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(1)

639

Die Aussprache der semitischen Consonanten 1 und

Eine Abhandlung über die Natur dieser Laute

von Fr. Philippi.

Ueber die Ausspracbe der semitischen Consonanten i und i

herrscht heut zu Tage unter den Semitisten ziemliche Ueberein¬

stimmung. Sie sollen dem Wesen nach Consonanten sein,

1 ein labialer, ■> ein palataler Engelaut'), oder aber flüssige Mit¬

laute ^) oder Halbvocale , die durch ein Reibungsgeräusch sei es

der beiden Lippen , sei es der Zunge mit dem harten Gaumen ^)

verursacht v^^erden. Die meisten neueren semitischen Grammatiken

vergleichen nun das n, um seinen Laut noch näher zu bestimmen,

dem englischen w, den sie natürlich als entsprechenden Reibelaut

oder Consonanten auffassen. So sagt z. B. Ges. K.^) „w wie engl,

w, sehr nahe dem u" (also doch nicht gleich !), S t a d e ^) : ist

nach dem Arab, zu sehliessen als reiner Lippenlaut ent¬

sprechend dem w der Engländer gesprochen worden', Nöldeke''):

„o ist immer das vokalische engl, w, nie das deutsche w, und

zerfliesst daher leicht völlig in ein u", Socin'): „i ist engl. w".

Aug. Müller*'), schreibt allerdings auch: ,5 ist wie das engl, vv

ll Conf. König: Hist. Iirit. Lelirgeb. der hebr. Sprache I, p. 34 b, p. 35 d.

2) Conf Ewald: Ausführliches Lehrb. der hebr. Sprache etc. § 4'.i; Gese¬

nius' hebr. Grammat. ed. K. Kautzscb 24. Auflage, § 6, 4.

31 Conf. Stade: Lehrbuch der hebr. Grammat. g 08 c.

4; 1. c. § 5, 2.

5) 1. c. § 68 c. Weiter heisst es daselbst : „T ist entsprechend . . . . unserem u nach q gesprochen worden". Das ist nun gerade total ver¬

kehrt. Unser u nach q ist als der tönende (stimmhafte), oft tonlose (stimmlose), bilabiale, in Mittel- und Süddeutschland herrschende Spirant w zu sprechen, durchaus wio wir nocb sehen werden, verschieden vom engl, w = u. Conf.

Victor Elemente der Phonetik § 99; Sievers: Grdzge der Phonet. 3. Anflge.

sj 15, 1 und Trautmann: Anglia I p. 593.

C) Kurzgef syr. Gramm. § 2.

7) Arab. Grammat. § la, in d. porta lingg. orient.

81 Caspari's Arab. Gramm. § 1.

(2)

640 Phüippi, Die Aussprache der semit. Consonanten 1 und ' auszusprechen", setzt aber hinzu: ,engl. wind = uind". Indess hier

soll doch wohl das u das, wie Nöldeke sagt, vokal, engl, w, d. h.

fast dem Vokale u gleiche engl, w bezeichnen. Setzt Müller

doch an : aus gazawta wird gazauta wie aus ramajta ein ramaita

(1. c. p. 73). Allen diesen Grammatikern ist aber ^ das deutsche

(norddeutsche) ,j. So umschreibt Ges. K., Socin, Aug. Müller das

einfach durch j (s. a. d. ob. angef. 0. 0.). Stade nennt aber •>

den zäheren Gaumenspirant (s. § 68 c). Nur Nöldeke sagt: ,^

ist immer vocalischer als deutsches jod" (s. 1. c. § 2). Und sowohl

der Engländer Wright') als auch der Phonetiker Brücke*)

parallelisieren wie engl, w mit s i so engl, y mit ■ Letzterer

nähert dazu 5 und ^ resp. engl, w und y fast den Vocalen u

und i ohne sie ihnen jedoch ganz gleich zu setzen. Er vergleicht

nämlich das Reibungsgeräusch , das wir vernehmen sollen , wenn

wir von geschlossenen Vocalen zu otienen unmittelbar übergehen

(z. B. von u, i zu a), dem j und resp. engl, w und y, und

setzt dies engl, w gleich unserem mittel- resp. süddeutschen w

(w ')'). H 0 f f 0 r y aber will Brücke's Ansicht noch präciser so

ausgedrückt wissen, dass er meint*), engl, w und y, die sich

übrigens im Deutschen nicht finden sollen (ihr Verhältniss zu semit.

5 und giebt er nicht an) seien wahre Zwischenstufen oder aber

1) A grammar of the arab. lauguage etc. 2te edit. p. 7.

2 1 Grundziige der Physiolog. und Systemat. der Sprachl. 2. Auflge., p. .Sü.

.')) 1. c. pp. 34. 3.'). 48. 90. 91; aucb seine Beiträge zur Lautlehre der arab. Sprache p. 3ti flgde. und Stade auf p. 1 dieser Arbeit Anm. ö. Un¬

gefähr so auch in Bezug auf die hergebörigen engl. Laute: Earle: The phi¬

lology of the english tongue p. HG flgd. und A. J. Ellis: Essentials of

phoneth. p. 43— 44 conf BrUcke 1. c. p. 92; auch desselben: On early

english pronunc. pp. ül. 52. 184 flgd. Richtiger spi-echen sich Sweet (Elementar- bucb des gesproclienen Englisch Leipzig. Weigi'l. 188.5) und Western (Englische Lautlelire ete. lleilbroiin . Heniiinger 188Ö) iiber das engl, w aus. So nennt e> Sweet (1- P- X^V) einen guttnrolabialen Laut, der eigentlich nur ein mit Ntiirkorer Lippenrundung gebildetes u ist; \\'esterii aber ein engl, u mit labialem Geräusch oder ..knnsoiiautisiertes u" , allerdings noch verschieden von dem dentsehen wl (I. c. § 4G; auch dessen „kurze Darstellung der engl. Aus¬

sprache etc. ' Heilbronn. Henniiiger. 188ü p. 10). Mit dieser Auffassung deckt sieb wohl das, was Köldeke als das Wesen des syr. O angiebt, ..das vokal, engl, w " Dagegen scheinen sie engl, y dem deutschen j gleichzusetzen. So Sweet (,1. c. p. XXVi. Western (Kurze Darstellung etc. p. 9. § 10. doch Englische Lautlebre etc. p. 27: dagegen wieder p, ö7). Uebrigens ordnen sie beide die beiden Laute engl, w und y den Consonanten unter, die Sweet als Geräusche bezeichnet .,die entweder durch Verschluss oder Verengung an irgend einer Stelle des Mundkanals gebildet werden". Sweet zählt sie aber zu den Ilalb- vinaliscben Cons, im Gegensatz zu den üeibelauten , während Western sie zu den Spiranten ^Englische Lautlehre p. 27 1 oder den Keibelauteii i..u Lippen- reilii'l.iut ■; kurze Darstellung ete. p. in, rechnet

ll Adalb Kuhn: Ztschrft für v. Spf Bd. XXHI p ."):".2 Hgd.

(3)

Philippi, Die Aunsjyrache der semil. Consonanten 1 und 641

Zwischenlaute zwischen Consonant und Vocal, „bei denen die Ver¬

engung lockerer als bei den Consonanten und enger als bei den

Vocalen sei'. Endlich sieht Spitta') das vulg. arab. das er

dem engl, w vergleicht, an als eine Verschmelzung eines u mit

folgendem w, das vulg. arab. aber als eine solche von i mit

folgendem j , was er übrigens nicht englischem y gleichsetzt '^).

Diese Ansicht hatte schon Brücke in der ersten Auflage seiner

Grundzüge ausgesprochen , hat sie dann aber in der zweiten^)

geändert. Uebrigens galt ihm, was von j und gleicherweise

von engl, w wie engl. y.

1 und 1 sind aber als Consonanten , um uns auf das

Hebr. hier wesentlich zu beschränken, nach Olshausen , König,

Kautzsch u. a. m. überall ursprüngliche Reibelaute. Indess sollen

sie so weich sein und so nahe an die entsprechenden Vocale

u und i grenzen, dass wenn sie z. B. nach Kautzsch *) unmittelbar

nach einem homogenen Vocal oder nach kurz a im Inlaut,

oder aber vocallos nach Schwa quiescens am Wortende zu stehen

kommen, sie fast immer in dieselben zerfliessen, ebenso wie auch

umgekehrt dieselben, wenn ihnen ein heterogener Vocal vorhergeht,

in sie wiederum übergehen können, — und zwar wenn ihnen ein

homogener Vocal vorhergeht, immer mit diesem zu einem noth¬

wendig langen Vocal contrahirt werden, wenn ihnen aber ein

kurzes a im Inlaut unmittelbar vorausgeht, fast immer mit diesem

zu dipht. au resp. ai zusammengehen , die der Regel nach später

zu 0 resp. e contrahirt werden etc. etc. So heisst es nach Ols¬

hausen, Kautzsch ') und a. hebr. ursprünglich walad, später jälad,

ursprünglich janak, später jänak etc. etc. in Bezug auf das ^ und -i

ursprünglich nach Kautzsch'') '»suwöt, nekijim, 'ibrijim , allein

nach Olshausen '): bajetä, 'awelä (nbiS) , äawe'at (n5"iaj) sawo'ätäm,

hajesar (nui^lj), nach Olsbausen, König, Kautzsch") und a. iiri

stat. abs. mäwet, biljit, säw (NT»;), gaj (N';3), aus ursprüngliclieni

mawt, bajt, saw', gaj', ferner iäiawti (im Inlaute am Schlüsse der

Sylbe!), sälew ''), täw, kaw, gew, ziw, goj, chaj, gälüj etc. etc. Da-

1) Grammat. des arab. Vulgiirdial. von Aegypten.

2| Ks heisst dort p. 14: „Wau .... ist ... . mit u anzusetzen, und (iann leise nach w zu verschleifen, z. B. we „und" ,',uwe". Je .... ist ... . mit i anzusetzen, und dann leise naeb j zu verschleifen z. B. j&. „n!" ,,ija".

;)) S. 2. Auflge p. 91.

4; Ges. K. § 24.

.Ii Ges. K. § C9 conf auch Caspari-MüIler §§ 142, 14C.

G) Ges. K. § 24, l,a.

7) Olshausen: Lehrb. der hebr. Sprache § l.SOb; 141 e: 2.5« b.

8) Ges. K. t}§ 8. .0; 24, 1, a; 7.5 nnd 9.S Anm. .5; auch Olsh. S 23;^ b.

9) Nach König: salavti, .sälev etc. etc. .,weil das w am Wortendo(y) in den leichteren Laut des deutschen v (oder aber fVi übergeht" fs. 1. c. § 8, Ii ilj.

(4)

642 Pldlippi, Dü Ausspraclie, der semit. Consonanten ^ und ^.

gegen wird nach allen eben Genannten z. B. aus ursprünglichem

huwSab ein hüsab, aus wenigstens in Bezug auf den ersten Radical

ursprünglichem jijkas ein jikas, aus einem in Bezug auf die erste

Sylbe ursprünglichen jawsib ein jauSib und sodann jösib, ebenso

aus ursprünglichem majtib ein maitib und sodann metib '), aus

ursprünglichem mawt , bajt im Stat. constr. ein maut , bait und

sodann möt, bet^), aus ursprünglichem majminim, ajsirem, hajSar,

bajtä , 'awlä etc. ein maiminim , 'aisirem, haisar , baitä , 'aula etc.

die auch im späteren Hebr. nicht contrahirt sind '), endlich aus

ursprünglichem parj , tuhw, ein peri, töhu. Umgekehrt wird aber

nach den in Rede Stehenden *) aus dem End-u nach ursprüng¬

licherem ketalti + u 'äbl -)- u, debärä + u ein ketaltiw, 'abiw und

debäräw O^nai).

Allerdings sind nach Stade consonant, t und nicht überall

ursprüngliche Reibelaute, sondern nur theilweise und werden dann

ebenso behandelt wie nach Kautzsch u. a. — so jälad (aus ursprüng¬

lichem walad) gew, göj, wäw, täw, chaj, kaw, jit'äw, säwä (mo) ^),

aber aus urspränglicbem huwrad ist geworden hürad , aus ur¬

sprünglichem nawSab , majsar, majmin sind schon im Semi¬

tischen geworden nausab, maisar, maiinin, die im Hebr. ge¬

wöhnlich zu nöSab mesar contrahirt, bisweilen aber uncontrahirt

geblieben sind, so maiminim '), — theilweise sind sie aber erst aus

u und i verhärtet, so in den Bildungen u" und nb *) (daher sind

die 1 und ■> in inäwet, bäjit, säw, lajelä etc. erst aus maut, bait, lail , die im stat. constr. zu möt, bet contrahirt sind "), in sälew, ga'*wä, 'aljä, sibjä '") erst verhärtet), wie auch das u des Suffixes

der 3. pers. sing, event, sich in w oder das i des Duals in j ver¬

wandelt (so wird aus ursprünglichem natattihü ein netattiu, netattiw,

aus ursprünglichem malakaihü, melächaiu, melachaiv, ein melachäv

(so ! mit V am Schluss des Wortes !), aus ursprünglichem misraim,

1) Colli. Ges. K. § 24, 1. 2; und Caspari-Müller §§ 143. 145. 146. 173. 1.

2) Conf. Ges. K. § 93, 1.

3) Es ist naeh Kautzseil nicht ganz klar, ob man in diesem Fall zu lesen

hat majminim etc. oder maiminim, da er die Transscription der Formen

unterlässt und sie nur als niclit contrabirt bezeichnet, was aber sowobl

von majminim etc. als maiminim etc. gilt; conf Kautzsch 7, 1. 2b;

24, 2b Kote 1; 70, 2; 84a, lb; 90. 2a; 93 Anm. ü. Doch hat man nach

§ 90c a. E. baj'tä zu sprechen. Dagegen transscribirt allerdings Künig p. 50 'ajsir aber pp. 437. 438 schreibt er ITC')^, S'^P'p'Tp „mit unversehrtem Diph¬

thong".

4) Conf Ges. K. §§ 58, 3a; 91, 1 Anm. 1; und 2.

5) 1. c. §§ 97; 115a; 118; 143b; 183; 184; 190 G l 1. c. §§ 119 a; 121.

7) 1. e. §§ 110; 120. Auch soll man hebr -.aula (";""), sauäti ("■rj'Vw), salauti etc. sprechen, welche erst auf hebr. Koden aus -awlä. sa\r'ä- ti etc. etc. entstanden sein sollen. 1. e. § 98.

8) 1. c. § 143 b und d.

9) 1. c. §§ 98; 99<i und Aum. 2: IlOd; 194a.

lOi 1. c. §§ 192a nnd b: 203

(5)

PIdlipin, Dü Avtnnpraclie der nemit. Consonanten "l und ^. 643

misraimä ein misräjim, misräjemä') etc.), welcLe ursprünglichen u

und i sich dann aber auch noch erhalten haben können, so z. B.

■"■IN, ■'r^ etc. ■'Sr, Inn, rria -). Indem auch Nöldeke in seiner

Einleitung zur Formenlehre der syr. Gramm, andeutet, ,dass der

Ursprung der schwachen Wurzelarten ein sehr verschiedener und

wenigstens in vielen Fällen die Annahme eines ursprünglichen w

oder j als Radical eine blosse Fiction ist' '), unterscheidet er jedoch

nicht genau, ob und wann w resp. j ursprünglich und wann sie

event, erst aus u resp. i hervorgegangen sind *) und ohne auf den

Urspmng der w und j einzugehen, behauptet er, Silben- (Wurzel-)

anlautendes o sei das vocalische engl, w, Silben- (Wurzel-) an¬

lautendes ^ sei aber immer vocalischer als deutsches j zu sprechen,

dagegeu silbenauslautende o und „ seien viel zu vocalisch , als

dass sie hier wahre Consonanten sein könnten ; sie bildeten dann

stets einfache Vocale oder Diphthonge so syr. iüdäjä, nicbt suw-

däja, lau, nicht law, qerau, nicht qeraw, galliu, nicht galliw etc. etc., 'aineq , nicht 'ajneq , 'auteb , nicht 'awteb etc. etc. , hebr. "äbiu,

m^lächäu nicht nach der barbarischen Gewohnheit 'äbiw, oder gar

'äbif etc. zu sprechen ^).

Nach Ewald '') dagegen und Dillmann ') sind consonantische

-I und ■< überall erst zu .Halbvocalen' oder „Mitlauten' aus den

Vocalen u und i verhärtet. Daher haben sich u und i noch

immer nach unmittelbar vorhergehendem homogenem Vocal, mit

dem sie nur zu einem wesentlich langen zusammengeflossen sind

(so ist ursprüngliches hu-usab geworden zu hüsab, ursprünglicbes

ji-inak zu jinak , ursprüngliches 'asüu, nakii zu icr '*)). nach

unmittelbar vorhergehendem a , im unbetonten Auslaut des Wort¬

inlauts, wo au, ai zu 6, e contrahirt (so sind aus ursprünglichem

hausib geworden hosib, aus ursprünglichem hainik geworden henik,

aus ursprünglichem maut, bait etc. im stat. constr. geworden möt,

bet ") etc.) , bisweilen aber in der Aussprache geblieben sind (so

I.J 1. c. §§ 113 d: 33itd Anm 2; 342 b Anm.; d Anm. 1.

•i) 1. c. §§ I42a. b; 196a; 198a.

3i 1 c. §{j 57: 98; 41: 177.

4i Conf. 1. c. §§ 17.'i flgd. 176.

b) Conf 1. c. §§ 2. 40. 175. Also wird beispielsweise galliu und nicht galliw nach Nöldeke gesprochen , nicht weil das u .ja ursprünglich Vocal ist und mit dem vorhergehenden i naturgemäss den Diphthong iu bildet, sondem weil das O hier viel zu vocalisch sei . als dass es ein wahrer Consonant sein köunte. Besser sagt er schon in OGA. 1884 Nr. 26 p. 1017: In T'IC ist eiu¬

fach ein „durch Antreten von ü an i entstandener Diphthong iu anzuerkennen".

I. c. § 52 a— 0.

7 1 Aethiop. Grammat. g 49.

8i 1 c SS ■'-l'; 131c: 139a; 149g: 189d.

9i 1 c. S§ 43a. c: 36: 213e: aucb üillmann 1 c 39. 49.

BJ XL 43

4 5

(6)

644 Pldlippi, Die Augnjrrache der nemit. C'oimoiumten 1 und

Haurän, "ilin, haischir -i'C-n') etc.), endlich „am Ende irgend

einer dreilautigen Silbe" erhalten (so ■'HD, ina') etc.). Das

u aber nach unmittelbar vorhergehendem a im betonten Auslaut

des Wortinlauts einer ursprünglich zusammengesetzten oder ein¬

fachen Silbe, auf die jedoch vsriederura eine mit einem Consonanten

beginnende Silbe folgt (ni72, niid, ^niba, rihiy etc.), oder nach

jedem unmittell)ar vorhergehenden , heterogenen Vocal (mit Ein¬

sehluss des a!) im betonten Auslaut am Wortende (käv, sälev,

'änäv , piv , jämäv etc.) verhärtet sich zu v , während das i nach

vorhergehendem a im betonten Auslaut des Wortinlauts einer ur¬

sprünglich zusammengesetzten Silbe allerdings auch zu j sich ver¬

härtet, in allen andern Fällen aber nicht zum entsprechenden Halb¬

vocal j wird, ebenso wenig aber als straffer Diphthong ^), sondern

„kurz nachtönend und verklingend' zu lesen ist (also bäjit, Sämä-

jim, aber chäl, gaf (NvO , göü, melächäli *) etc.). Doch gehen aus

u und i unmittelbar vor allen Vocalen ein v und j hervor, so

z. K. wird aus ursprünglichem ualad, iatab , ein jälad , jätab ; aus

den Consonanten nach ursprünglichem j^uahil, jeiatib, hitualid etc.

ein bn^", ati^", lbrn~ etc. etc., aus ursprünglichem 'asüuät, nakiiim, 'ibriiim, göiim , naiüiat etc. ein '"süwöt, nßkijim, 'ibrijim, göjim,

netüja'') etc. etc. Indess abgesehen von der Streitfrage ob conson.

T und 1 überall (so Ewald, DiUmann und auch Nöldeke), oder

zum Theil (so Stade) aus u und i hervorgegangen, oder aber

fast immer ursprünglich sind (so Olshausen , König , Kautzsch),

scheint unseres Eracbtens unter allen Forschern, die eben conson.

1 und ■> als eine Art Reibelaut ansehen, nur Olshausen die¬

selben , wo sie nicht als Voealzeichen bezeichnet sind , wenigstens

nach der Masora consequent für solche zu halten, und ebenso gut

wie z. B. p oder einen anderen Consonanten, so aueh t und

als Consonanten zu fassen und iramer als w resp. j zu lesen.

Während er daher im Anlaut der Silbe resp. i in Uebereinstimmung

mit allen Sorschern als j resp. w Uest, so sieht er sie als Aus¬

laut der Silbe , wo sie ebenso wie alle anderen Consonanten be¬

zeichnet sind, als eben solche Laute an, und liest nieht saleu,

täu, kau etc., göi, galüi etc., 'äbiü, meläehäu etc. aber jäsab etc.

1) 1. c. §§ 36a; 131 c.

2) I. c. § 57 a.

b/'U

3) Mit Ausnalime der betreflfenden Verbalformen der ■i 5, wo das aus ai hervorgegangene e sicli nieht selten zu i vereinfacht, so z. B. aus ursprüng¬

lichem galaitä wird ri^^bj, dann n-'b; etc. §§ 36b; 198a.

i) 1. c. §§ 43; 44; 55d; 186c; 249b etc.; conf. aucb Dillmann 1. c.

§ 39 b. Nacb Ewald gleichfalls b^j'thä (nn^2) conf. nb^b n73^72üj wie

nniU otc, §§ 21 f; 173h; 216c.

5) 1. c. §§ 44; 53a; 54b, c, d; 189a; b; auch üillmann 1. c. §§ 40;

49; 68 c, ; 93 flgd.; 105.

4 5

(7)

Philipp!, Die Ausii2"'ache der semit. Consoitanten T und 645

(so Nöldeke)), da die Laute eben bier nach der Masora nicht

anders bezeichnet sind als dort, nicht gal, göi, gälAl, molächali,

haurän, haiMr etc. aber ^älavti, 'avlä, käv, §älev, piv, jämäv etc.

jälad, jätab etc. (so Ewald, Dillmann), nicht maiminim, 'aula,

Sau'äti, Sälauti etc. aber gew, göj, wäw, chaj, lajelä etc., netat¬

tiw, melächäw etc., auch jälad etc. (so Stade), nicht mai¬

minim, 'aisirem, haiSir, 'aulä, aber sälawti, sälew, täw, gew, göj,

gälüj , 'äbiw, debäräw etc. etc. und auch jälad etc. (so Kautzsch),

sondern er liest von seinem Standpunkte ganz consequent nach

der Masora, ebenso wie jäläd etc., so auch sälawti*), sälew,

täw etc., göj, gälüj, 'äbiw, melächäw, bajetä, 'awelä, sawe'at,

hajesar, hawe rän ^) etc. etc. Wenn daher auch Olshausen in

Bezug auf t und -i allen anderen erwähnten Forschern gegenüber

seiner Consequenz wegen im Rechte bleibt, — nur hätte er i

engl, w gleichsetzen, dann aber auch engl, y aus denselben Grün¬

den vergleichen können , so ist doch die Frage , ob er wie auch

die anderen Forscher ein Recht haben , consonant. i und wie

die damit gleichen engl, w und y, wirklich für Reibelaute an¬

zusehen V Unter den älteren Semitisten sagt nur de Sacy'), dass

das arab. ; „ne represente pas veritablement une articulation",

dass es also ganz unserem u gleicht. Doch sieht er als das

Wesen des Diphthongs , den dieses u mit dem folgenden Vocal

bildet, fälschlich die schleunige Verbindung der beiden Vocale

an , ,en sorte que l'on aper9oit ä peine la distinction". Unter

den Semitisten heut zu Tage sagt aber Gla.ser *), dass das vulgäi--

arab. wau „in manchen Gegenden, besonders in Maghrab, in vielen

Worten geradezu wie das übrigens mit ihm sehr verwandte u

ausgesprochen wird". Doch abgesehen davon, dass nur das vulgär¬

arab. i und zwar nur sporadisch = u sein soll, kennt er in der

Aussprache keinen Unterschied zwischen diesem u und dem folgen¬

den Vocal. Schon Kräuter 5) und nach ihm Sie vers") u. a. m.

haben aber dargethan , welche traurige Verwirrung unter den

Lauten seit der von den ältesten Zeiten an gemachten Einthiiilung

der Laute in die beiden Hälften. Vocale und Consonanten geherrscht

hat, und sagen wir unter sämmtlicben Semitisten noch herrscht,

trotzdem ihnen die Forschungen namentlich von Sievers nicht un¬

bekannt sind. Durch diese Eintheilung wird zunächst den Lauten

ein verschiedenes Princip zu Grunde gelegt. Die Vocale sind

1 1 Ks ist in der Tliat inconsctinont nach dor Schreibung der .Masora spielsweise lesen zu wollen bibl. aram. ziu aber ziwiihi Dan. .'), G. 1) oder ziwai 7, L'8.

2) 1. c. S 21.') b.

31 Gramm. Arab. 2 edit. I, .")2.

i) Sitzungsbb. d. k. böhm. GG. der WW. 1885, p. ».

ö) Zur L.autverschiebuug pp. 113. 114.

C) Grundziige der Phonetik etc. 3. Aull. 188.'> \i. .IG llgd.

(8)

646 Philippi, Die Austprache der semit. Consonanten 1 und ''.

bezeichnet nach ihrem Weseu, ihrer physiologischen Beschaffen¬

heit, als die Laute, welche mit Hülfe der vox humana, der tönen¬

den Stimme gebildet werden, als die tönenden Laute, die Stimm¬

laute, von denen man aber die Stimmlaute 1, m, n u. s. w. mit

Unrecht ausgeschlossen hat. Dagegen sind die Consonanten nach

der Function der Laute bezeichnet , als die Laute , welche in

der Silbe nur „consonanf, nur untergeordnete Begleiter der Laute

sind, welche den eigentlichen Silbenaccent bilden. Da nun aber

die Vocale der Regel nach das silbenbildende Element, der Silben¬

gipfel oder Träger des Silbenacccnts waren, so wurden sie im

Gegensatz zu den Consonanten zum silbenbildenden Element

schlechthin erhoben, obwohl sie doch bisweilen nicht silbenbildend

waren, und die Consonanten, die hinwiederum bisweilen silben¬

bildend waren, nahmen im Gegensatz zu den Vocalen den Charakter

von Lauten an, die ihrem Wesen nach, etwas anderes, als Vocale

waren. Durch diesen Doppelsinn, den die Laute erhalten haben,

ist es in der That nur gekommen , dass die Consonanten engl, w

und y , wie semit. t und einen nicht vokalischen oder

fast nicht vokalischen Werth, event, fast vokalische

Natur ') erhielten , dem Wesen Bach Consonanten , nur Reibe¬

laute oder Spiranten waren. Wir theilen dagegen sachgemäss

die Laute mit S i e v e r s ein entweder hinsichtlich ihrer Function in Sonanten d. i. Laute, denen in der Silbe die grösste Schallfülle

eignet , und Consonanten d. i. Laute , die an Schallfälle in der

Silbe den Sonanten nachstehen, oder hinsichtlich ihres Wesens in

Sonore (Stimmlaute) und Geräüschlaute '-) und können nun be¬

haupten, dass engl, w und y oder aber semit. "i und zwar

ihrer Function nach Consonanten, aber tt'()tzdem ihrem

Wesen nach Vocale nämlich u und i also consoriantische oder

mitlautende Vocale sind. Daher sind aber im Semitischen die

consonantischen Vocale wie alle anderen Consonanten durch

besondere Zeichen (i und ■") ausgedrückt. Indem nun der per¬

pendiculäre Strich uuter dem Vocal in der lateinischen Schrift

den Sonanten bezeichnen soll, spricht man demnach engl.:

ueU, uisch (geschrieben : well, wish *), uater , uqod , uuman, nulf,

II 1 1 I I I I

uulston (geschrieben: water, wood, woman, wolf, Wolston *),

I I

ll S. Xiildeke in G(i.\. 1884. Nr. 26 p. 1017.

2 1 Diese Eintlieilung der Laute beruht allerdings auf akustischer, nicbt gfuetischer Grundlage. Sie bietet aber dem Sprachbistoriker erhebliche Vor¬

theile dar iconf. Sievers 1. c. p. 73j. Für eine mehr rein genetische Betrach¬

tung der Sprachlaute , die aber doch auch das akustische Moment berück¬

sichtigt, vergl. Vietor 1. e. p. V tlgd.

.'il V'ietor: f^lemente der Phonetik etc. Heilbronii. Henninger 1884, p. ■■',<>.

ij S. Vietor 1. c. p. 81.

(9)

Phüippi, Die Aussprache der semit. Consonanten 1 wid ^. 647

ies, ioung (ioeng), (geschrieben: yes, young)'), ieux, Jone, iacht,

I Y Y 1 I

iatagen (geschrieben : yeux, Yone, yacht, yatagen) ''-), nau, grei, dei

III III

(geschrieben: now, grey, day) ^) , bruu, cruu, diüu (geschrieben:

I I I

brew, crew, dew)*), blöu, bou (geschrieben: blow, bow) 5), boi

I I I

(geschrieben : boy) **) etc. etc., hat man aber von Ur- und Anfang

an immer gesprochen im Arab.: ualada, iasara, iaktulu, — 'aulada,

III III I ' I I III

iaugalu , iaisiru , "aikaza , gazauta ') etc. , welche letztere Pormen

I I III I ° I ' I III

nicht erst aus 'awlada, jawgilu, jajsiru, 'ajkaza, gazawta etc. etc.

hervorgegangen sind , im H e b r. ualad , iakas , 'asüuat , naktiim,

II l'l' II I ' I I

'ibriiim, natüiat etc., iaktul, haulad, nausab, maisar, haitab, maut,

III III l'l II II II l'l I

bait, sau', gai', mautä, baitä, laila etc. etc., sprach man aber im

I I I I I I I I I

Bebr. später iälad, iäka.s, '»süuöt, nekiiim etc., iiktöl, wobei

II Ii' II I ' I I l'l

der consonantische Vocal wohl etwas geschlossener eingesetzt wurde

als der sonantische *), holid , nösab , mßsar , h6tib , im stat. abs.

II II II l'l

mäuät, baiftä), so dass diese mit Ausnahme des jetzigen t fast

II II

gleich dem ursprünglichem maut, bait lauteten, §äu (N"iuj), gai etc.,

II I • ' I

im stat. constr. mot, bet etc., ferner mäutä, baitä'"), läila,

I I ~ Illl II

nicht maw^tä, bäjeta, läj»lä etc."), indem das sonantische ä oder

III III III

a + consonant, u resp. i in der betonten, einfach geschlossenen

Silbe erhalten blieb (conf. mäuät, bäiit, aber im stat. constr.

II II

1) S. Victor 1. c. p. .17.

2) S. Vietor 1. e. p. 97.

,S) S. Vietor 1. c. pp. 86; 89.

i) S. Vietor 1. e. p. 80.

5) S. Vietor 1. c. p. 82.

6) S. Vietor I. c. p. 84.

7) Die semitisciien Grammatiker fassen die Diphthonge au, ai auf als Verbindungen von einem Vocal mit einem Consonanten , freilich nieht ganz ricbtig, es sollte vielmehr heissen: einem sonant, und consonant, Vocal.

8) S. Sievers, 3. Auflge p. 146.

9) S. Techmer: Z. f. v. Sprachw. I, 168, 169 und Vietor: p. 200 flgds.

10) In pausa: baita, conf Gen. 19, 10.

11) Conf. auch liassämaimä; für unsere Aussprache spricht doch aucb

, ^ Illl

rrbnST : - Num. 34,' 5;' Ü-irCT : ,, Jes. 28,' 6;' 713:1:T :iv Ez. 47,' 19;' und HD^St : i Mich.

4, 12. Das Chateph aber unter dem Guttural ist u. E. aus dem Schwa quiescens erst entstanden: nbfl'NÜ Gen. 24, 67; iTl^^H Jos. 17, 15.

k 5 *

(10)

648 Philiiypi, Die Ausspraelie der nemit. Coiwoimnteu 1 und

nrr'a), und die schliessende littera ncDTja nach Analogie von

niu, n'ilD etc. kein Dag. lene erhielt trotz unmittelbar vorher¬

gehendem Consonanten mit Schwa quiesc. conf. bibl. aram. Nn^a

.0

im Gegensatz zu syr. ; so sprach man ferner in späterer

Ji

Zeit, noch diphthongisch: haurän, 'aulä, sau'äti, Säl a uti, mai-

IIIII Illl

minim, 'aisirem (wenn nicht dies verschrieben ist für '»iassßrem),

IIIII Illl

haisir etc. wo das consonant, u resp. i sich wohl aus sehr ver-

I I

schiedenen Gründen gehalten hat, und auch wie allerdings von

anderen Voraussetzungen Nöldeke richtig will: uäu, hai, säleu;

I ' I II

geu, ziu, göi, 'äsüi, äbiu, dfbäräu ') etc. etc. Daher spricht man

I I III II III

nun auch nach dem Schriftsystem der Masora, ebenso wie seiner¬

seits Olshausen , consequent jedes i oder ^ , das nicht Vocalbuch¬

stabe ist als consonantisches u resp. i aus , sei es im Anlaut der

Silbe am Anfang oder in der Mitte des Wortes (z. B. ualad,

I I

hitualed), sei es im Auslaut der Silbe im Inneren oder am Schlüsse

I I I

des Wortes (z. B. nbiy, nn'^a ('aulä, baitä), hai etc. ^)). Wenn

'•' •" II II ' I

Sievers ■') in solchen Pällen zwischen dem cons. Vocal nach

dem silbenbild. Laute , die er beide als Diphthong bezeichnet,

und vor dem sonantischen unterscheidet , den er Halbvocal

nennt, so ist diese Bezeichnungsweise doch recht missverständlich

und daher zu vermeiden und ist auch factisch der Ausgangspunkt

vieler Irrthümer geworden. Nach Qimchi*) aber sprach man

Pormen wie Vlj^^ sogar iktöl, d. h. man zog das consonantische

11 Ks bleibt also in Fällen wie den beiden letzten das u von hu, wandelt sich nicht in w , nur wird es cons, anstatt sonant. Wenn die Masora übor 1 und ^ hinter einem heterog. Vocal am Schlüsse des Worts einen Punkt setzt, so ist dainit durchaus noch nicht ausgemacht, dass sie ein w und j ge¬

sprochen. Der Punkt kann auch bedeuten sollen, dass hier u, i (l, '') mit dem vorhergehenden heterog. Vocal nur eine Silbe bilden sollen.

2) Also bibl. aram. ziu, aber auch ziiiöhi und ziuai, conf. S. 645 Anm. 1.

I III II

Jedenfalls hat man nach dem Schriftsystem der Masora stets 1 resp. ^ ent¬

weder als Reibelaute oder als consonant. Vocalo ausgesprocben. Dass sie aber ursprünglich consonant. Vocale gewesen sind, darauf weist uns doch hin die notorische Verwendung von 1 und ' in allen semitischen Schriftsystemen als consonant. Vocale in den Diphthongen (s. p. 652). Später mögen sie immer¬

hin in den einzelnen Dialecten, duch nur sporadisch so z. 13. im Anlaut dor Silbe (bii];'') zu Reibelauten (vr, j) geworden seiu.

3) l.'c. pp. 141 flgd., 145.

4) S. Ges. K. § 24, 1.

4 5*

(11)

Philippi, Die Aussprache der semit. Consouanten 1 uttd ''. 649

und sonantische i zunächst in ein wesenilich langes sonantisches i

zusammen, das sich aber in der unbetonten, geschlossenen Silbe,

auf die wieder eine folgt, sofort kürzen musste, conf vulg. arab.

igy, in'al irkabu •) etc. Ebenso erklärt sich Mich. 6, 10 iB-'tjtri

für •i-'.ri, vielleicht Mich. 6, 11: instNn, d. h. nSTtjtri für nsf^n und ■'iC"''*, s. übrigens über die wahrscheinlich eigentliche Aussprache

dieser Wörter die Anm. 1 auf p. 650. Auf dieselbe Weise sprach

man in den LXX 'laadx anstatt iishak und im Syrischen

r ; ^ ,p

ward in geschlossener Silbe ii zu i so fc^/. ^ or» -/ oder ^'jasi*,

II * *'

\>nm etc. *). Vor einem Präfix sprach man aber '^■ •on .-\ etc.

" ♦ ♦

indem der sonant. Anlaut des Wortes das Schwa mobile des

Praefixes verdrängte, conf franz. l'on aus le on. Ebenso ist unseres Erachtens in 4 Fällen: l'iin-'S, nVbii, rnj^-'V, rjiniljj-'a und spo:

radisch noch in iVn-'i, bN'iis-'b und "irci nach der Punctation Ben

Naphtali's in unsere Bibelausgaben gekommen die aus ke + itron

statt ke 4- iitrön, u» + !lalat statt ue + iil»lat, 1« + ikkehat

II I III I III I III

statt le-f iikkehat etc., le + isrä'ßl statt le-f iisrä'el etc. ent-

I I I 1 II Ii

standen sind, woraus ein kitrön'), uilalat, Iikkehat, li^rä'el etc.

II III II III

werden musste , ebenso — wie schon gesagt , ein &anz. l'on aus

le on. Hier wäre nach der Punctation des Ben Ascher die eben

angegebene ursprünglichere Weise zu schreiben gewesen *) , die

hier von der Ben Naphtali's wahrscheinlich verdrängt ist, weil die

Wörter in diesen Fällen mit einem Consonanten, und nicht

mit einem sonant. Vocal begannen Wie aber im Syrischen

^ mit Schwa mobile im Anlaut der Silbe immer zu sonant, i (so!

es ist doch kurz i (i), nicht lang i (i)), wird, d. L das consonant.

^ i Schwa mobile verdrängt und sonant, wird , z. B. ^Ij»^ oder ^fc^.,/

^ ♦

ans an"", oder aus ri" etc. etc."), wie man nach

1) S. Spitta-Bey 1. c. § 9 a.

2) 8. Nöldeke I. c. p. 26.

3) Das i aus ü ist in den meisten dieser FäUe, conf. aber il'lat, ver-

I I

mutblich zu i (i) gekürzt, da im Hebr. in einer geschlossenen Silbe, auf die wieder eine mit einem Consonanten beginnende folgt, kein wesentlich langer

Vocal geduldet wird, conf. PHji, und doch durch hezeichnet! conf. Ols¬

hausen 1. c. § 78 e.

4) Conf. Ges. K. 1. o. § 24, lb und Stade 1. c. § 123b.

5) Doch vergl. das ik^öl Qimchi's.

6) S. Nöldeke 1. c. § 40 c, vgl. auch im Targum Onkel, ed. Berliner Schreibungen wie 3>1* 4, 1.

(12)

650 Philippi, Die Aimspnwha der semit. Consonanten 1 imd

Praefixen dieses sonantische i auch immer das Schwa mobile der

Praefixe verdrängen lässt so J^Js, ^)i«0 oder ,:3j^Jo aus bo -f-

idä etc. etc. , wie man schon immer in den LXX beispielsweise

I I

'lovSd für 'Itovöu sagt, wie im Syrischen im Inlaut nach

geschlossener Silbe ein ^ und auch schon ein o sein Schwa moh.

verliert resp. verlieren und sich in sonantisch i und u (so! nicht

sonantisch i und ü!) auflöst resp. auflösen kann z.B. aus netioheb

wird netiheb etc. aus und neben halu^tä wird haiutä (iji Oni, )

■ I I II "

so wird immer im Hebr. aber nur nach Praefixen ein sonan¬

tisches i statt 7 unter V'^erdrängung des Schwa mobile des Praefixes

gesetzt min-'a aus b» -f ihüdä '); ihüdä entstanden aus mini^

'''■III

1) Im Hübr. aotzt man uin Mal vor anlautendem i, das aus ii ent-

I I

standen ist, ein N, wo das Wort mit keinem l*rueli.\ verseben ist so ilC^N;

wo es abor mit einem solchen vorsehen ist, nur zwei Mal ein solches: lläNfl,

und n3T6<n ; sonst in diesem Fall aber kein N ! etc. Ebenso setzt

mau vor anlautendem i aus *, weun ein Praeiix vortritt, niemals ein N , man

I •

sagt immer min''3 etc. etc. Im Syrischen schwankt die Sehroibung mehr.

Man schreibt b^/. ^\<;aci./ \>>>^X>I>etc. und ^ -'.O" - , ^ ■•rn.-s ■

^ ^ -v v -y '

^*.>/, 1*^/, schon stets l*^!^ etc. etc. und>\^. Jl^i^^, O&oO, Jb»^*^f etc.

• V • '/ • ^ ..(. ' ..y .y ' • •

Im Arab, setzt man immer vor ein prosthetisches i , das naturgemäss uicht in der Schrift durch ein ^ ausgedrückt wird , ein i , das daun mit dum dem i vorausgehenden Vocal in der Aussprache auszufallen scheint. Unseres Er¬

achtens ist in all diesen Fällen das N oder 1 nur so zu sagen als Vocal- trägor hinzugesetzt, nicht als Geräuschlaut. Das beweist sowoiil das Schwanken des N in der Schreibung im Hebr. uud Syrischen, als auch der gänzliche Weg¬

fall des I im Arab, vor vorausgehendem Voeal. Wesshalb wäro dann dies

Hülfs-Elif als Geräuschlaut vor jedem vorausgehenden Vocal mit suinein i aus¬

gefallen , während ein ursprüngliches oder aber ein angoiioinnienes 1 (conf.

.^sAÄ*»i) als Geräuschlallt immer gebliebenDer Vorgang im Arab, ist uusores Erachtens folgender; Man sprach schon im Seinit. immer Formen ^vie liaUtal statt nakatal (so noch im Hebr.). Daneben entstand aber nach Analogie des Iiupf. wie iaiiUatil ein iikatul für naktal. Im Arab, nun, das noch immer eine Flexion bewalirt hat, sagte tnan bei vorausgehendem schliessenden Voeal imnier nkatal, indem man das ii von nkatal mit dem schliessenden Vocal des vorhuigeliendeii Wortes eine Silbo bilden liess. Wo nkatal aber für sich stand, sprach man os, um es überbaupt nach semit. Gesetzen aussprechbar zu machen, mit vorgesotztem i aus: inkatal. Daher sullte man das !, das su zu sagen, nur als Vocalträgor dient, nur da geschrieben tinden, wo das Wort oder der Anfang des Wortes für sieh stand, d. i. wo os für sich allein gesetzt war,

(13)

Philippi, Die Aunsprache der seinit. Cousonaiiteii 1 und i. 651

also statt mima etc. (conf. Ges. K. 24. Aufl. § 24, la; Stade

§ 123 c). Das kurze sonantische i wird in diesem Falle wie oben

in iTin'S iramer begreiflicherweise durch ^ bezeichnet, da es aus

consonant, i hervorgegangen ist. Wenn das sonant, i hier nur

nach Praefixen erscheint, so ist das ebenso zu erklären, wie oben,

wesshalb man z. B. nur ■;TirT'3 sagt, nicht auch itron, sondern

nur iramer iitrön. Formen aber wie ''izvz etc.*) sind wohl

I

aus minide, minime etc. mit Ausfall des n zusammengezogen.

II II

oder wo es im Anfang oines Satzes stand. Mau liat aber jotzt das ! überall aucb im Zusammenhange der Rede geschrieben, und dann waslirt, weil man von der falschen Voraussetzung ausging, dass in diesem Fall der Geräuschlaut t mit dem folgenden i ausgefallen wäre. In den anderen Dialecten, die schon die Flexion aufgegeben haben, sprach man schon immer Formen, wie beispiels¬

weise aram. itkatal (jetzt itkftel) statt tkatal, entstanden nach Analogie des Impf iatkatil, für das regelmässige Perf taktal (aus takatal) und schrieb dies

mit N als Vocalträgor: bU^riN. So schrieb man auch Syr. sporadisch

^\>1DQ>/ neben ^.««CQ.« , neben etc. oder schon immer \^/,

* ^'-V ••V ..y

hebr, ilB^N, wohl um die Aussprache iisrael, iida' etc. unmöglich zu machen,

" ■ II

also mit dem durchaus nicht nothwendigen ) als Vocalträgor des i. Von

solchen Fällen aus , wo das j im Anfang des Wortes stand , kam es dann im

Syr. bisweilen (conf. ^l^jO neben 0\«0 etc.) uder schon immer (conf

tj*^ etc.), im Hebr. aber bisweilen (conf. BNn, nDTNlTl) in das Wort, dem ein PraeHx vorgesetzt war , wo cs schon unnöthiger war. Wenn man aber im Aeth.'astaktala etc, 'aiikötala etc. (Praetorius, äth. Gramm. § 39 flg.) spricht, so ist das a vorn in die Formen statt i wohl nach Analogie des Causat. gekommen (conf die meist causat. Bedeutung wie 'ankötala, Praetorius § 4,1) wie hebr.

buprn, ^UJ?" nach bl3pn . Wahrscheinlich hat man aus denselben Gründen hier wieder das Klif als Cons (ob auch Aram. ?) gesprochen. Uebrigens ist es Wohl falsche Punctation dor Masora wenn es heisst: 125X1^ etc., — die Mas.

hat oben das N immer als Geräusclilaut aufgefasst — es muss vielmehr heissen:

his aus h» -\- is für iis, und obenso liizkä aus h» -j- izkä für iizkä. Darnach

III Illl

ist aber die Behauptung von Kautzsch und vielen anderen: „Jede Silbe be¬

ginnt (im Semitischen) nothwendig mit oinem Consonanten", Consonant in ihrem Sinn genommen (conf Ges. K. 26, 1) unrichtig. Es ist vielmohr zu sagen:

Ursprünglichst begann keine Silbe im Semitischen mit einom s o ii a n t i se h e ii Voeal (der Grund dafür liegt auf der Hand; ein sonan tise hor Anlaut hatte eben wegen der Emphase, mit der er gesprochen wurde, ein C< stets vor sich), wohl aber schon oft mit einem consonantischen (conf ualad, ianak,

II II'

iaktul etc. ©tc), dagegen im Laufe dor Zeit beginnt schon in alion semitischen l'l

Dialecten eine Silbo öfter mit einem sonantischen Vocal, z. B. arab. in¬

katal etc., aram. itk'tel, israel, ida etc. otc, hebr. die Copula 1, itron, ihudä (jetzt nur mit Praetixon versehen).

1) S. Ges. K. l. c. a. e. a. O. und Olshausen 1. c § 840. Oder sollton sie aus miii""«!«! (''T'):) inii''dö, mii file, müde, miile entstanden sein?

III ' ' III I I III II

(14)

652 Phüippi, Die Ausispraclie der semit. Consonanten i und ^.

•i oE

Endlich spricht man arab. jic, ^^^j, ^0^, i^t*«, i^j'i

a»c- s o, ' ' '

.iix c^r-«, hebr. nijy etc. aus wie 'ulüuun, ruMiun, 'adüuun,

' III III III

sariiun, 'ardiiun, magzüuun, marmüun, '»niia etc. etc., d. h. das

III III III III III

Tesdid im Arab, oder Dag. forte im Hebr. ist hier, wie immer

Verdoppelungszeichen des t resp. ^ , indem es aber hier einmal

Zeichen für den langen sonantischen und sodann Zeichen

für den kurzen consonantischen Vocal ist; und arab.

^5», vi>>_yi, j-^-s^, f^^, etc., hebr. büp^] etc. aus,

wie ^ai — iun , mai — iitun , muhai — iirun , ^lai — iimun

■ I I II II II 1 I II

'ubai — iun, bunai — iun etc., hebr. uai — iiktöl etc. etc., d. h.

I • III I I I

man dehnt in all diesen Fallen das consonantische i, aber ver¬

theilt es auf beide Silben '). Darnach sind auch Formen wie z. B.

lbl»! zu sprechen als uai — iiu — ualed.

^ I , . i~

Ein ganz neues Licht geht uns nun aber darüber auf, wie

es gekommen ist, dass t und •> für die sogenannten Vocaibuch¬

staben verwandt sind. Der Ausgangspunkt von i und ^ als Vocai¬

buchstaben ist nämlich nicht der, dass t und ursprünglich nur

wie ein Geräuschlaut w resp. j ausgesprochen wurden und dass

man ursprünglich aw, aj, uw, ij sprach und sehrieb, und dass man

T resp. von diesen Fällen als Vocaibuchstaben beibehielt, als

man schon längst au resp. ai oder aber ö resp. e, und ü resp. i

sprach, und auch von hier aus diese Schreibung weiter übertrugt).

Wir haben vielmehr anzunehmen , dass i resp. i ursprünglich nur

als consonantische Vocale gesprochen, und wie die anderen Conso¬

nanten auch geschrieben wurden '), dass man also auch u resp. i

im sog. diphthong, au resp. ai immer durch 1 resp. i bezeichnete,

dass aber als sogenanntes diphthong, au resp. ai zu ö resp. @

contrahirt wurden, die consonantischen u resp. i wegfallen konnten, wie es im Phönic. (conf 2e , Dtt-' etc.) geschehen ist, im Hebr. aber

nun als Zeichen für die langen sonantischen Vocale ö und %

geblieben sind , dass femer uu , ii (huurad , ii^ab) wohl nie g e -

schrieben sind, sondern noch ehe man schrieb, in der Zeit des

Ursemitischen, resp. Urhebr. der consonantische Vocal schon in den

homogenen sonantischen zusammenfloss, aber im Hebr. wenigstens

immer der so entstandene lange Sonant im Gefühle, dass der

1) Conf. Sievers 1. c. p. 179, auch p. 146. Beachte auch die Aus¬

sprache des gemlnirten ss in der Lautgruppe asso = as — so, Sievers l. c.

p. 192.

2) So Ges. K. l. a. § 7, 2 b; Stade 1. c. § 28 o, u. a. m.

3) Vergl. schon oben.

(15)

Philijypi, Die Aussprache der semit. Consotiant.eii. T tind 653

consonantische Vocal in den langen Sonanten aufgegangen war,

als Zeichen den consonantischen Vocal erhielt, so z. B. Tim, aa^i,

und man von all diesen Fällen i resp. ^ auf anders entstandene

wesentlich lange sonant. Vocale übertrug so z. B. bip aus bp,

nipn aus D(^72, bii:;;, bipir, ibp];, Tb??]; etc. etc.

Wenn aber im Hebr. fast immer z. B. nb", mr^ etc. etc.,

nicht nb"" , affii; geschrieben wird, so kann doch wohl nicht mit

Stade') lbl etc. aus nb^; etc. enstanden sein, indem sich ein i

aus dem i der zweiten Silbe hinter das a der ersten eingedrängt

hätte und mit diesem zu einem Diphthong verschmolzen , der so¬

dann zu e zusammengegangen wäre, dessen Defectiv-Schreibung

Kautzsch daraus glaubt erklären zu können, dass ja dieses e

aus ai , nicht aus aj (sic !) entstanden wäre ^). Da aber nach uns

jedes consonantische i durch ^ bezeichnet wird, so hätten wir

doch überall ein nb"", nbi; erwartet. Wie wir schon in Stein-

thalV Zeitschrift ■*) auseinandergesetzt haben, geht ein nb; auf die

>

Grundform *ib; zurück conf arab. J<L>. äthiop. ^f^^^; aber

gewöhnlich .BA.P'I aram. ar", nicht aus an";, arii",

nach Kautzsch assimilirt aus jijtib , sondern aus ursprüng¬

lichem an;, indem man durch das Dagesch forte die Form wieder

zu einer dreiconsonantigen erhob (conf ab; statt und neben ao;,

ab"). Sonst würde ja die Form auch event, gelautet haben wie

das Perf. ar;. Das a der ersten offenen Silbe ist im Hebr.

aber wie wir schon am angeführten Orte dargethan haben , aus

Assimilation an das i der folgenden zu i geworden: nb; conf E"p"0 aus D"~.;; aber b'^-^n (für by^'i:). Dieses nb; sollte eigentlich

zu ieled werden ; wenn aber jetzt das Zere der ersten Silbe einem

wesentlich langen e gleicht conf C"~;, etc., so ist dies e

ebenso entstanden wie das Dagesch forte in Formen wie ar;

d. h. man suchte die Form wieder auf die Triconsonanz zu er¬

heben , dadurcb dass man das e zu einen wesentlich langen

machte, indem man wahrscheinlich von der Voraussetzung ausging,

in dem wesentlich langen e stecke das " von nb" .

Allerdings dürften danach hebr. Verba wie ri2, n: (Jes.

17, 11) etc. oder Nomina wie nu, iy, yb, "ij etc. oder aber

syrische Nomina wie . j-- r* . , J^jS . JS\3>. iQ-«)3 etc. etc.

auch nicht aus n;::, n;: etc. oder aber )o>.^ \^<) etc. entstanden

sein, da im Hebr. die defective Schreibung durchaus herrscht, im

Syrischen aber bei vocalischem Zusatz keine Spur von einem

n I. c. §§ 108; 117 a.

2) 1. c. § 69, 1 Noto 1.

3) Bd. X p. 263 flgd.

4) Grammat. des Bibl. Aram. S 43, 1 b.

(16)

654 Philippi, Die Aussprache der sentit. Consonanten 1 und ^.

Diphthonge, der hier doch die Regel wäre, vorhanden istIndess

scheint uns doch hier die Sache, namentlich unter Vergleichung

von hebr. ffiia, "liN, ait: aus bausch, 'aur, taub anders zu liegen.

Wenn schon in der Mesa'inschrift aus einem Diphthong ent¬

standenes ö resp. e neben der Plenarschreibung defectiv geschrieben

wird, so neben 'jD'nn , und nn^a, schon i^yian und na^), wenn

man auch in Job 22, 4 T^rs'-^ statt "jnar und ebenso a"ün statt

a'üTi ^) liest , so kann unseres Erachtens nicht auffallen , wenn

die meist participialen hebr. Pormen wie nM, ly, etc. sich

in der Schreibung der 3. pers. masc. sing. Perf. kal anschlössen,

in der schon der Ursprung des Zere durch die Nebenformen

DT? etc. gänzlich verloren geben musste , und die also ohne den

Vocaibuchstaben " geschrieben wurde. Was aber die syrischen,

resp. aram. Pormen wie etc. anbetritft, so ist zu

beachten , dass wenn man schon Hebr. im stat. absol. der sog.

Segolata i'y resp. ^'y neben diphthong, äu resp. ai mit folgendem

Hülfslaut, 6 resp. e contrahirte (so neben nvz, n;a etc. schon

DT, aim, nim etc., b^n, b^b, etc.), wenn man schon im

Westaram. bei vokalischem Zusatz der sog. Segolata T y resp. i'y

immer diphthong, au zu ö zusammenzog, dagegen noch diphthong,

ai beibehielt so , ivzv aber Nn;a, "n^a*) etc., wenn man

endlich im Syrischen selbst, nach Analogie von (in oculo,

coram) ^61., etc. schon sagte »*0)ciLi\. , JWÖl. , j N.\n"> etc.,

so es doch nicht auffallen kann , dass diese Wörter schon immer

bei vocalischem Zusatz nach Analogie des Stat. absol. .OtJ o . ^.f ,« etc.

mit e gesprochen und geschrieben wurden, zumal sie ganz in die

Analogie der Wörter, deren zweiter Radical ein unvocalisirtes J

war , übergingen , so z. B. \2)\.D , Jijs etc. wie , j^Jj etc.

was sich schon darin zeigt, dass sie fast alle ganz gleich (nämlich

mit mittlerem J) geschrieben werden, wie auch umgekehrt die ti'y

dieser Pormation nach den i'y mit i : jju» nach

1) Couf. Nöldeke: Syr. Gramm. § 08c und mand. Gramm, p. 108 flgd.

2) S. Ges. K. 1. c. p. 32.

3) S. Ges. K. 1. c. § 70, 2.

4) S. Kautzsch 1. c. p. i)7.

.5) Naeh Nöldeke: Mand. Gr. p. 108, Anm. 2 werden immer |jL>1, \»t^'>

mit ^ wegen des J* geschrieben. Unseres Erachtens ist wegen des r das ^

immer geblieben in Jdagegen in \ml/1 immer für j eingetreten.

(17)

655

Beiträge zur altindiscben Eeligions- und Sprach¬

geschichte.

Von P. von Bradke').

3. skr. grh a = germ. Garten.

F. Kluge in seinem vortrefflichen „Etymologischen Wörterbuch

der deutschen Sprache' s. Garten trennt '-) dieses Wort vom Verbum

gürten und stellt Garten zu gr. ;^opros lat. hortus. Die ent¬

sprechenden slav. -lit. Formen glaubt er durch Entlehnung aus

dem Germanischen erklären zu sollen ; gleichzeitig gedenkt er der

Möglichkeit, dass in der „germ. Sippe zwei lautlich verschiedene,

aber bedeutungsverwandte Worte zusammengetlossen" seien. Ich

würde es vorziehen, Garten und seine germ. Verwandten direet

zu ■aslav. gradS etc. und zum Verbum gürten (vgl. Kluge s. Gurt) zu

stellen , dagegen yoQToq — hortus von dieser Gruppe zu trennen,

sofem nicht vielleicht germ. Verwandte dieser Wörter in der Sippe

Garten aufgegangen sind, x'^giog heisst „Gras, Grasplatz, Weide,

Hof": Ilias 11, 774. 24, 640 (cf löl flf.) dürfte sich yogrog am

besten mit „Grasplatz" übersetzen lassen: und der Bedeutungsüber¬

gang von „Grasplatz" zu „Grasplatz am Hause , eingefriedigter be¬

wachsener Platz, Garten" (lat. hortus) ist, wie ich glaube, leichter zu verstehen (vgl. av'Kr,g iv yogi a , "(ogTOtci II.), als es der um¬

gekehrte Entwickelungsgang sein würde ; auch air. gort „seges'

spräche eher für die Grandbedeutung „Gras". Lassen sich hier

nhd. Gras, grün (cf Kluge s. vv.) und lat. grämen (vgl. Leo Meyer,

Vergl. Gramm.- I, 74) anknüpfen ? ^). — Auf eine ganz andere

Grundbedeutung führen die Wörter der germ. Gruppe „Garten" :

„ „Einfriedigung" und „der eingefriedigte Baum" sind die Bedeu-

tungskeme der ganzen Sippe, was auf Verwandtschaft mit gürten,

1) Vgl. oben \>. :J47— 3(14.

2( Zweifelnd? vgl. auch den .\rtikel ..fiurt".

3; Eine andere Zusammenstellung giebt Kröhde BB, 10, 301.

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