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Archiv "Ethik statt Religion?: Das „Ersatzfach“ wird immer populärer" (16.06.1995)

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Schulsorgen?

Sie sollten sich an uns wenden!

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Merz-Schule Stuttgart

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Den Anstoß zum Ethik- Unterricht gaben ausgerech- net diejenigen, die heute zu den schärfsten Kritikern zählen: die Kirchen. Bereits in den siebziger Jahren mo- nierten sie, daß sich immer mehr Schüler vom Religions- unterricht abmeldeten, um sich anschließend über zu- sätzliche Freistunden zu freu- en.

Die Geistlichen waren sich mit den Pädagogen einig:

Wer mit Religion nichts zu tun haben will, der sollte sich künftig wenigstens überkon- fessionell mit weltanschauli- chen Fragen beschäftigen.

Als erste führten daher Nie- dersachsen und einige süd- deutsche Bundesländer ent- sprechende Ersatzfächer ein.

Heute gehört Ethik fast über- all in Deutschland zum Stan- dardangebot; in Baden- Württemberg und Rhein- land-Pfalz ist sie sogar Ab- iturfach. Nur Nordrhein- Westfalen und Mecklenburg- Vorpommern haben noch keine Alternative zum Reli- gionsunterricht entwickelt.

Viele katholische und evangelische Würdenträger sind freilich inzwischen alles andere als glücklich über das neue Fach. Vor allem die wachsende Popularität des vermeintlichen „Ersatzunter- richts" macht ihnen zu schaf- fen. Besonders in den neuen Bundesländern droht Ethik mittlerweile den klassischen Religionsunterricht zu ver- drängen. Kein Wunder: In Umfragen geben 70 Prozent der 16- bis 29jährigen in Ost- deutschland an, keiner Kir- che anzugehören. Nur elf

Prozent messen Religion eine Bedeutung bei; in West- deutschland sind es 22 Pro- zent. Am weitesten ist das Bundesland Brandenburg mit dem Modellprojekt „Le- bensgestaltung — Ethik — Re- ligion" (LER) vorgeprescht.

Bei dem in Deutschland ein- zigartigen Schulversuch fällt in bestimmten Altersstufen der Religionsunterricht kom- plett weg. Alle Schüler, egal ob Christen, Angehörige an- derer Glaubensrichtungen oder Atheisten, beschäftigen sich eine Zeitlang — in der so- genannten „Integrationspha- se" — gemeinsam mit Grund- fragen der Philosophie, mit Sinnfragen, mit Werten und Normen verschiedener Kon- fessionen und Kulturen. Erst in der anschließenden Diffe- renzierungsphase können sie Religion als Alternative wählen.

Der auf drei Jahre befri- stete Versuch an 44 Schulen im Land läuft diesen Sommer aus. Bildungsministerin An- gelika Peter würde LER am liebsten als Pflichtfach ein- führen — und zwar ohne kirchliche Mitwirkung. In ei- nem Entwurf zum neuen Schulgesetz, den die Ministe- rin kürzlich vorlegte, entfällt die Differenzierungsphase.

Religion soll es demnach noch als freiwilliges Fach außerhalb der Stundenpläne geben.

Doch gegen diese Pläne laufen die Kirchen Sturm. In- zwischen haben sie erreicht, daß die Landesregierung die Entscheidung erst einmal ein Jahr aussetzt und den Mo- dellversuch entsprechend BILDUNG UND ERZIEHUNG

Ethik statt Religion?

Das „Ersatzfach"

wird immer populärer

Im Saarland heißt es „Allgemeine Ethik", in Schleswig-Holstein

„Philosophie", in Niedersachsen „Werte und Normen". Gemein ist diesen Fächern, daß sie eine Alternative zum klassischen Religions- unterricht bieten. Doch wie diese Alternative aussehen soll, darüber wird besonders in den neuen Bundesländern diskutiert.

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 24, 16. Juni 1995 (95) A-1789

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MITTLERE REIFE

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VARIA BILDUNG UND ERZIEHUNG

verlängert. „Eine Schule, die die Gottesfrage ausspart, wird verarmen", warnt der evangelische Theologe Prof.

Karl Ernst Nipkow. Überzeu- gungen bildeten sich nicht im Niemandsland der Gleichgül- tigkeit, sondern in Begeg- nung mit bestimmten Glau- bensvorstellungen. Religion müsse daher als Wahlpflicht- fach erhalten bleiben — als Al- ternative zum Lernbereich LER Ministerin Peters ver- weist dagegen auf die prakti- schen Erfahrungen. Die Tei- lung der Klassen habe sich als

„schwierig und problema- tisch" erwiesen. Teilweise sei es zu Zerwürfnissen zwischen kirchlichen und schulischen Lehrkräften gekommen.

Gut möglich, daß bei dem Streit um diese schwierigen Fragen die Gerichte das letz- te Wort haben werden. Der Bildungsdezernent der Evan-

Pad Lebens ikes IC

gelischen Kirche Branden- burg, Gerhard Zeitz, hat be- reits mit einer Verfassungs- klage gedroht, falls die Lan- desregierung an ihren Plänen festhalten sollte. Der weltan- schaulich neutrale Staat ver- stoße, so Zeitz, gegen die Re- ligionsfreiheit, wenn er in ei- nem Pflichtfach „Weltan- schauungsunterricht" vor- schreibe.

Genug Zündstoff für Dis- kussionen liefert der Ethik- Unterricht auch in anderen Bundesländern, beispielswei- se in Bayern. So weist die Verfassung des Freistaates dem Fach ausdrücklich eine pädagogische Funktion zu:

„Der Ethik-Unterricht dient der Erziehung des Schülers zu verantwortungs- und wert- bewußtem Verhalten", heißt es wörtlich. Diesen Auftrag lehnt Monika Säger, Bundes- vorsitzende des Fachverban-

des Ethik, kategorisch ab.

„Ethikunterricht sollte nicht bestimmte Werte einüben, sondern die Analyse von Werten. Sonst besteht die Gefahr, daß wertkonservati- ves Verhalten und Konfor- mität gelehrt werden." Und ihr Kollege Jürgen Hengel- brock vom Fachverband Phi- losophie ergänzt: „Durch Ethikunterricht kann man niemanden moralisch bes- sern. Tugend ist nicht lehr- bar." Markus Sievers

Buchtip

Logotherapie

Elisabeth Lukas: Lebens- besinnung. Wie Logotherapie heilt, Verlag Herder, Frei- burg, Basel, Wien, 1995, 240 Seiten, 17,80 DM

In diesen Tagen fand in Wien zu Ehren des 90. Ge- burtstages von Viktor E.

Frankl ein Weltkongreß für Logotherapie statt. Rechtzei- tig zu diesem Ereignis legt die langjährige Schülerin von Viktor Frankl ihr neues Buch vor. Sie bietet darin die we- sentlichen Texte aus dem Ge- samtwerk, das seit etwa zehn Jahren in Einzelstudien vom Herder-Verlag herausgege- ben wird.

Schon in seinem Buch

„Ärztliche Seelsorge", erst- mals 1946 veröffentlicht, ver- trat Viktor Frankl die An- sicht, daß Sinnfindung das zentrale Thema für den Men- schen ist. Das neueste Buch seiner Schülerin zeigt in Theorie und Praxis Sinnper- spektiven auf, die jeden ange- hen, und liefert damit erprob- te Hilfen bei der Suche nach dem je eigenen Weg.

Auch diese Logotherapie- Fibel erinnert an die Notwen- digkeit des Umdenkens in der Medizin im Umgang mit Patienten. Eine wirkliche moderne Medizin, die eine nur krankheitsorientierte Heiltechnik überwunden hat, also eine patientenorientierte Heilkunde, weiß eine solche Kurskorrektur als Ergänzung der Psychotherapie zu würdi-

gen. Das Buch stellt damit ei- ne angemessene und konge- niale Laudatio der Verfasse- rin auf ihren 90jährigen berühmten Lehrer und Be- gründer der Logotherapie dar.

Hannes Sauter-Servaes, Singen

Mehr Geld für Au pairs

in den USA

Die US-Regierung hat bessere Arbeitsbedingungen für Au pairs festgelegt. Das Studiengeld wurde von 200 auf 500 Dollar und das Ta- schengeld um 15 Prozent auf 115 Dollar erhöht. Zudem muß jede Gastfamilie ihrem Au pair bezahlten Urlaub von zwei Wochen gewähren.

Um die jungen Frauen besser auf ihre Aufgabengebiete vorzubereiten, wird ihnen künftig zu Beginn ihres Auf- enthaltes ein fünftägiges Se- minar in New York angebo- ten. Damit die Eingewöh- nung vor Ort leichter fällt, werden Gastfamilien und Be- treuer der Gesellschaft für in- ternationale Jugendkontakte in Zukunft enger zusammen- arbeiten. MS

Kollegs

beschleunigen das Tempo

Graduierten-Kollegs för- dern das Tempo: Wie eine Un- tersuchung der Deutschen Forschungsgemeinschaft er- gab, liegt das Promotionsalter in Graduierten-Kollegs bei Biowissenschaftlern um ein Jahr, bei Ingenieurwissen- schaftlern um fünf Jahre unter dem Altersdurchschnitt aller Doktoranden. Je ein Drittel der Graduierten-Kollegs wur- den in den Naturwissenschaf- ten sowie in den Geistes- und Sozialwissenschaften einge- richtet, 20 Prozent in den Bio- und elf Prozent in den Ingeni- eurwissenschaften. MS All

...wird nachhaltig von der Wahl

Jahr (mit anschließender Abitur-

der Schule beeinflußt, Die

vorbereitungsklasse).

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Unsere Schule liegtin landschaft- lich reizvoller Umgebung am

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29696 Rooditz Tel.: 051611 94 61-0

A-1790 (96) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 24, 16. Juni 1995

Referenzen

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