Lagerleitung im Umweltbereich
WWF Schweiz
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Inhaltsverzeichnis
1. Der WWF ... 5
1.1. Ziele und Schwerpunktthemen des WWF ... 5
1.2. Die Abteilung Education des WWF Schweiz ... 5
2. Die WWF-Lager ... 7
2.1. Das Wichtigste in Kürze ... 7
2.2. Hauptleitung – Mitleitung ... 10
2.3. Weiterbildungen zu Lagerthemen ... 14
3. Lagerorganisation ... 17
3.1. Entstehung eines WWF-Lagers ... 17
3.2. Budget- und Buchhaltungstipps ... 23
3.3. Das Leitungsteam ... 27
Merkblatt für Eltern mit eigenen Kindern im Lager ... 35
3.4. Arbeiten im Team ... 37
Test Selbsteinschätzung – Fremdeinschätzung... 39
3.5. Lagerort und Rekognoszieren ... 41
3.6. Planung des Lagerprogramms ... 51
3.7. Lagerbrief ... 57
Muster: Lagerbrief ... 58
3.8. Lagermaterial ... 61
Beispiel Materialliste Hauslager ... 62
Beispiel Materialliste Zeltlager ... 63
3.9. Lagerbau im Zeltlager ... 65
3.10. Elternarbeit ... 67
3.11. Öffentlichkeits- und Medienarbeit ... 69
3.12. Nach dem Lager ... 71
3.13. Jugendurlaub und Militär ... 73
4. Lageraktivitäten ... 75
4.1. Naturpädagogik ... 75
4.2. Lagereinstieg ... 81
4.3. Kennenlernspiele ...83
4.4. Morgeneinstieg ... 87
4.5. Lagerolympiade ... 89
4.6. Postenlauf ... 91
4.7. Geländespiel ... 93
4.8. Nachtaktivität ... 97
4.9. Wandern mit Kindern ... 101
5. Ökologische Lagergestaltung ... 105
5.1 Auswahl des Lagerortes ... 105
5.2. Lagerküche ... 107
Merkblatt Kochen über dem Feuer ... 119
5.3. Putzen und abwaschen ...121
5.4. Verhalten in der Natur ... 123
6. Verantwortung der Lagerleitung ... 125
6.1. Rechtliche Verantwortung ... 125
6.2. Sicherheit im Lager ... 129
Begleitblatt Kinder ... 135
6.3. Lagerpädagogik ... 137
6.4. Herausforderndes Verhalten von Kindern ... 143
6.5. Prävention sexueller Ausbeutung ... 145
6.6. Heimweh ... 153
6.7. Hygiene ... 155
6.8. Gesundheit ... 157
Fotos: Wo nicht anders vermerkt: WWF Schweiz / ullmann.photography; S.1 WWF Schweiz/Felix Dietrich, S. 5: Michel Gunther/ WWF; S. 6: Corina Achermann; S.29: WWF Schweiz/Felix Dietrich, S.30: WWF Schweiz / Felix Dietrich; S.51: WWF Schweiz / Njazi Nivokazi; S.65: Thomas Marty; S.102:
WWF Schweiz / Njazi Nivokazi; S.107: WWF Schweiz/Felix Dietrich, S.115: Tobias Boss; S.127: WWF Schweiz / Njazi Nivokazi; S.157: Tobias Boss.
1. Der WWF
1.1. Ziele und Schwerpunktthemen des WWF
Der WWF (World Wide Fund for Nature) wurde 1961 in Zürich als Stiftung gegründet. Sein internationaler Hauptsitz liegt in Gland (VD) am Genfersee. Der WWF Schweiz ist eine nationale Organisation und Lizenzneh- mer des WWF International. Er vergibt selbst wieder an 23 kantonale WWF-Sektionen eine Lizenz.
Der WWF global
Der WWF ist mit Niederlassungen und Partner-Organi- sationen (Lizenznehmern) in über 100 Ländern vertre- ten. Er zählt weltweit über 5 Millionen Mitglieder und ist in über 100 Ländern aktiv
Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt
gebieten und eine Zukunft gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben. Dabei stützt er sich auf sechs globale Ziele:
• Die Meere werden so bewirtschaftet und geschützt, dass Mensch und Arten weiter von ihnen profitieren
• Der Zustand der weltweit bedeutendsten Wälder wird verbessert
• Wir setzen uns für eine erneuerbare und faire Energiezukunft ein
• Die Süsswasser-Ökosysteme dienen weiterhin den Menschen und der Natur
• Der Bestand der wichtigsten, gefährdeten Arten kann stabilisiert und wieder ausgebaut werden
• Das globale Ernährungssystem bewahrt die Ressourcen des Planeten
Um diese Ziele zu erreichen, setzt der WWF global auf drei wichtige Hebel: Wirtschaft, Finanzwesen und Politik.
Der WWF Schweiz setzt zusätzlich auf die Hebel Bildung und Innovation.
Der WWF Schweiz
Der WWF Schweiz hat seinen Hauptsitz in Zürich sowie Zweigstellen in Lausanne und Bellinzona und spielt welt- weit eine führende Rolle. Der WWF Schweiz gehört zu den grössten Geldgebern im internationalen Programm und entwickelt die Natur- und Umweltschutz-Arbeit mit fachlichem Wissen weiter. So ist die Arbeit des WWF Schweiz mit Kindern und Jugendlichen oder die Kooperation mit Unternehmen für nachhaltigere Produkte international beispielhaft.
Für den WWF Schweiz sind über 200 Mitarbeitende und über 4000 Freiwillige aktiv. Von den über 280'000 Mit- gliedern & Spendern sind 42'000 Kinder und Jugendliche.
Somit stellt der WWF die grösste und bekannteste Umweltschutzorganisation der Schweiz dar. Die Einnahmen, die durch Mitgliederbeiträge, Spenden, Zuwendungen und Lizenzen an den WWF fliessen, werden wieder für dessen Ziele eingesetzt. Die kantonalen Sektionen setzen sich auf lokaler und regionaler Ebene für den WWF ein.
1.2. Die Abteilung Education des WWF Schweiz
Der WWF Schweiz setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung zugunsten von Mensch und Natur ein und ermöglicht Menschen, ihren Beitrag dazu zu leisten. Für die Erreichung dieses Zieles ist die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und sogenannten Multiplikatoren (z.B. Lehrpersonen) sehr wichtig.
Unser Programm:
Einen ökologischen Lebensstil fördern
Aus Kindern sollen umweltbewusst handelnde Menschen werden – jetzt und später als Erwachsene. Wir prägen durch Angebote, die auf eindrückliche Erlebnisse in und mit der Natur aufgebaut sind, die Werte dieser Kinder und Jugendlichen, und durch das Vermitteln von Handlungswissen befähigen wir sie, sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.
Gemeinsam mit der Abteilung Public Marketing möchten wir sie für den WWF gewinnen und binden, und zusam- men mit grossen und/oder innovativen Partnern erreichen wir Kinder und Jugendliche auch über unsere Mitglieder hinaus.
Die WWF Angebote für Kinder und Jugendliche
Panda Club: Angebot für Kinder von 7 bis 12 Jahren
Panda-Club-Magazin: Thematisch ausgerichtete Mitgliederzeit- schrift mit spannenden Reportagen über Tiere und ihre Lebens- räume, mit Spiel- und Bastelvorschlägen, Rätseln, Rezepten und Co- mic sowie diversen Mitmachaktionen. Dreisprachig, Auflage rund 30‘000, erscheint fünf Mal pro Jahr.
Internet: www.pandaclub.ch. Zusätzliche Informationen zum Heft, zu Tieren und Natur sowie diverse Quiz, Fotos aus den WWF- Lagern, Umwelttipps, Wettbewerbe, Mitmachaktionen.
Vortragsunterlagen: Zahlreiche Dossiers zu Tieren als Hilfe für den Vortrag in der Schule und für weitere Recherchen (zum Herunterla- den auf der Panda-Club-Website).
Lager und Kinderaktionen
In allen drei Landesteilen insgesamt rund 80 Lager pro Jahr für rund 1’800 Kinder.
Internet: www.wwf.ch/ferienlager
WWF Youth: Angebot für Jugendliche von 13 bis 25 Jahren
WWF Youth ist ein Youth Empowerment Programm für Mitglieder und Non-Mitglieder. Es soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen
ermöglichen, sich selbständig für die Umwelt einzusetzen. Junge Menschen entwickeln Ideen und Umweltprojekte, der WWF begleitet sie dabei und unterstützt sie bei der Umsetzung, z.B. mit fachlichem Know-How und Kontakten.
Pandaction Info: vier Mal im Jahr erscheinendes Mitgliedermagazin mit Umweltthemen und Berichten aus der WWF Youth-Community, Auflage: 7‘500
Internet: www.wwf.ch/youth
WWF Schule: Angebot für Lehrpersonen
Schulbesuche: Besuche in Schulklassen von ausgebildeten WWF-Schulbesucherinnen der Sektionen zu Themen wie Biodiversität, Raubtiere in der Schweiz, Klimawandel etc.
Internet: www.wwf.ch/schule
Newsletter: sechs bis acht Newsletter pro Jahr über aktuelle Angebote und Materialien im Bereich der WWF-Um- weltbildung
Pandamobil: Wechselnde, mobile Ausstellung zu Umweltthemen (2018-2021: Nachttiere) Lehrmittel: Dossiers, Arbeitsblätter, Spiele, Bastelideen etc. für den Umweltbildungsunterricht
Unsere Arbeitsweise
Wir vermitteln den Kindern Naturvertrautheit als Basis für Handlungswissen, damit aus der umweltbewussten Ein- stellung eine Handlung werden kann.
Wir bilden Lehrpersonen und Lagerleitende aus, unterstützen sie und bilden sie weiter, damit unsere Projekte mög- lichst wirksam sind.
Wir beginnen mit der Umweltbildung bei möglichst jungen Kindern und sprechen auch Eltern an, um das nachhal- tige Verhalten und Umweltbewusstsein im Familienalltag zu erhöhen und langfristig zu festigen.
Abteilung Education im WWF-Netzwerk
Die Abteilung Education versteht sich als Teil des globalen WWF-Netzwerkes:
• Sie greift nationale und globale Themen auf und vermittelt sie zielgruppenspezifisch.
• Sie führt, wenn möglich, ihre Projekte mit Partner-Organisationen (z.B. WWF Deutschland, WWF Öster- reich) durch.
Unsere Ziele und Herausforderungen für die nächsten Jahre
• Kinder und Jugendliche zum Handeln befähigen.
• Das Naturerlebnis mit der Handlung im Alltag verbinden.
2. Die WWF-Lager
2.1. Das Wichtigste in Kürze
Im Vordergrund eines WWF-Lagers steht immer das Naturer- lebnis. Auf Streifzügen im Freien sowie durch Spiele und Be- obachtungen lernen die Kinder die Natur in ihrer Schönheit und Vielfalt kennen und schätzen. Spielerisch erleben sie Zu- sammenhänge und erfahren, wie eine ökologische Gestaltung des Alltags funktioniert. Jedes Lager führt eine Lageraktion durch. Ziel der Lageraktion ist es, dass jedes Jahr ein ausge- wähltes ökologisches Thema, welches auch beim WWF zentral ist, allen Lagerteilnehmenden nähergebracht wird. Thema der Aktion wird vom WWF vorgegeben, und Material und Hinter- grundinformationen zur Verfügung gestellt.
Information
Alle WWF-Lagerleitenden bekommen sechsmal im Jahr den
“Infoblitz“. Dieser enthält die wichtigsten Infos über den WWF und das Lagerwesen und wird per E-Mail versendet.
Im Infoblitz werden auch (Weiterbildungs-)Veranstaltungen ausgeschrieben und Lagerleitende gesucht.
Leitung
Die Lager werden von freiwilligen Leitenden geleitet. Die Hauptleitung ist dem WWF persönlich bekannt, hat Er- fahrung in mehreren WWF-Lagern als Mitleitung gesammelt und den WWF-Lagerleitungskurs (oder Vergleichba- res) besucht. Pro 4 bis 5 Kinder muss eine Leitungsperson eingesetzt werden. Die Leitenden sind in der Regel über 18 Jahre alt und in jedem Lager beiderlei Geschlechts. Jugendliche ab 16 Jahren können als Hilfsleitende in ein Lager mitgehen und Erfahrungen sammeln. Sie zählen dabei aber nicht als zusätzliche Leitende. Der Altersunter- schied zwischen Leitenden und Teilnehmenden soll mindestens zwei, besser drei Jahre betragen.
Jugendlager (ca. 14-18 Jahre) sind anspruchsvoll zu leiten und benötigen entsprechende Erfahrung. Sie sollten nicht die erste Erfahrung in der Leitung darstellen und der Altersunterschied muss mindestens drei Jahre betragen.
Die Lager sind für die Leitenden gratis, die Spesen der Vorbereitung und Anreise werden gegen Beleg rückvergütet und es gibt folgende kleine Entschädigung:
Funktion Eine Woche Zwei Wochen
Hauptleitung CHF 300.- CHF 450.-
Mitleitung CHF 170.- CHF 250.-
Hilfsleitung keine keine
Administrativer Ablauf
November: Projekteingabe
Unterlagen der Lagerleitung an den WWF Schweiz
Wer im kommenden Jahr ein WWF-Lager durchführen will, muss sein Projekt am alljährlich statt- findenden Herbsttreffen (Pandiamo-Weekend) Ende Oktober/Anfang November anmelden.
Hier werden Ideen ausgetauscht, Grobkonzepte erarbeitet und provisorische Teams gebildet.
Bis spätestens Mitte November (genauer Stichtag wird am Pandiamo-Weekend bekanntgegeben) müssen folgende Unterlagen beim WWF Schweiz eingetroffen sein:
•
Ausgefüllte Lageranmeldung (als PDF-File) mit Ausschreibungstext max. 500 Zeichen. Die- ser wird durch die WWF-Redaktion überarbeitet.•
Lagerbudget (als Excel-File). Der budgetierte Betrag wird ca. einen Monat vor dem Lager überwiesen.•
Evtl. Fotos zum Lagerthema für das Online-Programm. Auch die WWF-Redaktion sucht passende Bilder im Archiv.Die Verantwortliche für die Ferienlager des WWF verschafft sich nach Eingang der Unterlagen ei- nen Überblick über die eingegangenen Projekte und trifft die endgültige Entscheidung über die Ausschreibung im Lagerprogramm und den Ausschreibungstext. Das Lagerprogramm wird Anfang Februar auf der Anmeldeplattform des WWF publiziert.
Die Anmeldungen und Zahlungen der Teilnehmenden laufen online über den WWF Schweiz. Die Teilnehmenden erhalten von uns eine Anmeldebestätigung.
Vor dem Lager
Unterlagen der Lagerleitung an den WWF Schweiz
Spätestens 6 Wochen vor Beginn des Lagers brauchen wir von euch das folgende Material, da- mit wir rechtzeitig die Einladungen an die Teilnehmenden schicken können.
•
Lagerbrief zum Versand an die Teilnehmenden inkl. Packliste. Der WWF ergänzt euren La- gerbrief an die TN um das Begleitblatt, das die Teilnehmenden (wenn du möchtest inkl.einer Kopie des Impfausweises) an euch zurückschicken müssen. Ihr könnt den Lagerbrief etc. auch selber verschicken (mit CC an uns). Wir möchten den Brief aber in jedem Fall vorher noch kurz sehen (du kannst die Materialien in den Sharepoint hochladen)
•
Wochenprogramm•
Notfallnummer während des Lagers•
vollständige Liste der Leitenden inkl. Adresse, E-Mail-Adresse und Geburtsdatum.•
Die unterschriebene Hauptleitungs-Einsatzvereinbarung und Teamvereinbarung (letztere kann auch nach dem Lager eingereicht werden, muss aber spätestens zu Beginn des Lagers unterzeichnet werden). →Teameinsatzvereinbarung im Anhang des Kapitels 6.5.Vor dem Lager
Unterlagen des WWF-Schweiz an die Lagerleitung
• Aktuelle Teilnehmendenliste, Merkblatt Krisenkommunikation, Notfallkärtchen
• Auf Anfrage: WWF-Fahne (für die Dauer des Lagers ausgeliehen) und Hoodies für neue Lagerleitende, weiteres Lagermaterial gemäss Inventar
• Bei Bedarf senden wir euch zusätzlich Infos zu spezifischen Lagerthemen oder WWF-The- men.
Gesundheit
Der WWF hat drei Lagerapotheken, die bei rechtzeitiger Anfrage ausgeliehen werden können. An- sonsten kann das Lagerleitungs-Team seine Apotheke selber zusammenstellen. Alle Lagerteilneh- menden sind verpflichtet, das ausgefüllte Begleitblatt der Lagerleitung zuzustellen. Das Begleitblatt enthält wichtige Informationen für den Notfall. Ausserdem könnt ihr dort sehen, welche Teilneh- menden eine Nahrungsmittelunverträglichkeit haben oder wer sich vegetarisch ernähren (wichtig für die Menüplanung).
Organisation des Lagermaterials
Der WWF hat nur begrenzt Material, welches für die Lagerdurchführung entliehen werden kann.
Bitte klärt frühzeitig ab, woher ihr das benötigte Material kriegt und vergesst nicht, es zu budgetie- ren.
Während des Lagers
Spezielle Vorfälle müssen sofort dem WWF gemeldet werden! Dazu gehören schwere Krankheiten oder Verletzungen, aber auch Ausnahmesituationen psychischer Art, falls Teilneh- mende aus dem Lager heimgeschickt werden müssen und falls ihr grosse Programmumstellungen vornehmt (z.B. Wanderung an einem anderen Tag).
Bei Problemen oder Fragen wendet ihr euch an die Lagerverantwortliche des WWF Schweiz: la- ger@wwf.ch oder auf die Notfallnummer: 079 104 80 10.
Nach dem Lager
Wenn das Lager vorbei ist, gibt es noch Folgendes zu erledigen:
•
Kurzes Feedback (Umfragelink wird vom WWF verschickt).•
Nachtreffen: Auswertung im Team, Teilnehmerfeedback anschauen•
Übersichtliche Lagerbuchhaltung mit vollständigen Belegen an den WWF senden•
Fotos auf auf Sharepoint hochladen.2.2. Hauptleitung – Mitleitung
In einem gut funktionierenden Team kann jede Auf- gabe von jedem Mitglied übernommen werden. Die Aufgabenverteilung ist eine Frage der Absprache. Je- der übernimmt Verantwortung. Nicht delegierbar ist hingegen die Hauptverantwortung für das Lager. Sie bleibt bei der Hauptleitung – auch wenn sie zahlreiche Aufgaben an Mitleitende übergeben hat.
Aufgabe der Hauptleitung
•
Den allgemeinen Überblick bewahren•
Dafür sorgen, dass alle Aufgaben verteilt werdenund im Auge behalten, ob diese auch ausgeführt werden. Es ist dabei kein Kontrollfanatismus angebracht, aber lieber frühzeitig einmal mehr nachfragen, als Last-Minute-Improvisationen. Im schlimmsten Fall bleiben ge- wisse Aufgaben an der Hauptleitung hängen. Das kann u.U. Konsequenzen für ‹fehlbare› LeiterInnen haben.
•
Das Leitungsteam zusammenstellen, d.h. für genügend ausgebildete Leitende und eine gute Durchmischung sorgen und bis zu einem gewissen Grad gegenüber dem WWF für die einzelnen Teammitglieder bürgen. Es ist für die Abteilung Education des WWF unmöglich, die Mitleitenden aller Lager persönlich zu kennen. Daher ist das Urteil der Hauptleitenden bzgl. der Fähigkeiten und der Persönlichkeit der Mitleitenden sehr wichtig!•
Das Geschehen im Team beobachten und Austauschgefässe resp. eine Kommunikationskultur schaffen.•
Während dem Lager das Geschehen immer wieder aus Distanz reflektieren.•
In heiklen Situationen die Verantwortung und auch die Entscheidungskompetenz wahrnehmen (allenfalls in Absprache mit der WWF-Abteilung Education).Das bedeutet, dass Hauptleitende für andere Aufgaben oft weniger Kapazität haben, z.B. die Küchenplanung (zu aufwändig neben der Hauptleitung). Auch sonst hat es sich bewährt, wenn die Hauptleitung weniger Programm selber gestaltet. Dies hilft sicherzustellen, dass das Lager vom ganzen Team getragen wird und nicht zu viel auf der Hauptleitung lastet (und es wird auch vermieden, dass das Lager zu einer One-Man-Show der Hauptleitung wird).
Tagesverantwortung
Eine bewährte Möglichkeit, die Verantwortung für das Lager auf das ganze Team zu verteilen, ist ein System, bei dem die Verantwortung für das Programm für jeden Tag von einem anderen Teammitglied übernommen wird. Zu einer Tagesverantwortung können z.B. folgende Aufgaben gehören: Programmverantwortung (vom Morgeneinstieg bis zum Gute-Nacht-Sagen), Zeitmanagement, Ansagen an die Kinder oder Leitung der Teamsitzung.
Auch bei dem System mit Tagesverantwortungen bleibt die Hauptverantwortung für das Lager bei der Hauptleitung und es ist ihre Aufgabe, sicherzustellen, dass die Tagesverantwortung von den Leitenden wahrgenommen wird!
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über Aufgaben und Rollen, die im Zusammenhang mit einem Lager auftreten können und macht Vorschläge, wer diese Aufgaben in erster Linie übernehmen sollte.
: Beide möglich, meist aber Aufgabe der Hauptleitung oder zumindest von der Hauptleitung aktiv zu organisieren/delegieren
→: Beide möglich, meist aber eher Aufgabe für Mitleitende
Hauptleitung Beide Mitleitung
Allgemeines/Organisation
Hauptverantwortung Mitverantwortung
Übersicht für Ablauf durchs Jahr:
Vortreffen, Infobriefe, Organisation, Auswertung
Mitdenken Aufgabenverteilung Strukturen schaffen
Überblick bewahren
Elternarbeit Infobrief an Kinder
Kommunikation mit dem WWF
Krisenkommunikation Apotheke / Lagerarzt sein → Reiseplanung
Einkauf → Küchenplanung
Finanzen
Lager-Auswertung
Team
Verantwortung fürs Team Team zusammenstellen Gefässe für Austausch im Team
schaffen Teamsitzungen leiten
Reflektieren des Geschehens im La-
ger / im Team auf Rollen ansprechen
Wahrnehmen der Befindlichkeit des
Leiteungsteams Befindlichkeit kommunizieren eigene Bedürfnisse äussern
Kinder
rechtl. Hauptverantwortung Verantwortung für Kinder Ansprechperson für Anliegen der Kinder
Polizei
Spielkamerad sein →
Programm
Programm gestalten Tagesverantwortung
Programmteile durchführen →
WWF Qualitätsstandards für Ferienlager
Ein WWF-Lager ist naturpädagogisch ausgerichtet und wird umweltfreundlich durchgeführt. Die Leiterinnen und Leiter vertreten die Werte und Ideen des WWF und verstehen sich als dessen Aushängeschild. Mit externen An- bietern wird ein Vertrag abgeschlossen, mit Freiwilligen eine Einsatzvereinbarung. Vorliegende Qualitätsstandards sind Bestandteil des Vertrags, respektive der Einsatzvereinbarung.
1. Leitung und Betreuung
• Betreuungsverhältnis: 1 Leitungsperson betreut 4, maximal 5 Teilnehmende (TN).
• Leitende sind mindestens 18 Jahre alt und der Altersunterschied zu den TN beträgt mindestens 3 Jahre.
• Es dürfen auch Hilfsleitende eingesetzt werden (ab 16 Jahren). Diese können allerdings nicht als Betreu- ungspersonen gerechnet werden.
• Die Hauptleitung verfügt
o über eine anerkannte Leitungsausbildung (z.B. Lagerleiterausbildung WWF, J&S Lagersport und Trekking, Feuervogel, Drudel 11) oder eine pädagogische Ausbildung und
o über eine Hauptleiterausbildung (wird entweder am Pandiamo-Weekend angeboten oder erfolgt direkt durch die Lagerverantwortliche) und
o über Erfahrung im Umgang mit Kindergruppen des fraglichen Alters (kann in begründeten Aus- nahmefällen genügen).
• Bei neuen Hauptleitern kann eine Referenz eingeholt werden. Die Hauptleitung legt dem WWF Schweiz einen aktuellen Sonderprivatauszug aus dem schweizerischen Strafregister vor (Wiederholung alle drei Jahre).
• Mindestens eine Person des Leitungsteams hat in den letzten vier Jahren einen Nothilfekurs absolviert.
• Mindestens eine Person pro Team hat in den letzten vier Jahren eine Weiterbildung zur Prävention sexu- eller Übergriffe besucht.
• Externe Anbieter: Mindestens eine Person im Leitungsteam hat den WWF-Lagerleitungskurs oder zwei Personen haben einen WWF-Weiterbildungskurs besucht (Pandiamo-Weekend zählt als Weiterbildung).
Andere Weiterbildungen gelten nach Absprache.
• Im Team sind Personen beiderlei Geschlechts vertreten, wenn möglich jeweils mindestens zwei Personen.
2. Organisation
• Der WWF übernimmt Ausschreibung, Werbung und Teilnehmeradministration.
• Die Eltern und TN erhalten spätestens drei Wochen vor dem Lager einen Einladungsbrief mit Detailinfos.
Diese Briefe sind ansprechend gestaltet (es gibt eine Vorlage mit Logos) und beinhalten alle wichtigen Informationen und mindestens die Namen aller Leitungspersonen (besser auch Fotos).
• Den Eltern wird eine Notfallnummer mitgeteilt (kann auch die vom Notfallpikett beim WWF Schweiz sein).
Diese Nummer wird regelmässig abgehört, falls kein durchgehender Empfang besteht. Umgekehrt haben die Leiter von jedem Kind eine Notfallnummer.
• Der WWF muss vor dem Lager über das Programm informiert sein, eine Notfallnummer haben und über die vollständige Leiterliste verfügen.
3. Inhalt und Programm
• Das Programm muss mindestens einen Natur- / Umweltschwerpunkt (mind. ½ Tag) beinhalten. Dies gilt auch für Zeltlager.
• Beispiele: Naturpädagogische Aktivität, Besuch einer Fachperson (Förster, Fischer…), Exkursion mit Füh- rung.
• Das Programm ermöglicht es den Kindern, die Natur besser kennenzulernen.
• Das Programm zeigt den Kindern auf spielerische Weise Möglichkeiten auf, selber die Umwelt zu schüt- zen.
• Das Programm ist so gestaltet, dass der Impact auf die Natur möglichst gering ist (keine Wiesen zertram- peln, Naturschutzgebiete respektieren, Tiere nicht stören, Transporte minimieren, Abfall vermeiden, Er- nährung nach WWF-Richtlinien, vgl. Abschnitt 6).
• Das Programm ist dem Alter der Kinder angepasst.
• Die TN erhalten während des Lagers (nicht nur am Ende) Gelegenheiten, bei denen sie dem Leitungsteam Rückmeldungen geben können (z.B. Redestabrunde, Briefkasten…). So kann besser auf die Bedürfnisse der TN eingegangen werden.
4. Sicherheit
• Die Sicherheitsregeln (Siehe Dokument „Sicherheit im Lager“ in den Ausbildungsunterlagen) werden ein- gehalten.
• Eine vollständige Notfallapotheke ist immer dabei.
• Spezielle Sicherheitsvorkehrungen für Aktivitäten im Wald/am Wasser/in den Bergen/mit dem Velo/bei Seilkonstruktionen sind getroffen worden.
• Bei Zeltplätzen in den Bergen: Den Lagerplatz auf einer Gefahrenkarte überprüfen oder sich bei der Ge- meinde über allfällige Gefahren (insbesondere Felsstürze) informieren.
• Alle Leiter kennen das Dokument „Vorgehen im Not- und Krisenfall“ und tragen ein Notfallkärtchen auf sich.
• Prävention sexueller Ausbeutung: Alle Leiter unterschreiben eine Einsatzvereinbarung, inkl. Selbstver- pflichtung, die den Umgang mit Kindern und Jugendlichen regelt. Die Einsatzvereinbarungen werden 10 Jahre lang aufbewahrt (beim WWF möglich).
• Externe Anbieter: Alle Leitenden haben eine Einsatzvereinbarung mit dem externen Anbieter eines La- gers, der ihren Einsatz regelt und auch die Prävention sexueller Ausbeutung einschliesst (Selbstverpflich- tung in Form von Teamvereinbarung). Das Dokument muss 10 Jahre aufbewahrt werden (beim WWF möglich).
• Bei Aktivitäten im/auf dem Wasser hält sich das Leitungsteam an die Empfehlungen der SLRG. Je nach Aktivität (beaufsichtigtes Schwimmbad, beaufsichtigtes See-/Flussbad, See, Fluss) gelten spezifische Ausbildungsanforderungen sowie maximale Betreuungsverhältnisse.
• Grössere Programmänderungen oder Wechsel der Unterkunft (z.B. vom Zeltlager in die Notunterkunft) müssen dem WWF gemeldet werden; ebenso Unfälle mit Arztbesuch. Grundsätzlich gilt: Lieber einmal zu viel informieren!
5. Lagerort
• Einfache Anreise mit ÖV möglich. Begleitete Reise muss bei überregionalen Lagern ab zentralen Treff- punkten (z.B. Zürich und Bern) organisiert werden, auch wenn sie nicht im Preis inbegriffen ist.
• Einkaufs- und Entsorgungsmöglichkeiten sind in der Regel zu Fuss oder mit den ÖV gut erreichbar (be- gründete Ausnahmen sind möglich).
• Genügend Umgebung für Spiele und Erkundungen (ohne zu grosse Störungen zu verursachen) muss vorhanden sein.
• Nach Möglichkeit die lokale Bevölkerung einbeziehen.
6. Küche und Material
• Budget: 10.- bis 13.- CHF / Person und Tag. Saisonal, lokal, biologisch und Fairtrade: Nach diesen Krite- rien werden Produkte für die WWF-Lager eingekauft, wobei die Reihenfolge hier auch der Wichtigkeit entspricht. Auf M-Budget-/Prix Garantie-Produkte, CC und ähnliche Angebote soll verzichtet werden. Ver- packungsarme und möglichst naturbelassene, wenig verarbeitete Nahrungsmittel bevorzugen.
• Vollwertmenus kochen, gesunde Desserts und Zwischenverpflegungen.
• Sinnvolles Mass an Fleischkonsum (1 bis max. 3 Mal pro Woche; Vegi-Menü nicht vergessen!).
• Nahrungsmittel schonend und energiesparend zubereiten und Essensreste verwerten. Nach Möglichkeit Tupperware benutzen bei Picknick.
• Wenn möglich helfen die TN beim Kochen mit.
• Kochen mit Wildpflanzen darf nur, wer den WWF-Weiterbildungskurs (wird ungefähr alle 2 Jahre durch- geführt) besucht oder ausgewiesene und fundierte Kenntnisse in diesem Bereich hat.
• Non-food-Produkte und Bastelmaterialien sollen nach ökologischen Kriterien ausgewählt werden. Es soll primär auf wiederverwertbare Materialien und natürliche und umweltschonende Produkte gesetzt werden (Papier, Bastelmaterial, Leim, Farbe, Toilettenpapier usw.).
7. Putzen / Abwaschen
• Mittel sparsam dosieren, nur gezielt anwenden und ökologische Putz-/Abwaschmittel verwenden.
• Mit kaltem Wasser vorspülen.
• Wenn möglich Nachfüllpackungen verwenden.
• Zelt:
o Abwasser (Abwaschmittel / Seife) nie direkt in ein Gewässer einleiten, sondern durch Erde filtern lassen (min. 20-50 Meter Abstand zum Gewässer)
o Darauf achten, dass keine Essensreste in die Gewässer gelangen o Vorspülen mit Kies, Sand, Asche, Erde o.ä.
8. Lagerbesuch durch den WWF
• Die WWF-Lager werden regelmässig durch WWF-Mitarbeitende oder Kerngruppenmitglieder besucht. Der Besuch dient einerseits dazu, den Teilnehmenden einen direkten Kontakt zum WWF zu bieten und erfüllt andererseits auch den Zweck der Qualitätssicherung. Der Besuch wird vorgängig angekündigt und wenn möglich auf einen günstigen Lagertag gelegt.
9. Medien
• Der WWF macht Medienarbeit. Jedes Jahr wird eine Anzahl von Lagern ausgewählt, bei welchen durch die WWF-Medienabteilung lokale Medien bearbeitet werden. Nach Möglichkeit wird ein Medientag pro Lager festgelegt. Eine Mitarbeit der Lagerleitenden ist dabei nötig, der Aufwand hält sich jedoch in Gren- zen.
2.3. Weiterbildungen zu Lagerthemen
Vielleicht möchtest du zum einen oder anderen Thema Weiterbildungen besuchen. Die WWF Abteilung Education sowie weitere Institutionen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten an.
Vom WWF Schweiz angebotene Weiterbildungen
Abteilung Education des WWF: Etwa drei Weiterbildungsweekends jährlich speziell für La- gerleitende. Die Weiterbildungen werden hier aus- geschrieben (nach Kursen filtern und als Stichwort
«Lager» eingeben: www.wwf.ch/lager).
Die Weiterbildungen werden jeweils im Infoblitz angekündigt, den WWF-Lagerleitende automa- tisch erhalten. Weitere Informationen: la- ger@wwf.ch.
WWF-Sektionen: Je nach Sektion unterschied- liche Weiterbildungsmöglichkeiten zu Umwelt- und Lebensstil-Themen. Weitere Informationen auf der Website der jeweiligen Sektion.
Liste aller Sektionen:
https://www.wwf.ch/de/ueber-uns/regionale- wwf-sektionen.
Weiterbildungen von anderen Institutionen
Naturfreunde Schweiz: Naturkundliche Kurse und Botanikkurse www.naturfreunde.ch, Tel. 031 306 67 67
Ökoforum Luzern: Kurse und Exkursionen in Umwelt-, Naturschutz, Stadtökologie www.umweltberatung-luzern.ch, Tel. 041 412 32 32
Pro Natura: Kurse und Exkursionen zu Naturerleben und Naturschutz www.pronatura.ch, Tel. 061 317 91 91
Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz: Kurse zu Ornithologie und Naturschutz www.birdlife.ch, Tel. 044 457 70 20
Silviva: Kurse, Waldtage, Erlebniswochen und Kurzlehrgänge in Wald- und Naturpädagogik www.silviva.ch, Tel. 044 291 21 91
Spoiz: Weiterbildung in Suchtprävention für Lagerleitende. 3x jährlich Einführungsweekend für Lagerleitende so- wie Vertiefungskurse
www.okaj.ch, Tel. 044 366 50 10
3. Lagerorganisation
3.1. Entstehung eines WWF-Lagers
Ende Oktober findet das Pandiamo-Wochenende statt. Dort treffen sich rund 80 Lagerleitende, um auf die vergangene Lagersaison zurückzublicken und die kommende Saison zu planen. Motivierte Leitende schmieden gemeinsam neue Lagerpläne, stellen konkrete Ideen vor und suchen sich Mitlei- tende. In der Wahl des Themas, des Zeitpunktes und der Mitleitenden sind angehende Hauptlei- tende weitgehend frei.
Wer am Pandiamo ein Lager eingibt, bekommt in den folgenden Wochen einige Aufgaben. Für jedes
Lager muss eine Lageranmeldung mit den Eckdaten zum Lager und dem Ausschreibungstext ausgefüllt werden.
Dies ist die Grundlage für die Lagerausschreibung durch den WWF. Zusätzlich muss ein Lagerbudget erstellt und an den WWF gesendet werden.
Die Checkliste auf den nächsten Seiten führt die Hauptleitenden durch die verschiedenen Aufgaben während dem Lagerjahr.
Checkliste Hauptleitung WWF Lager 2019
Zeitplan (grösstenteils Richtwert)
Blau: Wir schicken euch etwas Rot: Ihr müsst uns etwas auf Sharepoint hochladen
November Dezember Januar Februar März April Mai
Infoblitz
(Leitendensuche)
Lageranmeldung, Budget
Rückmeldung Ausschreibungstext, Budget
Letzte Änderungen Ausschreibungstext falls gewünscht Hauptleitungsbriefe Lagerprogramm
November Dezember Januar Februar März April Mai
Nützliche Infos
❑ Interner Sharepoint-Ordner (nützliche Infos und Dokumente)
Wenn du eine Hauptleitung machst, bekommst du zu Beginn des Lagerjahres den Zugriff
❑ Lagerleitungsordner
Wer noch keinen hat und gerne einen möchte: Bitte Mail an lager@wwf.ch. Die wichtigsten Dokumente sind je- doch auch im Sharepoint-Ordner
❑ Hauptleitungsbriefe
Im Januar, März, Mai und 6 Wochen vor dem Lager bekommt ihr jeweils einen Hauptleitungsbrief. Die Hauptleitungsbriefe führen euch durchs Lagerjahr und dienen euch als Anhaltspunkte, wie weit ihr mit der Vorbe- reitung schon sein solltet.
Bei Fragen
Corina: 044 297 21 20 Isabelle: 044 297 21 60
Wir beraten und unterstützen euch gerne!
Nach Pandiamo/letztem Lager: Rahmenbedingungen festlegen
❑ Was können wir von vergangenen Lagern lernen?
Rahmenbedingungen
❑ Lagerziele und Lagerthema festsetzen
❑ Haus- / Zeltplatzsuche (falls Zeltlager: Zelte organisieren), ev. Rekognoszieren
→ Lagerordner Kapitel 3.5
Richtpreis Haus: 10-15 Fr. pro Teilnehmende pro Nacht
❑ Bei Zeltplätzen in den Bergen: Den Lagerplatz auf einer Gefahrenkarte überprüfen oder sich bei der Gemeinde über allfällige Gefahren (insbesondere Felsstürze) erkundigen. Gefahrenkarten findet ihr unter https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/naturgefahren.html.
❑ Anzahl und Alter der Teilnehmenden festlegen
❑ Datum und Zeit des Lagers mit Hilfe des Schulferienkalenders festlegen.
→ Ferienkalender Schweiz: https://www.schulferien.org/schweiz/ferien/
Team
❑ Leitungsteam soweit möglich zusammenstellen
Der Infoblitz mit einer provisorischen Lagerliste erscheint am Ende November. Das ist eine gute Möglich- keit, Mitleitende zu finden. Gib uns Bescheid, falls du noch Mitleitende suchst.
❑ Brauchen die Leitenden zusätzliche Ausbildungen (Nothelfer, Rettungsschwimmer, Prävention)?
❑ Termin für das erste Teamtreffen suchen.
Administratives
❑ Kassier festlegen & Budget mit Vorlage erstellen.
→ Budgets können von vergangenen Lagern teilweise übernommen werden, bitte nutzt aber das aktuelle For- mular.
❑ Ausschreibungstext formulieren
→ Nur Dinge versprechen, die ihr einhalten könnt!
❑ Lageranmeldung ausfüllen. Zusammen mit Ausschreibungstext und Budget bis spätestens zum kom- munizierten Termin im November an das Lagerteam mailen: lager@wwf.ch
❑ Rückmeldungen zum Ausschreibungstext und Budget bekommt ihr laufend bis Ende November.
Im Winter: Was seitens des WWF passiert
Administratives
❑ Mitte Dezember laden wir euch die Lagerausschreibungen, wie sie auf der Lagerwebsite erscheinen würden in den Sharepoint. Letzte Chance für Korrekturen: Bitte rasch an das Lagerteam melden, merci!
❑ Das Lagerprogramm erscheint Anfangs Februar auf der WWF-Homepage. Mitte Februar startet die Online- anmeldung. Jugendlager (Altersdurchschnitt über 13 Jahre) werden zusätzlich im Pandaction Info Magazin ausgeschrieben.
4-5 Monate vor dem Lager: Grobe Lagervorbereitung
Programmplanung
❑ Lagerthema und Ziele bestimmen
❑ Ideensammlung zu Aktivitäten, die zum Thema passen
❑ Grobprogramm des Lagers entlang eines roten Fadens/einer Geschichte erstellen
→ z.B. Wilhelm Tell Lager: Tell muss Gessler zuerst kennenlernen und von ihm gezwungen werden, seinem Sohn den Apfel vom Kopf zu schiessen, bevor er ihm in der Hohlen Gasse auflauert sonst macht das Ganze wenig Sinn...
Team
❑ Team vervollständigen, evtl. Küchenteam suchen
❑ Teamregeln festsetzen
❑ Lagerregeln diskutieren
❑ Verantwortungen aufteilen
❑ Einkauf & Küche
❑ Apotheke beschaffen
❑ Anreise/Abreise planen und buchen
❑ erste Programmelemente aufteilen
❑ Termine festsetzen (wer macht was bis wann?)
❑ Rekognoszieren des Hauses / Zeltplatzes und der Notunterkunft (nicht zwingend alle)
Teilnehmende
❑ Welche Erwartungen haben die Teilnehmenden (Eltern), die Leitenden und der WWF?
Administratives
❑ Vorgehen für die Abrechnung und Belegsammlung mit allen klären
❑ Gesuch für Jugendurlaub einreichen (Unterschrift vom WWF verlangen) www.jugendurlaub.ch
3 Monate vor dem Lager: Detaillierte Lagerplanung
Programmplanung
❑ Feinprogramm erstellen (inkl. Schlechtwetteralternativen)
Team
❑ Stand der bisherigen Vorbereitungen austauschen
❑ Wichtigste Lagerregeln verbindlich festlegen.
❑ Aufteilung und Erledigung der Ämtli festlegen
❑ Verantwortungen für alle Programmpunkte und Aufgaben zuteilen (wer leitet was?)
Administratives
❑ Zeiten für An- und Abreisetage festlegen.
→ Bei beliebten Strecken schon hier Zug / Bus reservieren.
6 Wochen vor dem Lager
Administratives
Ladet die folgenden Unterlagen in euren Sharepoint-Ordner:
❑ Lagerbrief mit Detail-Infos für Teilnehmende inkl. Packliste, Wochenprogramm, Notfallnummer während des Lagers
❑ vollständige Liste der LeiterInnen inkl. Adresse, Email-Adresse und Geburtsdatum
❑ Unterschriebene Hauptleitungs-Einsatzvereinbarung und Teamvereinbarung (letztere kann auch nach dem Lager eingereicht werden, muss aber spätestens zu Beginn des Lagers unterzeichnet werden)
Der WWF lädt die TN-Liste und das Begleitblatt, welches die TN an euch zurücksenden müssen in euren Sharepoint-Ordner.
Je nachdem, wie ihr es mit dem WWF abgemacht habt, schickt ihr den Lagerbrief, die TN-Liste und das Begleitblatt selber an die Teilnehmenden (mit CC an lager@wwf.ch) oder der WWF verschickt das Mail für euch. Den Brief möchten wir aber in jedem Fall vor dem Versand noch kurz sehen.
1 Monat vor Lagerbeginn
❑ Vorbereitung überprüfen: Seid ihr im Zeitplan drin? Braucht ihr Unterstützung?
Team
❑ Wer organisiert was?
Administratives
❑ Materialliste zusammenstellen
❑ Einkaufslisten zusammenstellen, lokale Geschäfte und Post orientieren bzw. bestellen.
❑ Transport des Materials und der Lebensmittel organisieren (Hin- und Rückfahrt)
❑ Eingang der Begleitblätter kontrollieren
❑ Sobald die meisten Begleitblätter da sind:
❑ Übersicht gewinnen
❑ Offene Fragen mit den Eltern klären (z.B. Medikamenten-Abgabe)
→ Die Begleitblätter sollten zu Lagerbeginn im Team besprochen werden und während dem Lager für alle Lei- tenden zugänglich sein.
❑ Platzreservation in Zug / Bus machen und Kollektive kaufen. Die Anzahl kann auch kurzfristig noch geändert werden.
Nach dem Lager
❑ Fotos auf pandaclub.ch hochladen
❑ Material zurücksenden (WWF-Fahne, Apotheke)
❑ Teamauswertung (online)
❑ Abrechnung: Belege sammeln, an Corina schicken
Evaluation Teilnehmende: wird vom WWF-Büro versendet, ihr erhaltet eine Zusammenfassung der Resultate per Mail
Anmeldung eines WWF-Lagers 2021
3.2. Budget- und Buchhaltungstipps
Jedes Lager muss im Vorfeld (bis Mitte November des Vorjahres) ein Budget erstellen und in den Sharepoint hochladen. Die Budgeterstellung geschieht elektronisch mit einem Excel-File, das der WWF Schweiz der Lagerleitung zustellt.
Nach dem Lager muss eine übersichtliche Lagerbuchhaltung mit voll- ständigen Belegen die tatsächlich entstandenen Kosten nachweisen. Je- des Lager erstellt daraus seine Abrechnung und schickt sie dem WWF Schweiz zu.
Erstellen des Budgets
• Pro Person und Tag wird mit etwa 10 bis 13 Franken für Lebensmit-
tel gerechnet.
8- bis 12-jährige Kinder sind dabei wohl eher am unteren Ende, Jugendliche eher am oberen Ende. Mit diesen Beträgen ist es möglich, biologische Lebensmittel nicht nur vom Grossverteiler zu beziehen. Vergesst nicht, die Teammitglieder einzuberechnen.
• Falls du noch kein Lagerhaus gefunden hast, musst du trotzdem schon dein Budget planen. Lagerhäuser findest du ab 8 Franken pro Person und Nacht (ohne Strom/Wasser) bzw. etwa 10 Franken pro Person und Nacht (mit Strom/Wasser). 13 bis 16 Franken sind die obere Grenze, die du bezahlen kannst, ohne dass das Lager zu teuer wird. Einige Lagerhäuser haben separate Tarife für Erwachsene und Kinder. Es lohnt sich, genau zu schauen, was im Preis inbegriffen ist und was nicht. Nebenkosten könnten sein: Kurtaxen, Brennholz, Strom, etc. Diese können eine Unterkunft ziemlich verteuern! Pass auch auf, dass du dich beim Zählen der Nächte nicht verrech- nest.
• Du kannst Geld sparen, indem du Arzneimittel von zu Hause mitnimmst und dir das verbrauchte Material danach neu kaufst und vom WWF bezahlen lässt. Es lohnt sich nicht, für jedes Lager eine komplette Apotheke zusammenzukaufen, die dann «vor sich hin mottet».
• Mit einer vordatierten Tageskarte kannst du günstig rekognoszieren. Tageskarten der Gemeinde kannst du unter www.tageskarte-gemeinde.ch bestellen.
• Erkundige dich nach den Kosten fürs Kollektiv beim nächsten Bahnhof. Lager bekommen in der Regel für Kol- lektivbillette Rabatt. Bei der SBB gibt es ab zehn Personen 20% Rabatt, jede zehnte Person reist gratis mit, mit dem Halbtax 60% Rabatt (GA-Besitzer zählen zur Gruppe dazu). Weitere Informationen unter www.sbb.ch, beim RailService (Tel. 0900 300 300) oder am Bahnhof.
• Rabatt gibt es ausserdem manchmal auch beim Einkaufen. Bei Grossverteilern muss aber in der Regel vorher bei der Zentrale in der Lagerregion schriftlich angefragt und dann beim Einkauf der entsprechende Bestäti- gungsbrief vorgewiesen werden. Einige Firmen unterstützen Lager auch in Form von Naturalspenden. Anfra- gen schadet nicht!
• Du kannst Materialkosten sparen, indem die Teilnehmenden gewisses Bastelmaterial selber mitbringen. Viele Familien haben beispielsweise Kerzenreste irgendwo im Haus, so musst du nicht alles Wachs selber kaufen, um Fackeln zu machen
• Es ist evtl. einfacher, wenn du ein separates Lagerkonto hast, auf das der Vorschuss überwiesen wird. Du kannst dann alle Ausgaben von diesem Konto bezahlen und hast keine Vermischung von privatem Geld und Lagergeld.
Elektronische Erstellung von Budget und Abrechnung
Benütze das Excel-File Lagerbudget_Vorlage.xlsx. Es verfügt über 3 Blätter (Budget mit Kalkulationen, Ausga- ben und Leitende), die miteinander verbunden sind und automatische Abrechnungen erlauben.
Budget-Erstellung
Vor dem Lager wird auf dem Blatt «Budget mit Kalkulationen» in der Spalte E ein Budget erstellt. Die Teilnehmen- denzahl wird in die Spalte F, Zeile 4 eingetragen. Alle anderen Spalten dieses Blattes sollen nicht manuell verändert werden, das geschieht dann bei der Abrechnung automatisch.
Sind alle im Beispiel unten gelb markierten Felder ausgefüllt, sollten sowohl das Zwischentotal, das Total, wie auch der Preis pro Kind automatisch erscheinen.
Abrechnung:
Achtung: Arbeitet nur auf den Blättern «Ausgaben» und «Leitende», alles andere geschieht automatisch!
Auf dem Blatt «Ausgaben» werden die erfragten Angaben für jede einzelne Ausgabe (pro Beleg, bitte nicht zusam- mengerechnet) eingetragen. Das Kürzel für den Leitenden, welche die Ausgabe getätigt hat, kann frei bestimmt werden. Zwingend müssen die Spalten «Kürzel Leiter», «Ziffer vom Budgetraster» («Spick» ist oben rechts vor- handen!), «Betrag» und «Grund» ausgefüllt werden. Bitte vergiss auch nicht, die GA- und Leitendenentschädigun- gen als Ausgaben pro Leitungsperson einzutragen.
Wenn du jetzt noch auf dem Blatt «LeiterInnen» die Kürzel den entsprechenden Namen eindeutig zuordnest, hat Excel alles andere für dich schon erledigt: Die Ausgaben pro Budgetpunkt, die Abweichungen zum Budget (Diffe- renz), das Total, sowie die Ausgaben pro LeiterIn sind sofort an den entsprechenden Stellen auf dem Blatt
«Budget mit Kalkulationen», bzw. «Leitende» ausgefüllt.
Belege:
Zusätzlich zu der Abrechnung müssen dem WWF Belege für alle Ausgaben abgegeben werden. Du vereinfachst uns die Arbeit erheblich, wenn du die Belege nach Ziffer im Budgetraster geordnet auf A4-Blätter klebst oder alles in einem digitalen Dokument einreichst.
• Sammle für jede Ausgabe einen Beleg – dies ist nicht nur für den WWF wichtig, sondern hilft auch dir, keine Ausgabe zu vergessen! Grundsätzlich können nur Ausgaben abgerechnet werden, für die Belege abgegeben wer- den.
• Auf jedem Beleg sollte zusätzlich zum Preis ersichtlich sein, wozu die Zahlung gemacht wurde und zu welcher Ziffer im Budget der Beleg gehört. Evtl. ist es für dich hilfreich, wenn du auch noch den Namen der Person darauf schreibst, welche die Ausgabe getätigt hat.
• Für GA-Entschädigungen kannst du Screenshots der Fahrstrecke und des dazugehörigen Preises auf sbb.ch er- stellen und diese von dir und der betroffenen Leitungsperson unterschreiben lassen (Beispiel A).
• Wenn aus irgendwelchen Gründen keine offizielle Quittung vorhanden ist, kann Betrag und Zweck auch auf einem Zettel notiert werden. Dieser Zettel muss von zwei Personen (z.B. Hauptleitung und Mitleitung oder La- gerverantwortliche vom WWF) unterschrieben werden (Beispiel B).
• Dies gilt auch für Strecken, die mit einem Privatauto zurückgelegt wurden (z.B. für Materialtransport). Hier notierst du Start und Zielort, Distanz (km) und verrechnest diese mit dem Preis von 0.70 CHF/km (Beispiel C).
• A) Beispiel GA-Entschädigung
B) Beispiel Quittungsersatz
C) Beispiel Fahrspesen Auto
3.3. Das Leitungsteam Zusammen zum Erfolg
Ein Lager, in dem das Leitungsteam gut zu- sammenarbeitet und Freude daran hat, ge- meinsam das Lager zu leiten, wird meist ein Erfolg. Von gegenseitiger Wertschätzung und Freundschaft geprägter Umgang und gute Stimmung im Team übertragen sich auf die Kinder. Ein funktionierendes Team kann da- her oft auch in schwierigen Situationen noch gut miteinander umgehen und so Stresssitua- tionen im Lager leichter tragen und überwin- den.
Leider kann aber auch das Gegenteil eintref- fen: Schlechte Stimmung im Lager ist manch- mal auch ein Spiegel für Spannungen oder Konflikte im Leitungsteam.
Was braucht es aber, damit ein Team funktio-
niert? In diesem Kapitel findest du Hinweise darüber, was ein Team ist, wie ein Team funktioniert, worauf du bei der Teambildung und bei der Arbeit im Team achten kannst und konkrete Vorschläge, wie du mit Problemen im Team umgehen kannst. Differenzen können nicht vermieden werden, wenn verschiedene Menschen aufeinander- treffen. Geht man aber richtig mit solchen Problemen um, halten sich die Auswirkungen in Grenzen und die Gruppe kommt weiter.
Was ist ein Team?
Team (vom altenglischen «team»: Familie, Gespann, Nachkommenschaft) bezeichnet einen Zusammenschluss von mehreren Personen zur Lösung einer bestimmten Aufgabe bzw. zur Erreichung eines bestimmten Zieles.
Das folgende Schema, übernommen aus der Lehre der so genannten themenzentrierten Interaktion (TZI), zeigt diese Zusammenhänge:
Die drei Ecken des TZI-Dreiecks stehen in diesem Zu- sammenhang für:
Ich: Jedes Team, jede Gruppe besteht in erster Linie aus Einzelpersonen mit ihren persönlichen Eigen- schaften, Fähigkeiten und Stimmungen.
Wir: das Team
Thema: unsere aktuelle Aufgabe, d.h. zum Beispiel das Organisieren des WWF-Lagers
Thema
Ich Wir
Das Schöne an der Teamarbeit ist: Man ist nicht auf sich allein gestellt. Gemeinsam wird die Aufgabe bewältigt, d.h. man kann gemeinsam planen, die Arbeiten nach den verschiedenen Fähigkeiten und Vorlieben der Teammit- glieder aufteilen und sich gegenseitig unterstützen.
Gleichzeitig ist aber jedes einzelne Teammitglied wichtig! Wenn jemand Neues zu einem Team dazu stösst respektive wenn jemand ein Team verlässt, ist es danach nicht mehr das gleiche Team! Das Team definiert sich durch alle seine Mitglieder und alle sind für das Funktionieren des Teams mitverantwortlich.
Bevor ausführlicher auf das WIR, das Team, eingegangen wird, beschäftigen wir uns mit dem ICH, also mit dir selbst.
Sich selbst kennen
Das Lagerleiten ist eine wunderschöne Aufgabe, bei der man manchmal jedoch auch an seine Grenzen kommt und ganz sicher immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen wird: Man ist mit Haut und Haar und Herz im Lager und kommt nicht an sich vorbei.
Daher ist es extrem wichtig, sich selbst und seine Stärken und Schwächen zu kennen. Was kann ich besonders gut? In welchen Situationen bin ich stark? Wann und wofür brauche ich Unterstützung resp. welche Aufgaben liegen mir weniger? Fällt es mir leicht, meine Anliegen und Ansichten in eine Gruppe einzubringen?
Je besser du dich selbst kennst, desto leichter fällt es dir, deine Stärken aktiv einzubringen (z.B. Phantasie, Integ- rationsfähigkeit ...), aber auch aktiv alldem Aufmerksamkeit zu schenken, was dir schwerer fällt (z.B. Übersicht behalten, Strukturieren).
Manchmal ist Selbstkenntnis auch hilfreich, um Eigenes von Fremdem zu trennen (spinne ich heute oder sind es doch alle anderen?)
Teamzusammensetzung
Es gibt Teams, die über mehrere Jahre zusammen Lager leiten. Oft wird jedoch für ein bestimmtes Lager ein neues Team gebildet. Die Hauptverantwortung liegt dabei bei der Hauptleitung. Natürlich sind aber sämtliche Teammitglieder mitverantwortlich.
Auf Folgendes solltest du bei der Teamzusammensetzung achten:
• Teamgrösse: Die Mindestgrösse beträgt eine Leitungsperson pro 5 Teilnehmende.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es sich lohnt, ein genügend grosses Leitungsteam zu sein. Dies erlaubt es, einfacher auf besondere Situationen reagieren zu können (z.B. falls ein Arztbesuch nötig ist oder im Lei- tungsteam jemand ausfällt) und es erlaubt auch den einzelnen Leitenden, sich im Lager mal eine Pause zu gönnen und so Kräfte aufzutanken.
Wir empfehlen daher, 1 LeiterIn pro 4 Teilnehmende zu rechnen und aufzurunden. Bei La- gern im Freien (z.B. Zeltlager oder Wanderlager) sogar eher noch etwas mehr.
• Männer und Frauen → Idealerweise mindestens 2 pro Geschlecht, damit die Kinder sowohl unter den Leiterinnen wie auch bei den Leitern aus mehreren Bezugspersonen auswählen können
• Leitende mit und ohne Leitungserfahrung
• Eine gewisse Übereinstimmung der Vorstellungen und Ziele, die jeder Einzelne für das Lagerprojekt hat (z.B. Hauslager oder Zeltlager, Altersgruppe der Kinder). Recht schnell kann über einen ersten Austausch der Gedanken und Vorstellungen herausgefunden werden, ob die Gruppe zu einer gemeinsamen Vorstel- lung und Zielsetzung des Lagerprojekts kommen kann.
• Leitende mit verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten
• Im Leitungsteam muss mindestens jemand einen Nothelferkurs und jemand eine Weiterbildung zur Prävention sexueller Übergriffe besucht haben.
• Falls ihr in einem Fluss oder See baden möchtet, muss mindestens eine Person einen gültigen SLRG-Ret- tungsschwimmerausweis (Modul See / Modul Fluss) besitzen.
Und zuletzt und besonders wichtig: Lust und Freude, mit genau diesen Menschen ein Lager zu- sammen zu leiten. Auch bei grosser Offenheit gegenüber sämtlichen Mitmenschen gibt es Personen, die einem sympathischer sind und andere, mit denen die Chemie weniger stimmt. Oder du magst eine Person zwar sehr gut, merkst aber, dass gemeinsam Lager leiten nicht das Richtige ist für euch. Auf solche Gefühle darfst und musst du achten! Man muss nicht mit allen Menschen zusammen Lager leiten wollen.
Teamentwicklung und arbeiten im Team
Ein Team ist mehr als die Summe aller Einzelpersonen.
Ein Team ist eine Gruppe und wie jede Gruppe hat auch das Leitungsteam ein «Eigenleben», das heisst es macht verschiedene (Lebens-) Phasen durch.
Es existieren verschiedene Gruppenmodelle. Sie versu- chen, Gesetzmässigkeiten in Gruppen zu beschreiben.
Häufig werden hierbei zwischen drei bis fünf aufeinan- der folgende Phasen beschrieben, wobei die Phasen je nach Quelle sehr unterschiedlich bezeichnet werden. In dieser Zusammenfassung werden folgende Phasen un- terschieden:
1. Forming 2. Storming 3. Norming 4. Performing 5. Adjourning
Der Schwerpunkt wird anschliessend daraufgelegt, was die verschiedenen Phasen für die Lagervorbereitung im Team bedeuten. Es ist wichtig zu erkennen, dass das Team aktiv seine Entwicklung beeinflussen kann und damit gute Voraussetzungen für das Gelingen des Lagers schaffen kann.
Selbstverständlich ist der Prozess, in dem die verschiedenen Phasen durchlaufen werden, nicht für jedes Team gleich intensiv ausgeprägt. Der Prozess verläuft auch nicht linear, sondern ist eher als Spirale oder als Kreislauf zu verstehen. Jede Veränderung in der Teamzusammensetzung, aber auch jedes neue Zusammenkommen des Teams oder jeder neue Tag im Lager bringt zuerst ein neues Abtasten und Aneinandergewöhnen mit sich. Dies dauert jedoch immer weniger lang, je besser man sich kennt. Dementsprechend schneller kann man wieder zusammen produktiv wirken.
Für das Team ist es sehr wichtig, dass bereits in der Lagervorbereitung die Phase des Performing oder mindestens des Norming erreicht wird! Wenn ihr euch zu Beginn des Lagers zuerst kennen lernen müsst (Forming), Positio- nen im Team klären oder sogar erkämpfen müsst (Storming), dann merken dies die Kinder sofort und ein gelun- gener Lageranfang ist viel schwieriger.
Phase der
Teamentwicklung Merkmal Zeitpunkt
Forming Vorsichtiges gegenseitiges Abtasten und Kennenlernen Wenn möglich VOR dem Lager
Storming
Suche nach «meinem Platz» im Team. Wer gehört dazu?
Wer ist der Chef? Wessen Umgangsformen setzen sich durch?
Wenn möglich VOR dem Lager
Norming Teamumgang ist etabliert, zusammen wird die Aufgabe an- gepackt
Performing Zielgerichtetes Handeln des Teams unter Ausnutzung der spezifischen Fähigkeiten aller Mitglieder
Adjourning Unruhe vor dem (evtl. traurigen) Moment des Auflösens Nach Möglichkeit erst NACH dem Lager
Vor dem Lager: Das Team lernt sich kennen
Forming
Die offene Situation in einer neu gebildeten Gruppe kann Unsicherheit erzeugen. Für die Gruppenmitglieder stellt sich eine Reihe von Fragen, die zwar selten bewusst formuliert werden, aber den einzelnen in erheblichem Masse beschäftigen können:
• Wer sind die anderen? Was weiss ich von ihnen? Kenne ich jemanden? Wer ist mir sympathisch?
• Was wissen die anderen von mir? Akzeptieren sie mich? Wem bin ich sympathisch?
• Welche Regeln (Normen) gelten in dieser Gruppe? Wie spricht man miteinander? Wie offen kann ich sein?
Kann ich mich so geben wie ich bin?
• Wer hat Einfluss in dieser Gruppe? Gibt es eine/n Anführer/in? Kann ich selber die anderen beeinflussen?
Hört man auf mich?
• Was wollen wir eigentlich? Haben wir ein bestimmtes Ziel, eine Aufgabe? Erwartet jemand etwas Bestimmtes?
Nehmt euch deshalb genügend Zeit, einander in einem lockeren Rahmen kennen zu lernen, sei es auf einer Schlit- teltour, auf einem Ausflug oder bei einem Spielabend etc.
Storming
Nach Überwindung der ersten Unsicherheit wird ein Teil der Zurückhaltung aufgegeben. Die Mitglieder äussern sich persönlicher; sie beginnen ihr alltägliches Verhalten zu zeigen. Das Verhalten anderer wird nun auch kriti- siert. Es kommt zum Ausdruck aggressiver Gefühle.
Die Einzelnen suchen «ihren Platz» in der Gruppe. Gleichzeitig ringen sie – in der Regel völlig unbewusst – um die künftige Gruppenstruktur:
• Wer gehört «wirklich» dazu? (Mitgliedschaft)
Sei ehrlich zu dir und den anderen: Wenn ihr bei der Lagervorbereitung das Gefühl bekommt, dass die Gruppe sich für das gemeinsame Projekt gar nicht zusammenraufen kann, müsst ihr das aufs Tapet bringen und eine Lö- sung suchen. Der eine oder andere muss oder will dann vielleicht aussteigen.
Es ist schwierig, Mitleitende in eine Lagerplanung einzubeziehen, wenn diese sich nicht festlegen wollen, ob sie dann wirklich im Lager dabei sind. Dies kann das Team sehr belasten. Als Gruppe habt ihr ein gewisses Anrecht auf Verbindlichkeit!
• Was wird vom Einzelnen erwartet? (Rollenverteilung)
Teamgeist: Diskutiert darüber, wie ihr untereinander einen fruchtbaren Umgang finden könnt. Was zeichnet ein Team aus? Einigt euch auf Umgangsformen. Tauscht euch über Stärken und Schwächen aus.
• Welchen Einfluss haben die Beteiligten? (Machtverteilung)
Wer hat in welchen Situationen, das Recht zu entscheiden? Wo braucht es Mehrheitsentscheide?
• Welche Regeln sollen gelten? (Normensetzung)
Welchen Leitungsstil wollt ihr pflegen? Wie seht ihr Nähe und Distanz zwischen Team und Teilnehmenden? Wie seht ihr eure Vorbildfunktion? Vorbild zu sein, zwingt einem dazu, das eigene Verhalten immer wieder zu über- denken und vielleicht zu verändern. Nachgemacht wird auch das Schlechte!
Sammelt die individuellen Erwartungen der Leitenden ans Lager.
Norming und Performing
Wenn die Auseinandersetzung um die Gruppenstruktur zu Entscheidungen geführt hat und Kompromisse ge- schlossen wurden, kann eine neue Entwicklung eintreten. Gruppen und Einzelne können sich aber nur weiterent- wickeln, wenn über Beziehungsfragen offen geredet werden kann, die Strukturen (Rollen, Normen, Ziele etc.) ver- änderbar sind und alle bereit sind, auch negative Gefühle und Konflikte zu akzeptieren Gefühle der
Unzufriedenheit zu äussern.
• Sich gegenseitig ernst nehmen und auch unerfahrenen Leitenden Raum geben
• Zuhören und reden, in Ich-Form reden
• Über Probleme offen und ehrlich miteinander diskutieren, Unstimmigkeiten nicht aufschieben
• Andere Standpunkte und Meinungen akzeptieren
• Beschlüsse wiederholen, um Missverständnissen vorzubeugen
• Raum schaffen, dass sich Leitenden auch mal zurückziehen können
• Aufgaben regelmässig und gleichmässig verteilen
• Einander loben und Feedback geben
• Details wie Geburtstage etc. pflegen
Während dem Lager
Dem Team muss auch während dem Lager Sorge getragen werden. Sonst kommen im Trubel der Lagerstimmung die Bedürfnisse der Leitenden zu kurz.
Teamsitzungen müssen zeitlich ins Tagesprogramm eingeplant werden, am besten zu einer fixen Tageszeit während der die Kinder freie Zeit zur Verfügung haben, z.B. nach dem Mittag- oder Abendessen.
Es empfiehlt sich auch, diese Teamsitzungen klar zu strukturieren, um das Maximum aus der verfügbaren Zeit herauszuholen. Denn erstens ist die Zeit für Teamsitzungen während dem Lager oft eher knapp. Und zweitens nimmt die Müdigkeit der Leitenden während dem Lager zu, sodass es besonders wichtig ist, sich an einen klaren Ablauf halten zu können. Themen sind:
• Wer leitet die Sitzung (z.B. Tagesverantwortliche oder immer die Hauptleitung)?
• Wer schreibt auf, damit Beschlüsse nicht vergessen gehen?
• Welche Struktur soll die Teamsitzung haben (in der Lagervorbereitung kann gut ausprobiert werden, was für Methoden zu eurem Team passen)?
Tipps
• Mit einer kurzen Befindlichkeitsrunde starten, in der jeder Leitende kurz sagt, wie es ihm geht und was ihn gerade beschäftigt.
• Beobachtungen zu den Teilnehmenden oder Probleme ansprechen, die im Team diskutiert werden müssen
• Eventuell Rückblick auf die letzten Programmteile halten
• Das weitere Programm vorbesprechen
• Generell dem Teamgeist nachleben, z.B. mit einem gemeinsamen Team-Tagesabschluss, wenn die Kinder end- lich im Bett sind (Leitendentee mit Guetzli und Schoggi bewähren sich)
• Einander Feedback geben, sich gegenseitig bestätigen und konstruktive Kritik üben
• Konflikte austragen und nicht bis zum grossen Knall aufschieben
• Kann ich meine Ideen einbringen? Fühle ich mich ernst genommen?
• Kommt es zu Rollenfixierungen im Team? Ist es mir wohl in dieser Rolle, empfinde ich sie als starr? Häufige Rollen sind z.B. Spielkamerad, Lagermami, Denkerin, Ausführer, Polizistin (Regeleinhaltung), Perfektionist (Fehler finden), Zeitmanager, etc.
→ Sich Rollen bewusst sein, vielleicht auch geniessen und ansprechen, wenn es einem nicht mehr passt!
Schwierige Situationen
•
Fällt jemand besonders auf? Geht es jemandem nicht gut? Findet jemand keinen Anschluss an die Gruppe?Hat jemand Heimweh? Was könnte unternommen werden? Wer kümmert sich darum?
•
Dürfen Kinder nach Hause telefonieren? Wie oft?•
Die Kinder unterhalten sich weiter nach dem Lichterlöschen trotz mehreren Warnungen. Was können wir tun?•
Einige Kinder rauchen, kiffen oder haben Alkohol eingekauft. Was unternehmen wir in diesem Fall?•
Im Team stellt sich Pärchenbildung ein.•
Einem Kind kommt sein Geldbeutel mit 10 Franken abhanden. Was unternehmen wir in diesem Fall?Wichtig: auf keinen Fall Teamsitzungen ausfallen lassen, wenn es im Lager drunter und drüber geht. Denn die Teamsitzung ist die einzige Chance, gemeinsam wieder die Übersicht zu erlangen und dadurch wieder eine Struktur ins Lager zu bringen.
Nach dem Lager – Lagerauswertung
Adjourning
Man hat als Team lange auf ein Lager hingearbeitet, gemeinsam viel Zeit verbracht und viel zusammen erreicht.
Nach dem Lager kommt daher manchmal die grosse Leere. Die Zeit des Auseinandergehens des Teams kann da- her ebenfalls von Unruhe und Unsicherheit geprägt sein. Wie geht es weiter mit uns? Machen wir wieder zusam- men ein Lager?
Es besteht insbesondere das Risiko, dass der traurige Moment des Abschieds durch einen unnötigen Konflikt «er- leichtert» wird. Um einfacher als Team zumindest bis zum Ende des Lagers durchzuhalten, empfiehlt es sich, be- reits vor dem Lager ein weiteres Teamtreffen nach Lagerende zu planen, an dem ihr auch die La- gerauswertung durchführt. Dieser Termin kann auch dann gleich auch ein guter Abschluss des gemeinsamen Projektes sein, indem z.B. nach der Auswertung gemütlich Znacht gegessen wird.
Die Lagerauswertung, ein Gespräch im vollständigen Leitungsteam, ist ein wichtiger Bestandteil des Lagers und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden. Aussprachen über Gelungenes und Pannen, Reflexionen über das Mitmachen der Teilnehmenden und die Teamarbeit usw. – sie können Bestätigung sein, Klarheit schaffen, schlummernde Missstimmungen und Unmut beseitigen und wichtige Anhaltspunkte für das nächste Lager aufzei- gen. Dabei sollte auch der WWF-Auswertungsfragebogen gemeinsam ausgefüllt werden.
Verschiedene Auswertungsmethoden
•
Lager in chronologischer Abfolge im Leitungsteam besprechen•
Fragebogen schriftlich ausfüllen und anschliessend ein Gespräch führen•
Persönlichen Stimmungsbarometer erstellen, miteinander vergleichen und auswerten, einander befragen Nur einzelne Schwerpunkte herausnehmen und zur Diskussion stellenMerkblatt für Eltern mit eigenen Kindern im Lager
Dein Kind ist begeistert vom Lagerleben und hat dich angesteckt? Oder ist es genau umgekehrt? Immer öfter kommen in WWF-Lagern auch Eltern als Lagerleitende mit, welche ihre eigenen Kinder mitbringen. Diese unge- wohnte Situation bringt auch einige Herausforderungen an den Elternteil, das Kind, das Leitungsteam sowie die anderen Lagerteilnehmenden mit. In diesem Merkblatt für Eltern sind Tipps zum Umgang mit dieser Situation festgehalten.
Tipps für Eltern mit Kindern im Lageralter
• Alle Kinder werden gleich behandelt: Die Lagerregeln gelten für alle Kinder gleichermassen. Alle Leitenden haben für alle Kinder gleich viel Verantwortung. Umgekehrt dürfen alle Kinder bei allen Leiten- den Rat holen. Das Leitendenkind nimmt keine Sonderstellung ein.
• Gleiches Infoniveau für alle Kinder: Dem eigenen Kind nichts vom Lagerprogramm oder Sonstiges aus dem Leitungsteam verraten, was die anderen Kinder nicht auch wissen. Dies gilt vor, während und nach dem Lager.
• Einer für alle und alle für einen: Was eine Leiterin gesagt hat, gilt als verbindlich – egal, ob dies die eigene Mutter war oder nicht.
Vor dem Lager
• Klare Rollenabsprache zwischen Eltern und Kind: Erkläre deinem Kind, dass es dich im Lager mit all den anderen Kindern teilen wird. Dein Kind hat kein Exklusivrecht und du wirst allen Kindern gleich viel Aufmerksamkeit widmen. Auch das Kind darf alle Leitenden gleichermassen in Anspruch nehmen.
• Das Leitungsteam informieren: Besprich mit dem Leitungsteam am Vorbereitungstreffen die Situa- tion Eltern-Kind im Lagerleben. Wie stellst du dir deine Rolle vor? Welche Abmachungen hast du mit deinem Kind getroffen? Wie wird reagiert, wenn nicht alles nach Plan läuft?
• Separate Hinreise zum Lagertreffpunkt: Das eigene Kind soll, wenn organisatorisch möglich, mit den anderen Teilnehmenden gleichzeitig am Treffpunkt ankommen (keine verfrühte Anreise mit dem Lei- tungsteam). Dasselbe gilt für die Heimreise.
Während des Lagers
• Eltern-Kind separieren oder absichtlich zusammentun: Falls die Kinder für die Lagerwoche einer Leitungsperson zugeteilt werden, kann es sinnvoll sein, bereits hier Eltern und Kind zu separieren. Auch die andere Taktik – das Kind absichtlich dem Elternteil zuteilen – kann gut funktionieren. Letztere hat den Vorteil, dass es so nicht auffällt, wenn das Kind doch mal seine Mutter/seinen Vater braucht.
• Keine Extras für Leitendenkinder: So gibt es beispielsweise auch keine Spezialerinnerungen, wie
«Hast du deine Zähne schon geputzt?».
Nach dem Lager
• Dem Kind keine Leitendenanekdoten weitererzählen
Tipps für Eltern mit jüngeren Kindern
(welche nicht oder nur teilweise am Lagerprogramm teilnehmen)• Lerne das Leitungsteam am Vorbereitungswochenende kennen. Eventuell sogar mit eigenem Kind, um herauszufinden, ob sich alle wohl fühlen.
• Übernehme vorwiegend Aufgaben im Hintergrund, wie beispielsweise die Lagerküche. So kannst du dir die Zeit mit deinem Kind relativ flexibel einteilen.
• Bei zwei Elternteilen im Lager empfiehlt es sich abwechslungsweise einen Tag die Elternrolle und einen anderen Tag die Leitungsrolle zu übernehmen.
• Besprich mit dem Leitendenteam, ob dein Kind spezielle Aufgaben übernehmen kann.
• Lass dein Kind am Lagerprogramm teilnehmen, sofern es praktikabel ist. Sobald es überfordert ist oder das Programm stört, könnt ihr euch von der Gruppe absetzen.
Tipps für die Hauptleitung
Wie viele und welche Eltern und Leitendenkinder?
• Auf insgesamt 5 Leitende sollte maximal 1 Elternteil (evtl. mit Partner) kommen.
• Pro Elternteil nicht mehr als 2 Kinder mitnehmen (ausser wenn die Kinder im Lageralter sind)
• Unkomplizierte Eltern und Leitendenkinder bevorzugt ;-)
• Je nach Lagerstruktur können Eltern sehr einfach oder nur sehr schwierig als Leitende eingesetzt werden.
Die Hauptleitung entscheidet, ob sie Eltern ins Leitungsteam aufnehmen möchte.
Spezielle Aufgaben der Hauptleitung
•
Im Leitungsteam die Situation Eltern-Kind thematisieren – vor und während dem Lager. Aussprechen, dass alle Leitenden gleich viel Rechte haben und alle Kinder gleich sind.•
Bei der Vorstellungsrunde werden alle Anwesenden vorgestellt, auch wenn sie nicht am Programm teil- nehmen können.•
Die Hauptleitung beobachtet die Situation im Lager: Fühlen sich die Lagerkinder, die Mitleitenden und der Elternteil sowie das Leitendenkind wohl? Falls es irgendwie nicht hinhauen sollte, sollte auf einen Plan B zurückgegriffen werden können, welcher im Vorfeld mit dem Elternteil vereinbart wurde.Regelung Finanzen
Es gibt zwei Optionen, welche je nach Lager auch angepasst werden dürfen:
a. Das Leitendenkind bezahlt die Hälfte des ausgeschriebenen Lagerpreises. Der Elternteil erhält die übliche Lei- tendenentschädigung von CHF 170. Kinder unter 4 Jahre bezahlen keinen Lagerpreis.
b. Der Elternteil verzichtet auf die Leitendenentschädigung und nimmt dafür gratis ein Kind mit ins Lager.