ertastet.

Tastkreis

Die Teilnehmenden suchen sich ein Objekt aus der Natur, das in eine geschlossene Hand passt und zugleich gut ertastet werden kann. Dann stellt sich die Gruppe im Kreis auf, Schulter an Schulter, die Hände mit den darin verborgenen Gegenständen hinter dem Rücken. Zuerst ertasten alle ausgiebig ihren Gegenstand. Auf ein Kom-mando reichen sie diesen hinter dem Rücken synchron jeweils eine Position weiter. Wer findet heraus, was da alles die Runde macht? Wann haben alle wieder ihren ursprünglichen Gegenstand wieder?

Zwillingssuche/Blättermemory

Auf ein Tuch legt die Leitung als Vorlage ca. acht bis zwölf verschiedene, im Voraus gesammelte Blätter (oder andere Objekte) aus der näheren Umgebung. Die Kinder erhalten in Zweiergruppen ebenfalls ein Tuch, das sie in der Nähe auslegen. Wer findet anhand der Vorlage möglichst alle dieser Blätter? Ein Exemplar davon wird jeweils auf das eigene Tuch gelegt. Die Blätter der Vorlage dürfen dabei nicht entfernt werden. Gesucht werden soll gezielt, also anhand der Vorlage. Nicht auf gut Glück alles abreissen! Wer kennt die zugehörigen Pflanzen? Wo wachsen diese?

Wenn (fast) alles komplett ist, evtl. zur Vertiefung auf dem Tuch Merkspiele spielen: Verändern, wegnehmen etc.

Kann als Vorübung dienen, um ausgewählte Blätter/Pflanzenteile besser kennenzulernen, die später in grösserer Menge gesammelt und z.B. verarbeitet werden sollen

Ort wiedererkennen

Die Teilnehmenden bilden Zweiergruppen. Einer Person werden die Augen verbunden, dann wird sie ein paar Mal um die eigene Achse gedreht. Nun führt die andere Person sie an einen bestimmten Platz in etwa 20 bis 30 Metern Entfernung. Diesen Platz darf die Person mit den verbundenen Augen lange abtasten. Moos, Steine, einen Baum-stamm in der Nähe, Blätter am Boden, alles soll sie sich genau einprägen. Danach wird sie von ihrem Ort wieder weggeführt, so lange gedreht und herumgeführt, bis sie die Orientierung nicht mehr hat. Sie darf nun die Augen-binde abnehmen und muss «ihren Ort» wiederfinden. Bei diesem Spiel ist es wichtig, dass das sichere Führen zuerst vorgezeigt wird. Das gleiche Spiel lässt sich mit Bäumen spielen: Wer findet «seinen Baum» wieder?

Der richtige Riecher

Spürt schnuppernd auf, was die Natur an Gerüchen zu bieten hat (vor allem nach einem warmen Regenguss):

Baumrinde, Kiefernadeln, Moos, Steine, Pfützen, Blumen, Gras, feuchte Erde (und Müll). Teilt mit, was «gut» und was «schlecht» riecht und beschreibt, tauscht Gerüche aus, erratet sie blind, erläutert welche Gefühle die Gerüche bei euch hervorrufen. So nehmen viele Tiere die Welt hauptsächlich wahr.

Stufe 4: Andere teilhaben lassen

Gemeinsam schweigend die Natur erleben

Streift schweigend durch die Natur, lasst Worte und alle Zivilisationsfesseln hinter euch – z.B. Schuhe und Klei-dungsstücke aus Kunstfasern, die unnatürliche Geräusche erzeugen. In der Stille, die dabei entsteht – besonders im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung – werden wir gewahr, dass wir die Welt mit allen Lebewesen tei-len.

Naturmeditation / Geheimplatz

Alle suchen sich einen schönen Platz zum Verweilen. Die einzelnen Plätze liegen so weit auseinander, dass die Per-sonen sich nicht gegenseitig stören. Jeder bleibt ruhig an seinem Platz und achtet auf die Geräusche und Gerüche.

Nach einer bestimmten Zeit (bis zu einer Viertelstunde) treffen sich alle an einem vereinbarten Ort wieder. Wird diese Aktivität an verschiedenen Lagertagen wiederholt, kann man den Kindern auch konkrete Beobachtungsauf-träge mitgeben (schliesse die Augen und achte nur darauf was du hörst, schau dich um, welche Tiere du erkennst, Zeichne alles, was du von deinem Platz aus siehst…) Mit Jugendlichen ist dies auch in der Nacht durchführbar.

In einer Seifenblase

Stell dir vor, du sitzt in einer Seifenblase, die in allen Farben des Regenbogens funkelt. Du schwebst über das blau-grün schimmernde Meer. Warme Luftströme heben dich empor, wenn die Sonne das Wasser erwärmt. In der Nähe der Küste lässt dich eine frische Brise anmutig auf und nieder hüpfen. Du schwebst über Palmen und Sandstrände hinweg, wo Meeresschildkröten ihre Eier ablegen, Muscheln über den Strand gespült und von den nächsten Wogen wieder ins Meer geschwemmt werden. Du steigst immer höher. Starke Windböen schleudern dich hin und her, über weite Flächen, die mit grünen Wäldern und verschneiten Bergkuppen besprenkelt sind, wo Bärenjunge hinter ihren Müttern her trotten und Adler neben dir hergleiten. Die Luft ist kälter, aber deine Seifenblase umgibt dich warm und schützend. Sie ist so klar, dass du in alle Richtungen sehen kannst. Land und Flüsse, Himmel und Wolken. Du purzelst und schlingerst über Kornfelder und Weiden, wo Pferde galoppieren und tänzeln, über Dschungel, wo Affen sich von Baum zu Baum schwingen und rot-grüne Papageien gellend schreien, über trockene Wüsten... Vorsicht, pass auf, dass dir kein stachliger Kaktus die Seifenblase zersticht! Du schwebst hoch über Wolkenkratzern und ki-lometerlangen Brücken. Du siehst die Leute unter dir – sie hasten ins Büro oder zur Schule. Tauben und Eichhörn-chen, Bienen und Fledermäuse sind eifrig bei der Arbeit. Tiere und Menschen leben friedlich zusammen in einer Welt. Du schwebst über Meere und Kontinente, Berge und Packeis, wo Menschen mit brauner, weisser, gelber und roter Hautfarbe Deutsch, Französisch, Chinesisch, Hindi, oder Englisch sprechen. Sie tragen Saris, lange Hosen, Roben oder gar nichts. Du steigst höher und höher über die hübsche blau-grün gemusterte Kugel, die wir Erde nennen. Leuchtend hebt sie sich vom schwarzen Himmel ab und du siehst hinunter. Siehst Bäume und Gras und Steine, Bären und Adler, Menschen aller Hautfarben, wie sie zusammenleben auf einem wundervollen Planeten.

Stell dir vor, du sitzt in einer Seifenblase, die in allen Farben des Regenbogens funkelt. Du schwebst über das blau-grün schimmernde Meer. Warme Luftströme heben dich empor, wenn die Sonne das Wasser erwärmt. In der Nähe der Küste lässt dich eine frische Brise anmutig auf und nieder hüpfen. Du schwebst über Palmen und Sandstrände hinweg, wo Meeresschildkröten ihre Eier ablegen, Muscheln über den Strand gespült und von den nächsten Wogen wieder ins Meer geschwemmt werden. Du steigst immer höher. Starke Windböen schleudern dich hin und her, über weite Flächen, die mit grünen Wäldern und verschneiten Bergkuppen besprenkelt sind, wo Bärenjunge hinter ihren Müttern her trotten und Adler neben dir hergleiten. Die Luft ist kälter, aber deine Seifenblase umgibt dich warm und schützend. Sie ist so klar, dass du in alle Richtungen sehen kannst. Land und Flüsse, Himmel und Wolken. Du purzelst und schlingerst über Kornfelder und Weiden, wo Pferde galoppieren und tänzeln, über Dschungel, wo Affen sich von Baum zu Baum schwingen und rot-grüne Papageien gellend schreien, über trockene Wüsten... Vorsicht, pass auf, dass dir kein stachliger Kaktus die Seifenblase zersticht! Du schwebst hoch über Wolkenkratzern und ki-lometerlangen Brücken. Du siehst die Leute unter dir – sie hasten ins Büro oder zur Schule. Tauben und Eichhörn-chen, Bienen und Fledermäuse sind eifrig bei der Arbeit. Tiere und Menschen leben friedlich zusammen in einer Welt. Du schwebst über Meere und Kontinente, Berge und Packeis, wo Menschen mit brauner, weisser, gelber und roter Hautfarbe Deutsch, Französisch, Chinesisch, Hindi, oder Englisch sprechen. Sie tragen Saris, lange Hosen, Roben oder gar nichts. Du steigst höher und höher über die hübsche blau-grün gemusterte Kugel, die wir Erde nennen. Leuchtend hebt sie sich vom schwarzen Himmel ab und du siehst hinunter. Siehst Bäume und Gras und Steine, Bären und Adler, Menschen aller Hautfarben, wie sie zusammenleben auf einem wundervollen Planeten.

Im Dokument Lagerleitung im Umweltbereich (Seite 75-81)